Gedanken, Gefühle, Wörter, Wortzyklen, Nichtgedichte, Betroffenheitslyrik,            Wahn/Un/Sinn & Dergleichen
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Philosophische Gedanken & Alltagsfrust, lassen das Leben schwanken, vor Traurigkeit & Lust

Fähigkeiten die jeder Mensch erlernen müsste, um ein friedliches & gleichwertiges & gleichwürdiges Leben für alle Menschen gestalten zu können:

Mitgefühl - Impulskontrolle - Frustrationstolleranz -

kritische Selbstreflexion - konstruktives Handeln


15.06.2017
Kaum noch Zeit zum Schreiben, kaum noch Wachsamkeit zum Denken.
Ich lasse mich nicht treiben, will lieber meine Wege selber lenken.
Natürlich, ich kann nicht locker lassen, es ist auch ungebührlich, den größten Teil der Welt zu hassen.
Also besser doch zusammenreißen und die gewählten Wege gehen.
Auf die Überzeugungen der Anderen zu scheißen führt nicht zu größerem zwischenmenschlichem Verstehen.
Doch die große Kunst ist, sich in diesem Dunst nicht selber zu verlieren oder aufzugeben.
Es gilt, authentisch zu diplomatieren und auch authentisch zu leben.

14.06.2017
Es rumort und brodelt im Körper wegen irgendeines Infekts, in der Seele wegen der Angst zu versagen, Fehler über Fehler zu machen und die falschen Entscheidungen zu treffen, im Geist wegen der /riesen/ (riesigen) Menge an Unmenschlichem ((?)), diskriminierenden, sexistischen und fremdenfeindlichen Gedanken, die laut und ungehemmt in die Welt geschrien werden, im Gefühl wegen des latenten Mitgefühls mit Menschen, die ihr Leben unter unmenschlichen Bedingungen verbringen müssen.
Sie hängen alle zusammen, bedingen sich gegenseitig, agieren und reagieren aufeinander und befinden sich in Rückkopplungsschleifen, die verhindern, dass Hedonismus möglich ist.
Solange die Freiheit nicht befreit ist aus den Zwängen der Ideologen und Privilegierten, so lange wird es keine Freiheit geben.
Das Glück kann nicht wirken, wenn es unglücklich ist, weil mancherorts die Bedingungen nur Unglück zulassen.
Wir müssen erkennen, dass das Wasser, welches wir trinken, getrübt ist, wenn nicht alle Menschen ungetrübtes Wasser trinken können.

13.06.2017
Alles was sein muss ist in gutem Fluss – darüber hinaus aber fällt alles aus.
Die Konzentration reicht für die Pflicht – für die Kür reicht sie nicht.
Ich höre die Wörter, verstehe sie auch – doch wenn ich deren Sinn erörter'
bleibt nur Schall.

12.06.2017
Wie soll das gehen zu lieben, wenn Hass herrscht?
Welch schöne Vorstellung, durch die Liebe zum Liebenden zu werden.
Alles und Alles auf Erden zu lieben und dadurch zu wirken und Liebe zu bewirken.
Aber wenn die Welt zu groß ist und der Hass zu mächtig, dann kommt die Liebe nicht durch mit ihrer Strategie.
Es könnte sein, dass es möglich wäre, dass durch Liebe die Menschheit befreit werden könnte, aber woher diese enorme Lieben nehmen, wenn nicht stehlen?
Stehlen wird wieder Wut erzeugen.
Ein Dilemma, welches wahrscheinlich ((?)) nicht aufzulösen ist – oder vielleicht durch die Liebe zum Widerspruch.

11.06.2017
Im Wald, in kurzen Augenblicken, das Gefühl der Seligkeit erahnen.
Kurz alles Andere ausblenden und nur den Wald geistig-seelisch-körperlich inhalieren.
Es ist wie ein einsamer Frieden, der keine Wirkung hat auf die Menschheit, aber eben auf das Individuum.
Ob dieser einsame, kurze Frieden das Potential hat sich zu addieren oder gar multiplizieren ist fraglich. Es ist wohl naiv zu glauben, ein einsames kurzes Friedenserlebnis könne zu Größerem fähig sein.
Immerhin lässt sich aus dieser Wahrnehmung folgern, dass Frieden möglich ist – vielleicht nur für einen Menschen, vielleicht nur für einen Augenblick.
Wenn Frieden grundsätzlich möglich ist, dann sollten wir davon ausgehen, dass er für jeden einzelnen Menschen möglich ist, und viele einzelne Menschen können Gruppen bilden, die sich zusammenschließen können.

10.06.2017
Im Zustand seelischer Müdigkeit erweist sich ein guter Tag als Bürde, denn er lastet – trotz einer tendenziellen Leichtigkeit – wie ein Mühlstein am Hals der Psyche.
Jede Tendenz, sei sie noch so positiv oder gelungen, der /man/ (mensch) sich nicht entziehen kann durch Rückzug und Ruhe oder durch Ausbruch und Leidenschaft, lässt die Sehnsucht nach  Freiheit und Verantwortungslosigkeit wachsen.
Kann /man/ (mensch) dieser Sehnsucht nicht nachgeben, bleibt nur der Weg ins Innere.
Freiheit und Verantwortungslosigkeit in sich selbst zu finden ist eine großer Herausforderung, der die meiste Menschen nicht gewachsen sind, und ihnen bleibt nichts als die Regression um sich zu befreien aus der Hypothek, die sie sich selbst auferlegt haben.

08.06.2017
Was ist geschehen in den letzten vierundzwanzig Stunden, und was davon habe ich gesehen oder wahrgenommen?
Meine Welt erscheint groß, ist aber – verglichen mit dem, was alles geschieht – winzig klein.
Hätte ich anders selektiert, wären mir andere Dinge und Geschehnisse aufgefallen und ich hätte vielleicht andere Entscheidungen getroffen.
Leben bedeutet Wahrnehmen, diese Wahrnehmungen deuten und Entscheidungen fällen, welche Handlung darauf folgt.
Handlung im weitesten Sinne des Wortes.
Gefühle scheinen im ersten Moment nichts mit Entscheidungen zu tun zu haben, doch die Entscheidung für oder gegen ein Gefühl verändert den Werdegang des eigenen Lebens.
07.06.2017
Wenn es nichts nützt, ist entweder die Methode falsch – oder sie wird falsch angewendet.
Harmonie lässt sich nicht erzwingen – der Zwang führt zu immer neuer und noch mächtigerer Disharmonie.
Doch auch wenn zum Beispiel Gelassenheit zur Harmonie führen kann, sie aber wie Gleichgültigkeit eingesetzt wird, wird die Intervention nur Disharmonie bewirken.
Bei jedem Ziel /sollte man sich/ (sollten wir uns) fragen: Was mache ich, um das Ziel zu erreichen und wie versuche ich es umzusetzen?
Wird das Ziel nicht erreicht, müssen einer oder auch beide der Faktoren verändert werden.
Andernfalls wird Depression daraus.

06.06.2017
Werden die guten Entwicklungen und wünschenswerten Verhaltensweisen nicht genügend beachtet und anerkannt, besteht die Gefahr, dass die schlechten Entwicklungen und unerwünschten Verhaltensweisen ausgeweitet werden.
Denn es geht immer auch um Anerkennung und Beachtung, und wer sich nicht anerkannt und beachtet fühlt, kann ein Gefühl der Wertlosigkeit entwickeln, und wer sich stetig wertlos fühlt, versucht sich aufzuwerten.
Wird aber die positive Anstrengung nicht gewürdigt, bleibt nichts als die negative Anstrengung.
Beachte die kleinen, guten Signale und verstärke sie durch Anerkennung - und dann verändern sich die großen, unguten Signale schleichend hin zu positiven.

05.06.2017
Im Nachhinein besehen sehen die Dinge oft anders aus als zu der Zeit, als sie wahrgenommen wurden.
Was ist alles geschehen?
War das was war wahr?
Ist die Erinnerung eine Phantasie oder notwendiger Baustein der Gegenwart?
Welche Aspekte des Erlebten haben größeren Einfluss auf das gegenwärtige Denken und Fühlen?
Die Erfahrung kann stark Einfluss /haben/ (nehmen) auf die Beurteilung der aktuellen Wahrnehmung.
Vielleicht wird einer Entwicklung die entscheidende Anregung ((?)) gegeben durch ein Erlebnis, welches mit der aktuellen Situation nicht im Geringsten in Zusammenhang steht.
Erleben erschafft Gestaltungsmöglichkeiten.
Freiheit bedeutet, möglichst viele Entscheidungsmöglichkeiten zu haben.
Je einfältiger das Leben ist oder gelebt wird, umso unfreier ist der Mensch.

01.06.2017
Kakteen sind sehr schöne Pflanzen, doch trotz ihrer Schönheit können sie sehr hässliche Schmerzen verursachen.
Sie sind eben nicht gedacht zum Anfassen, Anlehnen oder gar Daraufsetzen.
Wer einer Sache nicht gerecht wird muss damit rechnen Ungerechtigkeit zu erleben.
Jedenfalls in der eigenen Wahrnehmung.
Gerechtigkeit ist immer subjektiv, doch jeder Mensch sollte versuchen, so objektiv wie möglich zu urteilen.
Gerade das eigene Handeln und Denken und Fühlen darf nicht unhinterfragt als prinzipiell gerecht gelten.
Nur der Mensch kann vermeintliche Gerechtigkeit als Ungerechtigkeit entlarven, der bereit ist, sich selbst zu demaskieren.


 31.05.2017

 

Auch bei einer guten Entwicklung kann es immer wieder zu Verwicklungen kommen.
Um Verwicklungen zu verhindern bedarf es stetiger Aufmerksamkeit.
Doch selbst bei optimaler Wachsamkeit geschehen unb emerkt Dinge, die sich verselbständigen können und Knoten erzeugen.
Diese Knoten zu lösen erfordert viel Energie und Konzentration.
Selbst eine perfekte Entwicklung ist nicht frei von Störungen und ist nicht gefeit vor Stillstand und Rückschritt.

 

 

 30.05.2017

Und dann doch immer wieder die gleichen Muster.
Kleinkariert im Kopf und eng und rigide im Verhalten.
Als wenn sich auf die immer selben Wiederholungen bessere Verhaltensmöglichkeiten böten.

/Man geht/ (Wir gehen den...) die immer selben Wege im Kreis und /wundert sich/ (wundern uns), am immer selben Ort anzukommen.
Die Sehnsucht nach Veränderung und neuen Eindrücken ist da, aber die Angst vor dem Verlust des Bekannten und die Angst vor der Unberechenbarkeit des Neuen sind so groß, dass /man sich/ (wir uns) scheinbar willenlos dem Circulus Vitiosus /unterwirft/ (unterwerfen), der die Probleme im Laufe der Zeit größer macht.
Gefangen in den eigenen Strukturen, die /man/ (wir) nicht aus Leidenschaft angenommen, sondern aus Opportunismus auswendig gelernt /hat/ (haben) und zum Sinn des Lebens erklärte(n).

 


29.05.2017

Willkommen zu Hause! Nach langer Abwesenheit – oder zumindest nach einer langen Zeit der Wirkungslosigkeit – machst Du Dich wieder in mir breit.
Es gab wenig Zeit und Raum sich mit Dir zu beschäftigen.
Deine Anwesenheit war wie ein Bild von einer Veranstaltung.
Alles war da und zu erkennen, nur zweidimensional und leblos.
Deine Wirkung auf mich habe ich vermisst und war doch froh, eine Zeitlang ohne Dich und deine Energie leben zu können.
Jetzt wirkst Du wieder, aber obwohl nicht (?) mehr Raum und Zeit zur Verfügung steht.
Es scheint als wenn meine Seele wieder Deine Antriebslosigkeit und Schwere braucht um sich erlauben zu können nichts zu machen, nur dazusitzen und Dich wirken zu lassen.
Sozial-emotional ausgesaugt füllst Du die Leere wieder auf mit Deiner Schwere.

 


28.05.2017

Nicht selten kurz vor dem Überreagieren der Gefühle, lassen sich diese Gefühle durch einfache Gedanken und etwas Zeit zum Durchatmen so ausleben, dass sie deutlich zum Ausdruck gebracht werden ohne die Kontrolle über die eigenen Überzeugungen zu verlieren.

Es ist im Alltag möglich, Eskalationen zu vermeiden und Situationen stattdessen so zu gestalten, dass alle Beteiligten etwas gelernt haben, ohne ihre Würde zu verlieren.
Diese Erkenntnis kann den Anteil des Alltags, der herzlich ist, wesentlich erhöhen.
Doch diese Erkenntnis vermag auch Hoffnung zu geben für praktische und religiöse Probleme, denn Deeskalation ist möglich, auch wenn die Gefühle und Gedanken drohen zu explodieren.

 


27.05.2017
Ein durchaus gelungener Tag verabschiedet sich schleichend aus dem Jetzt.
Viel unbeschwertes Sein und Sein-lassen-können, nur durch eine kurze Phase der Disharmonie belastet, lässt ein positives Resümee zu.
Die Disharmonie war nicht schön, doch durch gezieltes Stimmen der Persönlichkeiten zu eine harmonischen Melodie zu gestalten.
Eine soziale Komposition ist, bei aller kreativen und herzlichen Energie, harte Arbeit.
Am Ende eines durchaus gelungenen Tages ist der Wunsch, von der Verantwortung befreit zu werden, so groß, dass die Selbstzweifel zur Depression werden können.
Auch wenn /man/ (mensch) nichts richtig machen kann, ist nicht alles falsch.
Jedes richtige Handeln verfeinert die Melodie.

25.05.2017/26.05.2017
Kurz vor dem Ende dieses Tages entwickeln sich Fragen aus dem Zustand der Gedankenlosigkeit.
Den Gefühlen nachgeben oder den geistigen Vorsätzen?
Wer sich sicher ist, sollte diese Sicherheit auch in die Tat umsetzen oder eben auch nicht handeln.
Ist Inkonsequenz eine zutiefst menschliche Eigenschaft, der &/man/ (mensch) liebevoll Platz zur Entfaltung lassen sollte – oder bedarf es der Konsequenz, um ein wirklich menschliches Leben führen zu können?
Nur weil ein Verlangen größer ist als eine Entscheidung wird daraus keine große Handlung.
Nur weil eine Entscheidung größer ist als ein Verlangen wird daraus keine Menschlichkeit.
Verlangen und Entscheidung müssen immer das Gegenüber mitfühlen und mitdenken.

24.05.2017
Immer wachsam sein, immer bereit zu reagieren, immer die Zwischentöne hören, um rechtzeitig handeln zu können, immer in der Lage (sein), jede Situation zu steuern, um Eskalationen zu vermeiden.
Trotzdem gelingt es nicht immer.
Manchmal führt die ständige Konzentration der Sinne auf alles zur Eskalation.
Zumeist aber gelingt es, zumindest eine gewisse Harmonie aufrechtzuerhalten.
Doch Müdigkeit und Erschöpfung wachsen an, von Tag zu Tag.
Es wäre notwendig, diese Anhäufungen abzutragen.
Abschalten von der Verantwortung, eintauchen in die Welt des Hedonismus.

23.05.2017
Wurde Gottes Schöpfung von ihm selbst ge- oder erschöpft?
Wenn Gott die Welt und alles erschaffen hat, müsste es dann nicht Schaffung heißen?
Ich bin erschöpft von den Auseinandersetzungen, die ich an diesem Tag geführt habe.
Das heißt wohl, dass meine Energie, etwas zu schaffen, umgewandelt wurde in eine nicht schöpferische Energie.
Diese Sätze hier belehren mich eines Besseren.
Selbst wenn die Sätze keinen literarischen oder inhaltlichen Wert haben, so musste und muss ich sie doch erschaffen aus Vorbild, Erfahrung und selbständigem Denken.
Ich bin der Schöpfer meiner eigenen Welt, auch wenn ich erschöpft bin nach notwendigen und unnötigen Auseinandersetzungen, so wird die umgewandelte Energie sich irgendwann wieder verwandeln in Energie, mit der ich Auseinandersetzungen führen und durchstehen kann.
Wichtig ist nur zu erkennen, wann die Energie an anderer Stelle besser und hilfreicher eingesetzt werden kann.

 


 

22.05.2017

Es wäre so leicht, würden sie nicht so viel wiegen, die Prägungen des Lebens und Vorstellungen vom Leben.
Es könnte so leicht sein, das Leben, würden alle Möglichkeiten genutzt das Leben zu gestalten.
Immer gibt es diverse Entscheidungsmöglichkeiten, und wenn eine Entscheidung in die Tiefe zieht, sollte nicht krampfhaft daran festgehalten werden, sondern ein anderer Weg ausprobiert werden.
Prägungen sind Vergangenheit, und nur die Angst vor der Wiederholung oder die Gewohnheit treiben den Menschen dazu unflexibel zu sein und somit in die negative Spirale zu gelangen.
Auch die genaue Vorstellung vom Ablauf einer Situation führt zumeist in den Strudel der Negativität.
Unbeschwert Neues ausprobieren und der Kreativität freien Lauf lassen würde viel Schmerz aus dem Leben nehmen.

 


21.05.2017

Das Verhalten eines Menschen ist kein Dogma.

Jeder Mensch verhält sich aufgrund diverser Erfahrungen und Einschätzungen.
Für den sich verhaltenden Menschen /ist/ (erscheint) das eigene Verhalten immer sinnvoll. Auch wenn es ihm selbst im Endeffekt schadet, so glaubt oder hofft der Mensch doch, durch dieses Verhalten einen anderen Schaden von sich fernzuhalten.
Die Reaktion auf das Verhalten eines Menschen ist ebenso wenig festgelegt.
Auch diese Reaktion /ist/ (erscheint) sinnvoll für den reagierenden Menschen.
Befindet sich ein verhaltender und reagierender Mensch in einer negativen Rückkopplungsschleife ist es sinnvoll, das eigene Verhalten oder eher die Reaktion auf ein Verhalten zu verändern, selbst wenn es im ersten Moment nicht sinnvoll erscheint.
Aus Kreisläufen kann /man (mensch) nicht herausbrechen, indem /man/ (er oder sie) immer dieselben Bewegungen macht – es muss eine neue Bewegung her, um den Kreislauf verlassen zu können.

19.05.2017/20.05.2017
Ständig dieses Reflektieren und Analysieren, jeder Satz, jede Geste, jede Handlung muss geschönt sein durch Selbstkontrolle.
Wie soll da Leichtigkeit entstehen, geschweige denn Unbeschwertheit?
Das ist die Lebenskunst: zu schweben und gleichzeitig bodenständig zu sein.
Es gilt fröhlich und heiter zu sein ohne den Ernst und die Verantwortung zu verlieren.
Es ist deprimierend und anstrengend, immer beherrscht zu sein, aber unbeschwert zu sein erhöht die Gefahr sich zu vergessen.
Die Extreme müssen nicht gegen einander ausgespielt werden, sondern gemeinsam und gleichzeitig ausgelebt werden, um eine positive Wirkung haben zu können.

18.05.2017
Es wirkt vieles so leicht, und was nicht leicht wirkt scheint übertrieben.
Die spezifische Dichte des menschlichen Verhaltens ist unterschiedlich.
Manches sehr klare Verhalten hat ein immenses Gewicht und zieht alle Menschen in der Umgebung mit in die Abgründe der Sozialisation.
Manches Verhalten wirkt riesig und gewichtig und ist doch leicht wie ein Heliumballon und schwebt unbeschwert durch die Schnittmengen der menschlichen Existenzen.
Anstrengung und Entspannung sollten sich regelmäßig in ähnlichen Abstufungen und ähnlicher Intensität abwechseln, um allem Verhalten gerecht werden zu können, auch dem eigenen.

17.05.2017
Ich genieße es, nur dazusitzen und die Zeit vergehen zu lassen, ohne eine akute Verantwortung für etwas oder jemanden haben zu müssen.
Gleichzeitig leide ich daran, dass ich diese Zeit der Verantwortungslosigkeit nicht besser nutze.
Ich könnte meine Ideen und geistigen Impulse in kreatives Handeln umsetzen, aber eine gewisse Antriebslosigkeit und das Gefühl, dass alles Handeln außerhalb des Alltags sei auf eine gewisse Weise sinnlos, da nicht für andere Menschen relevant(, hindert mich daran).

16.05.2017
Manche Eskalation ist nötig, um anschließend geläutert wieder die Möglichkeit zu haben, konstruktiv zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
Manche Eskalation aber ist nichts als die Folge von Überforderung oder der Unfähigkeit, von der eigenen Vorstellung abzulassen und bewirkt nichts als Versagensgefühle bei allen Beteiligten.
Die Kunst ist es, die betreffende Situation so einzuschätzen, dass die Entscheidung für oder gegen die Eskalation im Sinne aller Beteiligten ist.

14.05.2017
Eine Kleinigkeit kann einen wundervollen Tag von allen Wundern trennen und füllen mit unangenehmen Rückkopplungseffekten.
Auch wenn die Wunder längst geschehen sind und ihre Wirkung noch nachklingt vermögen es Kleinigkeiten, die Wunder aus dem Leben zu streichen, und auch ihre Wirkung verstummt in dem Moment, wo die Kleinigkeit zum alles verschlingenden Monster wird.
Wunder /muss man/ (müssen wir) nicht nur wahrnehmen und als solche erkennen, /man muss/ (wir müssen) sie auch wertschätzen und ihnen Raum geben sich zu entfalten.
Die zerstörerischen Kleinigkeiten haben ihren Raum und ihre Zeit, aber sie dürfen nicht alles unterdrücken und verdrängen aus dem Bewusstsein.
Wer sich Glück und Liebe ersehnt, sollte den destruktiven Kleinigkeiten nicht ermöglichen, Unglück und Krieg zu verbreiten.

13.05.2017
Wenn Wünsche in Erfüllung gehen, kann die Freude über das Geschehen so viel Energie freisetzen, dass nach Beendigung der erwünschten Situation so viel überschüssige Energie vorhanden ist, dass die folgende Zeit eine Zeit des Unwohlseins wird.
Die Energie muss irgendwohin und wendet sich dem Destruktiven zu.
Vielleicht, weil die Enttäuschung, die das Ende der in Erfüllung gegangenen, ersehnten Situation mit sich bringt, irgendwie zum Ausdruck kommen muss.
Genießen ist nicht leicht, aber die Gefühle, die nach dem Ende des Genusses entstehen, kreativ zu äußern und zu gestalten, ist noch wesentlich schwerer.
Irgendetwas im Menschen fordert immer mehr von dem, was als Genuss empfunden wird, und sowohl das Beenden, wie das Weiterführen des Genusses führt zu Unzufriedenheit.
Immer mehr von dem Selben fordert immer mehr von dem Selben, und das Ende dessen, was als Sehnsucht daherkommt, löst immer mehr von der Sehnsucht aus.
Überfluss und Askese müssen gelebt werden, um das Selbst als Ausdruck der Sehnsucht des Lebens nach Leben erkennen zu können.

11.05.2017
Zu viele Fehler führen zu Fehlverhalten, welches weitere Fehler provoziert. Es lässt sich nicht herausdestillieren, welcher Fehler zu welchem Verhalten führte.
Also bleibt nichts Anderes übrig, als auf das Fehlverhalten nicht mit weiteren Fehlern zu reagieren, sondern dem Fehlverhalten mit einem Konzept zu begegnen, welches versucht, dort anzusetzen, wo keine Belastung vorliegt.
Nicht das Fehlverhalten wird zur Bedeutung aufgebläht, sondern das erwünschte Sozialverhalten wird zum Mittelpunkt der Auseinandersetzung.
Jede Situation eröffnet diese Möglichkeiten, und es ist immer möglich, das eigene Verhalten zu steuern um dem Verhalten des Gegenübers auch diverse Möglichkeiten zu eröffnen.
Nichts steht fest – alles ist möglich.

09.05.2017
Harmonie lässt sich nicht erzwingen, weder durch lautes Befehlen, noch durch Sanktionen.
Harmonie ist wie Glück und Liebe – sie entwickeln sich im Augenblick und entfalten ihre Energie am wirksamsten, wenn /man/ (wir) sie weder /erwartet/ (erwarten), noch erzeugen /will/ (wollen).
Harmonie ist das Zusammenspiel verschiedener Menschen, die gemeinsam eine Art sozialer Melodie komponieren und erzeugen.
Glück ist das Gefühl, in einer Situation keinen Wunsch nach Veränderung zu verspüren und mit den Gedanken und Gefühlen weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu sein, sondern das Jetzt zu genießen ohne schlechtes Gewissen.
Liebe ist, wenn eine Situation mit Menschen umfassend harmonisch ist, das Glück die Situation umhüllt und der Augenblick zur Unendlichkeit wird.

08.05.2017
Ein kleines körperliches Unwohlsein hat die Macht, viele andere Dinge zu überdecken.
Manches Problem lässt sich relativieren, wenn /man/ (ein Mensch) zum Beispiel an Kopfschmerzen leidet.
Die akute Wahrnehmung ist so stark, dass sie eine längerfristige Wahrnehmung verdrängen kann aus dem Bewusstsein.
Lässt sich aber ein Problem durch Unwohlsein verdrängen und überdecken, so zeigt dies, dass Probleme grundsätzlich zu überdecken und zu verdrängen sind.
Es ist also auch durch andere Methoden möglich.
Das Problem ist dadurch nicht gelöst, aber /man/ (mensch) kann sich Entlastung verschaffen und Zeit zur Lösung gewinnen.
Wer ein Problem nicht ständig mit sich herum trägt, es stattdessen ablegen kann, der kann es, wenn er es wieder aufnimmt, mit mehr Energie und Selbstvertrauen zu lösen versuchen.

07.05.2017
Die Ideen und Ansätze, die Überzeugungen und Vorstellungen sind geeignet, das Leben lebenswert zu gestalten, allein die Umsetzung ist ein gravierendes Problem.
Gelassenheit zu leben in Situationen, die hochemotional sind, ist eine fast unmöglich zu lösende Aufgabe.
/Man muss sich/ (Es ist nötig, sich) von sich selbst (zu) lösen und gleichzeitig die eigene Persönlichkeit vollständig in die Situation ein(zu)bringen.
Wir sollten und unserer Fehlbarkeit und Inkonsequenz bewusst sein.
Vielleicht lässt sich mit /einem Selbstentlasten/ (dem Entlasten der eigenen Person) Verständnis aufbringen für andere Menschen, die an ihren Idealen scheitern.

06.05.2017
Was bleibt am Ende eines Tages von den Erlebnissen und Erfahrungen übrig?
Das Gefühl, wieder einen neuen Tag gestaltet oder überstanden zu haben.
Die Erinnerungen, die wie Nebel durch die Seele wabern und ab und zu wie Blitze ins Bewusstsein dringen.
Die Gedanken, die während der Erlebnisse und Erfahrungen entstanden, und die Gedanken, welche am Ende des Tages aufkommen, wenn die Erinnerungen wach werden und den Geist beflügeln oder in die Tiefe ziehen.
Jedes Erlebnis ist ein potentieller Anlass zur Veränderung, ebenso ist jedes Erlebnis eine potentielle Bestätigung dessen, was schon immer war.
Entscheidend ist nicht was /man/ (ein Mensch) erlebt, sondern  wie /man/ (er oder sie) es einordnet in das eigene Leben.
Alles kann zur Apokalypse führen und alles kann Freiheit werden.
Die Kunst ist es, sich nicht demütigen zu lassen und die Freiheit in den Bereichen zu erreichen, die nicht – in welcher Form auch immer – zur Handlungsunfähigkeit verurteilt sind.

05.05.2017
Worte können eine Botschaft zerstören, wenn sie inflationär eingesetzt werden, in der Hoffnung, durch latentes Wiederholen eine bessere Wirkung zu erzielen.
Doch die Inflation schwächt die Kraft der Worte ab und übrig bleiben wirkungslose Wörter.
Doch immer wieder /verfällt man/ (verfallen wir Menschen) dem Trugschluss, dass immer mehr vom selben eine immer bessere Wirkung erzielen würde.
Manches Wort ist vermutlich wirkungsvoller, wenn es nicht ausgesprochen, sondern nur durch eine deutliche Haltung vermittelt wird.
04.05.2017
Manches sieht auf den ersten Blick anders aus als nach längerem Betrachten.
Ein Bild von M. C. Escher erscheint zuerst mal sachlich und wenig reizvoll – sieht /man/ (ein Mensch) genauer und wachsamer hin, eröffnen sich neue Welten und Gedanken werden umgekrempelt und erneut überdacht.
Ein Tag kann als ganz normaler Tag starten und im Laufe der Stunden eine negative Prägung bekommen, und doch kann es sein, dass am Ende des Tages etwas geschieht oder auch aktiv herbeigeführt wird, welches des Tag als einen versöhnlichen Tag erscheinen lässt.
Auch wenn die negativen Aspekte nicht beseitigt werden konnten, so ist doch ein zufriedenes Ende eine gute Voraussetzung für einen neuen Tag, der im Ganzen positiv verlaufen könnte.

03.05.2017
Wieder und wieder in die Schnappfalle der Seele treten und dann schmerzhaft versuchen aus der Falle zu entkommen.
Doch je mehr Wut und Verzweiflung aufkommen, umso größer wird der Schmerz, doch die Falle löst sich nicht, gräbt sich stattdessen  tiefer in das Fleisch der Gefühle.
Wieder und wieder die gleichen Wege beschreiten mit dem Wissen, dass auf dem Weg etliche Fallen liegen.
Doch das Nachdenken über einen anderen Weg oder das systematische Beseitigen der Fallen erscheint zu anstrengend.
Es fehlt die Energie zur Lösung der Probleme, weil die gesamte Energie für die Angst vor dem Schmerz und für den Befreiungskampf verbraucht wird.
Absurde Verhaltensweisen, die der menschlichen Psyche innewohnen und vermutlich irgendwann mal Überlebensstrategien waren, von der /man/ (mensch) sich nicht lösen kann, aus Angst nicht zu überleben, wenn /man/ (mensch) beginnt anders zu denken und zu handeln.

02.05.2017
Immer auf der Suche nach dem Weg des geringsten Widerstandes, weil /man/ (ein Mensch) sich befindet auf dem Weg des größten Widerstandes.
Jede Entscheidung soll die optimale Entscheidung sein, und dieser Druck zur Optimierung des eigenen Entscheidens und Handelns führt zu massiver Senkung der Qualität der Entscheidungen.
Nicht alles lässt sich planen, nicht alles lässt sich verbinden oder genau bewirken.
Die Kreativität des freien Augenblicks sollte einen hohen Stellenwert bekommen, um nicht in alten, unbeweglichen Strukturen verharren zu müssen, sondern fähig zu sein, ein spontanes und undogmatisches Leben zu führen.

01.05.2017
Was ist richtig, was ist falsch, welche Haltungen halten den Alltag aus und welche Besonderheiten sind so besonders, dass sie ein besonderes Reagieren erfordern?
Es gilt die richtigen Entscheidungen zu treffen, manchmal innerhalb von Sekunden, und wenn die Entscheidung falsch war zu erkennen, dass sie falsch war und beherrscht genug zu sein einzuhalten in der Tätigkeit und anders tätig zu werden.
Zu viel einer bestimmten Zutat kann eine Situation zerstören, obwohl die Zutat grundsätzlich unabdingbar ist. Zu wenig von einer bestimmten Zutat kann die Situation zerstören, obwohl die Zutat grundsätzlich gar nicht so wichtig ist.
Es ist ein permanentes Ausloten der Gleichgewichte um zu verhindern, dass eine Seele hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlägt, und die aber in den Himmel katapultiert wird.

28./29./30.04.2017
Der Sand rieselt aus der oberen Kammer durch ein winziges Loch in die untere Kammer hinein und diese füllt sich mehr und mehr, während die verbleibende Lebenszeit in der oberen Kammer immer weniger wird, halten wir an Dingen fest, die nichts mit dem eigenen Leben zu tun haben.
Das Wasser tropft aus dem Wasserhahn. Tropfen für Tropfen entweichen mit der Zeit – diverse Liter Wasser, welches durchaus sinnvoll verwendet werden könnten.
Der Kalender zeigt schon wieder Ende April an, obwohl der Monat erst kürzlich begann, obwohl der April 2016 noch nicht allzu lange her ist.
Jeder Tag kann der erste und der letzte Tag im Leben eines Menschen sein.
Zwischen diesen beiden Fixpunkten kann sehr viel oder sehr wenig passieren.
Je mehr sich regelmäßig wiederholende Dinge, je mehr Routine, je mehr Normalität im Leben stattfinden, umso weniger Zeit bleibt zum freien Gestalten.

27.04.2017
Sich im Kreis zu drehen kann eine euphorisierende und hypnotische Wirkung haben, aber auch Ausdruck sich wiederkehrender Probleme sein, die beim Versuch sie zu lösen immer wieder in neuen Formen und Arten auferstehen aus den Fehlversuchen.
Spielerische Körperbewegung und -wahrnehmung auf der einen und ermüdende Energieverschwendung auf der anderen Deutungsseite.
Nichts ist einfach so wie es ist. Alles ist auch das eigene Gegenteil.
Wer sich im Kreis dreht hat in beiden Fällen die Möglichkeit, sich selbst in einer Situation immer wieder zu begegnen und aus der Vielzahl der Umdrehungen einige Promille mitzunehmen in das weitere Jahr des Lebens.

26.04.2017
Macht und Ohnmacht stehen in einem konstitutiven Verhältnis zueinander.
Nur wenn es Ohnmacht gibt kann auch Macht existieren, und ohne Macht auf der einen Seite gäbe es keine Ohnmacht auf der anderen.
Macht ist nicht böse und Ohnmacht nicht gut, sondern Macht und Ohnmacht sind gleichwertig.
Es gibt Macht, die lebensnotwendig ist und Ohnmacht, die lebensrettend ist.
Nicht dass es Macht und Ohnmacht gibt ist das Problem, sondern wie die Macht angewendet wird und die Ohnmacht sich zeigt im Zusammenleben von Menschen untereinander und mit der Natur.

25.04.2017
Hinter mir liegt der Tag und verabschiedet sich mit einem hypnotischen Abendrot aus dem Leben.
Manche mögen keinen langen Abschiede, mir aber liegt das langsame Verschwinden. So wie der Tag sich abends schleichend  entfernt und mein Denken sich beim Müde Werden und Einschlafen schleichend aus dem Bewusstsein verabschiedet, so möchte ich auch schleichend aus dem Leben schlendern.
Vor mir liegt die Nacht und begrüßt mich mit grau-blau-schwarzer melancholischer Farbenpracht.
Auch eine Begegnung und Begrüßung sollte sich die Zeit nehmen, um sich authentisch entfalten zu können.
Manche mögen die schnelle Umarmung, um zügig zum nächsten Schritt übergehen zu können.
Mir aber liegt das Warten auf die passenden Signale – wie Puzzlestücke sollen die sanften Teile ineinander passen, damit ein Bild entstehen kann, in dem sich alle Beteiligten spiegeln und erkennen können.

24.04.2017
Wenn leicht zu behebende Probleme einen geplanten und erwarteten Ablauf stören, dann scheinen diese Probleme den Menschen nicht selten zur Verzweiflung zu bringen und er reagiert so, dass die Probleme Macht über die Situation bekommen und die Situation von den Problemen dominiert wird.
Stört hingegen ein schwer zu behebendes Problem einen geplanten und erwarteten Ablauf, scheint der Mensch nicht selten ruhig und besonnen auf das Problem zu reagieren, wodurch das Problem recht schnell gelöst wird, und die Situation kann sich problemlos in erwarteter, geplanter Weise weiter gestalten.

23.04.2017
So viele Möglichkeiten, die eigenen Interessen und Fähigkeiten in das Geschehen einzubringen und somit in den Austausch mit Menschen einzubringen, und doch immer wieder in die Mechanismen verfallen, soziale Kontakte einschränken und Austausch zur Sackgasse machen.
Kurzfristig flammen Geist und Seele auf, weil jemand in die Glut blies - doch aus Angst vor Verbrennungen schnell die Glut löschen und den Rückzug in die innere Selbstgefälligkeit antreten und dann im Saft der eigenen Überzeugungen schmoren.
Einsamkeit kann auch selbsterfüllende Prophezeiung sein und aktiv herbeigeführt werden.

22.04.2017
Alles entwickelt sich in die Richtung, die angestrebt wurde, und auch die Gestalt und Inhalt der Entwicklung entsprechen der Vorstellung, die vorher erdacht und erträumt wurde.
Dennoch gibt es Situationen innerhalb der positiven Entwicklung, die extrem und radikal das Selbstvertrauen & die Überzeugungen erschüttern.
Sich selbst und das eigenem Denken und Handeln immer wieder in Frage zu stellen und kritisch zu bewerten ist die beste Voraussetzung, dass sich die eigentlich positive Entwicklung weiter positiv entwickeln kann.

21.04.2017
Ich hatte nicht nur geglaubt, sondern wirklich gedacht, ich hätte meine negativen Prägungen besser verarbeitet, so dass ich in Situationen, in denen an diese Prägungen gestoßen wird, selbstbewusst und souverän reagieren und agieren könnte.
Jetzt glaube ich -  nein, ich weiß, dass Prägungen das ganze Leben begleiten und nie überwunden werden können. Wir können die Prägungen nicht ungeschehen machen oder ignorieren, denn sie drängen & dringen mit Macht ins Bewusstsein.
Wir können nur lernen, mit den Prägungen kreativ umzugehen und Situationen mit der Kraft der Prägungen positiv zu gestalten, selbst wenn die Prägungen Traumata sind.

20.04.2017
Alles schön und gut – Whiskey ist dicker als  Blut. Egal, wie viele Tränen vergossen werden – Whiskey hilft immer. Egal, wie viel Blut vergossen wird – Whiskey hilft darüber hinweg, sofern es sich nicht um das eigene Blut handelt, und wir fliegen im übertragenen Sinne über allen Dingen.
Verdrängung und Ignoranz sind der Garant für ein sorgenfreies Leben, und Whiskey kann die lästigen Gewissensbisse und Zweifel hinweg spülen, und es macht sich ein Gefühl der Gleichgültigkeit breit.
Gleichgültigkeit ist zwar die Ursache für den Zerfall der humanistischen Gesellschaften, aber diesem Zerfall können wir ja mit Whiskey begegnen.

19.04.2017
Zwischen herzlicher Gelassenheit und aggressiver Verbissenheit findet das alltägliche Leben statt, und beide Extreme haben ihre Berechtigung, ebenso wie alle anderen Abstufungen zwischen den Extremen.
Allein die Entscheidung, wann und wie die Extreme eingesetzt werden sollten, macht das alltägliche Leben zu einer emotionalen Gratwanderung, bei der Menschen großen emotionalen Schaden nehmen können.
Sowohl herzliche Gelassenheit wie auch aggressive Verbissenheit kann Segen und Fluch sein, je nachdem, in welcher Situation sie wie vehement eingesetzt werden.

18.04.2017
Ich suche nach Worten, die des Tages Persönlichkeit beschreiben könnten.
Aber welche Worte auch immer gewählt würden, es bliebe dabei, dass die Beschreibung des Tages ein subjektiver Erlebnis- und Beobachtungsbericht eines Menschen wäre und keine objektive Beschreibung des Tages.
Objektivität ist unmöglich, und doch sollte jeder Mensch bemüht sein, Objektivität zu beherrschen.
Es war ein Tag, der abgewichen ist von der Normalität ohne Besonderheiten zu erzeugen.
Etwas Bekanntes, das auf neue Art aufgetreten ist und einiges Neue, welches auf bekannte Art geschehen ist.

17.04.2017
Immer wenn es schnell wird, verliere ich das Interesse, obwohl ich selbst – nicht gerade selten – zur hektischen Betriebsamkeit neige, um eine Sache möglichst schnell zu Ende zu bringen.
Dass die Qualität darunter leidet, ist mir durchaus bewusst und stimmt mich nachdenklich, und ich bedauere es zumeist – dennoch ist mir das vermeintliche „Fertigwerden“ ein so großes Anliegen, dass ich nicht locker lassen kann.
Gibt es aber nichts zu erledigen oder fertigzustellen, stört mich jede Art von Zeitdruck und Geschwindigkeit.
Es ist wohl so, dass uns Menschen die Dinge am schwersten fallen, die eigentlich unserer Persönlichkeit entsprechen, aber einer Prägung widersprechen.
Wir müssen ständig für unsere innere Freiheit kämpfen, indem wir uns unseren Prägungen widersetzen und einfach versuchen, etwas geschehen zu lassen, wie es gerade geschehen würde, griffen wir nicht in das Geschehen ein um es nach unseren Prägungen zu verändern.

16.04.2017
Noch zwanzig Minuten bis zur selbst gesetzten Deadline, die mit dem Tod gar nichts zu tun hat, aber so genannt wird, um alltägliche Begebenheiten zu dramatisieren.
Jedenfalls verbleiben mir noch zwanzig Minuten, genau genommen sind es jetzt nur noch neunzehn, um die Dinge zu erledigen, welche ich mir bis zur Todeslinie vorgenommen habe.
Es handelt sich nicht um lebenswichtige Angelegenheiten, aber um solche, welche mir notwendig erscheinen und/oder wichtig sind.
Die Zeit vergeht und mir bleibt weniger Zeit zum Vollbringen dessen, was ich zu vollbringen gedachte.
So kommt es nicht selten zu einer Situation, in der ich notwendige Dinge unerledigt lassen muss um die Todeslinie einzuhalten - oder ich die Todeslinie verschieben muss, um die geplanten Sachen /ma(umsetzen) zu können.
In beiden Fällen folgt nicht der Tod, weder meiner, noch der der Dinge, lediglich der Lebensrhythmus kommt durcheinander oder die zu erledigenden Sachen müssen auf unbestimmte Zeit unerledigt bleiben.
Je mehr Dinge aber unerledigt bleiben, umso schwerer wird es, am folgenden Abend die Deadline einzuhalten.

15.04.2017   
Selbst perfekte Tage sind anstrengend – eine Wahrnehmung, die zum Nachdenken anregt.
Wenn selbst sehr gute Bedingungen nicht ausreichen, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen, muss darüber nachgedacht werden, ob die Grundlagen, auf denen wir unser Leben gestalten, nicht vielleicht möglichst oft (?) ungenügend sind.
Wie lässt es sich erklären, dass hoher Wohlstand und Unzufriedenheit sich nicht ausschließen, sondern anscheinend sogar bedingen.
Die wirklich wichtigen Bereiche des Lebens scheinen im Leben kaum eine Rolle zu spielen, wohingegen die konstruierten Bereiche, die unserem Wesen gar nicht entsprechen, den gesamten Raum in unserem Leben einnehmen, und wir richten unser ganzes Leben dahingehend aus, dass wir versuchen, diese Bereiche mit all unseren Sinnen festzuhalten.
Anstatt loszulassen und uns unseren eigenen Interessen und Fähigkeiten zuzuwenden.

14.04.2017
Wissen und Handlung umzusetzen ist immer dann hochgradig schwierig, wenn die Gefühle eine Situation dominieren und diese Gefühle der Umsetzung des Wissens in die Tat entgegenstehen.
Die Wahrscheinlichkeit, eine Situation positiv zu gestalten, steigt durch wertschätzende und freundliche Ansprache und die Ausweitung des aktiven Zuhörers. Wenn aber Gefühle der Wut in einer Situation auftreten, dann ist es kaum möglich, diese Haltung authentisch umzusetzen. Dem reflektierten Denken muss reflektiertes Fühlen zur Seite gestellt werden, um die Probleme des Lebens lösen zu können.

13.04.2017
Die Angst vor Problemen erzeugt Probleme – die wiederum bestätigen, dass die Angst vor den Problemen berechtigt war.
Wir sollten unser Denken und Fühlen nicht davon leiten lassen, was passieren konnte, sondern von dem, was wir wahrnehmen.
Die aktuelle Wahrnehmung, differenziert überdacht und ganzheitlich erfühlt, sollte Grundlage für unser Handeln oder Nichthandeln sein.
Alles Anderes führt zu Problemen, die nicht da wären, würden wir sie nicht hypothetisch erzeugen.

12.04.2017
Wann ist es Zeit, die eigenen Handlungsweisen und Reaktionen kritisch zu hinterfragen und durch neue (? erneuerte, ?) Handlungen und überdachtere Reaktionen zu ersetzen?
Kritisches Hinterfragen immer, natürlich, aber wenn keine Erkenntnis erwächst aus der Reflexion, dann bleibt jedes Handeln ein Versuch und jede Reaktion ein Reflex.
Alles zu ignorieren ist ebenso keine problemlösende Option wie alles zu problematisieren.
Der Geist ist willig, aber die Emotion so stark, dass sie jeden Versuch, Vernunft, Verständnis und Gelassenheit walten zu lassen in der Hitze der Emotion verbrennt.

11.04.2017
Die Erinnerung an den vergangenen Tag erzeugt ein positives Gefühl, obwohl es an einigen Stellen im Laufe des Tages zu Komplikationen und Differenzen gekommen war.
Ganzheitlich betrachtet war es ein guter Tag mit einem stimmigen Ende, und die unguten und nicht stimmigen Momente hatten keine Nachwirkungen.
Doch trotz des grundsätzlich positiven Gefühls regiert eine gewisse Ernüchterung mein Unter- und Oberbewusstsein, als wenn das Positive keine Wirksamkeit hätte und stattdessen die unbedeutenden negativen Anteile eine enorme Wirkkraft entfalten und ich am Ende des Tages eher desillusioniert dasitze, als dass ich mich erfreue an der positiven Grundstimmung, die mein Leben an diesem Tag hatte.

10.04.2017
Der Aufwand, den wir betreiben müssten, um einen Fehler nicht zu machen, wäre wesentlich geringer als der Aufwand, den wir betreiben müssen, um die vielen Fehler, die wir alltäglich im menschlichen Miteinander (?) begehen wieder rückgängig zu machen.
In vielen Bereichen der menschlichen Existenz /verlangt man von Menschen/ (wird von Menschen verlangt) effektiv zu sein, nur in den Bereichen, in denen es wirklich sinnvoll wäre, darf der Mensch verschwenderisch mit den Ressourcen umgehen.
Anstatt zum Beispiel die Menschen in der Fähigkeit der Mediation ((Ich persönlich würde fast Meditation verwenden :-)) und Gesprächsführung zu schulen, bevor sie sich binden und Kinder erzeugen, lassen wir sie ein gigantisches Ego aufbauen, um ihnen dann im Zustand des Scheidungsgespräches (?) Mediation und Gesprächsführung als Problemlösung anzubieten.

09.04.2017
Viel zu oft vergeht die Zeit, enden Situationen, verfliegen Gedanken und lösen sich Gefühle auf, ohne dass etwas im Menschen entstanden ist, was das weitere Leben prägt.
Ein Tag ist vorbei, und nichts bleibt von ihm übrig, obwohl vieles geschehen ist – aber der Mensch vergisst.
Eine Situation weicht einer neuen, doch kein Erlebnis aus der Situation wird mitgenommen in die neue, obwohl etliche Erkenntnisse zu erleben gewesen wären, aber die Wahrnehmung und Intensität verschwinden aus dem leben.
Ein Gedanke ist zu Ende gedacht, doch schon kurz danach zersetzt er sich in die Luft und kein Wort bleibt übrig im Menschen, obwohl der Gedanke grandios war und das Zeug hatte, Klischees zu entmachten.
Aber zu viel Informationen besetzen das Gehirn und lassen keinen Raum für großes Denken.
Ein liebevolles Gefühl wird vollendet, doch kaum fühlt der Mensch sich geborgen und angekommen, nötigt ein äußerer Reiz dazu, das Gefühl zu vergessen und durch ein anderes zu ersetzen, obwohl das Gefühl eine positive Wirkung auf den Menschen und die Menschen erzielte.
Aber emotionale Reizüberflutung führt zu schleichendem Infarkt der echten Gefühle.

08.04.2017
Die Müdigkeit setzt mir zu, besetzt mein Sein, sitzt auf meinem Denken und setzt mein Fühlen auseinander – dennoch mag ich mich nicht der Dominanz der Müdigkeit ergeben.
Schlafen wäre die angemessene Passion, doch dann wäre nach kurzer Bewusstlosigkeit der Alltag wieder vollständig in meinem Bewusstsein.
Jetzt und hier aber ist Raum und Zeit zur Entfaltung der Besonderheiten.
Auch wenn ich der Einzige bin, der die Ergebnisse einer Nacht als besonders einstuft. Wenigstens ich nehme mich und meinen Ausdruck wahr.
Alles ist besser, als im Alltag als Mitläufer teilzunehmen am Durchschnitt und ansonsten zu schlafen.

07.04.2017
Des Tages Lebenszeit neigt sich dem Ende entgegen.
Der Tod kommt häufig nicht unerwartet, aber doch erschreckend.
Was bedeutet der Tod eine Tages für den Tag? Was bedeutet er für den Tod?
Ein neuer Tag ist Teil des gleichen Lebens oder Sterbens.
Es ist erstaunlich, wie selbstverständlich das Leben ist, obwohl wir es ja als Wunder betrachten – und wie abwegig der Tod, obwohl er doch unumgänglich ist und somit jedem Leben innewohnt.
Der Tag liegt in seinen letzten Zügen, und schon höre ich den Pulsschlag des neuen Tages schlagen. Kaum wird der alte Tag das Leben aushauchen, wird der neue Tag (mit) sein(em) Dasein und Sein ins Leben gerufen (geworfen?) werden, hinausschauen in die Welt, die versucht, das Leben und den Tod zu trennen und als zwei Phänomene darzustellen, die nichts miteinander zu tun haben.
Dabei ist der Tod ohne das Leben undenkbar und das Leben wird durch den Tod bedeutender.

06.04.2017
Es sind die Kleinigkeiten, die in häufiger Regelmäßigkeit auftreten, die das Leben beherrschen.
Sicherlich, bei einer Katastrophe ist der Mensch beschäftigt und leidet und hat keinen Sinn für Kleinigkeiten, denn es geht ums Existenzielle.
Ansonsten aber, wenn das Leben so dahin läuft, zwischen Leidenschaft und Desillusion, bringen die Kleinigkeiten das sensible Gleichgewicht des Lebens ins Schwanken oder sogar zum Absturz.
Alles ist organisiert und für alles ist gesorgt – und dann geht der Rechner kaputt, oder der Drucker streikt, oder die Internetseite lässt sich nicht bearbeiten. Dann reißt noch der Schnürsenkel, der Wecker fällt herunter und ist defekt, eine Behörde fordert irgendeine Leistung, und danach fährt /man/ (der Mensch) eine Macke ins Auto.
Alles keine großen Sachen, kein Problem eigentlich, aber in der Abfolge und Menge eine winzige Katastrophe, die das Leben wirklich nachhaltig entwerten kann.

04.04.2017/05.04.2017
Mit einem durch eine Substanz erzeugten Rausch der Ernüchterung, die durch ein technisches und irgendwie auch chronisch menschliches Versagen entstanden ist, begegnen, um der Destruktivität, von außen und innen kommend, etwas entgegensetzen zu können.
Hilfreich ist das nicht, und schon gar nicht befreiend. Aber manchmal ist es gut, eine gewisse Gleichgültigkeit zu entwickeln, um das Scheitern einigermaßen selbstbewusst auszusitzen.
Es wird sich etwas ereignen, sicherlich – nur was und wann ist nicht im Voraus zu erfahren. Erfahrungen lassen sich nur in der Gegenwart machen, und wenn /die/ (diese) frustrierend sind, ist es nicht leicht davon auszugehen, dass sich in der Zukunft etwas Grandioses ereignen wird.

03.04.2017
Einige Zeit vor Toresschluss schaute (steuerte) ich auf den Schlaf zu, unschlüssig, ob ich frühzeitig eintreten oder mir doch lieber noch die Beine des Denkens vertreten soll.
Wer begonnen hat, mit sich selbst in den Dialog zu treten, hat sich bereits entschieden, noch vor den Toren des Schlafes zu verweilen und vielleicht noch ein wenig Denksport zu betreiben.
Die Zeit vergeht derweil, und es nähert sich der Zeitpunkt, an dem die Tores des Schlafes geschlossen werden sollten.
Wer aber schließt diese Tore?
Im Grunde wäre es möglich, die ganze Nacht lang zu denken und den Lauf der Welt geistig zu lenken.
Es ist durchaus möglich, den Schlaf nicht zu betreten (?), doch so sehr /man/ (mensch) sich auch weigert, den Weg durch das Tor zu gehen: Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem der Schlaf den Menschen absorbiert.

01.04.2017
Was soll ich noch sagen, wenn ich schon alles gesagt habe, was ich zu sagen habe? Was soll ich noch fragen, wenn es auf jede Frage diverse Antworten gibt, die alle nur neue Fragen bewirken? Was soll ich noch zuhören, wenn jeder gehörte Satz, kaum dass er verklungen ist, von einem weiteren Satz überdeckt wird und jeder weitere Satz einzig dazu dient, die vorherigen Sätze ungesagt zu machen?
Es ist nicht schön, sich eingestehen zu müssen, nichts mehr zu geben zu haben und keinen Platz mehr zu haben zu nehmen.
Andererseits müssen Aussagen und Fragen und Antworten die Freiheit haben, einfach zu sein ohne einem bestimmten Zweck zu dienen.
Vielleicht liegt gerade im Scheitern der Kommunikation die eigentliche Kraft zur Befreiung von extremen und intensiven (?) Zwängen.

31.03.2017
Das will keiner wissen, und das wird auch in Zukunft keiner wissen wollen, aber egal – irgendetwas muss der Mensch ja mit der Lebenszeit anfangen, irgendeine Handlung ist vonnöten, um nicht gänzlich in der Sinnlosigkeit zu versinken.
Wer bestreitet, dass Menschen andere Menschen benötigen, um sich selbst zu spüren?
Allein, ich sollte öfter in meinem eigenen Wirken rühren, dann öffnen sich die Türen und mein Ego wird mich auf das Thema des Lebens führen.
Leidenschaft, das einzige, was wirklich bedeutendes  schaffen kann, auch wenn vieles  bedeutungslos bleibt und diffus, im Weltraum der Kreativität herum irrt, ohne jemals etwas Zeitloses zu erschaffen.

30.03.2017
So viele Entscheidungen, die täglich plötzlich und ohne vorherige Reflexion der Situation getroffen werden müssen, zehren an der seelischen Substanz.
Würden diese notwendigen Entscheidungen nicht sofort, sondern nach reiflicher Überlegung und Abwägen der Argumente gefällt, wären diese Entscheidungen schon obsolet, denn dort, wo ein direktes Eingreifen erforderlich ist, wirkt ein wohlüberlegtes Handeln eher kontraproduktiv.
Andererseits kann mit unreflektiertem, plötzlichem Handeln so viel kaputtgemacht werden, dass ein kontraproduktives Handeln vorzuziehen ist.
Was bleibt ist die präventive Reflexion, um im Ernstfall plötzlich handlungsfähig zu sein, weil das Szenario bereits detailliert durchdacht war.

29.03.2017
Nichts als Nichts ereignet sich in meinen Gedanken.
Denn Durchschnitt und Belanglosigkeiten sind nichts.

28.03.2017
Kein Vorsatz, dem nicht mit Disziplin und Ausdauer zur Verwirklichung verholfen werden muss.
Anscheinend reichen der Wunsch oder die Notwendigkeit etwas machen zu wollen oder müssen nicht aus, um genug Energie freizusetzen, es frei und gutmütig umzusetzen.
Die Talente und Potentiale sind im Inneren des Menschen gefangen und lassen sich nur durch intensives Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit immer wieder für kurze Zeit befreien.

27.03.2017
Erstaunlich, wie schwer es ist Neues zu gestalten, obwohl das Neue Leichtigkeit hervorbringt.
Es scheint den Menschen schwerzufallen, sich von Altem zu lösen, selbst wenn das Alte schwer ist und durch etwas Neues ersetzt werden könnte, was leicht ist.
Das Bekannte wird in all seiner Schwere dem Unbekannten vorgezogen, auch wenn das Unbekanntes mindestens Schwimmen auf der Oberfläche bedeutet, vielleicht sogar über der Oberfläche, während das Bekannte in all seiner Schwere unter Wasser zieht.

26.03.2017
Wie viel Müdigkeit passt in ein Gehirn, so dass es noch zusammenhängend und konstruktiv denken kann? Wann setzten die Denkfunktionen des Gehirns aus?
Es ist möglich, gegen eine enorme Müdigkeit anzudenken und anzufühlen, so dass diese Müdigkeit keinen Zugriff auf die Denkfähigkeit des Gehirns und die Leistungsfähigkeit des ganzes Körpers hat.
Doch ab wann ist es nicht mehr möglich, sich selbst zum Wachsein zu verhelfen?
Mir scheint es zwei Aspekte der Müdigkeit zu geben, welche zu berücksichtigen sind.
Ist die Müdigkeit eine Flucht vor was auch immer, dann bedarf es der geistigen, seelischen oder körperlichen Handlung um sie zu entmachten.
Ist die Müdigkeit aber eine Folge körperlicher, geistiger oder seelischer Belastung, sollte der Persönlichkeit Schlaf ermöglicht werden.

24.03.2017/25.03.2017
Jetzt noch einige Worte zur Nacht.
Der Tag hatte sich heute Mut gemacht, sich von der Masse abzusetzen, und hatte auch ernsthaft versucht besonders zu sein - und hat jetzt, an seinem eigenen Ende, doch wieder nur Durchschnitt gebracht.
Es ist schwer, alleine mitten im Meer sich der Einzigartigkeit jedes Wassertropfens bewusst zu werden.
Wer Gefahr läuft in Kürze zu sterben befasst sich nicht mit langwierigen Geschäften

 23.03.2017
Ein Tag, welcher der erste Tag war von sehr vielen Tagen, die noch folgen werden.
Es war ein anstrengender Tag, jedoch nicht so anstrengend, wie zu erwarten gewesen wäre.
In der alltäglichen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen verliert der Mensch schon mal den Kontakt zu den eigenen Idealen.
Ebenso verliert dieser die existentiellen Probleme vieler Menschen aus der Wahrnehmung und fühlt eine Belastung, die eben nur relativ belastend ist.
Dennoch: Auch eine im Bezug auf existentielle Probleme geringe Belastung sollte Anlass sein, immer wieder für Entlastung zu sorgen.

22.03.2017
Kurz vor dem Eintreten dessen, was ein Mensch sich gewünscht hat und worauf  dieser hingearbeitet hat, bricht die Euphorie und die Freude auf das Neue zusammen und die Angst vor dem Scheitern und Versagen wird so mächtig, dass der Mensch am liebsten alles wieder zerstören würde, nur um nicht das machen und aushalten zu müssen, was

 er so intensiv angestrebt hatte.
Die Gedanken und Gefühle versuchen krampfhaft sich damit zu beschäftigen, wie schön und erfolgreich die Zukunft verlaufen wird - und gelangen aber immer wieder dahin zu denken und zu fühlen, was alles schief gehen könnte und welche Fehler auftreten könnten, und dass eine positive Entwicklung quasi gar nicht möglich ist.

21.03.2017
Der Alltag geht seinen Weg.
Es ist, trotz der vielen Wiederholungen und Rituale, die den Alltag prägen, nicht vorhersehbar, wohin sich der Alltag begibt.
Schreitet er weit hinaus in die Welt und setzt sich unbekannten Reizen und Eindrücken aus, oder läuft er in ein Haus hinein, um sich in einem engen dunklen Raum vor sich selbst zu verstecken?
Je nachdem wie ein Mensch der kaum wahrnehmbaren Besonderheit des Alltags begegnet, entscheidet er sich für diverse Reize und Geselligkeit oder für Einsamkeit und Selbsterkenntnis.
Im Alltag sind alle Strukturen zu finden und zu erleben.
Ebenso findet sich im Alltag jede geistig-seelische Herausforderung, durch die zu Erkenntnissen und Überzeugungen gelangt werden kann, die von globaler Bedeutung sind.

20.03.2017
Nach langem Warten tritt ein worauf ich gehofft hatte.
Nach kurzer Zeit der Erleuchtung und Freude weichen diese einem diffusen Gefühl der Angst vor der Zukunft.
Obwohl sich alles so entwickelt hat wie es gewünscht und geplant war, bewirkt die anstehende Veränderung Verunsicherung.
Wenn sich etwas verändert, verändert sich alles, und wenn alles anders wird verliert das Bekannte an Kraft und Bedeutung.
Der Zauber eines jeden Anfangs kann durchaus eine Verwünschung sein, doch ohne die Aussicht auf neue Gedanken und Gefühle, neue Handlungsmöglichkeiten und Herausforderungen verliefe das Leben in der Vergangenheit.

19.03.2017
Heraus treten aus dem Haus und aus dem Gefängnis der eigenen Ansprüche und hinein in eine neue Wirklichkeit, die existiert, aber viel zu selten von mir wahrgenommen, geschweige denn gelebt wird.
Es gibt ein intensives Leben außerhalb der eigenen Vorstellung vom richtigen Leben.

18.03.2017
Endlich soll das geschehen, was schon lange erwartet wurde.
Es ist kaum auszuhalten, dieses Schweben zwischen Ist- und Soll-Zustand.
Die Möglichkeit einer Veränderung weckt Begehrlichkeiten, die – bleiben sie unerfüllt – Unbehagen und Zerrissenheit erzeugen.
Minderwertigkeit ist der Nährboden für die giftigen Pflanzen des Selbstbetrugs.
Die wirkliche und wirksame Auseinandersetzung mit einem Thema findet erst statt, wenn die unzweifelhafte Entscheidung zur Tat geführt hat.
Der Zwischenraum zwischen Idee und Umsetzung bleibt unzulänglicher Aktionismus, so lange die Umsetzung noch nicht endgültig beschlossen ist.
Handeln kann konsequente Umsetzung der Idee zu leben, aber auch geist- und seelenlose Ablenkung von dem wirklichen und wirksamem Thema des Lebens sein.

16.03.2017
Wie soll das gehen - sich immer auf der Höhe befinden, immer an der Spitze stehen, immer alles geben, alle Zweifel überwinden und jedes Handeln an die höchsten Ideale binden?
So viele Gefühle entstehen im inneren und drängen mit Macht nach außen.
Wer vermag sie alle angemessen zu steuern?
Wenn etwas ritzt an die Schmerzen der vergangenen Zeiten steigen die Schmerzen wieder aus den Katakomben der Seele, breiten sich aus im Sein und verlangen nach Wiedergutmachung.
Wer kann diesem Verlangen widerstehen ohne dabei sich selbst zu verletzen und ohne die Umwelt zu verlassen?
Und was, wenn Flucht vor den eigenen Gefühlen ebenso nicht möglich ist wie die Flucht vor der Umwelt?
Dann bleibt nichts als demütig Fehler zu machen und zu gestehen und um Entschuldigung zu bitten.

15.03.2017
Trotz aller herbeigeführten Veränderungen für potentielle Neuerungen, trotz der Entwicklungsprozesse und des sich entfaltenden Lebens liegt eine dumpfe, emotionale Schwere über allem, was ich fühle und denke und mache.
Als wenn Schönheit und Leichtigkeit immer nur innerhalb eines Kerkers aus schlechtem Gewissen und Arroganz zugelassen werden.
Freiheit bedeutet zuerst einmal frei sein von Selbstzensur und Selbstdiktat.
Der Weg zur Erkenntnis muss durch die Schmerzen der Vergangenheit führen.
Nur wer sich selbst mit allen Höllen erkennt kann ermessen, was es braucht um Höllen zu überwinden.

14.03.2017
Im Vorfrühling durch die frühe Nacht spaziert.
Hinter mir lag eine Besprechung, vor mir die Gestaltung der restlichen Zeit dieses Tages, die ich nicht schlafend verbringen wollte.
Die Kälte der Luft war eine emotional warme Kälte, als wenn in Sichtweite des Frühlings die gleiche Kälte, wie sie im Winter besteht, weniger kalt wäre.
Jeder Schritt führt aus der Vergangenheit hinaus und in die Zukunft hinein und kann doch nur im Jetzt zugegen sein.

13.03.2017
Wir engen den Blick ein und befassen uns mit wichtigen Kleinigkeiten um nicht überfordert und entmachtet zu sein von den Umtrieben der Dämonen  in diesen Zeiten.
An so vielen Stellen brennt es lichterloh, doch es fehlt die Präzesion der Worte, die es benennen könnten um gehört zu werden und Wirkung zeigen zu können.
Wir sind froh, wenn der Alltag reibungslos läuft und wenn etwas stört, versuchen wir es auszusitzen und schweigen.
Das schlechte Gewissen säuft bis ihm schlecht wird um dann zu vergessen.
Kleinigkeiten müssen beachtet und gewürdigt werden. Doch das Streiten über Überzeugungen ist lebenswichtig, wollen wir nicht aus der Geschichte der Erde gestrichen werden.

12.03.2017
Am Ende des Tages dominiert ein gutes Gefühl, welches sich auf die Zukunft bezieht und gleichzeitig versinkt die Gegenwart in ein latentes Gefühl der Gleichgültigkeit, das sich aus einem fatalistischen Gefühl chronischen Scheiterns entwickelt hat.
Gegensätze schließen sich nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig.
Die Möglichkeit zu haben ein Fazit zu ziehen am Ende eines Tages ist eine Bereicherung für das Gefühlsleben und ist Training für den Geist.
Die Freude am Sein kann auch die Freude am Reflektieren und Analysieren sein.
Jede Wahrnehmung ist ein Schlüssel zu einer ganzen Welt.

11.03.2017
Eine neue Situation hat das Potential, sich in alle möglichen Richtungen zu entwickeln.
Die Hölle ist ebenso gut möglich wie das Paradies.
Der Zauber, der jedem Anfang angeblich innewohnt, kann auch ein Fluch sein.
Dennoch ist es von lebenswichtiger Bedeutung, immer wieder nach Neuem zu streben, denn sonst bliebe das Herz des Lebens stehen.
Zu dem vielen Bekannten, was tagtäglich wiederkehrt, muss immer auch etwas Neues hinzukommen, um das „Aktion-Reaktion-Spiel“ am Laufen zu halten.
Das Neue ist spannend, aber auch bedrohlich, und es verändert nicht selten Vieles, manchmal sogar Alles. Aber es macht auch Entwicklung möglich, die ohne einen neuen Impuls nicht möglich gewesen wäre.

10.03.2017
Die kurzen Momente des Impulskontrollverlustes sind prägend für einen Tag.
Zumeist sind sie nicht lang genug um Schaden anrichten zu können, aber sie zerstören das eigene Selbstbild oder bestätigen es und es ist schmerzhaft, sich selbst zu erleben als jemanden, der man nicht sein will, auch wenn es sich nur um sehr kurze Augenblicke handelt.
In komplett neuen Situationen haben sich die meisten Menschen unter Kontrolle, aber in bekannten, immer wiederkehrenden Situationen verlieren wir die Beherrschung, weil die Situationen Wunden betreffen, die nicht heilen konnten und unter der vermeintlich unverletzten Oberfläche pulsieren.
Es schmerzt, getroffen zu werden an der Wunde, und zu Recht ist Wut und Abwehr und Gegenangriff eine verständliche Reaktion, auch wenn gar kein Angriff stattgefunden hat, sondern nur das Gefühl der Verletzung wiederkehrte.

09.03.2017
Selbst die nichtigsten Nichtigkeiten sind nicht nichtig genug, um nicht von großer Bedeutung sein zu können.
Manchmal kann es durchaus bereichernd sein, sich mit geistig-seelischer Armut zu befassen und sich einfach gehen zu lassen.
Nichts Erwähnenswertes machen und dadurch die Befreiung vom Anspruch erlangen.
Nur für kurze Zeit natürlich, nicht für immer.

07./08.03.2017
Aufgeheizt von heißem Tee die Kühle eines Lufthauchs erleben wie einen metaphysischen Schock.
Der Ballast der eigenen Fehlbarkeit schwebt hinweg und löst sich auf in Raum und Zeit. Die Schwere des Körpers weicht, das Sein wird unerreicht leicht – für die Zeit des Ausdunstens.
Heißen Tee trinken, in die höchsten Höhen sinken und in die tiefsten Tiefen steigen. Schweigen und genießen und in dem Augenblick zerfließen.

06.03.2017
Wenn jedes Handeln oder Nichthandeln zur Folge hat, dass eine Situation zu Anspannung und latenter Unzufriedenheit führt, wird jede Entscheidung für oder gegen eine Handlung oder Nichthandlung die falsche gewesen sein.
Weder Handeln noch Nichthandeln, weder Ansprechen, noch Ignorieren, weder Zuhören noch Erzählen sind mögliche Auswege aus der belastenden Situation, weil alles geprägt ist von dem unterbewussten Wunsch zu bestimmen oder zu manipulieren.
Die Sucht ist eben so mächtig wie das schlechte Gewissen. Die Herrlichkeit ist ebenso stolz wie die Angst.
Nichts kann sich frei entfalten, denn alles ist gefangen in den massiven Prägungen. Prägungen, die nicht kooperieren, sondern sich gegenseitig bekämpfen, sind ursächlich beteiligt an Dilemma-Situationen, in denen jedes Handeln oder Nichthandeln zu Anspannung und latenter Unzufriedenheit führt.

05.03.2017

Eine diffuse Angst vor irgendeiner von Menschen gemachten oder herbeigeführten Katastrophe wabert durch das Gefühlsleben, gleichzeitig bereiten unbedeutende Probleme und alltägliche Schwierigkeiten derart große Störungen, dass es nicht nur irrational, sondern hochgradig peinlich ist.

Sich wissend über einen Furz aufzuregen, kurz bevor man an Sauerstoffmangel zugrunde gehen wird erscheint nach logischen und emotionalen Gesichtspunkten absolut widersinnig.

Dennoch macht es keinen Sinn, aufgrund einer potentiellen, existentiellen Bedrohung alle Überzeugungen aufzugeben. Wer weiß schon, wie lange man dann noch in verstörenden und chaotischen Zuständen leben muss, bis die Katastrophe endlich zuschlägt.

 

03.03./04.03.2017

Kleinigkeiten, die sich zu gewichtigen Problemen weiten, weil durch das regelmäßige Wiederholen unbedeutender Grenzüberschreitungen massive Grenzverletzungen entstehen.

Im Gegensatz zu nationalen Grenzen sind persönliche Grenzen Menschenrecht und unbedingt lebensnotwendig und daher einzuhalten.

Sicherlich ist es notwendig, die privaten Grenzen immer wiederkehrend zu hinterfragen und gegebenenfalls zu weiten oder enger zu ziehen.

Je weiter persönliche Grenzen sind, umso weiter hält der Mensch die Welt von sich ab und je enger die Grenzen gezogen werden, umso näher kommt die Welt heran an den Menschen.

Doch werden diese persönlichen Grenzen immer wieder zerstört und überschritten, egal wie weit oder nah sie gezogen sind und egal, wie gering die Grenzüberschreitung ist, dann häuft sich im Menschen ein Ballast an, der irgendwann so gewichtig ist, dass der Mensch sich nur noch mit massiven Einschränkungen des persönlichen Selbstschutzes von diesem befreien kann.

Es ist wahnsinnig schwer, eine solche vertrackte Situation zu lösen, ohne dabei Schaden für beide Seiten anzurichten.

 

02.03.2017

Nach langem und umfangreichen Erfühlen und Bedenken und Abwägen der Gefühle und Gedanken, einen Entschluss gefasst. Der Entschluss bewirkt Erleuchtung und Entspannung.

Kurz darauf – die positive Wirkung des Entschlusses verbreitete sich noch im ganzen Menschen – setzte die Sucht nach Tätigkeit, die durch den Entschluss eigentlich hätte aus dem Ich verbannt werden sollen, ein.

Als sei der Entschluss kein Entschluss, sondern nur ein Versuch, den Dämon aus der Tätigkeit zu vertreiben, damit die Tätigkeit anschließend wieder zum heiligen Akt werde. Ein Entschluss, welcher nur zur Selbsttäuschung gefällt wird, ist auch eine Form des Narzissmus.


01.03.2017

Immer wieder die gleichen Muster, obwohl sie niemandem gefallen, die gleichen Fehler, obwohl sie allen schaden.

Zum Glück auch die gleichen gelungenen Handlungen, sonst wäre das Leben ein wiederkehrendes Versagen.

Das Gelungene gelingt zumeist auch in Zukunft wieder, ebenso verhält es sich mit dem Scheitern, obwohl das Scheitern eigentlich zur Veränderung anregen müsste.

Warum ist es so schwer, das Scheitern als Motivation für ein zukünftiges Gelingen zu nutzen?

Stattdessen verrennen wir uns in das Scheitern, um möglichst oft wieder und wieder mit den gleichen Mitteln in den gleichen Situationen zu scheitern.

Dabei wäre es nicht so schwer, sich von den Mustern zu lösen, die man verinnerlicht hat.

Es bedarf genauer Überlegung, intensiven Hineinfühlens in die Situation und einer belastbaren  Entscheidung, die konsequent umzusetzen ist.

Der Unberechenbarkeit der Gefühle müssen eine Haltung entgegengesetzt und neue Handlungskonzepte  zur Verfügung gestellt werden.

 

28.02.2017

Erinnerungen erwachen aus einem traumlosen Tiefschlaf, der Monate oder Jahre angedauert haben kann – und dann sind sie plötzlich hellwach und voller Tatendrang.

Sie stampfen zum Rhythmus einer altbekannten Musik durch das Innenleben und erleben sich selbst als Reinkarnation.

Aus dem Nichts tauchen Bilder und Worte und Töne auf und rekonstruieren ganze Situationen und als sei keine Zeit vergangen kann man für kurze Zeit in ihnen wohnen.

Kleine Auslöser wirken wie ein Wecker und lassen die Erinnerungen erwachen. Als wären bestimmte Teile der Vergangenheit mit in die Zukunft gereist um durch ihr Wirken ab und zu in der Gegenwart die Vergangenheit zu (re)konstruieren.

 

27.02.2017

Die Rosen des Rosen-Montags sind entweder aus Papier oder stammen aus fernen Gegenden, wo sie von unterbezahlten Arbeiterinnen unter unwürdigen Bedingungen erzeugt werden.

Ein Fest im Winter schreibt sich Rosen auf die Fahnen.

In mir streiten zwei Geister um die Hoheit in meinem Sein.

Die Sehnsucht, mich gehen zu lassen, zu feiern, zu tanzen, zu singen und dazu zu gehören zu der Menge an glücklichen und fröhlichen Menschen – und die Verachtung für eine sexistische, aufgesetzte Veranstaltung, die nichts mehr mit ihren kritischen Ursprüngen zu tun hat und ohne Alkohol nicht durchführbar wäre.

Alle Veranstaltungen, die ohne Alkohol nicht stattfinden würden, sollten abgeschafft werden.

 

26.02.2017

Als wäre irgend etwas Zermürbendes geschehen, was mich durch die Penetranz, langsam aber unumgänglich aufgerieben hätte, sitze ich am Ende des Tages einigermaßen deprimiert in meinem Wohlstand herum und sehne mich nach Leichtigkeit und Kreativität, die ich versuche durch den Konsum von Alkohol anzuregen,

Es geschah an diesem Tag so wie in den vorherigen Tagen nichts Erwähnenswertes, und doch lastet eine gewisse Unzufriedenheit auf mir, die mich nahezu handlungsunfähig macht, zumindest aber mein Denken und Fühlen derart beeinflusst, dass Zuversicht in meiner Persönlichkeit keinen Platz finden kann.

Vielleicht hat sich dieser innere Zustand gerade wegen des nicht erwähnenswerten Geschehens der letzten Tage entwickelt, weil der Mensch, oder zumindest ich , immer wieder Veränderung benötige, um mich nicht wie ein Kranker zu fühlen, der grenzenlos durch die Welt und das Universum unterwegs ist.

 

25.02.2017

Schon wieder ein Tag mit Stunden, Minuten und Sekunden durch die Sanduhr gerieselt. Winter ist es noch und kalt wehte der Wind hoch in das Bewusstsein.

Bald schon wird Frühling sein, und dann werden sich die Rahmenbedingungen für das tägliche Leben verändern – nicht großartig, aber in einzelne, kleine Bereiche.

Der Sand aber rieselt genau wie im Winter in die untere Kammer.

Wie viele Jahreszeitenwechsel stehen mir noch zu? Wie viele Worte werde ich noch auf Papier schreiben bis mir das Schreiben endgültig versagt sein wird?

 

24.02.2017

Es ist schon spät, kaum  mehr der vierundzwanzigste Zweite. Was war mir der Tag? Wie kam er mir vor?

Der größte Teil Alltag, bekannt und ritualisiert. Dazu ein bekannter, doch selten stattfindender Abschnitt, der doch anstrengend war und in der Nachwirkung noch (mehr) ist, als ich mir eingestehen möchte.

Es wirkt in mir wie ein Gewicht in einem leichten Ball, der in die Höhe geworfen wird und doch immer wieder sehr schnell und rabiat zu Boden fällt. Es drückt mich in das Polster, in dem ich gerade sitze und sinniere und Musik höre und versuche zu besehen, was der Tag mir brachte oder was meine Gedanken beschäftigt.

Doch ich falle immer wieder zu Boden, schlage mir den Kopf an und die Seele, auf das ich beschäftigt bin mit den Schmerzen und mit meinem Denken kaum über meine Egozentrik hinauskomme.

 

23.02.2017

Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, eigenartiger Tag liegt in seinen letzten zwei Stunden. Der Tag war auf eine eigenwillige Art eigen. Nicht besonders, eher normal – und doch eigenwillig. Auch artig war der Tag – nicht widerborstig oder individuell, sondern so, wie es sich für einen Alltag gehört.

Doch er hinterlässt Spuren in meinem Sein. Zuerst und bis jetzt wirkt der Tag in mir wie eine negative Prägung, doch sicherlich wird er mit der Zeit Positives in mir freisetzen.

 

22.02.2017

Die Nachricht eines Todes, der zwar betroffen, aber nicht leiden macht, überdeckt des Tages ursprüngliche Prägung.

Ein anstrengendes Gespräch ohne konkretes Ergebnis und mit auch nach Stunden noch nicht weichendem Nachgeschmack füllte das Bewusstsein  aus und dominierte jedes Gefühl, bis zu der Todesnachricht.

Jetzt schwebt der Tod über allem und rieselt wie eine Regenwolke auf die gesamte Situation,und das latent belastende Gespräch wird eingehüllt in des Todes Aura.

So wie die Geburt eines Kindes ehrfürchtig staunen macht, so macht der Tod eines Menschen demütig melancholisch.

 

21.02.2017

Was sehe ich, wenn ich mich umsehe

eigentlich nur, was ich verstehe

Ich sehe vielleicht Elefanten mit Rüsseln

und das gereicht mir zum Entschlüsseln

Wenn ich weiß, was das Bild bedeutet

hat mich die Weiß-heit nach Hause geläutet

doch begegnet mir ein Bild,

welches ich nicht einordnen kann,

dann gilt dieses Sehen als nicht gesehen



20.02.2017

Zu welchem Zeitpunkt oder an welcher Stelle eines Ablaufs müsste /man/ (ein Mensch) mit allen Tätigkeiten, die in Zusammenhang mit der Situation stehen, aufhören und sich auf sich selbst besinnen, um den Verlauf der Situation anders werden zu lassen?

Nicht jede Störung entwickelt sich zum Problem, sondern ist oft sogar nötig, um die Situation gut beenden zu können.

Doch manche Störung und die Reaktion auf die Störung sind so beschaffen, dass sie zur Eskalation der Situation führen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden.

Doch wie unterscheidet  ein Mensch die konstruktiven von den destruktiven Störungen, beziehungsweise reagiert man auf manche Störungen konstruktiv und auf andere destruktiv?

 

19.02.2017

Das Gewicht des Tages zieht mich in den Schlaf.

Eine Zeit lang war der Tag im Gleichgewicht, doch gegen Ende kippte der Tag in eine bedrohliche Richtung und schlug alte Wunden auf.

Mit großem Aufwand konnte der Tag wieder einigermaßen ausbalanciert werden, auch wenn eine Seite immer wieder abzusacken und aufzuschlagen drohte.

Jetzt ist das Gleichgewicht erreicht und bleibt erhalten durch den Schlaf der Gewichte. Sie schlafen zwar, doch wiegen sie weiterhin und ziehen auch mich hinunter in die Müdigkeit und nötigen mich zu schlafen.

 

18.02.2017

Einiges falsch gemacht, wieder und immer wieder die selben Fehler begehen und es nicht verstehen, andere Wege zu sehen in Fühlen und Denken.

Einiges geschafft an Handlungen, die ich mir vorgenommen hatte zu machen in der nächsten Zeit.

Jetzt schon vollendet, und doch stellt sich kein Gefühl der Zufriedenheit ein – als sei das Gelingen selbstverständlich und nicht zu beachten und das Versagen eine Bestätigung des grundsätzlichen Unvermögens.

Ein Widerspruch in sich, denn ein grundsätzliches Unvermögen vermag es nicht, Handlungen oder Gedanken zu vollbringen, die gelingen, auch wenn sie nicht wertgeschätzt werden.

Die gestörte oder eben selbstbewusste Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung sind die Schlüssel zur Problemlösung oder zur Problemverstärkung.

 

17.02.2017

Die Sehnsucht nach Normalität beginnt an der Seele zu zerren, wenn die normale Situation so ausgeprägt und andauernd auftritt, dass sie sich schon zur Normalität zu entwickeln scheint.

Selbst wenn ein Mensch eigentlich eine chronische Sehnsucht nach Veränderung in sich spürt und stets auf der Suche nach Neuem und Unbekanntem ist, wird der Zustand, von welchem ein Mensch sich einst fort sehnte zum Ziel jeder Sehnsucht, wenn das Neue und Unbekannte so penetrant und dominant auftritt, dass jede Rückwendung zur Normalität als Befreiung von einer Einschränkung der Lebensfreiheit erscheint.

Freiheit und Selbstbestimmung sind immer nur so wichtig, wie die Rahmenbedingungen es zulassen. Inmitten einer Wüste ohne Wasser und Fortbewegungsmittel ist die scheinbare Freiheit nur noch die Freiheit sterben zu müssen. Normalität kann eine Bürde sein, kann aber auch die Befreiung von unnormalen Zwängen sein.

 

15.02.2017

Alles, was bekannt und klar vorhersagbar ist, bereitet den Menschen keine großen Schwierigkeiten. Kommt aber etwas Neues auf uns zu, oder etwas Bekanntes entwickelt sich anders als erwartet, wird der Mensch verunsichert und ist stark belastet. Dies trifft auf negative wie auch positive Situationen zu. Allein an den positiven Belastungen leiden die Menschen nicht so sehr wie an den negativen, die ihnen dann als unerträglich erscheinen und unter Umständen Überzeugungen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zerstören können.

Das neue und Unbekannte macht Angst, und die unerwartete Entwicklung verunsichert. Das Bekannte und die erwartete Entwicklung vermitteln Sicherheit, sind aber auch für die Entfaltung der Persönlichkeit extrem hinderlich.

Einsicht, Erkenntnis und Weisheit können nur aus dem Neuen und Unberechenbaren erwachsen.

 

14.02.2017

Worauf kommt es an im Leben? Was lässt uns morgens aufstehen und den Alltag bewältigen? Wir wollen mit dem Lebensnotwendigen versorgt sein und ein wenig Luxus genießen. Wenn dies erreicht ist, was treibt uns dann an, immer weiter zu machen mit den täglichen Abläufen?

Der Drang wahrnehmen zu wollen und der Wunsch nach Austausch. Kommunikation als Austausch mit der Umwelt. Geben und Nehmen als sinnliche und sinnerfüllte Voraussetzung für menschliches Leben. Unbeschwerte Gelassenheit und leidenschaftliche Liebe entstehen, wenn Geben und Nehmen gleich wertig und gleich würdig sind. Wer nur gibt und nicht nimmt zerstört ebenso wie derjenige, der nur nimmt und nicht gibt.

 

13.02.2017

Zu viel Staub, an zu vielen Stellen. Zu wenig Wasser in der Blumenerde in den Blumentöpfen. Zu große Müdigkeit steckt im Körper. Zu viele Krankheitserreger bevölkern das Blut. Zu wenig kreative und hoffnungsfrohe Gedanken entspringen dem Gehirn. Zu viele traurige Gefühle verkehren in der Seele. Zu viele unerledigte Vorhaben beherrschen die Persönlichkeit. Ein zu dominanter Alltag lässt die Lethargie und das Phlegma erblühen. Zu wenig Leidenschaft. Keine Leichtigkeit im Handeln, keine Herzlichkeit im Denken, keine Gelassenheit im Fühlen.

 

12.02.2017

Mit großem Aufwand den Tag gestaltet & obwohl es keine herausragende Inszenierung war, war es ein guter Tag. Alle Aspekte des Schönen & Guten waren reichlich vorhanden & die wenigen Konflikte konnten so geregelt werden, dass sie sich im Nachhinein als für den Ablauf des Tages, positiv herausstellten. Anstrengendes Handeln & Nichthandeln zieht nicht automatisch belastende Ereignisse an. Das Wirksamste an diesem Tag waren die kleinen Gesten des Vertrauens, welche viel Unsicherheit & Befürchtungen entmachten konnten.

11.02.2017

Die meisten Aufgaben & Herausforderungen erscheinen im Vorfeld schwieriger & problematischer als sie im Endeffekt gewesen sein werden. Doch für diese empirische Überlegung gibt es weder eine Garantie, noch einen wissenschaftlich belastbaren Beweis, jedenfalls nach meinem Wissen. Jede Aufgabe & Herausforderung kann sich also auch als viel schwieriger & problematischer erweisen, als vorher gedacht. Menschen neigen dazu ihr Scheitern & Leiden intensiever zu erinnern. Wenn eine Aufgabe problemlos & erfolgreich bewältigt wurde, nehmen wir dies als selbstverständlich hin, misslingt hingegen etwas, speichern wir es als Versagen oder Überforderung oder Unfähigkeit in unserem Inneren ab. Leichtigkeit im Leben, lässt sich auf diese Art nur schwer erreichen, denn Aufgaben & Herausforderungen hält das Leben immer wieder für uns bereit & wir leiden schon bevor wir begonnen haben nach Wegen oder Lösungen zu suchen. Wer Aufgaben & Herausforderungen unbeschwert begegnen kann, wird nicht alle Aufgaben lösen oder Herausforderungen bewältigen, aber das Handeln, Denken & Fühlen wird kreativ sein, Optionen schaffen & nicht schon im Ansatz in Selbstzweifeln ertrinken.  

10.02.2017

Menschen tragen Masken, wenn sie sich begegnen. Ob sie albern sind oder sich gefühlskalt geben, ob sie versuchen selbstbewusst zu wirken oder überlegen wirken wollen, immer zeigen sie etwas, von dem sie glauben, dass es ihnen nützt ihr Ziel zu erreichen. Menschen suchen nach Anerkennung & wollen nicht verletzt werden. Die Masken dienen zur Abwehr von potentiellen, vermeintlichen oder akuten Angriffen & zur Aufwertung der eigenen Persönlichkeit, im Sinne der gesellschaftlichen Idealvorstellungen von Menschen. Je selbstbewusster ein Mensch ist, um so seltener & dezenter muss dieser die Masken einsetzen.  

09.02.2017

Noch vor Sonnenaufgang aufbrechen & schnellen Schrittes zum Wald gehen & in ihn hinein & durch ihn hindurch. Die Winterkälte kann nicht zu mir durchdringen, weil die Hitze des sich bewegenden Körpers sie abhält. Nur Gesicht & Hände erleben die Kälte wie eine Fremdbestimmung. Die eigenen Schritte auf dem Asphaltweg trommeln einen Rhytmus. Ansonsten sind wenig Töne zu vernehmen. Ab & zu das Rascheln von Laub, wenn ein Vogel sich bewegt. Gelegentlich klopft ein Specht oder ein anderer Vogel stößt einen Warnruf aus. Selten sind springende Schritte zu hören, weil ein bis drei Rehe aus dem Blickfeld rennen. Alleine im Nutzwald – nicht im Urwald – herrscht eine mystische Atmosphäre. Es ist die einfachste & pragmatischste Möglichkeit spiritueller Erfahrung. Den Wald wahrnehmen & sich selbst.

08.02.2017

Zwischen Erfüllung, Überforderung, Langeweile & Selbstzweifel titscht die Kugel des Lebens in Zeitlupe willkürlich hin & her. Je nachdem an welcher Stelle die Kugel gerade anschlägt, ereignen sich die entsprechenden Gedanken & Gefühle. Kaum das man sich so richtig in den Genuss oder den Verdruss fallen läst & den Zustand auskostet, schlägt die Kugel schon wieder woanders an & das Gedanken- & Gefühlsspiel beginnt von vorne. Es ist möglich - innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne – vom eigenen Denken, Fühlen & Handeln vollständig erfüllt, vom Nichts tun vollständig gelangweilt & von Selbstzweifeln vollständig destabilisiert zu sein.Gut zu wissen, dass ich aus jeder Verfassung, nach relativ kurzer Zeit, wieder heraus gestoßen werde.

07.02.2017

Getroffene Entscheidungen revidieren, um sie nach kurzer Zeit wieder in Kraft zu setzen. Es gibt Situationen, in denen es hilfreich erscheint, sich gegen oder für etwas zu entscheiden. Im weiteren Verlauf der Situation kommt man dann zu der Einschätzung, dass die entgegengesetzte Entscheidung für alle Beteiligten die Bessere gewesen wäre. Nach dieser neu Bewertung der Situation, trifft man die neue, vermeintlich richtig Entscheidung, nur um am Ende doch wieder zu entscheiden, dass die erste Entscheidung doch die richtige gewesen war. Manchmal wirkt es so, dass mehrere widersprüchliche Entscheidungen notwendig sind, um am Ende des Prozesses zu einer tragfähigen Entscheidung kommen zu können.

06.02.2017

So langsam kehrt das ein, von dem ich mir immer einrede, ich könne es nicht leiden, während ich gleichzeitig froh darüber bin, dass es kommt. Die Normalität macht sich wieder bemerkbar & schickt sich an den Alltag zu gestalten. Ich genieße es zu wissen was als nächstes kommt, wann ich mich anzustrengen habe & worauf ich mich freuen kann. Auch Überraschungen sollten nicht zu unberechenbar sein. Es ist gut auch den Wahnsinn planen & in seine Grenzen weisen zu können. Sicherlich kann die Normalität auch Unwirtlichkeit erzeugen. Möge mich meine Lebenslust vor der Lebensfeindlichkeit bewahren

05.02.2017

Auch wenn etwas im Augenblick wirkt, ist nicht klar welche Wirkung auf längere Sicht erzeugt werden wird. Die jetzige Wirkung kann das Gegenteil dessen sein, was im Nachhinein an Wirkung entstehen wird. Alles was uns begegnet ist Teil einer Kettenreaktion, die weitere Kettenreaktionen auslöst. Mit der Geburt schieben wir uns ungewollt in das Wirrwarr aus Kettenreaktionen hinein & werden Teil der Selben. Erst mit dem Tod verlassen wir sie wieder.

04.02.2017

Wie lange muss eine Erfahrung dauern & wie intensiv muss sie dabei sein, um eine Wirkung zu erziehlen, die über den Zeitraum der Erfahrung weit hinaus geht & Auswirkungen hat auf das darauf folgende Leben?

01.02./02.02.2017

Kaum dass ich glaubte mich aus den Klauen befreit zu haben, fassten sie wieder zu. Nur die wichtigsten Handlungen & Gedanken sind möglich, der Rest ist eine Mischung aus Kapitulation & Widerstand gegen die negative Energie im Körper. Welche Erkenntnis könnte in der Gefangenschaft stecken? Die Macht ist stark, aber z.Z. wahrscheinlich nicht übermächtig. Nur eine gewisse Zeit muss ihr Alles unter geordnet werden. Loslassen könnte die Methode sein, mit der auf das Festgehalten werden reagiert werden kann, um sich befreien zu können. Zu Wasser werden, durch die

30./31.01.2017

Wenn die Kälte von Innen kommt & durch nichts in Wärme zu verwandeln ist, sich stattdessen schlagartig in extreme Hitze verwandelt, die Schweiß aus allen Drüsen dringen lässt ohne die Kälte abzuschwächen. Wenn die Knochen schmerzen ohne einen ersichtlichen Grund & die Schmerzen nicht nachlassen bei Ruhe & Entspannung. Wenn das Atmen schwer fällt, weil interne Sekrete gegen Erreger kämpfen & somit die Atemwege verstopfen & das Ein- & Ausatmen immer wieder zu Verkrampfungen führt, dann werde ich unsanft daran erinnert, wie leicht & unbeschwert das Leben an den meisten Tegen ist. 

28./29.01.2017

Kaum glaubt man den Widrigkeiten des Lebens einigermaßen selbstbewusst & widerstandsfähig begegnen zu können, ereignen sich Dinge, die das Selbstvertrauen & den inneren Widerstand destabilisieren & zumindest vorübergehend, still legen. Alle, durch konsequentes & hartnäckiges Arbeiten geschaffene Selbstverständlichkeiten, werden wieder anspruchsvolle Aufgaben. Aufgaben, die kaum zu bewältigen sind in einem Zustand der Schwäche & Müdigkeit. Es gilt die Aufgaben zu verweigern & die innere Bedürftigkeit ernst zu nehmen & diese zu befriedigen.

27.01.2017

Keine großen Probleme & doch waren Fieber & Erschöpfung wesentliche Bestandteile der Stunden des mit Krankheit durchsetzten Tages, der , je mehr er sich dem Abend näherte, immer entspannter & friedlicher wurde, weil das Innenleben beginnen konnte zu genesen. Darauf folgte ein versönlicher Nachanfang, dessen Leichtigkeit nicht allein der Zwanglosigkeit geschuldet war, sondern auch einer gewissen Freude entsprang. Jetzt ist es gut so wie es ist, auch wenn es an vielen Stellen schimmelt. Es gibt Situationen, in denen interessiert einzig & alleine die eigene Befindlichkeit. So muss es sein, denn nur wer sich selbst  erlaubt, sich gehen zu lassen, hat keine Angst verlassen zu werden. Alles ist gut so wie es ist, außer es ist nicht gut, dann müssen wir es zum Guten wenden.

26.01.2017

Die Augen brennen vom Chlor des Schwimmbadwassers. Es fühlt sich erhebend an, den eigenen Körper im Wasser zu erleben. Immer wieder sollten wir die Situationen wechseln., in die wir uns begeben. Das gezielte Aufsuchen der einzelnen Elemente ist geeignet, sich selbst zu ergründen. Je mehr Verständnis & Emphatie wir für unses eigene Persönlichkeit haben, um so tiefgründiger & herzlicher kann der Austausch mit anderen Menschen sein.

25.01.2017

Unter welchen Umständen ist das, was man tut, auch wirklich gut? Viel gemacht & doch nichts vollbracht. Aber gehöt das Suchen & Ausprobieren, das Verzetteln & Abschweifen nicht zum Schaffensprozess dazu? Alles was man mit Mut & Neugierde & Leidenschaft tut, ist gut, sofern die persönlichen Grenzen anderer Lebewesen eingehalten werden.

24.01.2017

Ich saß in einem ungeheizten Gehäuse, welches sich inmitten einer vehementen Kälte befand & wartete. Warten kann eine schwerwiegende Bürde, wie auch eine befreiende Offenbarung sein. Meistens ist Warten weder das Eine noch das Andere. Aber allein die Möglichkeit eine Offenbarung erleben & mit gestalten zu können, macht das Warten zu einem Akt der Hoffnung. Heute ereignete sich nichts erwähnenswertes in mir & so brachte ich das Warten, frierend hinter mich. Durch das Warten in der Kälte, fühlt sich der heiße Tee, den ich jetzt trinke & hört sich die Musik, die ich jetzt höre, noch großartiger an.  

23.01.2017

Auf dem alten Stuhl im Garten wurde Vogelfutter verteilt. Die Vögel nutzen dieses Angebot. Beim An- & Abflug werden, durch den Flügelschlag, Nüsse & Körner vom Stuhl in den darunter liegenden Schnee geweht. Eine Maus steigt aus dem Efeu heraus & sucht den Boden nach Essbarem ab. Es ist anrührend zu beobachten, wie sie sich schnell etwas zu Essen holt & sofort wieder im Efeu verschwindet. Sie braucht den Vorrat, für die noch ausstehenden Winterwochen. Lebe wohl kleines Lebewesen.

22.01.2017

Die Tatkraft & Wachsamkeit verloren, möchte der Körper der Schwerkraft nachgeben & sich hinlegen zur Regeneration. Der Geist versucht noch dagegen zu arbeiten, obwohl er das Arbeiten schon lange eingestellt hat. Mit einem letzten Aufbäumen, verrenkt er sich an hochgeistigen Themen, scheitert aber schon am formulieren der Überschrift. Alles sackt in sich zusammen, scheint zu implodieren, damit Ruhe & Frieden einkehren kann in Körper & Geist. Wohl dem Menschen, welcher angstlos, lange & entspannt schlafen kann.

21.01.2017

Manches fühlt sich richtig an, wird aber beim kritischen Überdenken, nach & nach problematisch oder sogar falsch. Manches erweist sich beim Überdenken als durchaus richtig, verliert aber an Richtigkeit beim erleben. Richtig oder falsch, gut oder böse sind viel zu undifferenzierte Bezugspunkte. Wir müssen das, was uns, in welcher Weise auch immer betrifft, messen an unseren Überzeugungen, um zu einen verwertbaren Ergebnis kommen zu können. Es entsteht ein vollkommen unterschieliches Gut oder Böse, ob man sich auf die allgemeine Erklärung der Menschenrechte , oder ob man sich auf die Überlegenheit der deutschen Rasse beruft. Beide Gruppen halten das, was sie denken & fühlen & machen für gut & richtig. Aber nur wer weiß worauf sie sich beziehen, kann das Gute & das Böse durchschauen  & einordnen in das eigene Denken & Fühlen. Wer sein eigenes Denken & Fühlen so reflektieren & relativieren kann, dass sie miteinander harmonieren, hat genug an sich gearbeitet, um mit dem Denken & Fühlen an die Öffentlichkeit gehen zu können.      

19.01.2017

Fündig wird der, nach Liebe suchende Mensch weder in der Wiederholung des alt Bekannten, noch in der fortwährenden Neuerschaffung. Zugrunde gehen kann der Mensch an der Sicherheit, genauso wie am Abenteuer. Ebenso kann der Mensch innerhalb eines rituellen, wie eines spontanen Lebens, immer wieder neu geboren werden. Entscheident für die freie, mannigfaltige Entwicklung der Persönlichkeit ist nicht die Wahl der Lebensweise & des Lebensrhytmusses, sondern die Intensität der Wahrnehmung.  

18.01.2017

Auch Stille Tage haben ihre Töne, sie sind dann eher Musik als Krach. Wobei auch Krach Musik sein kann. Jedenfalls war es ein ruhiger Tag, wenig Besonderheiten, keine Aufregungen, alles ein geschmeidiges Fließen in einem begradigten Flussbett. Dabei scheint der Blick für die grandiosen Augenblicke verloren gegangen zu sein. Harmonische Rituale sind gut, besser wären harmonische Extase, ritualisierte Leidenschaften oder auch exstatische Harmonie & leidenschaftliche Rituale. Dann wäre der Alltag mehr als stetig wieder kehrende Routine, nämlich lebenswerte Lebenszeit.

17.01.2017

Wie in einem Hamsterrad, setze ich Schritt für Schritt, werde genötigt schneller zu werden, muss mich konzentrieren um nicht zu stürzen. Das Vorwärtskommen ist das Ziel, ich bewältige Meter um Meter & doch komme ich keinen Meter vorwärts. Egal was ich mache oder entscheide, ich werde zurück geworfen auf den Beginn. Nichts zu machen wäre ebenso wenig erfolgreich, doch die Umstände verlangen Entscheidungen & Handlungen, die aber, im Sinne des Ziels, keinerlei Wirkung zeigen. Das Leben in einer modernen, bürokratischen Leistungsgesellschaft generiert doch immer wieder absurde Situationen, denen man sich nur mit großen Selbstbewustsein & viel Selbstdisziplien entziehen kann.

16.01.2017

Es ist schon viel zu spät, um noch wach zu bleiben & einen Tagebucheintrag zu schreiben. Es ist erstaunlich was noch alles möglich ist, obwohl nicht wirklich praktikabel, wenn man das notiert, was gerade jetzt passiert.

15.01.2017

Kaum hat das neue Jahr den ersten Schrei getan & begonnen zu atmen, schon ist ein Vier&zwanzigstel seines Lebens, unwiederbringlich verloren. Es ist unbegreiflich mit welch abstrusen Versprechungen & Drohungen sich Menschen dazu verleiten oder überzeugen lassen, ihr Leben mit Gedanken, Gefühlen & Handlungen zu verbringen, die ihnen von einer vermeintlich höheren Instanz vorgeschrieben werden.

14.01.2017

Es gibt Tage, die haben die gleich Anzahl an Stunden, wie alle Tage & doch scheint in sie viel mehr Wahrnehmung & Handlung hinein zu passen, als in andere Tage. Natürlich ist dieses Phänomen nur eine Frage der Konzentration & Aufmerksamkeit. Wir nehmen starke Muskelanspannungen als größer & nachhaltiger & umfangreiche Sinneseindrücke als wirksamer & nachhaltiger wahr als geringe Muskelanspannungen & dezente Sinneseindrücke. Dabei sollte es nicht auf Stärke, Größe & Wucht im Leben ankommen, sondern auf die Intensität. Ein kleiner Gedanke kann so intensiv sein, dass er das Leben radikal verändert.Eine sanfte Regung, kann das Leben in Schwingung versetzen.

13.01.2017

Viele Informationen, die derzeit in mir wohnen & mich nicht mit ihren Wirkungen verschonen, drangen heute in mich ein & das Glas Wein – inzwischen fast schon leer – hilft mir beim Verarbeiten der Botschaften zu händelbaren Stücken & beim Einordnen der Selben in die Regale meines Denkens. Kann sein, dass es dadurch möglich ist, aus einigen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen

12.01.2017

Die Gedanken zerfallen in ihre kleinsten Teile & lösen sich auf in der Müdigkeit, werden zu Gewichten an den Augenliedern. Reize sind die Voraussetzung für Gedanken. Viele Reize führen nicht zwangsläufig zu vielen Gedanken. Es gilt zu denken, auszuwählen  & zu handeln. Man muss sich entscheiden um denkfähig bleiben zu können. Zu viele Gedanken führen nicht zu großen Gedanken, sondern lassen das Denken implodieren. Schlaf ist der beste Ort für umkonkrete Gedanken, die sich in der Unendlichkeit verlieren.

11.01.2017

Immer wieder in die gleichen Fallen treten, trotz des Wissens um die Fallen & den Standort & die Wirkung der Fallen. Der Lerneffekt ist minimal. Der Mensch scheint zu glauben, durch Wiederholung des Selben, in Verbindung mit innigem Beten & Hoffen, eine Veränderung der Umstände & anderer Menschen bewirken zu können. Jede durch Prägungen erworbene Gewohnheit hört man in sich wieder & wieder hallen & jedes Echo motiviert den Menschen dazu, es mit dem selben Verhalten wieder zu versuchen. Anstatt sich zu lösen von den alten Verhaltensmustern & neue Wege zu beschreiten.

10.01.2017

Gedanken denken & Gefühle fühlen, gehört für die meisten Menschen zum Alltag. Routiniert wird diese Lebensaufgabe bewältigt. Aber darüber hinaus passiert bei den meisten Menschen, anscheinend nicht viel. Wir müssten aber die Fähigkeit Gedanken zu fühlen & Gefühle zu denken in uns erkennen & aktivieren um uns selbst kennen lernen zu können & unsere Selbstbestimmung zu finden. Wer Gefühle & Gedanken trennt, rennt immer hinter den Möglichkeiten hinterher & wird andere Menschen nicht so sein lassen können wie sie sind.

09.01.2017

Anscheinend scheint der Anschein scheinheilig zu sein. Wie anders lassen sich die extrem unterschiedichen Wahrnehmungen der Welt & deren Deutungen erklären? Alles hier ist gut & richtig wie es ist, weil es gut & richtig ist. Alles dort ist schlecht & falsch & wird es auch bleiben, weil es schlecht & falsch ist. Weder Mitgefühl noch logische Argumente vermögen den Dualismus zu entmachten. Selbst wenn sich etwas als gut erwiesen hat, aber als schlecht eingestuft wurde, besteht keine Möglichkeit der Rehabilitation. Wer den Bösen angehört, auch ohne den Bösen angehören zu wollen, kann noch so gut sein, kann noch so viel gutes tun, wird in der Wahrnehmung der selbst ernannten Guten, böse bleiben.

08.01.2017

Die Gedanken sind klar & deutlich, lassen sich in verständliche Worte fassen, sind unmissverständlich & nachvollziehbar & doch ist vieles von einem akademischen Nebel umgeben. Es ist unklar wie es weiter gehen wird. Es gibt Argument die überzeugen müssten, weil sie nicht nur Teilbereiche sondern das Ganze berücksichtigen. Oft besteht bei den bedeutensten Gedanken, die geringste Wahrscheinlichkeit Gehör zu finden, geschweige denn, erhört zu werden. Die schlüssigste Argumentation kann vom verschlossenen Geist nicht entschlüsselt werden & stößt stattdessen auf Niedertracht. Die Gedanken sind zwar frei, aber nur solange sie nicht laut geäußert oder publiziert werden.

05.01.2017

Wer hat welchen qualitativen & quantitativen Anteil an der Eskalation eines Konfliktes? Eine Frage, welche man sich auf der Handlungsebene, bei jedem Streit stellen sollte, um zu einem konstruktiven Ergebnis für alle beteiligten Personen kommen zu können. Was für den privaten, zwischenmenschlichen Bereich gilt, sollte im öffentlichen & politischen Bereich ebenso gelten. Anscheinend ist aber vielen privaten & öffentlichen Personen die Fähigkeit zur Selbstreflexion – falls sie je vorhanden war – abhanden gekommen. Es ist erstaunlich wie selten Menschen Verantwortung für ihre egozentrische Kommunikation übernehmen. Immer wieder werden Fehler nur beim Anderen gesucht & gefunden. Immer wieder handelt es sich bei einer gefühlten Selbstverteidigung, um einen gezielten Angriff. Wer die Möglichkeiten & Fähigkeiten zur gelingenden Kommunikation hat, sie aber ungenutzt lässt, macht sich mitschuldig.

04.01.2017

Schon Tag vier des neuen Jahres, dessen Name zweitausend&siebzehn lautet. Dem Universum sind die Namen der Zeitabschnitte vermutlich egal, denn nur wer sich des Anfangs & des Endes bewusst ist, hat eine Vorstellung von dem, was der Mensch Zeit nennt. Vielleicht aber wurde auch das Universum dereinst geboren & wird irgendwann sterben. Wer oder Was gebar das Universum & was geschieht mit dem toten Universum? Wieder ein neues Jahr & es ist gut sich etwas Halt zu holen an ritualisierten Vorgängen. Das Jahr kann nichts dafür & nichts dagegen & doch hilft die Hoffnung, das Jahr möge gute Entwicklungen für das Leben mitbringen.

03.01.2017

Zeit ist sowohl absolut als auch relativ, ist konkret & auch unkonkret. Zeit ist genauso individuell wie allgemein, sie ist konstruiert & ist ein natürliches Phänomen. Zeit ist Alles & Nichts. Entscheidet ein Mensch sich dafür, etwas ganz bestimmtes zu machen, dann setzt er dies innerhalb einer bestimmten Zeit um, hätte er sich anders entschieden, wäre innerhalb der selben Zeit, etwas anderes geschehen. Zeit scheint zu vergehen obwohl sie unendlich ist. Zeit kann angefüllt sein mit vielen Erlebnissen & Erfahrungen & die selbe Zeitspanne kann als leer & sinnlos erscheinen. Leben heißt, der Zeit etwas abzugewinnen was in irgend einer Form von gewisser Dauer ist. Interessen & Fähigkeiten erkennen & in Handlungen umsetzen, das sind die Lebensgeister der Zeit.

29.12.16

Das Jetzt ist so wenig zu verstehen, wie das Gestern oder das Morgen. Die Vergangenheit lässt sich erinnern, die Zukunft vorstellen & der Augenblick wahrnehmen, aber begreifen, geistig verstehen & emotional durchdringen kann man keine der drei Zustände. Irgendwie hängen diese drei Faktoren mit den Leben zusammen & ohne einen der drei Faktoren, wäre menschliches Leben nur schwer vorstellbar. Es heißt, man solle im Augenblick leben, aber ohne Vergangenheit wäre Alles immer neu & unerklärlich & ohne Zukunft führte jede Handlung, jeder Gedanke, jedes Gefühl ins Nichts & wäre obsolet. Jetzt sitze ich hier, morgen werde ich vermutlich an einem anderen Ort sein, vor einiger Zeit war ich an einem Ort, an dem ich noch nie war & vielleicht auch nie wieder hin kommen weerde & doch sind all diese Wahrnehmungen & Gedanken das Leben, auch wenn sie beendet sind, auch wenn sie noch bevor stehen. Mögliche Wahrnehmungen sind die Motivation für das Jetzt. Vergangene Wahrnehmungen sind gespeicherte Eindrücke & dienen als Erfahrung & Erinnerung . Wer bin ich jetzt, wer war ich alles in der Vergangenheit, wer werde ich alles sein in der Zukunft?

28.12.2016

Hat die Wahl des Getränkes, welches man während des Schreibens trinkt, Einfluss auf die Wahl der Worte die man wählt, um etwas schriftlich zum Ausdruck zu bringen? Ich trinke – aahh – ein Bier & die bisher von mir geschriebenen Worte wären nicht geschrieben worden, hätte ich Tee oder Rotwein erwählt, denn diese beiden Getränke konsumiere ich häufiger wenn ich versuche meine Gedanken & Gefühle auszudrücken, hätten mich also nicht dazu gebracht darüber nachzudenken, ob das Getränk Einfluss hat auf das Schreiben. Lässt sich dieser Einfluss in diesem Einzelfall auf das Allgemeine übertragen? Wenn die Wahl des Getränkes einen Einfluss auf das Schreiben hat, wie ist es dann mit dem Konsum des Getränkes & dessen Wirkung auf den Organismus? Schreibe ich über andere Themen oder wähle ich andere Worte wenn ich Bier trinke als wenn es sich um Rotwein in meinem Körper handelt? Fragen, die mich im Augenblick bewegen, die aber nicht das Zeug dazu haben, die Welt oder auch nur eine kleine Welt in Bewegung zu bringen.

26./27.12.2016

Nachdem ein weiterer berühmter Mensch verstarb, schrieb ein anderer berühmter Mensch, das Jahr zweitausend&sechzehn solle sich nun endlich verpissen. Wie niedlich, als wenn das Jahr die Verantwortung trüge, wer auf welche Art & zu welchen Zeitpunkt stirbt. Als wenn die Einteilung der Welt nicht eine Erfindung der Menschheit wäre. Zu glauben in einem neuen Jahr werde Alles besser & es würde weniger & weniger berühmt gestorben, ist wohl Zweckoptimismus. Das Jahr schleppt sich auf sein eigenes Ende zu & wird den Staffelstab an das Jahr zweitausend&achtzehn übergeben. Zur Hoffnung, dass kommende Jahr werde wesentlich besser werden, besteht kein Anlass. Nicht weil das Jahr zweitausend&achtzehn schlecht oder böse wäre, sondern weil die Menschheit sich nicht aus den ideologischen Fesseln der Egozentrik, des Nationalismus, des Fatalismus & des Sexismus wird befreien können. Im Gegenteil, die Zeichen stehen auf Verschärfung der Abgrenzung & Unterdrückung der Ausgegrenzten.   

24./25.12.2016

Ein Teil meines Blutes sackt aus meinem Kopf & macht mein Denken taumeln. Die einzelnen Gedanken zersetzen sich ins Allgemeine, um anschließend als wabernde Wolke durch meinen Körper zu reisen. Meine Augenlieder sinken nieder & mein Kopf tropft mir auf die Brust. Eine diktatorische Müdigkeit beherrscht meine Persönlichkeit, obwohl es dafür keine ausreichende Indikation gibt. Der Geist & die Seele suchen nach unbeschwerter Entspannung & sind dafür bereit den Preis der Abhängigkeit & des Fremdbestimmt Werdens zu zahlen. Doch es gibt Hoffnung für den wachen & freien Geist, denn Gegenwart ist im Augenblick der Definition schon Vergangenheit. Der Impuls den Zustand der verheerenden Müdigkeit aufschreiben zu wollen, genügt um aus einer vermeintlichen Ohnmacht heraus zu treten & zum wachen & eigenständigen Denken zu gelangen.

23.12.2016

Ja natürlich, Du hast Recht. Aber was & vor allem wie Du es sagst, ist nicht hilfreich. Wenn eine kritische Rückmeldung in allen Belangen zu einer Verschlechterung der Situation führt, ist sie überflüssig. Es gilt also gut vorbereitet & selbstreflektiert an eine Rückmeldung heran zu gehen, wenn die Intension Verbesserung ist.  Der Mensch ist lernfähig & lernwillig, solange er die Möglichkeit hat, die Kritik ohne Scham annehmen zu können. Gedemütigt oder herabgesetzt wird er zu Gegenangriff über gehen. Die Kunst des Kritisierens ist es also, die Kritik als Geschenk zu verstehen & sie so zu überreichen, dass der kritisierte Mensch auch das Gefühl hat beschenkt zu werden & das Geschenk annehmen kann.

22.12.2016

Jede Entscheidung kann negative Folgen haben. Man könnte geneigt sein, Angst vor Entscheidungen zu haben, um den potentiellen negativen Folgen zu entkommen. Berücksichtigt man aber, dass auch jede Nichtentscheidung eine Entscheidung ist & somit ebenfalls negative Folgen haben kann, dann könnte man frei & unbeschwert Entscheidungen fällen. Allein, wir suchen immer die beste Entscheidung zu fällen & vergessen, dass es keine beste Entscheidung gibt, weil jede gefällte Entscheidung kurze Zeit später eine nächste Entscheidung erfordert & man sich somit seit Beginn des Lebens auf einem Weg befindet, der immer wieder die Richtung ändert. Das einzig vorbestimmte auf diesem Weg ist der Tod. Wir laufen durch ein Labyrinth, welches wir durch Entscheidungen selbst erzeugen. Wir irren darin herum, machen währenddessen das, was wir Leben nennen & finden schließlich zum Anfang des Lebens zurück, in dem wir sterben.

21.12.1016

Auch im Angesicht des Todes kann die Freude grenzenlos sein. Jedem Gedanken, jedem Gefühl, jeder Wahrnehmung gilt es die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken & das gleiche Raum-Zeit-Gefüge zu ermöglichen. Die Wahrnehmung der Trauer zulassen, um die Wahrnehmung der Freude erleben zu können.

20.12.2016

Wie schwer ich mich doch tue das zu tun, das zu tun was mir gut täte. Wie leicht es doch wäre mich so zu verhalten, dass sich das tägliche Leben leicht anfühlte.

19.12.2016

Es fühlt sich nicht immer gut an, Recht behalten zu haben. Hatte ich doch schon vor Jahren davor gewarnt, dass die westlichen Industriestaaten zerfallen werden in Bürgerkriegen. Jetzt sind die Attentate hier angekommen & die Reaktionen darauf sind nicht vom Wunsch nach Frieden & Liebe geprägt, sondern sind erfüllt von Hass & Pauschalverurteilungen & Elitedenken. Der Hass wird sich ausdehnen in alle Richtungen. Wo Hass großen Einfluss hat, wird es immer mehr Verbrechen geben, von denen die hassen, wie auch von denen die gehasst werden. Das Rachespiel um Blut & Ehre & Vaterland ist wieder eröffnet. Über siebzig Jahre nach Beendigung des zweiten Weltkrieges, ist die Welt derart destabilisiert & unsicher geworden, dass alles was die reichen Länder in die Welt getragen haben an Waffen & pseudo Entwicklungshilfe & Ausbeutung, zu ihnen zurück kommt. Es wird uns persönlich vorbei gebracht. Die Zeichen stehen auf Bürgerkrieg, vielleicht noch nicht in den nächsten Jahren, aber in den nächsten Jahrzehnten. Ein schönes Geschenk an unsere Kinder & Enkel.

18.12.2016

Immer wieder in die gleichen Fallen treten. Anstatt nach einem Fehltritt, aus den Wunden zu lernen & beim nächsten Mal einen neuen oder wenigstens anderen Weg zu wählen, wieder den gleichen Weg gehen & wieder in die gleiche Falle treten & wieder viel Zeit damit verbringen die Wunden zu lecken. Der Drang einen bestimmten Weg zu gehen, der zu einem bestimmten Ziel führen soll, ist so stark, dass die Vernunft keine Möglichkeit hat, die Entscheidung für den gewohnten Weg zu revidieren. Die Vernunft, die immer & immer wieder warnt & einen anderen Weg anmahnt, ja gerade zu versucht zu befehlen, ist machtlos gegen Gewohnheiten & unterbewusste Ängste. So lassen sich wohl viele menschliche Fehltritte erklären. Wenigstens das Mitgefühl für andere Fehltreter lässt sich auf diese Art kultivieren.

17.12.2016

Ob der erste Schluck wirklich der Beste ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Sicher ist, dass er er die Vorfreude beendet & wenn die Vorfreude die Beste ist, wie es allgemein behauptet wird, dann ist die beste Freude mit dem ersten Schluck zu Ende. Mag sein, dass die folgenden Schlucke auch Freude vermitteln & zusammen gerechnet schwerer wiegen als die verloren gegangene Vorfreude. Wie dem auch sei, es ist auf eine gewisse Art hochgradig erholsam, da zu sitzen, ins Feuer zu starren, Schlucke zu trinken & die Verantwortung für den Rest des Tages at Akta zu legen.

25.11.2016

Es ist ein&zwanziguhrein&zwanzig

Ich versuche den Tag zu reflektieren

doch mein Geist ist irgendwie ranzig

& nicht fähig zu anlysieren

Was geschah an diesem Tag?

Erstens – der übliche Wahnsinn

Zweitens – ein Spaziergang im Wald

Kein Neubeginn, keine Gewalt

Ich wag

ein Resymee

Dieser Tag war nicht sinnlos

war aber auch nicht grandios

& er tat mir nicht weh

26.11.2016

Der Abend ist nun fortgeschritten

vielleicht geht er noch Zigaretten holen

Wir hatten uns zuvor gestritten

Ich sagte ihm, er habe mir den Tag gestohlen


Jetzt ist der Abend nicht mehr da

& ich bin ganz & gar alleine

die Vergangenheit ist weg, obwohl so nah

Da tritt ganz glamourös die Nacht herein

27.11.2016

Heute war ein ganz normaler Tag

in einem sehr normalen November

chronische Normalität & ich frag

mich, wann kommt das Besondere her


Die grandiosen Situationen

versinken im Meer der Bedeutungslosigkeit

anstatt in ihnen zu wohnen

fügen wir uns dem Geist der Zeit

28.11.2016

Die Nacht ist so kalt, dass jede Feuchtigkeit, die der Tag erzeugte, gefriert. Die Landschaft ist verziehrt mit schimmernden Kristallen. Die Kälte, die der Körper wahrnimmt, ist Teil des täglichen Lebens geworden. Glücklich ist, diejenige Person, welche eine Heimstatt mit einer Heizmöglichkeit hat. Die Kälte, die Geist & Seele wahrnehmen, sind Teil des sozialen Lebens geworden. Glücklich sind diejenigen Personen, in deren Leben Frieden & Liebe den größten Teil ausmachen.

29.11.2016

Die letzten zwei Stunden sind angebrochen, der größte Teil des Tages ist Vergangenheit. Wie aus vielen kleinen Wunden, tropfen die Sekunden auf den Boden der Tatsachen & machen ein abstraktes Kunstwerk aus Zeit.

30.11.2016

Liebe & Gleichgültigkeit vereinigen sich, wie sich Jähzorn & Zärtlichkeit verbinden & sich Verachtung & Respekt zusammen finden & die Menschen ausmachen. Ich muss weinen & lachen, denn im Spiegel der Widersprüche sehe ich mich.

01.12.2016

Den heutigen Tag nennen wir: Erster Dezember

Wir bezeichnen das Jehr: Zweitausend&sechzehn

Es ist schon mehrere Jahrzehnte her

seit ich versuche die Zeit zu verstehen


Zeit ist die Angst, etwas zu verpassen

z.B. Das Leben - also auch Angst vor dem Tod

Es ist einfach nicht zu fassen

wie die Zeit unser Leben bedroht

02.12.2016

Ein Glas Rotwein, am Abend des zweiten Dezember, um dem Denken Impulse zu schenken & mit den Gefühlen in der Seele zu wühlen. Auf der Bühne der Galaxis leuchtet ein Sichelmond, umgeben von dutzenden Sternen. Welch ein optisches Spektakel. Acht Zehntel des Mondkreises liegen im Schatten & es ist eindeutig zu erkennen, dass es sich bei dem Kreis um eine Kugel halten muss. Jedenfalls wenn man weiß, dass es eine Kugel ist. Wer weiß was ist & was nicht ist?  

03.12.2016

Ich bin traurig heute Abend, will heißen, noch trauriger als sonst. Eine Trauer, die aus dem Nichts kam & nicht mitteilte aus welchem Grund sie gekommen war. Kein besonderer Grund liegt der besonderen Trauer zu Grunde. Kein erkennbarer Auslöser, löste die erkennbare Trauer aus. Sie ist da & fordert Respekt. Auch die Trauer hat ihr Lebensrecht. So heiße ich sie traurig willkommen, bitte sie Platz zu nehmen in meinem Leben, biete ihr etwas zu trinken an & dann verbrinden wir also die Nacht miteinander.

04.12.2016

Laut oder leise, dominant oder liebevoll. Es gilt sich zu entscheiden. Wohin geht die Reise? Von den eigenen Dogmen übermannt, übererfüllt man das Soll & wird doch selber daran leiden. Macht als Lebenssinn? Oder macht das Leben als solches schon Sinn? Wieviel Korrektur von Außen benötigt die Selbstbestimmung um nicht zur Egozentrik zu verkommen? Wieviel Selbstbestimmung benötigt die Egozentrik um sich selbst korregieren zu können? Auf der Reise zum Tod gilt es einen eigenen Rhytmus zu finden, der niemandem aus dem Rhytmus bringt.

05.12.2016

Letzte Nacht schmerzten meine Knochen. Nicht Alle, aber etliche & der Schlaf war extrem gestört. Immer wieder & viel zu oft musste ich mich drehen & wenden, um einigermaßen schmerzfrei liegen & somit schlafen zu können. Keine Ahnung was da innerlich an mir zerrt & nagt. Die Wege der Psyche & des Körpers sind unergründlich. Dazu dann dieser verstörende Traum. Ich befand mich in einer obskuren Situation, der ich nicht entkommen konnte. Mit vollem Einsatz versuchte ich Alles richtig zu machen & verhielt mich verantwortungslos & nichts gelang mir. Eine Botschaft meines Unterbewusstseins, derart verschlüsselt, dass ich sie nicht zu entschlüssen in der Lage bin. Müde & verwirrt bewältigte ich den folgenden Tag & warte ab, was die kommende Nacht mir an Provokationen zu bieten hat.

06.12.2016

Auch dieser Tag ruht nun in seinen letzten Stunden. Was & wieviel von den Ereignissen, die heute geschahen, wird weiter wirken & Auswirkungen haben in der Zukunft? Rauhreif an Ästen, Zweigen, Gräsern & Autoscheiben, der im volltönenden Wintersonnenlicht wie eine Galaxie glitzert & funkelt. Eine relativ gelungene Kommunikation. Ein einigermaßen gutes Gefühl für die nähere Zukunft. Keine gravierenden Atmosphärischen Störungen. Die schon chronisch gewordene Suche nach Gelassenheit randaliert im Alltag herum ohne größeren Schaden anzurichten. Was sind die letzten Worte eines im Sterben liegenden Tages?  

07.12.2016

Ein Tag, der vielen anderen Tagen ähnelte, liegt hinter mir & bewirkt in mir Zweifel an meiner Zurechnungsfähigkeit. Wie muss ein Tag verlaufen, welche Ereignisse müssen geschehen, dass ich einen glücklichen Tag erinnere? Natürlich erschweren wiederkehrende Abläufe die Wahrnehmung des Glücks, wenn aber fast Alles perfekt ist, sollte sich doch wenigstens ein dezentes Glücksgefühl einstellen. Wer zu hohe Ansprüche an das Glück stellt, wird vom Glück verlassen werden & die großen Gefühle versinken im Treibsand der Seele.

08.12.2016

Raum & Zeit sind durchwirkt von Liebe, welch ein göttlicher Zustand. In jeder Sekunde wirkt die Liebe & am Ende des Tages müsste ein umfassendes Gefühl der Zufriedenheit vorherrschen. Doch wer das Göttliche im Augenblick nicht wahrnimmt oder nicht bereit ist wahr zunehmen, weil des Menschen Vorstellungen vom Tagesablauf als alternativlos angesehen werden, wird nicht zufrieden sein können, weder mit sich selbst, noch mit den anderen Menschen. Unbeschwert kann nur sein, wer Gewicht nicht als Last sondern als Bereicherung erlebt.

09.12.2016

Freitag ein&zwanziguhrzwei&dreißig. Der Abend schwappt zur Nacht hinüber in die Zukunft, die im selben Augenblick Gegenwart geworden sein wird, wenn die Verwandlung zur Nacht vollzogen ist. Die Gelassenheit scheint die Zeit genutzt zu haben & hat sich in mir eingenistet. Zumindest für diese Situation. Wenn jetz noch die Zeit die Gelassenheit nutzt um sich zu relativieren, dann könnte das Leben, trotz aller Gewichte, immer mal wieder durchaus unbeschwert sein. Wenn mit viel negativen Gefühlen & hohem Energieaufwand die gleichen Ergebnisse erzielt werden können, wie mit guten Gefühlen & wenig Energieverbrauch, dann müsste selbst ein Choleriker überzeugt sein von den Argumenten Zeit & Gelassenheit.    

10.12.2016

Wenn es gut ist erwartet der Mensch, dass es noch besser wird, zumindest aber nicht schlechter. Durch jede kleine Verschlechterung, selbst wenn sie nur kurzfristig & unbedeutend war, wird das eigentlich Gute, in Frage gestellt & in seiner Wirkung abgewertet. Wenn es schlecht ist, erwartet der Mensch, dass es besser wird, zumindest aber, dass es nicht noch schlechter wird. Jede qualitative Verbesserung, egal wie bedeutend sie ist & wie lange sie anhält, erscheint nur als Ausnahme von der Regel des Schlechten. Der Menschheit ist nicht zu helfen & ich stehe an der Spitze Derer, die Wortführer sind im Kampf gegen die Wahrnehmung des Guten in der Welt.

11.12.2017

Die letzten Glutreste verglühen im Ofen, der noch ordentlich Wärme an die Umgebungsluft abgibt. Der Entschluss, kein Brennmaterial mehr nachzulegen, ist gefasst & ich hoffe, ebenso gefasst hinzunehmen, dass es schleichend kälter werden wird in diesem Raum. Noch zwei Stunden, bis ich das Wachsein zu beenden gedenke. Hoffentlich kommt mir kein Queerer Gedanke in die Quere oder gar die Lust auf gelebte Sexualität, welche das geplante Einschlafen extrem verzögern könnte. Es gilt also jetzt die verbleibende Zeit derart zu nutzen, dass ich, mit einen relativ ausgeprägten Zufriedenheitsgefühl, den Weg zur Matratze antreten kann, um dann gelassen die Reise in die Bewustlosigkeit genießen zu können.

12.12.2016

Nicht viel ist heute geschehen, bis auf das Bisschen was geschah. Lange Zeit war nichts zu sehen, bis ich aus dem Fenster sah. Da ging die Zukunft, Arm in Arm mit der Vergangenheit, weg vom jetzt & hier, hinein in Raum & Zeit. Ich blieb am Fenster stehen & fragte mich, wer ich wäre ohne gestern ohne morgen. Ein Wesen ohne Vernunft & ohne Zugehörigkeit. Dan lebte ich den Alltag weiter & sagte mir, es wird schon gehen.

14.12.2016

Einen Tag übersprungen, nicht im Sinne einer körperlichen Tätigkeit, sondern als Auslassung eines Vorsatzes. Nicht machen kommt im Leben entschieden häufig vor & dies wird auch in Zukunft so sein. Wie mir die Jahrzehnte sungen, so hat es auch gestern geklungen. Auch das Heute ist nur ein Teil der Unendlichkeit, doch derzeitig ist nur die Gegenwart erlebbare Zeit.

Andererseits sind Vergangenheit & Zukunft nicht bedeutungslos, sie wirken auf ihre Weise auf das Jetzt. Der heutige Text wurde anders, allein dadurch, dass ich gestern nicht schrieb. Wüsste ich nicht um ein sehr wahrscheinliches Morgen, läse sich der heutige Text anders als es sich jetzt liest. Der Augenblick allein reicht nicht zum Leben, auch nicht um das Leben zu erklären.

15.12.2016

Täglich werden wir überfüttert mit Nachrichten, die sich gegenseitig mit Schreckensinhalten zu überbieten suchen. Kriege & Elend & Verbrechen in den extremsten Ausprägungen, an vielen Orten der Welt & dazu noch der verbale Krieg in der eigenen kleinen Welt. Anstatt im Kleinen Herzlichkeit & Liebe zu kultivieren, um wenigstens ein kleines Gegengewicht zu den massiven Horrorgeschichten im Großen zu schaffen, passen wir unseren Umgangston der Kriegsrhetorik & der Lautstärke der Waffen an. Erschreckend, wie Ohnmächtig der Mensch ist, gegen die eigenen Prägungen. Immer wieder das Wildern in den Abgründen der Seele, anstatt die Wunden zu pflegen & die verzweifelten Gefühle zu befreien, sich wieder & wieder verwunden, die Gefühle verhärten lassen & die Persönlichkeit zum Angriff vorbereiten. Tief im Inneren der eigenen Persönlichkeit, liegt die Lösung für die kleinen, wie für die Großen Probleme.