Verkürzte Fabeln und Märchen - von TomWesel, 2006, 25 S.
Neben
meinem Hang zur Depression & dem Drang einen kritischen Blick von Außen
auf die Welt und das Leben zu werfen und beides, die Depression als
interne, wie den Blick von Außen als externe Wahrnehmung, zu
kommentieren, schlummert in mir ein Tier. Dieser, auch Humor genannte
Spaßvogel wacht gelegentlich auf und beschert mir Situationen
unbeschwerter Gedankenversunkenheit. Natürlich sind Tiergedichte die
humorvoll sein wollen nichts Neues, dennoch möchte ich diese Seite
meiner Persönlichkeit nicht einfach im Käfig meiner Selbstzensur
verrecken lassen. Wenn ich mir den niveaulosen Humor anhöre, welcher
aus den Medien auf uns einprasselt, dann ist es nicht nur legitim
sondern meine Pflicht die Käfigtür zu öffnen und dem Vogel die Freiheit
zu geben. Begonnen hat dieses Experiment mit einem spontanen Einfall.
Nach der Lektüre einiger Gedichte, eines relativ bekannten, häufig
komischen Dichters, entstanden in mir, wie aus dem Nichts kommend,
folgende Zeilen, welche dazu führten, dass ich häufiger derartige
Wortspielereien zu Papier brachte.
Es war einmal ein Pferd das fiel trotz größter Krokodielgefahr mit voller Absicht in den Nil und zwar weil es ein Nilpferd war
Es sitzen an den Wänden meiner Küche so circa sechsundzwanzig Raben sie erzeugen ungewöhnliche Gerüche ach Gott, dass sind ja Küchenschaben
Überden Kanal springt, förmlich fliegend eine große Gruppe weißer Löwen die Schwerkraft nahezu besiegend genau genommen sind es Möwen
Ein Zebra trabte durch die Stadt und fand den Tod durch Autoreifen jetzt klebt es auf der Straße platt seit diesem Tage gibt es Zebrastreifen
Es war einst eine Maus die lebte ziemlich unbeschwert in einem alten Herrenhaus doch etwas war bei ihr verkehrt jeden Abend in der Dunkelheit hat sie des Hauses Dach bestiegen und machte sich für einen Sprung bereit als könnten Mäuse fliegen die Maus sprang in die dunkle Nacht und breitete gekonnt die Flügel aus sie ist nicht auf dem Boden aufgekracht denn sie war eine Fledermaus
Bei einem Spaziergang am Kanal traute ich meinen Augen kaum da war ein riesengroßer Mörderwal und wie in einem bösen Traum kam er direkt auf mich zu geschwommen bevor die Todesnähe ich so recht begriff konnte ich auch schon zur Ruhe kommen der Mörderwal war nur ein Binnenschiff
Ach so nette Sonette-Sonette. Texte von TomWesel, Bilder von U. P. 2007, 18 S.
Die
Vorstellung etwas zu machen was zutiefst unmodern ist, reizt mich.
Modern sein meint immer auch prinzipielle Abgrenzung vom Alten und
Abgrenzung um der Abgrenzung Willen, als Versuch dogmatisch Anders zu
sein ohne zu wissen warum. Dieser Massen kompatiblen Nichthaltung
wollte ich eine unmoderne Dichtung entgegensetzen ohne dabei inhaltlich
in unreflektierten Traditionen zu versacken. Es ging mir nicht primär
um das Sonett, sondern viel mehr um die Freiheit Alles ausprobieren zu
dürfen. Die Idee war, zu verschiedenen, ganz einfachen Überschriften,
möglichst viele Sonette zu verfassen und diese Idee habe ich
umgesetzt. Das enge Schema und die relativ vorgegebene Reimform des
Sonetts wollte ich durch eine gewisse Ironie im Inhalt ergänzen, bzw.
beide im Widerstreit agieren lassen. Ob dies gelungen ist, kann im
Folgenden überprüft werden.
Das Sonett Es fließt wie eine Melodie wie ein Fluss hat es ein festes Bett genormtes Was und vogelfreies Wie es ist widersprüchlich das Sonett
festgelegt: des Reimes Schema unterliegt es starren Normen jedoch die Worte und das Thema erheben frei sich über alle Formen
das Sonett in seiner starren, engen und regiden Förmlichkeit kann durchaus formlos Ketten sprengen
weil es sich durch sich selbst befreit ohne seinen Ursprung zu verdrängen ist es ein Stachel in der Zeit
Die Liebe da vorne steht die liebe Liebe sie legt ganz zart den Arm um dich wenn ich mich jetzt zu ihr hinüber schiebe vielleicht umarmt sie ja auch mich
die Liebe scheint nach Liebe süchtig und hat dich für sich auserkoren das macht mich ja glatt eifersüchtig ich hab mein Herz an dich verloren
wie aber soll ich dich denn lieben wenn zwischen uns die Liebe steht wir müssten einen flotten Dreier schieben
ich kann die Ungewissheit nicht ertragen wie es wohl mit uns weiter geht wir sollten mal die Liebe fragen
Das Geld Geld ist flach und rund und aus Metall oder noch flacher und größer, dann aus Papier Geld ist der moderne Sündenfall es ist ein nimmersattes Ungetier Geld kann sich selbst vermehren und dafür muss es leider morden weil Menschen Geld verehren ist es zu einem Gott geworden Götter haben prinzipiell Recht daraus ergibt sich logisch ihre Macht und diese Macht ist selbstgerecht Geld will allein und unbeschränkt regieren weshalb es Alles lenkt und überwacht um so der Menschen Leben zu diktieren
Die Zivilisation Sie glaubt sie sei das Ziel der Menschheit und der Welt und ihr gezinktes Spiel dreht sich um Macht und Geld in Glanz und Gloria gehüllt und alle Sinne eingelegt in Größenwahn damit die Prophezeiung sich erfüllt die Zivilisation sei Gottes Plan Gottes eigne Zivilisation das elitärste und gerechteste Schafott baut ihren babylonschen Turm der bis zum Himmel und zur Hölle reicht solange bis ein Schicksal, Zufall, Teufel oder Gott die Zivilisation aus seinem Universum streicht
Klopfzeichen aus einer anderen Dimension / CD Am 17.12.2006 habe ich mit einem Mikrophon über meine Stereoanlage eine Lesung von mir, aufgenommen. Die Qualität der Aufnahme ist miserabel. Es ist leichter vor Publikum zu lesen, als alleine im Zimmer & so ist auch der Lesefluss etwas gebremst. Um einen Eindruck zu bekommen ist die CD durchaus geeignet.
Es ist doch scheiß egal wie jemand heißt & gottverdammt noch mal auch welchen Gott er preist
solange dieser Mensch er selber ist & von Macht- & Herrschgedanken frei es ist auch völlig einerlei wie alt ein Mitmensch ist
wenn er sich nur sich selbst erhält & sich nicht an eine Anpassung verkauft die sich für unantastbar hält egal, in welchen Schuhen ihr durchs Leben lauft welches Getränk ihr, wie oft, in welchen Mengen sauft
ihr werdet Eure Gründe haben, wie auch ich die Meinen es gibt nur eine Sünde menschliche Grenzen zu verneinen Alles Andere ist Firlefanz ob wer gewinnt oder verliert in welchem Schatten oder welchem Glanz sich jemand präsentiert
es ist das Recht uneingeschränkt auf Sterben wie auf Leben auf Nehmen & auf Geben jeder Mensch soll derart Leben können, dass er sein Leben selber lenkt
hast Du am Arsch ein Muttermal oder eines im Gesicht ist wirklich so was von egal das interessiert ganz einfach nicht
es sind nur Fürze im Gehirn reine Blutverwandtschaft zu verehren Freundschaft heißt die Stirn zu haben, sich gegen diesen Schwachsinn zu erwehren
was schert mich braue oder weiße Haut & Nationalbewusstsein kotzt mich an wer welche Liebesformen baut geht mich in keiner Weise etwas an
die meisten Eigenschaften sind belanglos groß, klein, weiß, schwarz, viel oder wenig Kraft ist die Begegnung undogmatisch, zwanglos entsteht die Grundlage, die Freundschaft schafft
es geht einzig um die Wellenlänge & darum, Persönlichkeiten zu erfassen & ob die Leidenschaften & die Zwänge zweier Menschen zueinander passen
Projekte in Arbeit: Gedichtband - Interviews mit einzig wahren Göttern, Gedichtband - Im Zerfall begriffen, Roman - Auf der anderen Seite, Gedichtband - Sex-Wessel setzen, Kurze Kurzgeschichten - Abgerissen,
Interviews mit einzig wahren Göttern
Prämortal
Wennich Gott wäre gäbe ich Allen die sich ständig vor den Fernseher knallen die Ehre diese Stunden zu Jahren zu addieren & ihnen von der Lebenszeit zu subtrahieren
wäre ich der Herrscher über die Welt würde ich allen Mächtigen & Reichen die ihr Leben, leben für Geld & in Selbstgerechtigkeit verfallen Jahre von der Lebenszeit wegstreichen
wenn ich Jehova wäre zöge ich Allen die ihre geistige Leere & ihr seelisches Verfallen mit dem Konsum von Alkohol auffüllen um sich so in zweifelhaftes Glück zu hüllen Jahre & zwar nicht zu knapp von den Lebensjahren ab
wäre ich Allah, würde ich Allen die sich für Auserwählte halten & sich in der Rolle des Gotteskriegers gut gefallen die Lebenszeit in Stücke spalten & angemessen viele davon einbehalten
wäre ich der einzig wahre Schöpfergott würde ich Allen die leben im immer gleichen Trott die in zwanghaftes Marschieren verfallen & vor ihren schöpferischen Energien & Fähigkeiten, in einen vorgefassten Alltag fliehen entsprechend, Jahre von der Lebenszeit abziehen
wenn ich der Gott der Sonne wäre subtrahierte ich Allen von der Lebenszeit die Stunden wo sie sich unter Sonnenbänke legen um ihren ewigen Jugendwahn zu pflegen
Wäre ich der Gott der Götter würde ich, all jene Spötter die sich als Teil von Gott erfahren in dem sie an Personengötter glauben sich instrumentalisieren lassen & dadurch ihren Lebenssinn erfassen durch Abzug von den Lebensjahren genau dieses Lebenssinns berauben
Spätnachmittag im Hinterhof eines Zehnparteienhauses in einer einfachen Wohngegend wie es heißt ist hier die ehemalige Arbeiterklasse zu Hause die jetzt arbeitslos ist die Sonne strengt sich mächtig an & erwärmt die Luft auf über 20°C & das Anfang April gut so ich sitze da lasse die Sonne auf meinen Körper wirken trinke dabei Tee & bin ganz zufrieden mit mir & der Welt denn Alles ist erstaunlich weit weg der Alltag die Nachbarn obwohl sie mich beobachten können aus ihren Küchen- oder Wohnzimmerfenstern doch diese potentiellen Blicke stören mich nicht der Streit im Garten nebenan die neuerliche atomare Aufrüstung das Töten im Namen des Guten des Bösen, der Wahrheit, der Lüge das Zeugen & Bezeugen im Namen des Vaterlandes & der Ehre die Sehnsucht nach Liebe all das ist erstaunlich weit weg auch das Leben & der Tod alles egal morgen werde ich sterben oder in fünfzig Jahren wo ist der Unterschied jetzt ist es heiß das Leben & der Friede ist mit mir der Schweiß fließt wie die Befreiung von der Schuld & von aller Verantwortung Liebe ist die Verbundenheit mit dem Augenblick das Rot wenn man mit geschlossenen Augen in die Sonne sieht ist eine parallel Welt inmitten & außerhalb der Wirklichkeit so wie auch der Tod dazu gehört ohne dazu zu gehören eine eigene Todeswelt mit einer ganz besonderen Wirklichkeit dessen Lebendigkeit sich nur dem erschließt der das Leben hinter sich gelassen hat mein Flecken Erde dreht sich langsam von der Sonne weg der Schatten wächst & die Turmuhr in mir schlägt vier mal für die volle Stunde & dann sieben mal das Pendel schwingt hin & her & klingt wie mein Herzschlag
Michpackt der Jähzorn wie der Orkan ein Segelboot das letzte Einhorn fang ich ein & schlag es tot
mich ergreift die Wut wie die Katze eine Maus die letzte Glut in einer Winternacht, ich lösch sie aus
mich übermannt der Hass wie ein Herrscher sein gesamtes Land das letzte Wasserfass in einer Wüste, gieß ich in den Sand
mich erfüllt die Aggression wie ein Gott die Herzen jedwede Kommunikation ertränke ich in Schmerzen
Mein immer gleicher Blick aus dem immer gleichen Fenster auf die immer gleiche Umgebung ist immer anders als sei alles Vordergründige von marginaler Bedeutung jeder Sinn erschließt sich im Detail der Schwerkraft gehorchend verschlägt es einen Niederschlag aus sphärischen Höhen zur oder auf die Bodenständigkeit Schneeregen bewegt sich die kalte Februarluft dringt ein ins Bewusstsein schiebt sich eine zwiespältige Sehnsucht nach Ankommen in der & reisen mit der Liebe es ist fast unerträglich zu wissen das es alle Möglichkeiten gäbe aber nur eine Möglichkeit erlaubt ist & ideell wie materiell subventioniert wird wie schön doch der Stillstand sein könnte verstoße er nicht gegen die Mechanismen des auf Expansion & Effektivität getrimmten Getriebes & als Teil dieses Motors bleibt kaum etwas anderes übrig als zu funktionieren Anpassung des Seins an die Aufgabe des Haben Müssens um überstehen zu können Gleichschaltung der Individuen für das große Ganze hier Parallelen zu ziehen ist nicht nur unerwünscht sondern wird bestraft eine Methode wird zum einzig gültigen & möglichen Gesetz erhoben Das Gegenmodell die Gestaltung des großen Ganzen für die freie Entfaltung aller Individuen wird zur Bedrohung stilisiert Mein immer gleicher Blick aus dem Fenster sieht die Frau mit dem Säugling nach Hause kommen
Roman - Auf der anderen Seite
Vor etwa 10 Jahren habe ich einen Roman geschrieben,
in zwei Etappen von je einen halben Jahr, dazwischen lag eine
schreibfreie Zeit von ungefähr zwei Jahren. Jahrelang wartete das
Manuskript darauf abgetippt zu werden. Durch den Einsatz von Pe, die
dafür sorgte das Sanni dass Tippen übernahm, liegt nun dass abgetippte
Manuskript vor. Danke dafür an Euch beide. Jetzt ist es an mir dass
Schriftstück zu überarbeiten & zu korrigieren. Da mein Leben nicht
ganz einfach strukturiert ist, verschiebe ich die Arbeit an dem Roman
immer wieder, auch wegen der Gefahr während des Bearbeitens auf
hochgradigen Unsinn zu stoßen. Wann & wie auch immer es mit diesem
Werk weiter gehen wird, kann ich nicht sagen, hier nur der Anfang.
Jetzt sitze ich hier und es geht mir
gut, es geht mir sehr gut sogar, besser als je zuvor. Ich sitze hier,
weiß nicht, wie es weitergehen soll, denn es ist schwer, sich über
Wasser zu halten wenn man nicht schwimmen kann, ich kann eigentlich
herzlich wenig, in meine, insgesamt kann ich so wenig, dass es schwer
wird zu bestehen in einer Gesellschaft, in der ich vieles können müsste
und die wenigen Fähigkeiten, die mir zur Verfügung stehen, die ich in
meinem bisherigen Leben nur sehr selten für mich verwenden konnte, sind
jetzt zuerst einmal völlig nutzlos für mich, da alles anders geworden
ist.
Im Zerfall begriffen - von Todesangst & Todessehnsucht
Gegensätze & Extreme haben mich schon immer
fasziniert und so wie es in meinen Texten um Leben geht, so geht es
auch um Tod. Mir drängt sich oft der Verdacht auf, dass der Tod &
das Sterben in unserer Gesellschaft gerne verdrängt werden, obwohl
beides zum Leben dazu gehört. Diese Feststellung brachte mich zu der
Idee einen Gedichtband zu machen, der sich ausschließlich mit dem Tod
beschäftigt. Jedoch sollte dieses Buch kein Fachbuch über den Tod
werden, sondern ein Buch welches Texte enthält die das Thema Tod &
Sterben auf sachliche, ironische, sarkastische, traurige & lustige
Weise beschreiben. Tod & Leben werden grundsätzlich überbewertet,
beide sind weder so toll noch so schlecht wie ihr Ruf. Beide erfordern
eine enorme Menge an Arbeit.
DerTod, arbeitet bereits im Garten mit der Sense, die er immer bei sich trägt kürzt er Gras, denn er muss warten bis seine Stunde schlägt
dann geht er zielstrebig ins Haus sucht & findet die dem Tod Geweihte schlägt das Lebenslicht mit seiner Sense aus & begleitet diesen Menschen auf die andere Seite
dann nach der vollbrachten Arbeit ruht der Tod vom töten aus schon bald schlägt wieder seine Zeit & er besucht das nächste Haus
Beim oder kurz vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre bei ungefähr X-facher Lichtgeschwindigkeit wurde das Raumschiff aus noch ungeklärter Ursache in seine Einzelteile zerlegt der Tod war schon da & beglückwünschte die Astronauten zu ihrem neuen Dasein wer das Risiko Leben eingeht kommt um die Konsequenz Tod nicht herum wer mit X-facher Lichtgeschwindigkeit fliegt sollte nicht noch viel Zeit benötigen um vor dem Tod noch etwas zu klären die halbe Welt ist entsetzt über diese Tode vielleicht weil sie so teuer waren da hätten einige zehntausend Tode verhindert nein, verzögert werden können da es aber wertvolle & wertlose Leben gibt gibt es auch wertvolle & wertlose Tode & manche haben eben das Recht auf milliardenschwere Beerdigungen dem Tod sind diese Wertungen einerlei er weiß was er zu tun hat & wenn es sein muss arbeitet er auch am Rande der Erdatmosphäre sicherlich eine angenehme Abwechslung zu diesen ständigen Aufträgen bei bis auf die Knochen abgemagerten Kindern
Dieser Brei dort auf der Straße war mal ein Tier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Amsel schmutzig schwarze Federn zittern im Wind als seien sie lebendig ein orange-gelber Schnabel ragt zum Himmel empor aufgerichtet zum letzten Gebet oder zum letzten Gesang zum Abgesang des Lebens der abrupt abgebrochen wurde vermutlich zum Schweigen gebracht durch ein Auto die Amsel zuerst durch einen Kühlergrill zerfleddert & dann von Reifen auf den Asphalt gepresst der Lebenssaft der Amsel als rot-braune Brühe auf der Straße wirkt wie eine Oase für Insekten in einer harten, gefährlichen Einöde die tote Amsel eine Lebensquelle ein sich ständig veränderndes, vergängliches unsterbliches Meisterwerk eines Künstlers der es versteht alle Energien allen Fortschritt, alle Absurditäten des Lebens durch sein Einwirken zu einer grandiosen Aktionskunst zu machen Kunst ist ein absurder Begriff unterstellt er doch Künstlichkeit dabei ist nichts natürlicher als der Tod wer sagte doch gleich „die Kunst zu leben besteht darin das Sterben zu lernen“?
Wenn einst der Tag gekommen ist will ich wissend mich ergeben & löse mich von all dem Mist denn so vollendet sich das Leben
bevor der Tod mich dann beehrt mache ich noch eine Abschiedsfeier für jeden Menschen der mich je begehrt & nach der Feier werd ich Aas für Geier
nun gut, es ist soweit, der Tod klopft an er hat die Sense mit, ich lass ihn ein wir unterhalten uns & dann & wann gieße ich Schnaps in unsre Gläser ein
ich will dem Tod ins Auge sehen & mit ihm auf das Leben trinken & auf den Tod & das Vergehen um dann zur Unterwelt zu sinken
der Tod sagt dann: „es ist soweit ich muss dein Leben jetzt beenden“ ich antworte: „nur zu ich bin bereit mich diesem Leben zu entwenden“
der Tod, sehr souverän & routiniert macht dann mit meinem Leben Schluss was mich nicht weiter konspiriert weil jedes Leben eben sterben muss
kann meine Seele dann noch denken? & höre ich Musik erschallen? sehe ich, wenn sie mich in die Erde senken & mir selber zu beim langsamen Zerfallen?
Wenn auf meinem Körper ich dann Würmer seh & ein Wurm sich, auf mir, mit dem Andern paart dann sag der Menschheit ich Ade auf, auf zur allerletzten Fahrt
Die Texte in dem Buch sollen durch Fotos vom & über den Tod ergänzt werden:
Drossel auf Asphalt des Hohlen Weges
Eichhörnchen auf der Hauptstrasse zwischen Güls & Winningen
Weiterhin führe ich derzeitig ein Projekt durch:Im Zerfall begriffen. Ein Buch & ein Text auf Pappkarton geschrieben, den Naturgesetzen ausgesetzt & beide während ihres Zersetzens fotografiert.
Vergänglich - Text auf Pappkarton der Witterung ausgesetzt.
Alles ist vergänglich das ist hinlänglich bekannt & doch, wir versuchen alle die Unendlichkeit zu buchen wie einen Wundverband der jede Blutung stillt wir sind nicht gewillt den Tod zu integrieren ewiges Leben kann es nur geben im Lebendigkeit verlieren Tod & Leben sind vereint als Ende & Beginn denn Leben meint im besten Sinn chronische Dekadenz
Buch unter Kellerentwässerung
Textsammlung: Sex Wessel setzen - unmoralische Offenbarungen für wegen & über Frauen
Grundidee dieses Buches ist die Beschreibung der Gefühle & Gedanken eines, schwerpunktmäßig heterosexuell veranlagten, Mannes während er Frauen betrachtet. Der Umgang der Geschlechter miteinander ist nicht ehrlich & offen, sondern basiert entweder auf Klischees oder auf Verdrängung. Dabei ist es, um Verständnis füreinander entwickeln zu können unbedingt notwendig die angelernten & oder veranlagten Merkmale offen zu legen. Wir verhalten uns so, als gäbe es nur jeweils zwei Kategorien von Frauen & Männern. Sexistisches Arschloch oder braver Familienvater, selbstbewusste Karrierefrau oder angepasste Befehlsempfängerin. Dabei steckt Alles in Allen. Ein Bereich bei schwerpunktmäßig heterosexuell veranlagten Männern ist die Wahrnehmung der sexuellen Reize von Frauen. Das kann man für banal & nicht erwähnenswert halten oder für eine Unverschämtheit, dennoch scheint mir der offene & ehrliche Umgang mit unseren Veranlagungen notwendig zu sein um ein unverkrampftes Miteinander erreichen zu können.
Da kommt sie jung, sehr jung nett & freundlich sagt Hallo das war unser Gespräch sie lächelt & sieht gut aus ihr T-Shirt ist durchsichtig der BH ist zu sehen warum trägt sie ein durchsichtiges T-Shirt Quatsch die Frage lautet warum trägt sie einen BH das ist es was mir durch den Kopf geht eine junge Frau die mich anlächelt & deren BH sichtbar ist wir kennen uns kaum ich stelle mir vor wie sie aussieht ohne diesen BH ohne Kleider ich lächele zurück sage tschüs & sie geht wieder ohne mich zu Ohrfeigen die Gedanken sind frei oder die Gedanken sind die Tat
Sie ist lieb schön & genau meine Wellenlänge in jeder Hinsicht eine Frau zum verlieben etwas zu jung vielleicht aber ansonsten total richtig wo soll ich hinsehen wenn wir zusammen sind zu schöne Augen zu weibliche Formen zu großer Ausschnitt ich versuche es mit ihrem Schmuck zahlreiche Ohr - & Fingerringe stehen ihr gut trotzdem immer wieder ihre Attraktivität betrachten dein Körper in Gottes Händen ist Gott in mir oder bin ich Gott ? meine Hände an ihr ich studiere sie & ihren Körper & weiß doch das ich ihr nichts zu geben habe armes Ding
An der Bushaltestelle warte ich auf den Bus laufe auf & ab während ich Leute beobachte da sitzt eine junge Frau Schulter lange rotblonde Haare Kleidung die auf zwei&zwanzig bis fünf&zwanzig schließen lässt stimmt mit dem netten Gesicht überein ihre Augen sind wach der Rest wirkt müde & allein gelassen sie hat viele Sommersprossen im Sommer sieht sie sicher noch niedlicher aus wahrscheinlich steht sie gleich auf kommt zu mir her & fragt ob ich Zeit habe & ob sie mich zu sich auf einen Kaffee einladen darf sicher habe ich Zeit & sicher darf sie wir gehen zu ihr & machen es uns gemütlich wir passen so gut zusammen das alles Reden überflüssig ist, wir ziehen uns aus & schlafen miteinander plötzlich steht sie auf & kommt auf mich zu lächelt mich an & fragt während mir fast das Herz stehen bleibt „ können Sie mir sagen wie spät es ist ? " nein kann ich leider nicht sie hat Sie zu mir gesagt & mich nach der Uhrzeit gefragt statt mit mir schlafen zu wollen Frauen sind schon komisch
Abgerissen
Kurze Kurzgeschichten auf ein, zwei oder drei Seiten. Meine Überlegungen sehen vor, die im Laufe der Jahre entstandenen, aus der Form geratenen Gedichte, als kurze Kurzgeschichten in einem Buch zusammen zu fassen.