Folgt
man der Idee dass
es keine Wahrheit gibt sondern
nur Wirklichkeiten von
denen jeder einzelne Mensch eine
individuelle Wirklichkeit hat die
sich immer wieder verändert dann
kann es auch keine Lügen geben Entweder
handelt es sich um Wahrnehmung &
deren Deutung & Wertung oder
um die Vorstellung wie
Wirklichkeit sein könnte In
beiden Fällen geht es um Einbildungskraft Individuelles
Erleben lässt sich nicht
verallgemeinern Die
Lüge ist keine Lüge Was
aber wenn
jemand absichtlich etwas anderes
sagt als
es die eigene Wahrnehmung &
deren Deutung & Wertung nahelegt Wenn
also die eigene Wirklichkeit anders
beschrieben wird als
selber wahrgenommen Hätte
das Wort Lüge dann
eine Berechtigung Vielleicht doch
es wird sich niemals heraus finden lassen ob
die Wahrnehmung des vermeintlichen Lügners nicht
doch so ist wie
von ihm beschrieben oder
ob die Deutung & Wertung der
Wahrnehmung sich auf Überzeugungen
& Ideale gründet die
dem vermeintlichen Lügner die
Aussagen aufzwingt In
diesem Fall wäre dieser Lügner fest
davon überzeugt seine
Wahrheit zu sagen obwohl
sie seiner eigentlichen Wahrnehmung &
Deutung & Wertung der Wahrnehmung entgegensteht &
somit kein Lügner mehr Der
Wahrheit & der Lüge bezichtigen kann
sich also nur der jeweilige Wahrheitsager
oder Lügner selbst Für
Außenstehende ist es unmöglich Wahrheit
& Lüge zu identifizieren sie
bleiben leere Begriffe Wir
müssen uns miteinander auseinander
setzen Diskussionen
führen uns
gegenseitig achten &
respektieren anstatt
uns gegenseitig als
Lügner zu bezeichnen &
die Wahrheit als
unser Alleinstellungsmerkmal anzusehen
Die
Dunkelheit verstärkt
ihre Wirkung & dehnt
ihren Wirkungskreis aus Am
späten Abend des ersten August des
Jahres zweitausend&sechzehn versuche
ich etwas von der Ruhe der
halbdunklen Stimmung &
der expandierenden Nacht in
mir wirksam werden zu lassen Doch
der innere Aufruhr ist
nicht zu stoppen Barrikaden
aus Zweifeln brennende
Schamgefühle des
schlechten Gewissens &
fliegende Backsteine destruktiven Denkens zerstören
die Hoffnung auf
ein unbeschwertes Sein Das
interne Chaos steht
im krassen Widerspruch zur
Harmonie der direkten Umgebung &
ist ein Spiegelbild der globalen Geschehnisse Verunsicherung,
Unfreiheit, Existenz- & Wohlstandsverlustangst
& Zerstörung aller
Orten Je
dunkler sich die Nacht darstellt um
so heller wirken die elektrischen Zeichen
menschlicher Kultur Was
wäre die Menschheit ohne Kultur? Säugetiere
im Kampf ums überleben Was
ist die Menschheit mit Kultur? Säugetiere
die sich auf vielfältige Weise zum
Ausdruck bringen &
ums überleben kämpfen Anpassung
bedeutet Schutz für die Gattung aber
auch Einschränkung der Entfaltung Nichtanpassung
birgt Gefahren ist
aber des Menschen identitätsstiftende Fähigkeit Die
Nacht wächst &
mit ihr das Gefühl der
Einzigartigkeit als einzig
gleiches Merkmal allen
Lebens
Wer
sich noch keine eigene Meinung zu
einem bestimmten Thema gebildet
hat sei
es weil
zu dem Thema zu wenige Informationen
zur Verfügung stehen oder
weil aus
welchen Gründen auch immer noch
nicht genügend Informationen herangezogen
wurden oder
weil die zur Verfügung stehenden Informationen
so widersprüchlich sind dass
eine auf feste Überzeugung beruhende eigene
Meinung nicht möglich ist sollte anstatt
seinem subtilen auf
Angst & Vorurteilen beruhenden Gefühl zu
dem betreffenden Thema durch
pseudo- selbstbewusste Äußerungen Ausdruck
zu verleihen lieber
die Suche nach der selbstbewussten eigenen
Meinung äußern Denn
peinlich & unprofessionell ist es nicht auf
der Suche nach Überzeugungen zu sein sondern
Meinungen zu äußern die
nicht aufgrund von Informationen
& selbständigem Denken entstanden
sind sondern
aufgrund von Manipulation Bequemlichkeit
oder Egozentrik gebildet
wurden Viele
Menschen lassen sich beeindrucken von
abstrusen Sätzen oder kryptischen Texten weil
sie glauben diese
entstammten einem großen Denken Würden
sie diese Aussagen überprüfen &
die Sätze analysieren müsste
ihnen Auffallen dass
am Ende keine belastbare Aussage übrig
bleibt Als
wollten die Menschen hinters Licht geführt
werden konsumieren
sie die Fassaden Texte wie
ein gutes Essen Es
kann nicht falsch sein was
richtig klingt Sich
die eigene selbstbewusste Meinung
zu bilden scheint
eine zu große Herausforderung
zu sein Viel
leichter & bequemer ist es gefährlichen
Schwätzern zu
verfallen
Der
Pfeifton einer Diesellok die
Wagons mit Bier & Steinen durch
den Ort der
ehemals ein Bad war zieht schallt
durch die mit
Regen durchwirkte Abendluft des
elften August zweitausend&sechzehn Die
nass-kalte Luft lässt
eher an Oktober denken aber
so wie
es kein Recht auf eine lebenswerte
Zukunft gibt so
gibt es kein Recht auf zeitgemäßes
Wetter Der
Pfeifton der Lok dient dazu Menschen
davon abzuhalten die
Gleise der Bahnanlage zu befahren oder
zu begehen wenn
der Zug naht Vielleicht
hat das Warnsignal schon
oft Unfälle verhindert dennoch
kam es schon häufig zu
verheerenden & tödlichen Zusammenstößen Es
gibt ein Recht auf ein unversehrtes Leben aber
kein Recht auf ein unversehrtes Leben Es
gibt auch kein Recht zu überleben Im
Gegenteil Es
gibt in gewisser Weise eine
Pflicht zu sterben Nicht
jedes Zeichen wird wahrgenommen nicht
jedes wahrgenommene Zeichen wird
richtig gedeutet Sehr
viele Zeichen stehen auf Sturm auf
Zerstörung, Entbehrung, Leid &
künstlich herbei geführten Tod Doch
der Reiz der Völlerei ist groß Egozentrik
ist auf sofortige Bedürfnisbefriedigung
programmiert Der
Profit befriedigt für Sekunden das
gekränkte, wie das aufgeblähte Ich &
heiligt somit die Mittel &
bagatellisiert die Folgen der
zum Profit führenden Taten Der
Pfeifton ist nach mehrmaligem Klingen in
der nassen Abendluft verklungen Einzig
des Regens Lautieren ist
zu vernehmen Es
wirkt Alles so ungefährlich &
zukunftsweisend Bald
schon wird sicherlich wieder Irgendjemand
oder Irgendetwas vor
Irgendjemandem oder Irgendetwas warnen Hilfreich
wäre es die
Zeichen richtig deuten zu können
Mittwoch 07.06.2017, 5 neue Texte
Ich
komme nicht her Ich
gehe nicht weg Ich
bleibe im Dazwischenmeer mit
dem Sinn & Zweck
mich
zu positionieren ohne
mich zu assimilieren Ich
lasse mich nicht korrumpieren um
vermeintliche Dazugehörigkeit zu generieren
Ich
bin da, ohne hier zu sein Ich
bin hier & nichts Anderes ist da Ich
mache mich mit Nichts gemein bevor
ich nicht in dessen Seele sah
Ich
will nicht dazu gehören stattdessen
alle Prinzipien stören &
meine Überzeugungen beschwören Ich
lasse mich von Individualität betören
Ich
entbehre jegliche Gemeinsamkeit &
bin doch ein Diplomat Ich
benötige die Menschen wie die Einsamkeit Das
Leben ist ein ständiger Spagat
zwischen
Extreme & Durchschnitt Jede
individuelle Regung ist ein guter Schritt doch
das devote Marschieren im Gleichschritt ist
nichts anderes als Bullshit
Ich
will nicht mit der Masse laufen Ich
will nicht mit Euch stehen Ich
lasse mich nicht kaufen Ich
lasse mich nach meinen Regeln gehen
Mein
Ende ist nicht Das
Ende ist aber Mein
Ende ist
gewiss doch
ungewiss sind Wann
& Wo & Wie wird
mein Ende zum
Leben erweckt &
mein Leben dahin gestreckt? Es
gibt keine Antwort selbst
wenn es sie gäbe könnte
ich sie nicht verstehen Das
Leben wird so
lange weiter gehen bis
die Lebensgrundlagen vergehen In
welche Energie wird
die Lebensenergie verwandelt wenn
sich das Leben den Tod einhandelt? Die
sogenannten harten Wissenschaften sind
nur so hart wie ihr Aktuelles
Wissen ist
immer nur die Ahnung von
einer halluzinierten Wahrheit Das
Ende ist Ein
Anfang beinhaltet theoretisch alle
Möglichkeiten Jede
Entscheidung für eine Möglichkeit schränkt
die Möglichkeiten ein &
eröffnet gleichzeitig neue
Möglichkeiten die
es ohne die vorherige Entscheidung nicht
gegeben hätte Möglich
ist dass
nach dem Ende mehr
möglich ist als vorher Weder
das Nichts noch
das Grauen noch
das Paradies erscheinen
mir überzeugende Vorstellungen
zu sein Warum
sollte ich mich gedanklich mit
drei Möglichkeit zufrieden geben wenn
es unendlich viele Möglichkeiten gibt Alles
was möglich ist ist
denkbar Alles
was denkbar ist ist
möglich Die
Gefühle noch gar nicht Berücksichtigt man
das Fühlen erschafft
man augenblicklich Die
Unendlichkeit hat Kein
Ende ist
möglicherweise die
Option nach der Gewissheit
Von
rechts weht
mir durch
das Fenster der
laue Abendwind friedlich
& sanft ins Gesicht Von
rechts wehen
mir aus
verschiedenen Ländern & Gruppierungen kriegerisch
& brutal inhumane
Gesinnungen ins Gesicht Erstaunlich wie
unterschiedlich zwei Wahrnehmungen mit
einem gleichen Faktor sein
können Jede
Situation besteht aus
Einzelteilen die
verändert werden können Der
Wind kann nicht abgestellt das
Fenster aber geschlossen werden Der
inhumane Zeitgeist kann
nicht vertrieben die
Bildung aber ausgeweitet &
die Ungerechtigkeit vermindert werden Minderwertigkeitskomplexe lassen
sich nicht einfach in Selbstbewusstsein Versagens-,
Demütigungs-, & Rachegefühle nicht
einfach in Mitgefühl
& Selbstverantwortung verwandeln Solche
Veränderungen bedürfen
eines langwierigen &
arbeitsreichen Prozesses länger
& arbeitsreicher noch als
die Entstehung der destruktiven Gefühle sich
selbst & Anderen gegenüber Es
gibt keine schnellen & bequemen Lösungen für
Probleme die Jahrzehntelang durch
Armut, Ausgrenzung, Stigmatisierung &
Vorurteile genährt wurden Gewalt
ist Ausdruck sozial-emotionaler
Hilflosigkeit &
seelischer Verkümmerung Sehr
gute Grundversorgung die
möglichst durch eigenes Handeln erreicht
werden kann &
sehr gute Bildung die
nicht die Leistung & potentielle Verfügbarkeit
auf dem Arbeitsmarkt zum
Ziel hat sondern
die Persönlichkeitsentwicklung &
die Befähigung zum eigenständigen Denken als
Hauptanliegen verfolgt Woher
der kriegerische & brutale Wind weht ist
völlig irrelevant Einige
Ideologien haben lange Traditionen &
sind daher leichter zu multiplizieren Entscheidend
ist dass
gedemütigte & gekränkte sich
ungeliebt & nicht liebenswert fühlende Menschen leichter
zu manipulieren sind
Drei&zwanziguhrsieben&zwanzi mitteleuropäischer
Zeit In
Mitteleuropa beherrschen südeuropäische
Temperaturen die
Wahrnehmung Die
Nächte Mitte Juli im Jahr zweitausend&sechzehn sind
badewannenwasserwarm Sorgloses
Einschlafen & entspannter
Schlaf sind seltene
Geschenke des Himmels oder
der gefestigten Psyche Wer
sich jetzt hinlegt muss
gegen das Schwitzen kämpfen &
kämpfen fördert das Schwitzen Glücklich
ist wer
die Zeit verlassen kann sich
erlaubt die Zeit zu verlassen Anstatt
um festgelegte Stunden zu
ringen Die
Zeit für die aktuelle Bedürftigkeit unter
Berücksichtigung der Bedingungen nutzen Am
östlichen Nachthimmel befindet
sich ein zu
sieben Achtel erleuchteter Mond der
in einem überirdischen Orange die
optische Wahrnehmung dominiert &
alle anderen Schönheiten für
eine gewisse Zeit minimiert Die
vermeintliche Geisterstunde rückt
bedrohlich oder erwartungsfroh näher Die
Bedingungen um in Schlaf finden zu können veränderten
sich in der letzten halben Stunde nur
marginal Doch
die Bedenken nicht
in Schlaf zu kommen gehen
über die Frage der Lufttemperatur hinaus Das
schwül-warme Wetter bietet optimale
Bedingungen für Stechmücken &
das notgedrungen weit geöffnete Fenster bietet
Stechmücken freien Einflug in
das Schlafgemach Allein
der Gedanke an eine Stechmücke auf
Blutsuche lässt
Blutdruck & Adrenalinspiegel steigen Wer
schlafen will benötigt
Bedingungen die
Schlaf begünstigen Während
des Lesens des
durchaus anspruchsvollen Buches verschwimmen
die Gedanken wie
Tinte in einem Glas voll Wasser Die
Augenlider klappen zu wie
der Kofferraumdeckel eines alten Autos &
der Kopf sackt immer wieder nach
vorn, hinten oder zur Seite wie
ein taumelnder Nachtfalter im
Lichtkegel einer Lampe Aber
schlafen bei
den Bedingungen? Unmöglich
Die
sogenannten zivilisierten Staaten leben
in einer Übergangszeit noch
immer zum
größten Teil in
Wohlstand & Sicherheit lebend befinden
sich sowohl Wohlstand als
auch Sicherheit im Zerfall Je
radikaler die Methoden werden um
vermeintliche Sicherheit zu erzwingen &
je besessener die Menschen versuchen an
ihrem Wohlstand festzuhalten um
so rasanter schreitet der Zerfall fort Wohin
diese Übergangszeit die
einzelnen Gesellschaften führen wird ist
unklar Klar
scheint allerdings zu sein dass
es extreme Veränderungen geben wird denn
das Abnehmen des Wohlstandes &
der Freiheit durch Sicherheit ist
schon schleichende Veränderung hin
zu alltäglichem Terror &
dieser führt zu Unterdrückung &
schließlich zum Bürgerkrieg Menschlichkeit
& Menschenrechte werden
im Zuge der Angst um
eigene Privilegien an
Bedingungen geknüpft Nur
wer bestimmte Voraussetzungen erfüllt gehört
zu den Privilegierten Die
Egozentriker, Hetzer &
Kriegstreiber scheinen
die Deutungshoheit über
das richtige menschliche Zusammenleben
zu erlangen &
die vermasste Masse folgt ihrer Propaganda Im
Namen der Demokratie wird
die Demokratie instrumentalisiert für
die selbst ernannten Eliten &
gegen die Menschlichkeit Vielleicht
aber kann
es noch gelingen die
Übergangszeit zu nutzen um
eine neue Art des Zusammenlebens zu
gestalten in
dem Alles möglich ist was
keinem schadet Es
bleibt nicht mehr viel Zeit &
die Egozentriker & Ideologen werden
immer mächtiger Der
Wohlstand unter ihrer Herrschaft wird
nicht gerechter verteilt werden &
sicher werden nur die sein die
sich vollständig assimilieren in
die National- oder Religionsideologie &
dabei das selbständige Denken, Fühlen &
Handeln aufgeben Die
Zeit der Übergangszeit läuft ab &
je länger wir warten mit
der neuen Gestaltung der
Gesellschaft in
der alle Menschen gleichwertig,
gleichwürdig &
gleichberechtigt sind um
so größer wird die Wahrscheinlichkeit dass
unsere Hochkultur in
einem Bürgerkrieg brutal
& zerstörerisch vernichtet
wird
Mittwoch 10.Mai 2017 - 4 neue Texte Die
Gedanken über den Tod verändern
sich im Laufe der Zeit von
abstrakt zu konkret Lange
Zeit war der Tod ein Phänomen welches
nichts mit dem Leben zu tun hatte Ein
Ereignis dass
in einer fernen Zukunft irgendwann
eintreten würde Für
das Jetzt unbedeutend Trotz
des Wissens über die Spontanität
des Todes der
jederzeit seine Tätigkeit aufnehmen kann war
der theoretisch mögliche Tod keine
Option für die Praxis Inzwischen
hat sich viel Zeit in die Unendlichkeit
verabschiedet &
die Gedanken über den Tod haben
sich dem praktischen Tod angenähert Es
gab Zeiten da
war der Ausblick fünf&zwanzig
Jahre in die Zukunft zwar
schwierig & undeutlich aber
auf keinen Fall mit dem Tod verbunden Inzwischen
ist die Wahrscheinlichkeit in
fünf&zwanzig Jahren nicht mehr zu leben relativ
groß In
fünf&zwanzig Jahren stehst du ganz
weit oben auf der Liste des Todes oder
wurdest bereits gestrichen Diese
Erkenntnis verändert
etwas in der Wahrnehmung des
Leben Das
Jetzt gewinnt schleichend an
Bedeutung wenn
das Morgen an Wahrscheinlichkeit verliert Die
Gedanken über den Tod werden Persönlicher
Zugang zum Thema so
heißt es sei
positiv Vielleicht
ist ja etwas dran am
Leben nach dem Tod in
einem wie
auch immer gearteten Paradies &
die ganze Angst & Unsicherheit erweist
sich als unnötig Aber
was ist wenn die Hölle ruft Herzlichen
Glückwunsch Wahrscheinlich
aber wird
nach dem Tod alles aus sein Das
große Nichts Aber
Nichts ist weder groß noch
klein Als
Nichts wird
es egal sein was
vorher war Der
Tod wandert auf mich zu &
winkt mir von Weitem
Ich
bin In
meinem Gehirn wirkt
der Wein also
denke ich weinlastige
Gedanken die
sich inhaltlich nicht unterscheiden
von Nüchternen Allein sie
sind zwangloser dürfen
einfacher sein Es
gibt zu vieles zu bedenken &
zu erdenken &
immer wieder entstehen Gedanken Gute
Gedanken manchmal vielleicht
auch Grandiose doch
sie lassen sich nicht halten Sie
kommen & gehen bleiben
nicht bestehen lassen
sich nicht weiter ausgestalten Jeder
Gedanke ist eine Befreiung Aus
der Gedankenlosigkeit können
sich Gefühle ausbreiten die
durch Demütigung, Unterdrückung Gleichgültigkeit
oder Überforderung entstanden
sind &
sich dann aus
Mangel an Selbstreflexion, Impulskontrolle Mitgefühl
& Frustrationstoleranz in
Hass , Verachtung &
Narzissmus verwandeln um
anschließend das Denken zu
korrumpieren welches
wiederum egozentrische
Gefühle rechtfertigt Ein
Teufelskreislauf der
ebenso gut Gotteskreislauf heißen
könnte Denn
Gott ist eine von
unendlich vielen Funktionen
im Gehirn Der
Mensch konstruiert nicht
nur seine Umwelt sondern
zuerst einmal sein Denken &
Fühlen & daraus lässt
sich Glauben destillieren Alles
wäre gut blieben
sie mit ihrem Glauben bei
sich Glauben
ist eine besonders kreative Form
der Phantasie gegen
die nichts einzuwenden ist solange
sie keine Dogmen an
die Herzen der Menschen nagelt auf
deren Missachtung in
Diesseits wie im Jenseits hohe
Strafen folgen Der
Wein entlastet das Sein &
belastet die Unabhängigkeit Ist wer
sich durch Etwas belastet
& entlastet Am
Ende(?) aller
Gedanken Angekommen ist wer
nicht mehr weg
will
Seltsam seit
vielen Jahren werden überall
auf der Welt terroristische
Attentate verbrochen Menschen
sterben, werden schwer verletzt Diese
Verbrechen nehmen wir mit
einem gewissen routinierten
Bedauern hin Plötzlich
sind wir nicht mehr nur bewegt sondern
schockiert & entsetzt &
zutiefst betroffen Als
wenn Opfer mit der gleichen Nationalität wie
wir selbst mehr
Anlass zu Trauer & Verzweiflung böten Als
wenn nicht schon lange klar gewesen
wäre dass
Terror keinen Halt macht vor
nationalen Grenzen Als
wenn nicht schon seit Jahrzehnten viele
Menschen gewarnt hätten vor
den Folgen der Wirtschafts- & Friedenspolitik
der westlichen Industrienationen Armut
& Demütigung erzeugen Verbrechen Frieden
lässt sich nicht herbei bomben Je
mehr traumatisierte & hoffnungslose Menschen
es gibt um
so höher ist die Wahrscheinlichkeit dass
einzelne Menschen die
sich unter diesen Menschen befinden ihrer
Verzweiflung durch
Terror Ausdruck verleihen Eigentlich
wurde schon Alles geschrieben Jeder
könnte sich umfassend informieren über
die Zusammenhänge von Wirtschafts- Friedens-,
Sozialpolitik & Verbrechen Aber
wir müssen weiter schreiben & reden Wir
dürfen die Worte nicht denen überlassen die
Wörtern ausnutzen um
zu pauschalisieren die
eigenen Verantwortung leugnen Menschenrechte
zu verachten &
sich als Heilsbringer zu inszenieren Wir
dürfen den Fremdenhassern &
Nationalisten nicht die Hoheit über
die Worte &
nicht die Deutungshoheit über
die politischen Zusammenhänge einräumen Stellung
beziehen immer
wieder auch
wenn es noch so sinnlos erscheint Wer
nicht hören will wird
nichts verstehen Sie
sind überzeugt davon zu
den Guten zu gehören &
im Recht zu sein weil
ihre Empathiefähigkeit nur für
ihresgleichen reicht Wir
werden mit Hass & Krieg den
Hass & den Krieg nicht besiegen sondern
befördern zum
allgegenwärtigen Zustand Schaffen
wir lebenswerte Gegenden weltweit
& überall Wir
haben alle Möglichkeiten Anstatt
unsere Fähigkeiten gegeneinander
einzusetzen &
unsere Ressourcen dekadent
zu verschwenden sollten
wir sie nutzen für
weltweiten Wohlstand für
alle Menschen
Eine
atmosphärische Abendstimmung um
zwei&zwanzig Uhr an
diesem Tag Ende Juni umhüllt
meine Unzufriedenheit Als
wollten mir die Vögel durch
ihren die
Stille ergänzenden Gesang &
die Wolken durch
ihr Skulpturen
konstruierendes &
dekonstruierendes Quellen mitteilen dass
es zwar sinnvoll & notwendig ist an
Allem zu zweifeln aber
sinnlos & überflüssig an
diesen Zweifeln zu leiden Die
Wolkengebilde kommen & gehen der
Vogelgesang wird immer leiser bis
er bei einer bestimmten Dunkelheit vollständig
verstummt Alles
ist in ständigem Wandel Das
Leben ist unentwegtes Konstruieren
& Dekonstruieren als
des Lebens zugrunde
liegende Prinzipien die
nicht auf Einschränkung &
Unterdrückung basieren sondern
Vielfalt & Bereicherung durch
individuelles Gestalten ermöglichen Kein
Größenwahn keine
Zerstörung vielmehr
deren Gegenteile Gestalten
& Umgestalten Es
fehlt nicht an Möglichkeiten nur
an internen & externen Bedingungen müssen
geschaffen werden Um
das Mögliche erreichen
zu können reicht
es nicht aus sich
das bisher Erreichte auf
die Fahne zu schreiben &
in Stein zu meißeln Kein
Schritt bringt
absolute Erkenntnis Jedem
Schritt ging ein Schritt voraus &
jeder Schritt ermöglicht einen weiteren
Schritt der
über den vorigen hinaus geht Egal
ob es sich um einen körperlichen geistigen
oder emotionalen Schritt handelt Darüber
hinaus gehen meint
nicht die Entfernung sondern
das Erweitern der Wahrnehmung Auch
ein Schritt nach Innen kann
Erkenntnis bringen &
neue Welten erschließen
Donnerstag 04.05.2017 - 5 neue Texte
Anstatt
glücklich zu sein Solange
es noch geht die
Glücksmomente wahr- &
freudig annehmen der
Ohnmacht alle Macht
gewähren &
ihr Alles unterordnen Die
Schönheit des Lebens die
Momente der Erfüllung die
Augenblicke der Ekstase die
Liebe zum Sein einsperren &
in den Kerkern der Hoffnungslosigkeit
sterben lassen Das
vermeintlich Große &
Unveränderliche lastet
derart gewichtig auf
dem Denken dass
kein leichter geschweige
denn unbeschwerter Gedanke
möglich ist &
so sterben schleichend die
Illusionen & Utopien die
nötig wären um Handlungsmöglichkeiten
zu entwickeln die
es ermöglichen könnten unbeschwert
zu leben ohne
substanzlos & gleichgültig zu sein Aber
die Macht der Ohnmacht neigt
zur Lethargie bereitet
dem Phlegma die Wege oder
bewirkt Fatalismus Antriebslos
der Erstarrung der
Menschlichkeit beiwohnen &
aus Mangel an positivem Erleben keine
Kraft & Lust verspüren der
Unmenschlichkeit entschieden
entgegen zu treten Ein
Leben ohne Leidenschaften Zwischen
Angst & Verzweiflung sich
aufreiben &
so dem Hass & der Verachtung Vorschub
leisten denn
sie gedeihen prächtig im
Klima der Egozentrik Die
Metamorphose der Menschen vom
freien Individuum innerhalb einer
Gemeinschaft über
abhängige Mitglieder eines
Vereins mit Zulassungsbedingungen zu
Egozentrikern in einem elitären
Club ist
das Gegenteil dessen was
nötig wäre um
menschliche Gemeinschaften zu
gestalten in
denen die Gleichwertigkeit &
Gleichwürdigkeit alle Menschen angestrebt
wird Der
Ohnmacht Liebe
entgegen setzen
Es
wird passieren aber
vielleicht habe ich dann wenn
es passiert den
größten Teil oder
sogar Alles hinter mir &
kann dem tödlichen Treiben welches
die Menschen veranstalten werden gelassen
zuschauen entweder
als Lebender der
nichts mehr zu verlieren hat oder
als Toter aus dem Jenseits Vielleicht
aber &
das deutet sich an vielen Stellen an kommt
der Zusammenbruch der
vermeintlich zivilisierten Gesellschaften früher
als erhofft Gesellschaften
die sich in zwei extreme
& radikale Lager spalten sind
dem Untergang geweiht Selbst
ohne die Spaltung in Arm & Reich gibt
es so viel zu verändern dass
es fast aussichtslos erscheint all
die Probleme der Menschheit auch
nur ansatzweise einzudämmen geschweige
denn zu lösen Durch
die massive Entfernung der
Menschen voneinander erscheint
ein friedliches & konstruktives Zusammenleben
der Menschen quasi
unmöglich Die
Versöhnung der Feinde erscheint
undenkbar Zu
verschieden sind die Prinzipien zu
groß & schmerzhaft die Wunden Wenn
das Unmögliche die
einzige Möglichkeit ist wird
Verdrängung zur Lebensstrategie Eine
Strategie die das Überleben nicht sichern kann Jede
Ideologie ist ist ein Werkzeug zur
Zerstörung Der
Vielfältigkeit allen
Raum zur Gestaltung geben ist Die
Hoffnung auf
ein Überleben der Menschheit nach
der großen Kollision der Ideologien ist
durchaus berechtigt Allein
es werden sehr wenige sein die
überlebt haben werden wenn
es passiert sein wird Der
Untergang der hoch entwickelten Gesellschaften
ist eine Frage der Zeit Wir
könnten es wissen wenn
wir es wissen wollten Aber
Veränderung ist zu bedrohlich &
zu anstrengend Wir
sollten das Unmögliche anstreben
Aus
dem Wolkenstau hoch
über der Gemeinheit des
Denkens der
Allgemeinheit entweicht
Wasser &
bewegt sich der
Schwerkraft folgend in
unzählbar vielen Tropfen durch
die Luft in
Richtung Erdoberfläche Ein
enormes Rauschen ist
zu ver- Nehmen
& Geben als
gleichwertige Partner Betrachten heißt
nicht zwangsläufig Erkennen dass
die Extreme zwar
nicht selbst erschaffen aber
doch selbst mächtig gemacht wurden setzt
kritische Selbstreflexion Voraus zu
gehen scheint
als Argument zu reichen Alles
zu rechtfertigen Die
Legitimation wurde selbst Gezeugt
wurde das Kind nicht mit
der Absicht einen
Mörder zu erschaffen &
doch werden Kinder häufig so
lange gedemütigt & oder manipuliert bis
sie abstumpfen gegen die eigenen &
die Gefühle anderer Menschen Diese
Kinder die
aus Selbstschutz ihre
Gefühle von sich abgespalten haben sind
leicht zu instrumentalisieren für
eine vermeintlich große Sache Um
sich selbst aufzuwerten werden
andere Menschen abgewertet Weiterhin
stürzen Wassermassen durch
die Atmosphäre &
bilden wenn
ihr Fallen beendet ist Pfützen
& Bäche die
gelegentlich zu Seen &
reißenden Flüssen Anschwellen können
Probleme Jederzeit
sollte der Mensch Bereit
sein zu sterben gefasst
sein auf eine Katastrophe &
doch sich einsetzen für das Leben Die
Freiheit jedes einzelnen Menschen &
dessen Grundversorgung könnten
viele mächtige Katastrophen entmachten &
somit die Folgen abschwächen Regen
ist Regen ist
Natur Aber
wie wir mit der Natur &
ihren Auswirkungen umgehen ist
Kultur Etablieren
wir die Kultur des Hoffens &
der gegenseitigen Wertschätzung &
nicht die des Ignorierens &
Ausgrenzens
Das
Gesicht im Spiegel unrasiert seit
ungefähr einer Woche könnte
wieder einmal enthaart werden um
den Anschein schleichender
Verwahrlosung etwas
entgegen zu setzen obwohl
einer seelischen Verwahrlosung körperlich
nur schwer bei zukommen ist Vielleicht
aber versucht
das Spiegelbild bzw.
der sich spiegelnde Mensch dem
langsamen Zerfall des
alternden Körpers durch
einen Bart etwas
entgegen zu setzen &
zum Hipster zu werden Fast
der ganze Körper des
modernen Menschen muss
zwanghaft von jedem Haar befreit werden nur
im Gesicht muss das Haar wuchern &
auf dem Kopf werden aus den Haaren Skulpturen
errichtet Denkmäler
der eigenen Jugend & Schönheit Das
Gesicht im Spiegel ist
ein sehr bekanntes Bild Seit
fast fünfzig Jahren ein
Lebensgefährte In
Veränderung begriffen aber
der Ausdruck hat
sich in all den Jahren nicht
großartig verändert Eine
gewisse beschwerte Traurigkeit schaut
aus dem Spiegel heraus als
könnten chronische Einsamkeit &
Traurigkeit etwas bewirken dass
in einer undefinierbaren Zukunft so
etwas wie Zufriedenheit entstehen ließe Die
Spuren in dem Gesicht sind
die gleichen Spuren wie
vor dreißig Jahren nur
eben gravierender Das
Leben hat alle Merkmale vertieft In
den Augen ist keine Spur von Freude aber
viel ehrliches Interesse an
der kleinsten Kleinigkeit &
an der größten Größe zu
erkennen Das
Gesicht im Spiegel dominiert
von grauen Haaren strahlt trotz
aller Destruktivität die
Tendenz zur Kreativität aus Ein
alter Mann sieht sich im Spiegel der
nicht weiß was ein alter Mann ist &
sich manchmal fühlt wie ein Säugling dann
wieder wie ein Sterbender zumeist
aber wie ein Versager Das
Gesicht im Spiegel ist
ein Kunstwerk des
Augenblicks
Auf
der linken Seit des
aufgeschlagenen Buches befinden
sich mehrere Blutflecke Keine
Verkaufsstrategie des Verlages um
bei den potentiellen LeserInnen während
des Lesens einer
blutigen Geschichte einen
zusätzlichen Schauer zu bewirken Das
Buch ist kein Krimi Die
Seiten des Buches sind
mit Gedichten beschrieben Keine
schöngeistigen Verse eher
dreckige Sätze Bier-
& Rotweinflecken &
Zigarettenlöcher wären die
richtigen Kunstwerke auf
den Seiten dieses Buches Aber
es sind Blutflecken die
ich sehe Ich
erinnere die Situation in
der sie entstanden sind Eine
Stechmücke versuchte immer
wieder an mein Blut zu gelangen Ein
bis zwei Mal war es ihr bereits
gelungen etwas
von meinem Blut zu konsumieren Die
Einstichstellen waren stark geschwollen &
juckten extrem Immer
wieder versuchte ich die Mücke zu
erwischen immer
wieder verschwand sie in
die Unsichtbarkeit Das
Sirren einer Stechmücke lässt
meinen Puls beschleunigen der
Körper produziert Adrenalin &
ich fange an zu schwitzen Irgendwann
setzte sich die Mücke auf
die linke Seite des Buches in
dem ich versuchte zu lesen Tiere
zu töten bereitet
mir kein Vergnügen &
ich vermeide es größtenteils Bei
Stechmücken mache ich Ausnahmen Ich
werde angegriffen &
habe keine Möglichkeit die
Situation anderes zu entspannen Ich
sah die Mücke &
mit einem reflexartigen Schlag schmierte
ich sie auf die Buchseite Einige
Zeit betrachtete ich mein
Werk mit
einem Mischgefühl aus Genugtuung
& schlechtem Gewissen Anschließend
las ich noch einige Zeit ungestört
Gedichte