Dies ist die Internetseite - Gedankenkonstruktionen - von TomWesel
Neue Texte erscheinen auf: Texte ab April 2017
Es dreht sich hier Alles darum etwas zum Ausdruck zu bringen
Dieser Buchpreis
"50 Stück so lang"
wurde mir vom Schwö verliehen. Vielen Dank dafür & allerliebste Grüße.
Sehr wahrscheinlich wird es der einzige Buchpreis bleiben, sicher aber der wertvollste!
Es geht hier um Gedichte, Texte, Wortzyklen & Dergleichen. Die Startseite wird immer wieder durch aktuelle Texte ergänzt, ebenso enthält das Tage-, Wochen-, Monatsbuch mehr oder weniger aktuelle Kommentare zum Leben im ein&zwanzigsten Jahrhundert. Auf den anderen Seiten stelle ich meine Bücher & Projekte vor.
Ein kurzweiliges Lesen & umfangreiche Gedanken(konstruktionen) wünscht Dir & Euch Wesel
Dieses Bild wurde von Charima gemalt. Meine Texte sehen sich gerne in solchen Bildern.
Ab November 2016, aktuelle Texte auf der Seite: Neue Texte
04.Oktober 2016, Drei neue Texte
Im
Raum
ist
es kalt Wie
in einem Traum wirkt
die Landschaft hinter
den beschlagenen Fensterscheiben Langsam
dreht sich der blaue belebte
Planet Der
Teil des Planeten auf
dem ich lebe schiebt
sich der Sonne entgegen &
das Sonnenlicht lässt
die konturlosen &
abstrakten Bilder der Dunkelheit schleichend
konkreter werden Vereinzelt
liegt Schnee auf
einigen Wiesen Noch
bestimmt die Kälte des
Winters das Geschehen in
dem kaum etwas geschieht Der
frühe Morgen strahlt eine
magische Ruhe aus Die
Baumkronen am Horizont scheinen
zu glühen Vieles
ist nicht so wie
es während der ersten Wahrnehmung
wirkt Schönheit
hat nichts zu tun mit
Realität sondern
mit individueller Wahrnehmung
& Deutung des
Wahrgenommenen Wer
von Schönheit redet darf
nicht verschweigen dass
jeder Versuch Schönheit
als feste Größe zu
definieren die
Schönheit korrumpiert Im
besten Fall ist Schönheit ein
Hilfsmittel Kommunikation
gelingen zu lassen Zumeist
aber wird
sie benutzt um
einen Markt zu erschaffen auf
dem die immer Gleichen die
Gewinne verbuchen können Der
Glut am Horizont ist
eine hell-gelbe Scheibe entstiegen Alles
sieht jetzt anders aus als
noch vor einigen Minuten Details
werden sichtbar Am
Tag ist das Leben ein Anderes als
in der Nacht Wer
bereit ist Unterschiede Differenzen
& Andersartigkeit als Geschenk &
Bereicherung zu verstehen &
anzunehmen wird
mit grenzenloser Wahrnehmung belohnt
Der
Hoffnungsträger progressiver
Christen vollführt
einen Drahtseilakt &
versucht mit
rhetorischer Geschicklichkeit das
Gleichgewicht zu halten Einerseits
darf er als
Oberhaupt der katholischen Kirche &
als Stellvertreter Gottes auf Erden die
Traditionen der katholischen Kirche nicht
außer Kraft setzen Andererseits
muss er diese
Kirche modernisieren um
diejenigen Christen bei der Oblate zu halten die
die Friedens- & Freiheitsbotschaft Jesu für
wichtiger halten als
dogmatische Gebote &
willenlosen Gehorsam In
der Rolle des modernen Traditionalisten oder
des traditionellen Modernisierers hält
der Papst Empfängnisverhütung in
Ausnahmefällen für gerechtfertigt wenn
nämlich das
ungeborene Leben durch
eine potentielle Krankheit geschädigt
werden könnte Franziskus
erweist sich durch
dies Aussage nicht
nur als Feind des Lebens mit
Behinderung sondern er
hebelt Gottes Allmächtigkeit aus Entweder
hat Gott verfügt dass
ein Kind entstehen soll oder
eben nicht Entweder
darf der Mensch eingreifen in
Gottes unverbesserlichen Plan oder
es ist verboten Interessant
wäre es zu
erfahren welche
Strafe Gott vorgesehen hat für
das Verhüten einer Schwangerschaft ohne
päpstliche autorisierte Indikation Westliche
Christinnen (denn
es sind ja nach wie vor meistens die Frauen zuständig
für die Verhütung) die
verhütet haben & verhüten ohne
es zu bereuen wird
der Zugang zum potentiellen Paradies verwehrt (die
Männer, als Unwissende & Opfer der weiblichen
Intrige gegen Gott, dürfen weiterhin auf
das Paradies hoffen, allerdings wahrscheinlich ohne Frauen) Bitte
liebe Gottesanbeter denkt
eure Botschaften & Gebote &
Dogmen zu Ende &
sprecht aus was die millionenfache Übertretung
göttlicher Gesetze letztendlich
bedeutet Wer
Sünden begeht wird bestraft Dann
können die Menschen endlich selbstbewusst
entscheiden ob
sie Mitglied bleiben wollen in
diesem überirdischen Karnevalsverein oder
ob sie lieber selbstbestimmt leben wollen Nebenbei
würde sich die Kirche wunderbar
gesund schrumpfen
Zwanghaft
suche ich nach Sinn &
nach einem Thema fürs Gedicht doch
ich krieg heut Abend nichts mehr hin beim
allerbesten Willen nicht
Ich
könnte über Zwänge schreiben dass
Zwänge niemals Freiheit bringen sich
vielmehr die Freiheit einverleiben &
diesen Text will ich erzwingen
Sinn
entsteht aus dem Erleben &
aus dem individuellen Handeln Doch
sich dem Leistungsterror zu ergeben &
das eigne Leben zu verhandeln
sind
der Lebenssinne Gegenteile Anstatt
mich ganzheitlich zu regen &
wahrzunehmen, fülle ich Zeile um Zeile einzig
eines Wahnes wegen
Mein
Fleisch ist willig, aber mein Geist ist schwach Ich
bin hellwach & sitze mit dem Stift in der Hand um
sinnvolle Texte zu schreiben, doch ach mein
Denken steckt den Kopf in den Sand
Doch
trotz all dieser Widrigkeiten scheint
ein Sinn im Widerspruch vorhanden denn
weil Körper, Geist & Seele streiten ist
dieser sinnerfüllte Text entstanden
September 2016
Das
WesenWas
für ein eigenartiges Tier das
Glück & Unglück verheißt Es
ist unerreichbar & immer hier vielleicht
ist es ein böser Geist
oder
die letzte Offenbarung Mit
diesem Zeitgeist wird Alles gut Der
Dolch im Herzen & die Wahrung der
Menschenrechte & die Wut
über
jede einzelne Ungerechtigkeit Aus
Angst verloren zu gehen kultiviert
das Wesen den Streit &
kann sich selbst nicht verstehen
Das
Wesen ist lebensnotwendig für
jedes einzelne menschliche Leben &
doch versuchen die Menschen ständig dem
Wesen den Rest zu geben
Es
existiert im Außen & Innen erfüllt
sich im Nehmen & Geben ist
sinnlich & wie von Sinnen &
scheint durch alle Abgründe zu schweben
Es
ist groß & doch niemals groß genug wie
eine machthungrige Droge übernimmt
es die Herrschaft – jeder Zug ein
schwereloses Gleiten auf der Woge
des
allerhöchsten Hochgefühls darauf
folgt der Absturz in die Einsamkeit Die
Folge jeglichen Kalküls ist
die Entzauberung der Bedeutungslosigkeit
Der
Gegenwart verpflichtet & lebendig aber
auch in Tod & Ewigkeit enthalten versucht
das Wesen sich ständig in
jeder Seele zu entfalten
Was
für ein widersprüchliches Vieh voller
Zartgefühl, Berechnung & Triebe nach
dem noch jedes Menschlein schrie mit
unerfüllter Sehnsucht – Liebe
Von
hier nach da von
da nach dort mit
dem Körper oder
in Gedanken Immer
wieder fort von
Allem was Routine ist Gerade
die Liebe ist
hochgradig anfällig für
die Erstarrung im Ist-Zustand Die
Angst vor der Normalität ist
derart dominant dass
jedes Gefühl von
Geborgenheit als
Gefängnis wahrgenommen wird Das
Außen muss immer
wieder ausgetauscht werden um
dem unflexiblen &
starrsinnigen Ich das
Gefühl zu vermitteln ausgesprochen
innovativ & kosmopolitisch
zu zu sein als
könne der Wechsel der Verpackung den
Inhalt verändern oder
gar aufwerten Welch
irrwitziger Versuch sich
Selbst in der Ferne zu suchen als
träfe man sich Selbst im
Anderswo anders als im Hier Wenn
aber das weg Gehen den
Versuch darstellt vor
sich Selbst wegzulaufen wird
jedes Ankommen zur
Frustration Ein
Wechsel des Ortes der
Gedanken oder der Gefühle muss um
zu Erkenntnissen beitragen zu
können um
der Erfahrungen Willen vollzogen werden &
nicht um der Langeweile etwas
zum Fraß vorzuwerfen Nicht
vorhandene Leidenschaft lässt
sich nicht durch einen Wechsel
der Kulisse erzeugen Leidenschaft unabhängig
von Raum & Zeit ist
die Energie zur Gestaltung des Lebens Man
kann den Ort wechseln im
Geiste aber gefangen bleiben an
dem immer selben Ort Man
kann im Geiste fortwährend
die Positionen wechseln aber
körperlich keinen Schritt auf
andere Menschen zu machen Beides
dient weder der Erfahrung noch
der Selbsterkenntnis Sondern
nur der Flucht vor
dem Selbst
Der
Wind redet von
der Freude Er
kennt keine Grenzen nur
Hindernisse die
er umweht Wie
ein über
die Ufer drängender Fluss treibt
die grau-blaue Wolkenmasse dahin &
reißt alle feststehenden Vorstellungen mit
sich & schafft Platz für
neue Möglichkeiten Einzelne
Wolkenskulpturen lösen
sich aus der Gesamtheit ohne
etwas zu zerstören Bilder die
etwas darstellen sind
konkret &
doch verändern sie sich stetig wechseln
die Wirkung denn
die Deutungshoheit liegt
immer beim Betrachter Nur
wer das erkennt & anerkennt kann
sich dem was
als Wahrheit bezeichnet wird annähern Denn
Wahrheit ist Nichts anderes
als der Versuch Wirklichkeiten
miteinander abzugleichen &
Gemeinsamkeiten zu finden Wahrnehmung
ist subjektives Erleben aus
dem eine subjektive Wirklichkeit konstruiert
wird Wahrheit
hingegen unterstellt es
gäbe ein objektives Erleben &
leitet daraus Recht & Unrecht ab Man
kann zu völlig unterschiedlichen
Ergebnissen kommen je
nachdem mit welcher Vorstellung
von Gerechtigkeit man
versucht die
eigene Wahrnehmung in
Einklang zu bringen Es
bedarf umfangreicher Debatten auf
der Metaebene bevor
wir auf der Handlungsebene mehr
erreichen können als Das
Lösen kleiner Probleme ist
& bleibt unerlässlich &
ist & bleibt dennoch ein
Kampf gegen Windmühlen drehen
sich im narrativen
Wind
Es
schaukelt & schwankt in
meinem Kopf als
sei mein Denken ein
Bildschirmschoner dessen
Gedanken als
Schriftzeichen ununterbrochen
rotieren &
stetig die Lage in
alle möglichen Richtungen variieren als
könnten sie so ihr eigenes Festbrennen
verhindern Gedanken
taumeln in
wiederkehrenden Bewegungen durch
einen Raum sorgen
für Verwirrung Die
Angst um die Fähigkeit zusammenhängend
& logisch denken
zu können schwingt
mit &
verleiht dem Ganzen einen
fast tänzerischen Aspekt Ob
es eine & wenn ja welche
Ursache es für
dieses Wabern im Innern meines
Kopfes gibt ist
nicht zu ergründen Was
führte zu der Unfähigkeit klar
& deutlich stringent
& zielgerichtet denken
zu können? Welche
falschen Spiele werden gespielt in
meinen Gehirnwindungen? Wer
oder Was sabotiert die Synapsen &
verhindert die Weiterleitung entscheidender
Botschaften? Welche
Endorphine wurden korrumpiert &
verweigern nun den Dienst an
der guten Sache &
bekämpfen stattdessen das
eigenständige Denken? Fragen
dominieren mein Sein aber
es sind nicht die existenziellen Fragen nach
dem Sinn des Lebens danach
wie wir leben wollen & sollen sondern Kann
ich noch denken &
wenn ja haben
die Gedanken eine Existenzberechtigung? Jeder
kurze Gedankenimpuls gerät
in den Sog der
taumelnden Schaukelbewegung erbricht
sich ins Unerklärliche &
zersetzt sich anschließend in
die unendliche Begrenztheit oder
die begrenzte Unendlichkeit der
Bedeutungslosigkeit
Ich
schaue den Flammen im Ofen zu das
mache ich entschieden gern Ich
sitze hier, doch wo bist Du? Du
schläfst oder schaust Fern!
Das
nennt man wohl Liebe der
gut bürgerliche Schein bleibt gewahrt Meine
unermüdlichen Triebe suchen
eine Alternative zur
traditionellen, wie zur modernen Lebensart
In
der Tradition wird
die Liebe vernichtet Als
Pflicht & der Liebe zum Hohn wird
der Geschlechtsakt verrichtet
Hingegen
in der modernen Partnerschaft wird
die Liebe Idealisiert Das
Leben wird zur Zweierhaft die
Glück & Freiheit suggeriert Aber
beides korrumpiert
Die
Liebe ist ein Abziehbild der
sterilen Sicherheit zum Wohl Dereinst
war sie leidenschaftlich wild heute
ist sie ein Statussymbol hinter
der goldenen Fassade - hohl
Durch
ein moralisierendes Gewicht wird
die Liebe zur Norm Ihre
Erfüllung ist bürokratische Pflicht Liebe
wechselt vom Inhalt zur Form &
wird somit für Alle zur
Falle
Dienstag 09.08.2016 - 5 neue Texte
Die
Worte sind Wortlos
geworden Sind
die Optimisten noch
in der Lage Mut
zu machen für Die
Zukunft ist Dem
Tod geweiht ist Alles
Leben hat
das Bestreben Zu
überleben ist
eine Frage der
Herkunft & Des
Glücks Lottospiel
erscheint Willkürlich wird
über Reichtum oder Armut Entschieden ungerecht
sind die Voraussetzungen
für ein Menschenwürdiges
Leben verteilt sich
auf Wenige
Menschen besitzen
den Reichtum &
somit die Macht über
den größten Teil Der
Welt ist
es vermutlich egal oder
sogar lieb Wenn
die Menschheit verreckt Werden
viele kaum etwas von
ihrem Leben gehabt haben Aber
während des Verreckens &
im Tod wird
endlich Gleichberechtigung herrschen Zwischen
Armen & Reichen Besteht
eine Beziehung die
stabilisierend wirkt wird
sich das System Erhalten
wollen sich Alle
Kreisläufe festigen
sich Durch
die immer gleichen Aktionen Ist
Veränderung unmöglich muss
das System dekonstruiert &
ersetzt werden durch auf
Gleichwertigkeit beruhenden Konstruktionen
sind Errungenschaften menschlichen
Erschaffens ohne
Anspruch auf Vollkommenheit &
Ewigkeit sind
Illusionen die
zum Sieg des Dualismus beitragen &
die Reichen immer reicher die
Armen immer ärmer machen &
der Zukunft die Zukunft rauben
Ich
müsste noch so vieles machen ich
müsste - nicht ich muss - wollte
ich häufiger lachen denn
machen bereitet bekanntlich Genuss
Wahrscheinlich
aber, werde ich das Freuen überhaupt
nicht genießen können vermutlich
käme das Bereuen weit
vor dem möglichen Gönnen
Denn
duschen sollte ich auch mal wieder &
zwar ausgesprochen dringend Ich
röche dann endlich wie Flieder doch
der Konjunktiv ist halt nicht zwingend
Finger-
& Fußnägel sind Krallen es
täte Not sie radikal zu kürzen Ich
könnte jetzt ins Handeln verfallen will
aber lieber ins Phlegma stürzen
Mein
Hautpilz gäbe Grund zur
täglichen Behandlung Die
Haut ist schon ganz nass & wund doch
ich wünschte mir Verwandlung
ohne
das ich etwas machen müsste Ich
hätte gerne nichts zu verlieren Selbst
meine sexuellen Lüste würde
ich am liebsten konjunktivieren
Sinnvoll
wäre regelmäßiges Bewegen Sozialkontakte
könnten hilfreich sein Körper,
Geist & Seele anzuregen doch
das täte ja auch ein guter Wein
Ohne
müsste, sollte, könnte, wäre, hätte hätte
dieser Text gescheit geklungen Ohne
den Konjunktiv - ich wette - gäbe
es mehr Entscheidungen
Der
Jähzorn
Ein
fürchterlicher Drache lauert
in des Menschen Eingeweiden es
geht ihm niemals um die Sache sondern
um verletzten Stolz & um des Ego's Leiden
Ohne
Vorwarnung & angemessenen Grund steigt
der Drache auf & speit Gift & Galle Feuersbrünste
schießen ihm aus dem Schlund Seine
Zerstörungswut trifft Alle
Denn
ein kleiner Impuls reicht ihm zum Kontrollverlust Die
Bestie hinterlässt verbrannte Kommunikation Kein
kritischer Dialog, nur allumfassender Frust
Körper,
Geist & Seele werden hart & kühl Der
Jähzorn ist des Verdrängens Lohn denn
er ist nichts als ein Folgegefühl
Die
Ereignisse Überschlagen
sich die
Gedanken sind
sie nicht mehr frei sondern
gefangen In
der eigenen Unachtsamkeit liegen
viele Trugschlüsse begründet um
nicht geirrt haben Zu
müssen ist
in den meisten Fällen Eine
Fehleinschätzung als
Wahrheit maskiert kann Verheerende
Folgen haben Entscheidungen
die sich einer
Ideologie verpflichtet fühlen &
einer eindimensionalen Logik Folgen
wir unseren Ängsten &
Vorurteilen gelangen
wir in das Hoheitsgebiet
der Kollektivstrafe
als Lösung aller Probleme ist
nicht nur unmenschlich sondern
destabilisiert die gesamte Gesellschaft &
führt auf lange Sicht zum Zusammenbruch aller
demokratischen Errungenschaften sind
keine sicheren & unveränderlichen Selbstläufer
für die Ewigkeit müssen
viel mehr immer
wieder erkämpft überprüft
& verändert werden Um
wirksam sein & bleiben zu können müssen
Maßnahmen möglichst optimal
eingesetzt werden Eine
Maßnahme die nichts bewirkt muss
abgebrochen & durch eine andere
Maßnahme Ersetzt
werden Gedanken
oft durch Gefühle
sind subjektiver können
sich also kein objektives Bild
machen von Situationen Gedanken
hingegen können verschiedene
Perspektiven einnehmen Gefühle
mit einbeziehen sich
der Objektivität annähern &
so allgemein gültige Erkenntnisse
erlangen aus
sich überschlagenden Ereignissen sind Wichtige
Herausforderungen schulen Den
kritischen Geist überzeugen
keine Dogmen & Normen sondern
nur durch
Argumente gespeiste Überzeugunge
Wenn
etwas Zerfällt
Alles bleibt
Nichts als Schutt
& Staub als
Symbole Der
Hoffnung geht
immer Unzufriedenheit oder
Verzweiflung Voraus
eilender Gehorsam schützt
nicht vor Unterdrückung
als Mittel Der
Macht fehlt
es nicht an Gefühl doch
zu viel Selbstliebe verhindert
Mitgefühl Mit
der Ohnmacht kommt
nicht selten Die
Wut auf Das
Zerbrechen der Vorstellungen
& Erwartungen kann
die Bereitschaft zur Kreativität
& Erneuerung verhindern &
fördert Nostalgie
als das Nicht-loslassen einer
verklärten Vergangenheit ist Verwesende
Gegenwart hinterlässt
nicht selten einzig
den fauligen Geruch des
ewig Gestrigen oder
die giftigen Dämpfe eines
Klischees Viele
wichtige Details bleiben für die
Erinnerung Unzugänglich
für den geistigen Zugriff ruhen
die wirklich prägenden Erlebnisse In
den Kellerräumen der Seele wütet
die Vergangenheit &
gelangen nur in seltenen Fällen an
die Oberfläche &
greifen ein ins Geschehen Der
menschlichen Existenz Wohnt
das Zerbrechen inne ist
der Versuch zu erhalten Zeit-
& Energieverschwendung sind
die wichtigsten Argumente
gegen die modernen Leistungs-
& Genussgesellschaften werden
verschluckt vom allumfassenden Hedonismus
ist der Versuch dem
unumgänglichen Zerfallen Durch
süchtigen Konsum etwas
entgegen halten zu wollen verhindert Befreiende
Lust ist Die
Antwort auf
alle Fragen lautet: Alles
zerfällt Zur
Unendlichkeit gehört
Entstehung &
Entwicklung
Dienstag 05.07.2016 - 4 neue Texte
Das
verdrängte & in
Vergessenheit geratene gekränkte
Kind im
Inneren des erwachsenen Menschen sucht
immerzu vergebens nach
Achtung Respekt
& Liebe Immer
wenn der erwachsene Mensch das
Gefühl oder den Eindruck hat auf
die gleiche oder ähnliche
Weise behandelt zu werden wie
das gekränkte Kind reagiert
er mit pathetischen Gefühlsausbrüchen &
irrationalen Handlungen Der
erwachsene Mensch wird
zum Kind hat
aber die Macht & die
Kraft & die Methoden des
erwachsenen Menschen Im
günstigsten Fall kommt
es zu einer kontraproduktiven Kommunikation Im
schlimmsten Fall müssen
unbeteiligte Menschen mit
dem Tod bezahlen Nicht
das gekränkte Kind wird
zum Täter sondern
der erwachsene Mensch der
sich der Demütigungen erinnert die
er erlebt hat &
Gefühle der Demütigung &
Abwertung machen
ihn rasend vor Wut Mancher
Auslöser für
das massive Gefühl der Kränkung ist
minimal & steht in keinem Verhältnis
zu der als Kind erlebten
Kränkung &
doch ist die Wucht der Reaktion des
erwachsenen Menschen so
stark als
erlebte das Kind gerade das
traumatisierende Erlebnis einhergehend
mit dem umfassenden Gefühl der
Wertlosigkeit Jeder
erwachsene Mensch der
nicht in der Lage oder Willens ist das
gekränkte Kind in sich auf zu suchen emotional
& mental zu versorgen frei
zu sprechen von Schuld &
zu lieben läuft
Gefahr Kleinigkeiten
als absichtliche Kränkungen Andersartigkeit
als Bedrohung &
sich selbst als Opfer zu erleben Diese
Gefühle des Versagens der
Angst & der Minderwertigkeit sind
die Grundlagen für
Verbrechen aller Art & Schwere Trösten
wir das Kind in uns befreien
wir es aus der Gefangenschaft der
Verdrängung & Ignoranz &
lassen wir es in Liebe erwachsen
werden
Immer
wieder erwarten
& verlangen wir Menschen von
anderen Menschen Leistungen
zu vollbringen &
erfolgreich abzuschließen an
denen wir selbst immer
wieder scheitern Als
sähen wir im Anderen uns
selbst Wir
projizieren unsere Versagensängste
& unseren Selbsthass
auf das Gegenüber Je
weiter sich das Gegenüber von
dem entfernt was
wir als Ideal für
uns selbst anstreben aber
nie erreichen können weil
wir den Kontakt zu
unserem Selbst zeitweilig
oder auf Dauer verloren
haben um
so größer & vehementer wird
unsere Abwehr dem
Anderen gegenüber Irgendwann
schlägt diese Abwehr weil
wir das Versagen im Spiegelbild nicht
mehr ertragen in
Verachtung & Hass um Hass
& Verachtung können wenn
die Umstände es befördern schnell
in Gewalt umschlagen Aber
selbst wenn das Gegenüber sich
bemüht unserem
Ideal zu entsprechen sehen
wir immer wieder nur unser
eigenes Versagen Die
Fehler des Gegenüber machen
uns ebenso wütend wie
deren Erfolge denn entweder
wird das eigene Versagen vom
Gegenüber gespiegelt oder
der Erfolg des
Gegenüber stößt
uns auf die eigene Unfähigkeit Das
Gegenüber muss büßen für
unsere Komplexe die
wir von uns abgespalten haben weil
wir sie nicht wahr haben wollen Unser
Selbstbild ist das konstruierte
Ideal welches
wir nie erreichen können Dennoch
hat es absolute
Priorität diesem
Ideal zu entsprechen Wir
gehen so weit Krieg
zu führen in
allen Bereichen des Lebens um
mit aller Härte ein Ideal zu erzwingen das
nur dazu dient den
Kontakt zu uns selbst zu
verhindern aus
Angst vor zu viel Selbsterkenntnis
Es
muss doch noch andere Themen geben als
Tod & Teufel, Krieg & Verdruss Was
ist mit dem luftigen Leben mit
Liebe & Freundschaft, Freude & Genuss?
Es
gibt zu viele Katastrophen &
Mitgefühl ist eine zu große Bürde als
das ich in lustigen Strophen den
Spaß besingen wollen würde
Zusätzlich
ist der Spaß meist so blöde dass
einem der Spaß gänzlich vergeht Jede
Pointe ist umfassend öde so
dass mir der Sinn nach Traurigkeit steht
Weiterhin,
werden die Themen: Liebe & Lust fast
ausschließlich in Klischees behandelt Es
ist ein unsäglicher Frust wenn
Dummheit sich in Herzschmerz wandelt
Auch
Sarkasmus, Zynismus & Ironie werden
den Gefühlen nicht gerecht Bei
Angst & Wut, Depression & Manie ist
die Auseinandersetzung wirklich & echt
Trotzdem
oder vielleicht sogar deswegen suche
ich in mir nach neuen Themen Ich
brauche weder Gottes noch Deinen Segen um
mir das Recht frei zu denken zu nehmen
Es
müssen auch die schönen Dinge die
in mir gedeihen, pulsieren & fließen hinaus
ins Freie & ich singe von
Leidenschaft & unbeschwertem Genießen
Zwei
Welten In
einer Welt existieren Unendlich
viele Welten bilden Eine
Welt ist
unvereinbar Mit
anderen Welten Zusammen
bilden Welten Kultur ist
Ausdruck Menschlicher
Sehnsucht geht
der Wunsch nach Veränderung
voraus Unvereinbare
Welten schließen
sich nicht aus vergrößern
vielmehr die
Vielfalt Gestern
Nacht in
verrauchter Atmosphäre auf
engem Raum mit
dutzenden Menschen bei
lauter & schlechter Musik an
der Welt des Rausches teilnehmen
& staunen über
die Bereitschaft vieler
Menschen sich
systematisch zu vergiften um
eine vermeintlich
gute Zeit
zu haben Schreiende
& grölende Menschen die
ihre Sehnsucht nach Anerkennung
& Aufmerksamkeit durch
den exzessiven Konsum von Alkohol zu
befriedigen suchen Eine
Abstoßende & faszinierende Welt in
der die immer selben Ziele angestrebt
werden aber
unerreichbar sind Auf
der Suche nach Liebe die
Fassade zu verstärken &
die Hemmschwelle zu senken führt
dazu die
Selbstverachtung gespiegelt zu
bekommen Menschen
halten ihr Leben für besonders dabei
ist es oft nur besonders einfältig Heute
durch einen Wald gehen die
unbeschreibliche Magie einatmen Wahrnehmung
als Sinn des Lebens Details
sind das Ganze Das
Ganze ist ein Detail Allein
in einer berauschenden Welt Alles
ist echt & verletzlich Sich
in die Freiheit fallen lassen nicht
sich gehen lassen um
Freiheit zu suggerieren Gegensätze
sind keine Feinde sondern
Möglichkeiten zur
Gestaltung von
Welten in
einer Welt der
Widersprüche
Dienstag 07.06.2016 - vier neue Texte
Ein
friedlicher Morgen in
tendenziell kriegerischen Zeiten Selbst
in den Ländern in
denen kein klassischer Krieg herrscht stehen
die Zeichen auf Kampf gegen
potentielle Konkurrenten um
Wohlstand Der
latente Krieg um Profit hat
bizarre Formen erreicht &
bekämpft werden zumeist nicht andere
Gewinner sondern
die chronischen Verlierer Sie
werden nicht unterstützt in ihren Bemühungen ein
menschenwürdiges Leben zu führen sondern
bestraft weil
sie nicht zu den Gewinnern gehören Obwohl
Gewinnen & Verlieren eine
symbiotische Einheit bilden Denn um
Gewinner generieren zu können muss
eine Gesellschaft auch Verlierer produzieren In
vielen Ländern herrscht die
Art von Krieg in
dem Menschen mit Waffen andere
Menschen töten traumatisieren
& bedrohen so
dass ihre Lebensgrundlagen zerstört sind &
ein menschenwürdiges Leben unmöglich ist Der
Morgen ist derart friedlich dass
es schon fast peinlich ist in
Anbetracht der Menschen die auf der Flucht sind vor
Terror & Gewalt & Hunger & Durst & Kälte Es
scheint so als
wenn die Angst vor dem Verlust der
eigenen Privilegien den
Menschen in den tendenziell reichen Ländern ihr
Mitgefühl zerstört Wer
im Wohlstand lebt ist
mit der Hege & Pflege des Wohlstands beschäftigt &
hat keine Energie für die Achtung
vor dem Nächsten Allein
an einem friedlichen Morgen weit
weg von fast allen Menschen die
Menschlichkeit in weiche Kissen betten Der
Geist ist willig aber
das Fleisch ist schwach zu
müde & zu träge & zu feige um
zu handeln Fatalismus
als Rechtfertigung für
ein egozentrisches Leben &
doch & immer wieder einen
friedlichen Morgen einatmen &
Frieden finden
Das
Kind liegt neben mir auf
dem Sofa Krankheitserreger
zwingen den
Körper zu reagieren Vom
Fieber verunsichert erwachte
das Kind aus
einem unruhigen Schlaf Ich
holte das Kind zu mir um
es zu unterstützen "Ich
bin da & passe auf Dich auf" flüsterte
ich dem Kind ins Ohr Seitdem
schläft es Ab
& zu lege ich meine Hand auf
dem Kopf des Kindes streichele
es & fühle wie
hoch das Fieber ungefähr ist Durch
das geöffnete Fenster gleitet
kalte Regenluft zu uns herein &
der heiße Kopf wird leicht gekühlt Das
Kind spürt das
ich da bin kann
sich fallen lassen in
die Hilflosigkeit Emotionale
Nähe &
Körperkontakt als
Medikamente gegen
Krankheiten Die
einen sprechen von Hirnorganischen
Prozessen bei
denen das Gefühl der Geborgenheit &
die körperliche Wärme in
Gehirn bewirkt dass
Substanzen frei gesetzt werden die
hilfreich sind gegen Krankheiten Die
anderen sprechen von der Einheit
von Körper & Seele Geht
es der Seele gut kann
der Körper in Ruhe heilen Es
heißt die
Positionen widersprächen sich Vielleicht
aber sind sie nur zwei
Seiten der selben Sache In
der Geschichte der Menschheit wurden
immer wieder wissenschaftliche
Erkenntnisse durch neue
wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzt Was
wir heute nicht wissen kann
morgen schon Konsens sein Vielleicht
gibt es Energien die
wir weder kennen noch
wahrnehmen können die
aber wirken Vielleicht
haben die Menschen Fähigkeiten von
denen sie nichts ahnen Energien
im Gehirn Energien
kann man nicht verbrauchen sondern
nur umwandeln &
wenn wir sterben werden
diese unbekannten Energien umgewandelt Die
Seele lebt weiter Das
Kind schläft es
wirkt sehr friedlich während
seines Kampfes gegen
Bakterien Unsere
Seelen sind vereinigt
Es
ist kalt In
der BRD brennen
Häuser in
denen Menschen wohnen Menschen
die frieren an
Körper & Seele suchen
nach Wärme
& Frieden erhalten sie nicht denn
in einer mit
Hass & Verachtung & Vorwürfen angereicherten
Umgebung ist
friedliches Leben Nicht
möglich erscheint Eine
lebenswerte Zukunft wünschen
sich vermutlich Alle
Menschen nehmen
wahr & haben Gefühle Doch
die Deutung der Wahrnehmung
& der Gefühle fällt
erschreckend unterschiedlich Aus
der Sehnsucht nach Liebe kann
bestialische Gewalt werden weil
ein chronisches Mangelerlebnis Mitgefühl
abtötet &
die Fähigkeit zur Impulskontrolle Verkümmern
lässt der
Mensch die Menschlichkeit wenn
er sich selbst Als
Verlierer sieht der
Mensch die Welt Aus
einer anderen Perspektive
betrachtet ergeben
sich Immer
andere Bilder sorgen
für Eine
umfassendere Erkenntnis sollte
Grundlage sein Für
Entscheidungen werden
Informationen benötigt die
über Klischees & Vorurteile Weit hinaus gehen In
die Welt Hinein
gehen In
eine Gesellschaft hinein
geboren zu werden ist
keine Errungenschaft sondern Zufall als
konstituierendes Element menschlichen
Lebens anzusehen Ist
potentiell Befreiend ist Alles
was Dogmen & Normen entmachtet bringt Die
Menschen näher zueinander zu
lassen erzeugt
Wärme die
in einer kalten Umgebung dringend Erforderlich
ist immer
auch Selbstreflexion
Vor
zwei Jahren kam Der
Tod hat
sich seit dem nicht
mehr blicken lassen hat
nur aus einer weiten emotionalen
Ferne gewunken Es
ist erstaunlich wie
schmerzhaft & gleichzeitig
befreiend der
Tod sein kann Noch
erstaunlicher ist es wie
schnell der Tod eines
Menschen der
aus einer weiten emotionalen
Ferne herüber
winkt keine
Schmerzen &
keine Befreiung mehr auslöst Es
ist keine Gleichgültigkeit eher
ein umfassendes Gefühl der
Verbundenheit mit
dem Metaphysischen Wer
versucht die Trauer zu
verdrängen & aus dem Leben
zu verbannen verhindert
die Metamorphose der
Melancholie von
der Schwermut zum Leichtsinn im
wahrhaftigsten Sinne des
Wortes Alle
Sinneswahrnehmungen werden
leicht ohne
an Bedeutung Zu
verlieren ist
nur für Menschen ein Problem die
Gewinnen wollen Wer
versucht gegen den Tod zu
gewinnen anstatt
ihn Willkommen zu heißen ist
zum chronischen Abwehrkampf
verdammt &
wird trotzdem verlieren Es
gilt den Dualismus in
unserem Denken zu
überwinden um
eine Ahnung davon erlangen
zu können Was
möglich ist hängt
nicht von den Möglichkeiten ab denn
von ihnen gibt es wahrscheinlich
unendlich viele sondern
von der Weite oder
eben Begrenztheit der
Vorstellungskraft Je
größer die Freiheit des
Denkens um
so grenzenloser die Gefühl
Montag 09.Mai 2016 - Fünf neue Texte
Alles was wir nicht kennen macht uns zuerst einmal Angst ist sinnvoll denn wer keine Angst hat wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr lange leben Aber wir sollten mit unseren Ängsten aktiv umgehen & uns nicht von ihnen entmachten lassen Ohnmacht den eigenen Ängsten gegenüber ist der Nährboden für Gewalt Die Angst vor monotheistischen Religionen ist absolut gerechtfertigt Ein Blick in die Geschichte genügt um zu erkennen welche Grausamkeiten im Namen des jeweils einzig wahren Gottes begangen wurden & werden Aber die Angst vor jedem einzelnen an einen Personengott glaubenden Menschen ist verfehlte Achtsamkeit denn es gibt liebevolle & vernünftige Menschen unter den Gläubigen Ja die meisten dieser Menschen sind weder gefährlich noch paranoid sondern friedlich & nett Wirksame Angst sollten wir hingegen vor allen Kräften haben die versuchen die Errungenschaften der Moderne & der Aufklärung zu zerstören Demokratie aktiv gestalten anstatt sie durch pseudo- Kritik Pauschalisierungen & oder Gleichgültigkeit schleichend zu demontieren Eine Gesellschaft benötigt eine verlässliche Rechtsprechung mit Gesetzen die im demokratischen Prozess entstehen verändert oder abgeschafft werden können & die alle Menschen einhalten müssen Kämpfen müssen wir für die Gewaltenteilung das Gewaltmonopol des Staatskonstruktes um Lynchjustiz & Blutrache möglichst unmöglich zu machen Die Unrechtsvermutung das Recht auf Verteidigung in einem fairen Gerichtsprozess die Unabhängigkeit der Justiz das Grundgesetz die Grundrechte & nicht zuletzt die allgemeine Erklärung der Menschenrechte müssen verteidigt werden gegen alle destruktiven Kräfte die Diktaturen oder Technokratin befördern Egal ob es sich um eine religiöse militärische oder wirtschaftliche Diktatur handelt es gilt sie zu verhindern oder wieder abzuschaffen Völlig unabhängig von Herkunft Abstammung, Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit Glaube, geschlechtlicher Identität & sexueller Orientierung müssen sich alle Menschen an die Gesetze halten & sich ggf. vor Gericht verantworten mehr braucht es nicht Aber viele Menschen suchen sich bestimmte Menschen aus die ihrer Meinung nach Schuld sind um sich mit ihren Ängsten nicht auseinander setzen zu müssen Ängste die sie gekoppelt mit ihren Komplexen verwandeln in Hass der Menschen bedroht & gefährdet & die Demokratie destabilisiert
Einfach mal da sitzen nicht denken keine Erwartungen erfüllen weder die Externen noch die Internen Einfach nur da sitzen & Sein Wahrnehmung als sinnstiftende Tätigkeit ohne Handlungsanweisung & Vorschrift Auch ohne Programm Dem Mond zusehen wie er sich drall & rund Am Himmel entlang schiebt irgendeine Energie einen großen Wagen voller unbekannter Dimensionen Je bewusster ich versuche an Nichts zu denken um so häufiger schlagen Gedankenmeteoriten aus dem Universum in mich ein Sie erschüttern mich & hinterlassen riesige Krater Vielleicht stirbt sogar manchmal eine Gedankengattung in mir aus Könnte ein Gott oder das Universum nicht ein bisschen nachhelfen & in alle Menschen Gedankenmeteoriten einschlagen lassen auf das alle Faschistoiden, Rassistischen Fremdenfeindlichen & Sexistischen Gedanken in den Herzen & Hirnen aussterben Was für eine gewaltige & befreiende Erschütterung Der Menschheit genügt anscheinend eine Idee als Rechtfertigung für Alles Als wären menschliche Meinungen nicht auf der Suche nach sondern schon Die Wahrheit ist Das(s) es keine Wahrheit gibt schließt Erkenntnisgewinn nicht aus Allein die Demut vor den Mysterien des Lebens darf nicht fehlen Könnten wir das Raum-Zeit-Gefüge körperlos verlassen ergäben sich ganz neue Möglichkeiten Welch unbeschwerte Vorstellung Nichts denken nur Wahrnehmen Keine Erwartungen erfüllen Nur Sein Mit dem Mond & der Erdkugel rotieren Jetzt & Hier sind immer & über All
Die fast mediterranen Zustände in der tendenziell eher kalten Mitte Europas kollidieren mit der Tradition des feucht-fröhlichen Schützenfest Feierns In der noch immer sengenden Hitze des Abends werden Fahnen gehisst & Griechen & Asylanten gedisst Jeder gehängten Fahne wird ordentlich der Marsch geblasen Von Haus zu Haus ziehen die Schützen lassen die Sau raus & schwenken die Mützen Es gilt die eigene Klasse zu schützen Am Ende jeder Fahnenstange wird reichlich Alkohol gereicht & wohlwollend getrunken Jede Veranstaltung die ohne Alkohol nicht stattfinden würde sollte grundsätzlich hinterfragt werden Hier wird dem Gemeinsinn gefrönt & über das Wetter gestöhnt Hier wird für den Ernstfall geprobt In dem geschossen wird mit Kanonen auf Spatzen & mit Gewehren auf Adler Alle Männer haben einen Heidenspaß - obwohl sie überzeugte Christen sind - & werden ziemlich sicher nass Zumeist vom Regen doch dieses Mal vom Schwitzen Jedes Jahr wird ein König aus geschossen dem ein Hofstaat willig folgt Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale sind Ausschlusskriterien Ansonsten aber ist man doch auch ein bisschen aufgeschlossen gegenüber neuen Impulsen solange es der Satzung von Anno Tobak nicht widerspricht denn Tradition um jeden Preis ist Pflicht Des Hofstaates Frauen mit ihren Skulpturfrisuren in ihren reaktionären & erschreckend teuren Kleidern die nur ein Mal getragen werden dürfen wirken wie Pfauen Hier wird ein männliches Prinzip zur weiblichen Pflicht - & wehe sie rasiert sich nicht - Aber anscheinend fühlen sich Alle wohl in ihrer Rolle In Uniformen zur Marschmusik marschieren in Brokat Kleidern stolzieren sich der Allgemeinheit präsentieren & Alkohol konsumieren mehr passiert eigentlich nicht
Der Mond drückt sein mattes Licht durch eine schlierenhafte Wolkenschicht Ein kleiner Schwarm taumelnd fliegender Krähen ist in diesem Lichtspiel zu erspähen Wellenförmig flutet warmer Wind heran brandet in den Kronen der Bäume & dann entstehen rauschartige Klänge die Urtöne aller Gesänge Zähflüssig entschwindet des Tages Helligkeit aus der Wahrnehmung & es wirkt die Dunkelheit Die apokalyptischen Gedanken verfliegen & die zweifelnden Gefühle versiegen Die Nacht nimmt Alles in sich auf & die Gestirne nehmen ihren Lauf Das Leben ist in schleichender Bewegung ohne eine hektische Erregung Ich bin der feste Mittelpunkt im All & befinde mich im freien Fall Nichts ist so wie es scheint & Alles scheint so wie es ist Der geliebte Mensch ist immer auch ein Feind weil er dir die Liebe aus dem Herzen frisst Solche nächtlichen Begebenheiten regen an, den Geist zu weiten über die eignen Privilegien zu streiten & der Liebe Wege zu bereiten
Ist das nun Ironie Des Schicksals exakt berechnete Strategie oder ehrliche Meinung? Der vermeintlich wichtigste Mann in einem mächtigen Männersyndikat kritisiert das Wirtschaftssystem des Kapitalismus als Verbrechen an der Menschlichkeit als hätte es die Verbrechen der Gotteskrieger gegen die Menschlichkeit nicht gegeben & als wirkte nicht heute noch strukturelle Gewalt in allen Bereichen dieses Komplotts gegen die Vernunft Eine Frauenfeindliche Organisation deren Chefideologe sich für Gerechtigkeit stark macht Was sind das für irrwitzige Zeiten? Aber es kommt noch besser Der Staatschef eines vorgeblich sozialistischen Staates lobt diesen Feind im Geiste für seine kritische Analyse des Kapitalismus Als hätte es weder die Unterdrückung der Christen durch Atheisten noch die Unterdrückung der Atheisten durch die Christen gegeben Hier werden moralische Bündnisse geschlossen die staunen machen Doch auch diese Irrwitzigkeit wird noch gesteigert Jahrzehntelang wurde der vermeintlich sozialistische Staat von den christlich geprägten westlichen Industriestaaten als Inkarnation des Bösen bekämpft & ausgegrenzt & durch Wirtschaftssanktionen destabilisiert Plötzlich ohne das sich etwas Besonderes ereignet hätte wird der Staat wieder salonfähig die Feindschaft wird beendet man pflegt wieder Beziehungen Ein Schelm der denkt dass die potentielle Gefahr die von dem sozialistischen Staat ausgeht zu gering ist um Kapital daraus zu schlagen Es wurde längst ein effektiverer Feind konstruiert der sich als derart Gefährlich darstellt & dafür Alle Aufmerksamkeit bekommt dass alle Gesetze die zur Bekämpfung des Feindes als alternativlos dargestellt werden ohne größere Schwierigkeiten durchgesetzt werden können Überwachung & Unterdrückung für eine potentielle Sicherheit Sicherheit als Knebel der Freiheit Irrwitzige Zeiten in denen alle Menschen zu den Guten gehören gut sind & Gutes tun weil sie ihre Verbrechen im Namen des Guten begehen
Dienstag 05.04.2016 - Fünf neue Texte
Logik ist parteiisch oder willkürlich jedenfalls die Logik politischer Entscheidungsträger Manche Länder besitzen Atomwaffen Jahrzehntelang wurden diese Waffen produziert & getestet um durch Abschreckung den Frieden in der Welt zu gewährleisten Die selben Länder versuchen jetzt mit allen Mitteln andere Länder daran zu hindern Atomwaffen zu erschaffen & zwar wiederum um den Frieden in der Welt zu sichern & das Böse in die Schranken zu weisen Atombomben & potentielle Atombomben anderer Länder bedrohen den Weltfrieden selbst wenn es den gar nicht gibt & müssen bekämpft werden (wenn es sein muss mit Atombomben) Als läge es nicht auch in der subjektiven Logik der anderen Länder sich durch die Herstellung von Atombomben gegen die potentielle Bedrohung durch die Atombomben der vermeintlichen Weltfriedensschützer & vor deren Art von Frieden zu schützen Wer an die Dualistische Weltordnung glaubt nach der es eindeutig zu identifizierendes Gut & Böse, Richtig & Falsch, Recht & Unrecht gibt ohne dafür allgemein gültige verbindliche & universelle Richtlinien zu berücksichtigen der wird sicherlich gute Gründe finden für die Atombombenlogik des eigenen Lagers Je nachdem auf welcher guten Seite man sich befindet ist entweder die Atombombe oder die Atombombe gut oder böse Abschreckung oder Bedrohung Der Unterschied liegt einzig in der individuellen Sichtweise auf Die Situation ist immer genau so logisch wie es den jeweiligen Logikern Sinnvoll & nützlich ist es das eigene Verhalten dahingehend zu überprüfen ob es für irgendjemanden schädlich ist
Die Grillen zirpen Wie verrückt Stehe ich neben mir kann ich mich Von Außen betrachten verändert Die Wahrnehmung jedes Geschehens & jeder Persönlichkeit ist subjektiv doch der Prozentsatz der Objektivität erhöht sich Mit der unbeteiligten Beobachtung sinkt der Grad der Leidenschaft & der Grad Der Gerechtigkeit steigt zumeist ein anderes Interesse Aufs Dach steigen Um einen anderen Standpunkt zu bekommen ist es notwendig Die Perspektive zu wechseln ist die Voraussetzung Um einen Konsens erzielen zu können bedarf es Der Fähigkeit zum Mitgefühl Sollte sich fundiertes Wissen anschließen kann eine kontroverse Auseinandersetzung durchaus zu einem von Allen Beteiligten getragenen Ergebnis führen Die Dunkelheit schwillt an Wie geprellt Schmerzt die Seele Geschlagen von Gefühlen bleibt nur die Regeneration Durch Distanz Wird der Blick weiter Ist das Bild deutlicher steigt die Wahrscheinlichkeit Einer Erkenntnis können Taten folgen die erkennbar Gerecht sind Entscheidungen Wenn sie das Dilemma sich in einer Situation widersprechender Grundrechte berücksichtigen Sind Worte friedfertig können sie heilsam sein auch wenn sie Deutlich Stellung beziehen in einer Zeit vertuschter Interessen dient der Aufklärung trüber Aussichten sind um so großartiger Je weiter der Horizont ist um so größer das Mitgefühl Mit Menschen leben nicht in Rassen
Man kann es drehen oder wenden kann auf Frieden oder Liebe hoffen Jedes Menschen Leben wird einst enden lediglich das Wann & Wo & Wie ist offen
Diese drei Unwägbarkeiten scheinen die Menschen zu stören sie wollen sich den Tod selber bereiten & ihn mit allen Mitteln herauf beschwören
In dem sie das Töten kultivieren aber immer im Namen des Guten Wer den Tod korrumpiert lässt die Menschenrechte verbluten
Je weniger die Menschenrechte gelten umso größer sind die Lebensqualitätsunterschiede Die Einen leben in Palästen, die Anderen in Zelten Die Nächstenliebe ist eine Waffenschmiede
Mit Gewalt wird die Freiheit befreit aus der Freiheit & egozentrisch gemästet bis das Leben Gift & Galle speit Des Todes Konsequenz wird getestet
Die herauf beschworene Krankheit wird zu einem idealistischen Fanal Selbstlos marschieren, in eine tote Zeit Opportunismus ist immer fatal
Das Mitgefühl verreckt in den Folterkammern der Nationalisten & in den Tresoren der Superreichen Wer sich hinter Natur, Freiheit & Tradition versteckt & sich einig ist mit Faschisten Wird weltweit apokalyptische Bürgerkriege erreichen
Ein einfaches postkartengroßes Blatt Papier liegt hier neben mir wie ein Buch mit sieben Siegeln wie der Sinn zwischen den Zeilen erschließt sich die Aussage des auf dem Blatt konstruierten Bildes Nicht Sofort drängt die verrostete Rasierklinge ins Scheinwerferlicht des Bewusstseins Ritze-Ratze mit Scham & Trauer einen Schnitt Als Gegenentwurf zum Altmetall eine runde blumenartige Bleistiftzeichnung mit klaren Konturen & regelmäßigen Formen ergänzt nur durch den Kreis tangierende Schlängellinien die scheinbar versuchen in das Kreisbild einzudringen Unregelmäßig über das Bild verteilt befindet sich beiger Sand der anscheinend mit Klebstoff fixiert wurde Wie die dicke Staubschicht auf einer alten Lampe auf einem verschlossenen Dachboden die Lampe unkenntlich machen kann ihre Funktion aber nicht beeinträchtigt Staub als Zeitzeuge einer verdrängten Vergangenheit Eine auf den ersten Blick disharmonische Angelegenheit die mich sofort etwas angeht mein Interesse weckt & meine Phantasie provoziert Das vermeintlich harmonische idealisierte & vorgegebene Leben bedroht durch eine potentielle Blutvergiftung Sand im Getriebe der perfekten Liebe Alles immer in Sicherheit & immer in Gefahr Verschmiert unbrauchbar entstellt & doch voller Schönheit & Intensität Das Leben
Schreckliche Verbrechen ohne Frage Auch ohne Antworten Außer der üblichen Betroffenheit & Verteidigung Erklärungen keine Erkenntnisse Hintergründe, Zusammenhänge, Ursachen Fehlanzeige Das Selbst versteht sich selbst am besten & wird zur Selbstverständlichkeit Schreckliche Verbrechen am dreizehnten November Zweitausend&fünfzehn in Frankreich Ja Aber war das nicht zu befürchten vielleicht auch zu erwarten gewesen? Noch sind es einzelne relativ kleine Eskalationen Aber ist es nicht lediglich eine Frage der Zeit dass uns die Zivilisationsbombe ganzheitlich um die Ohren fliegt Anzeichen für einen Zusammenbruch der Selbstgerechtigkeit gab es schon genug Am arroganten & ignoranten Umgang mit Problemen hat sich kaum etwas geändert Die Saat für diesen Krieg ist in den letzten Jahrzehnten gesät worden & die Ernte wird uns persönlich vorbei gebracht Wer potentielle Verbrecher unterstützt ausbildet & aufrüstet gegen andere potentielle Verbrecher & dabei die eigenen Verbrechen als Kollateralschäden verharmlost sollte sich eigentlich nicht wundern dass dieser Bumerang irgendwann zurück geflogen kommt Wenn von den selbsternannten Guten Todesurteile gefällt werden - ohne Anklage, ohne Gerichtsverfahren ohne Möglichkeit zur Verteidigung ohne Unschuldsvermutung - & diese Urteile dann von humanen Drohnen vollstreckt werden & bei diesen Exekutionen - ohne böse Absicht versteht sich - unbeteiligte Zivilisten zu Tode kommen dann nehmen wir Mitglieder der modernen Hochkulturen dieses menschliche Leid achselzuckend hin Als gäbe es wertvolles & wertloses Leben Im Falle des Todes wird das eine Leben betrauert & das Andere bedauert Wie der Austausch von drei Buchstaben doch entscheidend ist Wir sind erst entsetzt & geschockt wir trauern erst wenn die Bedrohung so nah an unser eigenes Leben heran reicht dass wir selbst in Zukunft betroffen sein könnten Schreckliche Verbrechen im Namen Allahs Doch alle Personengott Religionen sind anfällig für derartig verblendete Fanatiker Diese von Hass zerfressenen Menschen finden sich in allen Religionen Aber nicht alle werden zu Gotteskriegern Es bricht eben nur dann in solcher Häufigkeit & Gewalt aus ihnen heraus wenn ihr Hass jahrelang unter optimalen Bedingungen - die wir aktiv mit geschaffen haben - reifen konnte
Dienstag o8.03.2016 - Vier neue Texte
Auseiner schwarzen scheinbaren Unendlichkeit heraus schallen Donnergeräusche zu mir in die scheinbare Sicherheit gibt es nicht auch nicht wenn das Donnern einem Feuerwerk geschuldet ist Es ist ein aberwitziger Trugschluss zu glauben wir lebten sicher wenn wir unser Leben allumfassend versichern Irgendwo hinter dem Horizont beenden sie gerade eine bezogen auf die Einwohnerzahl des Ortes große Veranstaltung Zum Ende werden Feuerwerkskörper in den voller Wolken hängenden Himmel geschossen damit sie dort explodieren & bunte Formen fabrizieren Ob der permanente Nieselregen die optische Wirkung der Sprengsätze beeinträchtigt oder verstärkt ist für mich nicht erkenntlich denn die Leuchtkraft der Explosionen reicht nicht aus um meine Augen zu erreichen Akustisch hingegen schwächt lediglich das durchgängige Rauschen des Regens die Bedrohlichkeit des Krachens & Knallens ab Die Öffnung des Fensters ist tiefschwarz & suggeriert es gäbe außerhalb des Raumes in dem ich mich befinde Nichts als das Donnern & Rauschen Nur endlose Schwärze in der Alles verschwindet was sich in sie hinein begibt Irgendwann endet auch der größte Krach & das Regenrauschen fügt sich harmonisch in die Stille ein Oder fügt sich die Stille dem Rauschen? Alles lässt sich aus verschiedenen Perspektiven betrachten & aus verschiedenen Rollen heraus wahrnehmen Je größer die Anzahl der Perspektiven ist aus denen man auf eine Situation blickt & je höher die Anzahl der Rollen ist mit denen man eine Situation wahrnimmt um so umfangreicher kann die Erkenntnis sein die daraus erwächst Manches kann schön sein & doch hässliche Assoziationen auslösen & manche Schönheit rechtfertigt den Aufwand nicht
Die runde Silhouette des Mondes schmeißt Sonnenlicht in die Nacht Der Mond liegt auf oder fliegt über das grau-blaue Passepartout des Universums Ein von Osten nach Süden ziehender magischer Kreis Himmelsrichtungen sind relativ abhängig vom Standort Im Westen vermischen sich die letzten orange-gelben Sonnenstrahlen mit der Hintergrundfarbe der Unendlichkeit & malen ein impressionistisch - surreales Bild vom Ende des Tages Je umfassender sich die Dunkelheit verwirklicht um so aktiver wirkt das passive Licht des Mondes Eine Vollmondnacht - immer wieder genial obwohl so banal - erscheint wie ein Fanal Nur für Was? Nichts bleibt wie es ist Alles verändert sich & doch kehrt Alles wieder zurück Wiederholung durch permanente Veränderung Veränderung durch stetige Wiederholung So wie der Mond in Bewegung ist & Nacht für Nacht weniger oder mehr Licht reflektiert Der Kreislauf wiederholt sich wieder & wieder & doch ist jede Situation einzigartig & zukunftsweisend Auch Worte kehren immer wieder Doch die jeweiligen Wortkombinationen sind nicht selten einmalig So banal ein Gedanke auch sein mag im Augenblick des Entstehens ist es der größte Gedanke der Welt Selbst wenn der Gedanke nichts als eine Floskel ist so bleibt die gesamte Situation unwiederholbar Wie ein beglückendes Gefühl stirbt jedes Situation bereits während ihres Entstehens & ist doch unsterblich In der Erinnerung des Universums verankert leuchten Sterne die vielleicht schon nicht mehr existieren Jeder Mensch wird sterben vermutlich aber ist Mensch dann auf der Reise durch die Dimensionen
Es wird sich wahrscheinlich nicht viel verändern geschweige denn verbessern denn der auf Minderwertigkeitskomplexen beruhende nationalistische, sexistische, kapitalistische, fremdenfeindliche & religiöse Größenwahn ist anscheinend resistent gegen jede Vernunft & jedes Mitgefühl Aber es löst in mir ein gewisses Gefühl der Genugtuung aus Wenn die geistigen Menschenfresser beginnen sich selbst zu zerfleischen Doch selbst wenn beide Seiten an ihrem Kannibalismus zu Grunde gehen sollten so ist davon auszugehen dass sich an anderer Stelle andere Menschenfresser ihrer Neigungen bewusst werden & sich zu selbstgerechten Horden zusammen rotten werden Überall auf der Welt verwandeln sich Menschen aus Angst ihre Privilegien zu verlieren oder weil sie sozial-emotional vernachlässigt oder einer Gehirnwäsche unterzogen wurden in gefühlskalte Kämpfer gegen alles Andere & alle Anderen Ihre ureigenen Ängste verdrängen sie schüren aber die Angst vor den erwählten Feinden & nähren den Hass auf Alle die nicht ihrem Spiegelbild gerecht werden Sie suchen im möglichst gleichen Gegenüber die Bestätigung ihrer eigenen Großartigkeit Sie fühlen sich so verkannt dass sie sich ein vermeintliches Überthema suchen in das sie sich nahtlos & willenlos einfügen können Dann sind sie Teil der großen Sache Die große Sache ist Rechtfertigung für Alles Selbst die größten Widersprüche lassen sich harmonisieren wenn es die Ideologie stärkt Der internationale Zusammenschluss nationalistischer Vereinigungen zur Stärkung der Nation & der nationalen Identität ist letztendlich ein Packt der Feindschaft Denn jede Nation ist nach Ansicht der jeweiligen Nationalisten die wichtigste & wertvollste Nation Alle anderen müssen klein gehalten & bekämpft werden Die einzig wahre Nation ist das Ziel all ihrer Bestrebungen Wenn die Nationalisten, Sexisten, Fremdenfeinde Kapitalisten & Gotteskrieger sich doch bloß Alle gegenseitig zerfleischen würden & uns aufgeklärte Humanisten in grenzenloser Freundschaft & oder Freundlichkeit einfach in Ruhe leben lassen würden
Jeder Weg ist ein Weg Ins Ungewisse zu gehen ist unumgänglich denn es gibt keine Gewissheit erlangen zu wollen heißt das Leben damit zu verbringen Alle & Alles zu kontrollieren um ganz sicher zu sein schließt Körper, Seele & Geist ein in den Kerker der Angst vor Enttäuschung ist die Demaskierung der Täuschung Wer sich getäuscht hat sollte enttäuscht werden Um sich verändern zu können bedarf es der Selbstreflexion & der Erkenntnis Verantwortung zu tragen für jeden Ist-Zustand an dem man beteiligt ist ist eine notwendige Last will man nicht als unkritisches & williges Zahnrad im Getriebe des Verbrechens Funktionieren will das System & sich erhalten um jeden Preis Egal wie viel Unrecht durch das System geschieht es präsentiert sich als einzig wahren Gott & die Gläubigen glauben an ihren & ihrem Gott & beten ihn an & machen Alles um ihm zu gefallen Jeder einzig wahre Gott ist eine Bedrohung für die Menschheit & jeder Weg hin zu einem einzig wahren Gott ist & bleibt Ein Weg ins Ungewisse birgt Gewisse Risiken sind Nicht auszuschließen ist Ein umfassender Irrtum rechtzeitig erkannt & gebannt kann Zukunft schaffen durch das Verlassen Der immer gleichen Kreisläufe schwindelerregende Penetranz sediert die Menschheit & hindert sie daran Neue Möglichkeiten zu gestalten um Die Macht des Status-Quo zu brechen ist der einzige Weg auch wenn dieser Weg ebenfalls ein Weg ins Ungewisse ist
Dienstag 23.02.2016 - Fünf neue Texte
Nicht weit von mir entfernt sitzt ein Vogel auf einem Ast eines Baumes Ich betrachte ihn mit naiver Begeisterung Das Sein des Vogels lässt mich wachsam sein Schon seit langer Zeit habe ich Interesse an Vögeln Erstaunlich Ein Buchstabe kann den Sinn eines Satzes vollständig verändern An oder Am das ist hier die Frage Wie kommen Menschen dazu den Akt der Paarung ihrer Gattung als vögeln zu bezeichnen Sicherlich gibt es dafür eine mehr oder weniger logische Erklärung Dennoch erscheint mir das Wort im sexuellen Zusammenhang deplatziert Natürlich paaren sich auch Vögel & rein optisch wahrgenommen ist die Paarung der Vögel wesentlich ästhetischer als das ungelenke Getue der Menschen Aber die Paarung nimmt bei den Vögeln nur einen geringen Teil des Lebens ein Es scheint ihnen nur bedingt wichtig zu sein Der Mensch hingegen macht ein enormes Aufsehen darum Sexualität ist immer & überall & zumeist peinlich & dumm manchmal brutal & erniedrigend & nur selten erfüllend für alle Beteiligten Der Vogel sitzt noch immer auf dem Ast Trotz seiner ruckartigen Bewegungen wirkt er sich beruhigend auf mich aus Ich fühle mich gut beim Betrachten des Vogels Wertfrei ansehen ohne zu verstehen Der Vogel sucht Nahrung frisst sie ruht sich aus fliegt mal da hin & mal dort hin versucht das Leben möglichst störungsfrei zu leben & ab & zu vögelt der Vogel So groß ist der Unterschied zwischen Vögeln & Menschen gar nicht Nur der Mensch neigt zur Überbewertung & Übertreibung in jeder Hinsicht
Jeder ekstatische Moment ist Ein ganzes Leben Von der Zeugung bis zum Sterben geschehen unzählig viele Ekstatische Momente sind Ahnungen von der Existenz Anderer Dimensionen Botschaften lassen sich nur schwer Entschlüsseln ist der entscheidende Aspekt in Der Kommunikation Kann Ekstase gelingen Durch Geben & Nehmen(?) gleich würdiger Partner offenbart sich die Menschlichkeit ist ein Ausdruck zur Beschreibung menschlicher Wertvorstellungen & menschlichen Verhaltens die keinen Menschen benachteiligen & keinem Menschen schaden Ekstatische Augenblicke sind unbeschwert wie der Beginn des Lebens & beladen wie dessen Ende Alles ist enthalten In der Ekstase können wir uns nicht frei entfalten zu sehr sind wir komprimiert durch Ängste & Anforderungen & Vernunft Kurz flackert das Überirdische auf aber wir trauen uns nicht eins zu sein mit dem Wunderbaren wagen es nicht uns der Ekstase anzuvertrauen Stattdessen versuchen wir durch den Konsum von Dingen oder Substanzen die Ekstase zu kopieren als ließe sich durch das Betrachten eines Fotos die abgebildete Situation Neu gestalten um sich vom Alten freudig lösen zu können Das Alte bewahren um das Neue freudig begrüßen zu können Nur wer den Widerspruch lebt kann Zur Ekstase gelangen heißt dem Augenblick zu vertrauen die Assoziationsketten beiseite zu legen & die Ängste durch Hingabe zu Heilen Durch Ekstase Zum unbeschwerten Leben gehört die Leichtigkeit der ganzen Welt
Wenn ein Kleinkind vom Wasser eines Meeres an einen Strand gespült wird löst das Bild dieser Leiche bei vielen Menschen Entsetzen aus Obwohl seit langer Zeit bekannt ist dass täglich sehr viele Menschen versuchen mit viel zu kleinen & ungeeigneten Booten über das Meer zu gelangen um auf der anderen Seite des Meeres ein besseres & sichereres Leben führen zu können Viele der mit Menschen überladenen Boote geraten in Seenot, manche kentern & häufig ertrinken Menschen Trotzdem ist das Bild eines ertrunkenen Kleinkindes der Auslöser für Mitgefühl als bräuchten Wohlstandsmenschen ein totes Kind um Gefühle zu spüren Plötzlich war es möglich Gnade vor Recht ergehen zu lassen Die Politik trifft eine Entscheidung zugunsten von Menschen die auf der Flucht sind vor Krieg, Terror, Hunger & Naturkatastrophen Plötzlich dürfen sie sich in die Richtung bewegen in die sie sich bewegen wollen Ihr Recht auf Freiheit wird befreit durch ein ertrunkenes Kind Doch kurz nach der Öffnung der Grenzen wird über erneute oder verstärkte Kontrollen an den Grenzen & über Flüchtlingsquoten verhandelt zusätzlich wird die Liste der sicheren Herkunftsländer um zweifelhafte Länder ergänzt um das Flüchten der Flüchtlinge zu erschweren oder zu verbieten Länder die besonders restriktiv gegen Flüchtlinge vorgehen werden zurecht als unmenschlich kritisiert allerdings nur um das eigene Versagen bei der Umsetzung der Menschenrechte zu vertuschen Woher nehmen Menschen das Recht ein Gebiet mit militärischer Gewalt oder Gewaltandrohung zu besetzen & die errichteten Grenzen mit militärischer Gewalt oder Gewaltandrohung so zu sichern dass nur bestimmte Menschen diese Grenze überschreiten dürfen? Die sich auf der Flucht befindenden Menschen flüchten - vor Kriegen, die auch mit den Waffen geführt werden von deren Verkauf die Wohlstandsstaaten seit Jahrzehnten ihren Wohlstand mit finanzieren Es sind die selben Staaten die den Kriegsflüchtlingen die Freiheit zu Reisen wohin sie wollen & das Recht zu wohnen wo sie wollen absprechen - vor Diktatoren & Schärgen, die seit Jahrzehnten Handelspartner der Wohlstandsländer sind, die jetzt versuchen ihre Grenzen menschendicht zu machen - vor Hunger & Elend, als Folgeerscheinung der Kolonialzeit & als Ergebnis einer Wirtschaftspolitik die Großkonzernen uneingeschränkte Macht verleiht & unermessliche Profite beschert während die heimischen Menschen von den Konzernen ausgebeutet & unterdrückt werden & ums überleben kämpfen müssen - vor Naturkatastrophen & deren Folgen, die von Jahr zu Jahr mehr & extremer werden, weil die Wohlstandsländer die jetzt alles versuchen um Menschen daran zu hindern ein menschenwürdiges Leben zu führen seit über Einhundert Jahren die Grundlagen allen Lebens für Macht & Reichtum & Luxus ausbeuten & zerstören Weltweit sind über Fünfzig Millionen Menschen auf der Flucht & es werden täglich mehr Diese unvorstellbare Menge an Menschen die Nichts mehr zu verlieren haben wird sich mit friedlichen Mitteln nicht aufhalten lassen Es wird Krieg geben Krieg Reich gegen Arm wenn die Energie der reichen Länder darauf verwendet wird die eigenen Grenzen zu sichern anstatt die Ursachen der Flucht zu bekämpfen - Verbot von Waffenexporten - Ausweitung zielgerichteter diplomatischer Beziehungen - Einschränkung der Zusammenarbeit mit Diktatoren - Entmachtung der Großkonzerne - Drastische Reduzierung der Einkommens- & Vermögensunterschiede um die Hauptursache für Verbrechen & Gewalt zu bekämpfen - Stärkung der Kleinbetriebe durch Absatz- & Preisgarantien - Radikale Reduzierung der Umweltverschmutzung - Entschädigungszahlungen für die Folgen der Umweltzerstörung für Kolonialzeit & militärische & politische Einmischung - Konsequente Umsetzung der Menschenrechte Es wird Krieg geben Irgendwann lässt sich der Drang nach Freiheit & Selbstbestimmung nicht mehr unterdrücken dann werden die Schutzwälle brechen & die chronisch gedemütigten & unterdrückten & ausgebeuteten Menschen werden sich holen was man ihnen ihr Leben lang vorenthalten hat Lassen wir es nicht so weit kommen Öffnen wir die Grenzen & setzen wir uns zusammen Lernen wir uns kennen Beraten wir darüber, wie jeder Teil der Welt ein lebenswerter Ort werden kann Jeder Mensch kann über den Lebensort frei entscheiden Reißen wir die Grenzen nieder nicht nur die in unseren Köpfen Denn auf lebenswerte Orte werden sich die Menschen auch gleichmäßig verteilen
Ein großer Teil der entscheidungsbefugten Medienvertreter & der Medienkonsumenten in den sogenannten modernen Industriestaaten scheint nur ein marginales Interesse an gesellschaftlich relevanten Themen zu haben Sie zeigen hingegen eine anachronistische Begeisterung für Themen die aufgeklärten Demokraten vollkommen irrelevant erscheinen aber den Zeitgeist bilden oder abbilden Reaktionäre Bürger die sich in ihrer Funktion als Untertanen an einem adeligen Jubiläum erfreuen Eine Königin widersteht seit Drei&sechzig Jahren der möglichen Demontage ihres Throns & des Abbaus der Monarchie weil viele Menschen nach theatralischer Tradition geifern Zum Glück haben die Monarchien in den modernen Industriestaaten nur noch repräsentative Funktionen Dennoch ist das naive Festhalten am Standesdünkel aus pathetischen & nostalgischen Gefühlen heraus eine Provokation für jeden selbständig denkenden Menschen Wer Königshäuser unterstützt auch wenn es eine indirekte Form der Unterstützung ist macht sich schuldig an der Idee der Gleichberechtig aller Menschen Regierungen & Menschen anderer Länder werden häufig zurecht mal extremer, mal weniger extrem für ihre gestrige Kultur & Rechtsprechung kritisiert Die Splitter in den Augen der Fremden werden gezielt gesucht, gefunden & analysiert Der Balken im eigenen Auge hingegen wird aus Mangel an Willen oder Fähigkeit zur Selbstreflexion beflissentlich ignoriert Die modernen Industriestaaten wollen die Welt von Demokratie & Freiheit überzeugen & halten fest an einem vererbbaren Klassensystem Die Lebensqualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Klassen haben perverse Ausmaße erreicht Extremer Reichtum gepaart mit Macht auf der einen Seite & extreme Armut & Ohnmacht auf der anderen Seite destabilisieren jede Gesellschaft & fördern Verbrechen die als Rechtfertigung für Unterdrückung & Ausbeutung herhalten müssen
Angenommen es hätte nach dem zweiten Weltkrieg keinen West-Ost-Konflikt gegeben & die Alleierten hätten sich entschlossen Deutschland als Kriegsaggessor langfristig politisch & wirtschaftlich zu neutralisieren Anstatt wie geschehen die Kriegsschulden zu streichen die BRD & deren Bewohner in jeder Hinsicht zu unterstützen & als mächtigen Wirtschafts- & Politikstandort aufzubauen Alle Industrieanlagen wären nicht nur kurzfristig demontiert sondern vollständig abtransportiert worden & Deutschland wäre Agrarland geworden wie es der erste Plan der Amerikaner vorsah Ein Land mit einer so geringen Fläche im Vergleich zur Einwohnerzahl wäre niemals in der Lage gewesen sich wirtschaftlich zu emanzipieren Ein abhängiges Land immer auf das Wohlwollen der ehemaligen Kriegsgegner angewiesen wäre wirtschaftlich & mental in eine chronische Depression verfallen Jeder mühsam erarbeitete Überschuss hätte zur Tilgung der Zinsen für die Kriegsschulden verwendet werden müssen Armut, Korruption & politisches Chaos wären die unvermeidlichen Folgen gewesen Hätten die Siegermächte nicht Gnade & Kalkül vor Recht ergehen lassen Denn wer die volle Verantwortung für das Morden dutzender Millionen Menschen & die Zerstörung der halben Welt trägt darf keine Ansprüche stellen höchsten auf Mitleid hoffen Vielleicht wäre aus der desolaten Lage des Landes eine korrupte & technokratische Regierung hervor gegangen deren restriktive & manipulative Methoden hunderttausende Deutsche zur Flucht aus dem Land gezwungen hätten Deutsche Bürger hofften inständig auf politisches Asyl in politisch & wirtschaftlich stabilen Staaten Die Kinder & Enkel der Nationalsozialisten säßen unter unmenschlichen Bedingungen in Flüchtlingscamps & Asylbewerber Heimen in angeblich zivilisierten Staaten & müssten Brandanschläge & Hasstriaden über sich ergehen lassen Selber Schuld Wer Krieg anhäuft wird Krieg erben Vielleicht aber hätte die Bevölkerung auch nach Jahren der Entbehrung eine Regierung gewählt deren Ziel es gewesen wäre Deutschland aus der Abhängigkeit von der ehemaligen Kriegsgegnern zu befreien Durch die Stärkung des Sozialstaates & einen Schuldenschnitt hätten die Lebensbedingungen aller Bürger verbessert werden sollen Doch aus Rache für die Fehler der Vergangenheit oder aus Angst vor einen wieder erstarkenden Deutschland oder um der eigenen Bevölkerung Kosten zu ersparen zwängen die Siegermächte die neue Regierung dazu Investitionen in Infrastruktur & soziale Sicherheit & Arbeitsplätze zu streichen & alles verfügbare Vermögen zum Schuldenabbau zu verwenden Ein Land ohne Perspektive ohne Hoffnung im Kreislauf von Schuld & Schulden gefangen Deutschland hat den ersten Weltkrieg maßgeblich mit verschuldet & aktiv geführt & den zweiten Weltkrieg vorsätzlich begonnen um die Welt zu erobern & der Welt eine perverse Ideologie aufzuzwängen Rache ist kein guter Ratgeber schon gar nicht zur Gestaltung einer friedlichen Weltgesellschaft Es hätte so kommen können wie beschrieben ganz unbegründet wäre es nicht gewesen Bitte ein bisschen mehr Demut wenn wir andere Länder & deren Bevölkerungen betrachten & beurteilen
Freitag 22.01.2016 - Fünf neue Texte
Als hätten sie sich abgesprochen treffen sich etliche Fliegen knapp unterhalb der Deckenlampe & führen einen Formationsflug vor Für wen oder was ist unklar Wahrscheinlich gibt es eine wissenschaftliche Erklärung für dieses obskure Verhalten Aber auf den ersten Blick scheint diese Veranstaltung keiner nachvollziehbaren Logik zu folgen geschweige denn Sinn zu ergeben Warum fliegen die Fliegen direkt unterhalb der Lampe obwohl diese nicht eingeschaltet ist & was soll das ausdauernde Zick-Zack-Fliegen bedeuten oder bewirken? Einstudiert können diese Abläufe nicht sein Eine solch umfangreiche Choreographie kann sich kein Mensch merken Vielleicht aber eine Fliege? Unwahrscheinlich Wahrscheinlicher ist dass die Tiere einfach drauf los fliegen & aufeinander reagieren um nicht aneinander zu stoßen Nach menschlichem Ermessen ist das Nicht-Zusammenstoßen mehrerer Körper die sich auf so engem Raum derart schnell & ruckartig bewegen nicht möglich Die Grenzen des Menschen sind nicht absolut Es ist beruhigend & vielversprechend diesen Fliegen bei ihrem Flug auf engstem Raum zuzusehen gerade weil der genutzte Raum für sie gar nicht begrenzt ist Verfolgt man die Flugbahn der Fliegen so scheint es als wollten sie schnell & hektisch ein Ziel erreichen das es gar nicht gibt Verstellt man den Blick aber auf das ganze Geschehen so wirkt es wie ein harmonisches wabern Das Ganze ist mehr als die Summe der einzelnen Teile & die einzelnen Teile sind mehr als das Ganze Ich stelle mir vor dass jede der zehn bis fünfzehn Fliegen eine Flugspur in einer anderen Farbe hinterlässt Welch überwältigendes Kunstwerk entstünde dann Wahrscheinlich sind die grandiosesten Kunstwerke mit Sinnen allein nicht zu erfassen Nur wer im Inneren vermag wahrzunehmen wird Zeuge der Unendlichkeit
Müll
Welch eine ambivalente Zeit
Je höher die Zivilisation um so größer auch der Berg Müll ist des Fortschritts Lohn
Überall wo wir uns verhalten dominiert der Müll das Geschehen Selbst wenn wir glauben Kultur zu gestalten
hinterlassen wir dieses Fanal das wir konsequent ignorieren Egozentrik ist nicht neutral
Er ist des Menschen Widerhall durch den Müll werden wir sterben & Ihn werden wir vererben
In diesem weltweiten Kunstwerk mit dem wir das Leben verzieren wird die Zukunft unter gehen Unser Schicksal ist unser Abfall
in die Gewissenlosigkeit
Fast zwei Stunden lang flog eine Schmeißfliege in einem Raum umher Im oberen Zehntel zog sie ihre unregelmäßigen Bahnen & stieß dabei immer wieder mit einer penetranten Beharrlichkeit laut surrend gegen die Decke Jedes Mal wenn sie unter die Decke stieß sackte sie wie ein Flugzeug in einem Luftloch zehn Zentimeter nach unten nur um sofort wieder mit vollem Einsatz hoch zur Decke zu fliegen & gegen diese zu stoßen Die Geräusche die dabei entstanden klangen wie eine Mischung aus Free Jazz Ambiente & Techno Weder die Melodie noch der Rhythmus waren nachvollziehbar & doch hatte diese Komposition etwas Hypnotisches Apokalyptisches Wahrscheinlich wollte sie durch ihr dauerhaftes Emporfliegen einen Ausweg aus dem Raum finden & ihre avantgardistische Popmusik war nichts weiter als die logische Konsequenz der Gegebenheiten Vielleicht aber schrieb sie mit ihrem Flug durch eine Art Geheimbotschaft bedeutende Gedanken unter die Decke Hätte man die Schmeißfliege während ihres Fluges gefilmt & diesen Film anschließend sehr langsam ablaufen lassen & hätte man dann ihre Flugbahn nachgezeichnet sehr wahrscheinlich könnte man dann einen Text lesen einen Essay über die Sinnlosigkeit einen geschlossenen Raum durch die Decke verlassen zu wollen Jetzt ist es so dunkel im Raum dass die Schmeißfliege nicht mehr fliegen kann oder will jedenfalls hängt sie an einem Fleck an der Decke & bewegt sich nicht mehr von Demselben Den Weg durch das weit geöffnete Fenster fand sie bisher nicht obwohl der kühle Abendwind ihr den Weg hätte weisen können Wahrscheinlich will sie den Text noch korrigieren bevor sie ihn an ihren Verlag schickt
Meine Müdigkeit ist absolut aber ich kann absolut nicht schlafen es heißt, zählen wäre in diesem Falle gut doch ich bin schon jetzt bei Tausend Schafen
Mein Bett ist sehr bequem & breit genug die Bedingungen sind quasi optimal doch ein bedrohlicher Gedankenflug wirkt als apokalyptisches Fanal Trotz der ehr kühlen Luft im Raum schwitze ich wie ein Berserker Eingeschränkt ist meine Freiheit kaum & doch liege ich in einem Halbschlafkerker
Stöhnend wälze ich mich her & hin ächzend knarrt das Bett im Halbmondschein Ich weiß nicht ob ich noch am Leben bin leide aber trotzdem am lebendig Sein
Bilder rattern lärmend durch mein Hirn wie eine Trans-Pychiartrische-Eisenbahn Beim Versuch das Gedanken-Bilder Chaos zu entwirrn entsteht in mir ein mächtiger Verfolgungswahn
Wer will mir in die Suppe spucken? Das Leben ist doch immerzu gefährlich! Ich sollte dringend nach dem Rechten gucken Vielleicht bin ich gerade unentbehrlich
Was vergaß ich heute wichtiges zu machen? Welche Fehler habe ich begangen? Mein Zustand ist zum weinen & zum lachen Ich bin in einem Teufelskreis gefangen
Ich bin viel zu wach um jemals einzuschlafen -vergeblich ist da alle Liebesmüh- & viel zu schläfrig um jetzt aufzustehen So wie mich die Bilder & Gedanken trafen trifft mich jetzt die Angst vor morgen früh Wie soll den Tag ich morgen überstehen?
Selbst im Inneren des Hauses ist die Lufttemperatur an diesem drei&zwanzigsten Juni des Jahres Zweitausend&fünfzehn derart niedrig dass ich mich genötigt fühle mich in eine Wolldecke zu hüllen um dem Drang die Heizung anstellen zu wollen Widerstehen zu können ist eine wichtige Fähigkeit die auf Disziplin beruht Disziplin die von Innen kommt die auf Überzeugungen beruht & aufgrund einer selbst bestimmten Entscheidung befreiend ist weil sie nicht von Außen aufoktroyiert wurde auch wenn die aktuelle Wahrnehmung zuerst einmal das Gefühl erzeugt einem Zwang ausgeliefert zu sein Kommt die Forderung nach Disziplin allerdings von Außen ist sie eine hochgradig gefährliche Sache verlangt sie vom Menschen doch sich einer fremden Entscheidung unter zu ordnen ohne die Möglichkeit zu haben sich folgenlos gegen diese Moralisierung zu entscheiden Es ist kalt aber eben nur relativ kalt so wie die meisten Adjektive nur im Vergleich sinnvoll sind Wäre es Winter gälte die Temperatur als mild Die Mittel um das Gefühl des Frierens zu beenden sind hier & jetzt mannigfaltig vorhanden Wenn aber das Heim & das soziale Umfeld durch Bomben oder Naturgewalten abhanden gekommen sind dann fehlen die Mittel zur Kompensation von Entbehrungen Dankbarkeit ist auch eine wichtige Fähigkeit auch sie ist nur befreiend erwächst sie aus dem Inneren des Menschen Von Außen auferlegt Wird sie zur Farce ist auch die Nächstenliebe eine zerstörerische Kraft Wer versucht zu lieben um dafür belohnt zu werden wird scheitern Mitgefühl das auf Erfahrung & Haltung beruht das der Seele & dem Herzen entsteigt sich ausbreitet & irgendwann zur Tat wird hat das Potential zur Verbesserung der Lebensumstände beitragen zu können
Dienstag 08.12.2015 - Fünf neue Texte
Die Kinder hatten auf dem Waldweg eine gekeimte Eichel gefunden & sie mitgenommen um sie zu Hause einzupflanzen Später nahmen wir einen großen Blumentopf befüllten ihn mit Erde & pflanzten die kleine Eichel ein Auf die gleiche Weise gelangte kurze Zeit später eine Buche hinzu Beide Bäume schlugen Wurzeln & wuchsen eine Zeit lang Im Sommer trugen die etwa Fünf Zentimeter hohen Pflanzen bereits mehrere Blätter Doch nach dem Winter wollten oder konnten die beiden Bäume nicht mehr so richtig wachsen Ihre Entwicklung schien ins Stocken geraten zu sein Mit der Zeit überwucherte sogenanntes Unkraut die Bäume Im nächsten Sommer hatte sich etwas verändert im Blumentopf Neben Eiche & Buche hatte sich ein weiterer Baum entwickelt Eine Birke die bereits doppelt so groß war wie ihre Artgenossen hatte sich selbst gesät Sie schien fest entschlossen ein großer Baum zu werden denn sie trug schon viele Blätter & trieb an vielen Stellen neue Triebe aus Ein weiteres Jahr später war die Birke bereits dreißig Zentimeter hoch Eiche & Buche hingegen waren kaum in der Lage Blätter zu bilden Die Birke wuchs & wuchs & ließ sich auch nicht von mehreren Raupen die ihre Blätter aßen stoppen Im folgenden Jahr war sie so groß das der Blumentopf zu klein wurde Eiche & Buche hatten das Wachsen eingestellt Die Birke wurde umgepflanzt & bekam einen Platz an dem sie sich die nächsten Jahre frei entfalten kann Jetzt steht die Birke mit dem großen Lebenswillen vor dem Haus & wartet auf den Frühling um Blätter & Triebe bilden zu können Ich bin sicher dass sie sich durchsetzen wird gegen alle Widrigkeiten Selbstbestimmung ist die Voraussetzung für konstruktive Lebensgestaltung
Wörter sind immer töricht sind ungerecht & ungenau Wörter beschreiben nicht des Lebens innerste Wesensschau
Sondern immer nur die Subjektive Wahrnehmung & Deutung der Welt Wörter sind das manipulative Mittel, das den Zweck entstellt
Recht haben & gewinnen ist der Worte Bestreben Immer auf den Vorteil sinnen
um sich selber Wert zu geben Auch wenn die Wörter meistens spinnen Ohne Worte will ich nicht leben
Die Kastanienblütenkerzen verströmen einen süßlichen Geruch Diese weißen Tannenbäume sind von weitem Zu sehen sind immer Formen & Farben Das Werden ist verborgen Hinter einer optischen Täuschung kann eine Erkenntnis zu erkennen sein die sich nur Demjenigen erschließt der sich entschließt Hinter die eigene Selbsttäuschung Zu sehen heißt nicht Zu verstehen heißt nicht Zu durchdringen heißt nicht Teil zu sein heißt nicht einverstanden zu sein mit allem was im Namen der Gemeinschaft gedacht beschlossen & gemacht wird Die Schwalben sind zurück sehr spät Dieses Jahr wird beherrscht von einem kalten Mai der das Wachsen & Werden bremst Die Schwalben predigen unermüdlich eine unverständliche frohe Botschaft Sie erfüllen die Straßenzüge Mit ihren schwirrenden Gebeten versuchen die Gläubigen Aufsehen zu erregen Bei Gott es ist verständlich dass sich die Menschen auf das Hoffen auf eine potentielle Zukunft verlegen anstatt im akuten Leben tätig zu werden Denn der Möglichkeiten sind es wenige & die Aussicht auf allgemeine Besserung ist gering Im Jenseits hingegen Wird Alles gut werden Wenn wir dem Elend den Rücken kehren(?) ist vor uns Alles gut Solange wie sich das Elend nicht vor uns schleicht Dann müssen wir uns drehen & drehen & drehen bis uns schwindlig wird & wir zu Boden stürzen & vom Elend erreicht werden Manche Erkenntnis gibt sich erst zu erkennen wenn die Schlüsse die aus der Erkenntnis zu ziehen wären nicht mehr schlüssig Zu erschließen sind Themen immer wenn Interesse am Thema besteht & an den Menschen die vom Thema Betroffen sind in einer Zeit für selbsternannte Eliten vermeintlich immer Die Schuldigen sind die Symptomträger einer kranken Gesellschaft die sich selbst für unfehlbar hält
Heute war ein eigenwilliger Tag & Nacht sind Asymmetrisch sind Des Lebens Einzelteile können lebenswert sein & doch ist das Fazit des ganzen Lebens Der Tod ist so eigenwillig Wie der heutige Tag legt sich die Vergangenheit Auf mein Denken folgt nicht immer Eine Tat kann unbedacht oder Bedacht sein kalkuliert gewisse Risiken Mit ein -bezogen in die Überlegungen Werden Unwägbarkeiten Ab wägbar wiegen sie fortan nicht mehr Zu viel Kontrolle führt nicht zu mehr Sicherheit sondern zu mehr Verunsicherung & Misstrauen Als Grundlage menschlichen Zusammenlebens bieten sich die Gleichwürdig- & Gleichwertigkeit aller Menschen An dem Mangel an Grundlagen sind schon viele großartige Gedanken Gescheitert zu sein heißt nicht falsch gelegen Zu haben heißt eben Nicht zu Sein bedeutet die Abwesenheit Der Selbstwahrnehmung kommt eine große Rolle zu im Theater der Gesellschaftsgestaltung Wer sich selbst wahrnimmt kann sich erkennen & wer sich erkennt kennt die potentiellen Schwachstellen In jedem Menschen sind Alle Veranlagungen existieren als Potentiale in den Schublanden der Seele (oder meinetwegen in der Gehirnmasse) Manche beginnen zu pulsieren um irgendwann zu explodieren andere bleiben immer gleichgültig Wer versucht Fähigkeiten & Interessen zu erzeugen oder zu verhindern wird im seelischen (oder meinetwegen zerebralen) Kriegszustand Enden wird dieser Tag So eigenwillig wie asymmetrisch sich Gedanken & Gefühle zueinander verhalten so wichtig sind sie doch für ein selbst bestimmtes & ausgeglichenes Leben
Ruckartig taucht der Wind auf & faucht in die Abendstille hinein Kurz bevor die Äste der Pflanzen aufhören zu tanzen kommt ein neuer Windstoß Das dadurch entstehende an- & abschwellende Rauschen prägt die Situation Der leuchtende Kreis des Vollmondes schiebt sein Licht in die Dämmerung & lässt die Umgebung surreal erscheinen Schleichend verlassen die Farben ihren Platz & ein noch zaghaftes Dunkel übernimmt zur Nacht die Wacht Hellgraue bis dunkelblaue Wolkenmassen galoppieren heran um das Bild kurz darauf wieder zu verlassen & als sei es abgesprochen halten sich die Wolken vom Mond fern Ungehindert erleuchtet sein Licht das vom rüttelnden Wind erweckte Gemüt Wer jetzt nicht hofft ist zutiefst verzweifelt Der letzte Tag in diesem Mai wird in etwa zwei Stunden für immer verloren sein Kein besonderes Ereignis aber ein weiterer potentieller Weltuntergang erwies sich als Hirngespinst Wenn das kein Grund ist Visionen zu entwickeln & Utopien anzustreben Unsere Nachkommen würden es uns danken Vielleicht sollten wir trotz aller herben & berechtigten Kritik an den Göttern verpflichtend an Reinkarnation glauben Dann könnten wir die Energie der Egozentrik des Zeitgeists nutzen zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft Für die Menschheit ist eine Wahrnehmung & Deutung der Wirklichkeit irrelevant Aber die Menschheit setzt sich aus unzähligen einzelnen Wahrnehmungen Zusammen gesetzt können Visionen Das Leben gestalten ist nicht nur individuelles Bedürfnis sondern gesellschaftliche Notwendigkeit wenn nicht nur Egozentrik dominieren soll
Dienstag 03.11.2015 - Fünf neue Texte
Kalte Spätabendluft wallt an meine Stirn dringt ein in mein Gehirn & setzt dort einen Prozess in Gang der mich frieren macht Meine Gedanken vibrieren sacht & meine Gefühle stehen unter dem Verdacht sich mit der Kälte zu solidarisieren Wenig Geräusche hallen durch die Luft Nur das periodisch wiederkehrende mehrmalige Knallen eines tonnenschweren Schmiedehammers schlägt einen Rhythmus in die Stille Wie ein rauschender Fluss oder eine zirpende Grille sich im Hintergrund & doch dominant artikulieren Als hätte jeder Schlag des Hammers eine göttliches Gesetz zu verkünden Aus dem Paradies vertrieben bleibt nur das Leben auf diesem Planeten Ein Leben ausgestattet mit Sünden & heiligem Tanz das ich genieße & ertrage auf das ich unsterblich werde Ich stehe atmend am geöffneten Fenster betrachte das extreme Geschehen Auch wenn objektiv gesehen Nichts geschieht Ich überdenke intensiv das vermeintliche Verstehen der Welt & erspüre keine Stärke wird auf lange Zeit bestehen Sie zerfällt in ihre Einzelteile & nach einer gewissen Weile entsteht neue Energie aus dem Zerfall Die Dunkelheit greift mit kalter Hand nach mir & lässt mich erzittern Die Umgebung schrumpft in dem Maße wie das Schwarz wächst Aus jeder Banalität lassen sich Erkenntnisse gewinnen & jede Erkenntnis setzt sich aus Banalitäten zusammen Wie von Sinnen hetzt meine Seele durch das Feuer der Normalität auf der Suche nach Individualität in Zusammenarbeit mit Solidarität hätte das Potential zur Gestaltung des Glücks
Um Zwanziguhrsechzehn am ersten Mai des Jahres Acht&vierzig nach meiner Geburt gelangt das letzte Sonnenlicht dieses Tages in mein Sichtfeld Schleichend verkleinern sich die leuchtenden Flächen an der Wand Im gleichen Maße wie das Leuchten schwindet scheint die Temperatur der Luft zu sinken Die Hymnen diverser Vogelarten vibrieren durch die Luft In Zusammenarbeit mit der Sonneneinstrahlung entsteht eine wohltuende mentale Energie Der Tag der Arbeit der eigentlich Tag der Nichtarbeit oder Tag der ArbeiterInnen heißen müsste geht gleich in die Geschichte ein Es war ein leidlich warmer & sonniger Tag Der Wind war erfüllt vom Frühlingserwachen & vom alkoholisierten Lachen der Männerwandergruppen Traditionen können sich lohnen sofern sie kritisch bedacht werden & Veränderungen zulassen Kultur ist kein immer gleicher Inhalt in einem genormten Gefäß sondern ein in stetiger Veränderung befindlicher Ausdruck menschlicher Vorlieben & Erkenntnisse Alles was sich um seiner selbst Willen immer wieder wiederholt ist entweder Natur & somit Geistlos oder aber Narzissmus Einen Spaziergang zu machen das dann Wandern zu nennen & sich währenddessen zu besaufen ist sogar besonders geistlos & narzisstisch aber zum Glück nicht sonderlich gefährlich Die Tradition des Kampfes für die Rechte der LohnarbeiterInnen scheint schleichend auszusterben Vielleicht weil er sich Veränderungen gegenüber verweigert hat & keine Ideen hatte zur konkreten Neugestaltung des Protestes Notwendig wäre der Kampf mehr denn je
Ein kalter Wind der sich durch Äste & Blätter windet & auf diese Art raschelnde Bewegung erzeugt begrüßt mich wie ein Freund freundlich & wertschätzend Etliche Vögel fügen Töne zu Melodien zusammen die miteinander auf unerklärliche Weise harmonisch klingen Sich Langsam reduzierendes Sonnenlicht dass während seines Abgesangs den Horizont blass-rot bemalt setzt Maßstäbe für die Definition von Schönheit Keine Explosionen Keine brennenden Häuser Kein Geruch von verbranntem Fleisch Das Weiß der Kastanienblüten ragt aus der Dämmerung hervor wie eine demütige Erleuchtung Windräder verdrehen die Sicht auf den Horizont & bringen Bewegung in die Bewegungslosigkeit Weit weg das dezente dröhnen eines Motors Ein Flugzeug auf dem Weg ins Ungewisse Keine Schmerzen aus der Vergangenheit Keine Angst vor Schmerzen in der Zukunft Keine Verzweiflung Ein Gefühl der Dankbarkeit dem Augenblick entsprungen In die Wahrnehmung hinein wachsende Gelassenheit Eine sich schüchtern regende Liebe für das Leben Keine Hoffnungslosigkeit Keine Todesangst Keine absolute Ohnmacht Gedanken die zwanglos entstehen & sich entwickeln zur vielschichtigen Idee Der Augenblick als Antwort auf Alle Fragen des Augenblicks dienen der Selbsterkenntnis auch wenn die Antworten ausbleiben Kein existenzieller Hunger Keine Suche nach Unterkunft gegen Kälte & Nässe Keine Heimatlosigkeit Eine Nacht & Alles was ein menschenwürdiges Leben benötigt Aber Keine Gerechtigkeit nicht einmal im Augenblick
Die Straßenlaterne
Die Straßenlaterne schleudert Licht ohne das etwas zerbricht auf den Asphalt Sie ist ein Produkt der Moderne & doch schon über Einhundert Jahre alt
Die Straßenlaterne dient als Orientierung ist mehr Inhalt als Verzierung Ist auch das Ziel noch weit man sieht ihr Licht aus der Ferne nicht trotz, sondern wegen der Dunkelheit
Die Straßenlaterne steht in Dörfern oder Städten Wohl dem, der Licht im Dunkeln hat Überall in der Welt befinden sich Straßen mit leuchtenden Sternen wie ein nächtlich wolkenloses Himmelszelt
Die Straßenlaterne unscheinbar & fast überall gleich aber scheinbar & anscheinend hilfreich weil man von ihr ein wenig Sicherheit borgt Ich betrachte sie sehr gerne wie sie einsam für die Gemeinschaft sorgt
Die Straßenlaternen haben brennende Vorfahren die nicht nur Mittel zum Leuchten waren sie wurden zu Barrikaden vereint vielleicht kann man von ihnen lernen wie man eine Revolte bescheint
Die Straßenlaterne steht in der Abenddämmerung auf ihrem Platz & erwartet geduldig ihren Einsatz Trotz allem digitalen Größenwahn während der Wind um sie weht wirkt sie unersetzlich & schön profan
Der Teich liegt in einem Waldstück nicht weit von einem Wohngebiet entfernt Es ist ein Kulturteich von Menschenhand erschaffen Im Laufe der Jahre hat er sich in die Natur eingefügt so dass seine kulturelle Herkunft kaum noch auffällt Jedenfalls auf den ersten Blick Nicht dass Kultur etwas schlechte wäre ganz im Gegenteil Kultur ist das Nahrungsmittel für den Geist der sich Gedanken machen kann über die Ausgestaltung des Lebens Natürlich gibt es auch für den Geist verdorbenes Essen aber grundsätzlich ist die Aufnahme von Nahrung lebensnotwendig Die Lichtung auf der sich der Teich befindet ist sicherlich vier mal so groß wie der Teich selbst Eine einfache halboffene Holzhütte steht dort Sie riecht ranzig & sauer als wäre sie Botschafterin des extremen Alkoholkonsums & seiner Folgen Eine Feuerstelle liegt & ein gemauerter Grill steht bereit um den Gästen einer zukünftigen Feier Nahrung & Romantik bieten zu können Der den Teich speisende Bach plätschert mit dem Rauschen der Fahrzeuge die auf der nicht allzu weit entfernten Bundesstraße fahren ein kongeniales Duett Die eine Hälfte der Lichtung ist mit Laub- die Andere mit Nadelbäumen umstanden Die Mülltonnen sind überfüllt mit den Resten von Festen Junge SammlerInnen finden überall auf dem Gelände wertvolle Schätze Ein Ort der Hoch- & Subkultur ebenso wie der Massenkultur die überall hofiert & zelebriert & praktiziert wird Mittelmaß ist allgegenwärtige Selbstüberschätzung Doch hier ist die Natur gespickt mit dem Speck der Kultur & bewirkt in dieser Kombination ein ähnlich friedliches Gefühl bei mir wie es mich in großen Bahnhöfen überkommt nur eben ohne Menschen
Dienstag 06.10.2015 - Sechs neue Texte
Gott existiert sobald ein Mensch an die Existenz Gottes glaubt Denn es gibt keine Wahrheit sondern nur Wirklichkeit Jeder Mensch hat eine eigene Wirklichkeit & die ist unantastbar Je mehr Menschen eine ähnliche oder sogar gleiche Wirklichkeit haben um so mächtiger wird diese Wirklichkeit Gelingt es also die Wahrnehmung vieler Millionen Menschen zu manipulieren & die Deutung dieser Wahrnehmung in eine bestimmte Richtung zu lenken entsteht eine enorme Macht Nimmt eine große Anzahl von Menschen eine bestimmte Gruppe innerhalb oder außerhalb der Gesellschaft als gefährlich und bedrohlich wahr so kann diese vermeintliche Notwehrsituation zu Handlungen führen die den Überzeugungen der Handelnden eigentlich widerspricht Der Zeitgeist reißt sich Stücke aus den Botschaften Gottes heraus & erklärt diese zu Dogmen Gestern galt Auge um Auge, Zahn um Zahn heute gilt liebe Deinen Nächsten wie dich selbst morgen wird vielleicht Opfere Dein Kind für Gott gelten Belastbare Aussagen & konsequentes Handeln sind nicht die Sachen der Gläubigen Sie drehen & wenden Alles nach ihrem Gutdünken berufen sich aber auf Gottes unumstößliche Gebote Gott ist das Mittel zum Zweck zur Erhaltung der Macht & der Privilegien derer die ihre Wirklichkeit zur Wahrheit erklären Glauben ist Menschenrecht wie es Menschenrecht ist sich eine Meinung zu bilden & diese zu äußern Wird der Glaube aber mächtig durch eine Gewaltherrschaft oder als Massenphänomen & bringt mächtige Institutionen hervor dann ist er eine existenzielle Gefahr für Freiheit & Selbstbestimmung Glaubt das Gott existiert & schon existiert er für euch die ihr glaubt aber raubt niemandem das Recht & die Möglichkeit etwas anderes zu glauben oder sogar zu wissen
Ein Geräusch das ich nur in der groben Kategorie zuordnen konnte erweckte meine Aufmerksamkeit Ein Vogelgezwitscher erklang im Widerspruch zum kalten nassen Märzmorgen Meine Augen suchen Das Tier zu entdecken dauerte nicht lange Auf einem Hausdach saß ein scheinbar schwarzer etwa amselgroßer Vogel dann flogen zwei weitere dieser Vögel hinzu & erwiderten & erweiterten den Gesang Kein Zweifel hier waren Stare aktiv Ich sagte den Kindern dass die Stare zurück seien aus dem Winterurlaub im Süden Gemeinsam lauschten wir den schönen Klängen der Vogelgesänge Eines der Kinder sagte: "Wie eine lebendige Flöte" Dieser Gedanke erfüllte sie so mit Freude dass sie es jedem Menschen der uns anschließend begegnete erzählten Sie waren hingerissen von ihrer Wahrnehmung & Deutung der Wirklichkeit ist die Grundlage menschlicher Kommunikation hat das Potential zur Krisenbewältigung nicht durch Eskalation oder als Demütigung der Gegner sondern durch Deeskalation als Grundlage für Gesellschaftsverträge müssen die Grundrechte sein die für jeden Menschen gelten als Säugetiere nicht als Vögel besingen den Augenblick fliegen ungeplant sterben ohne Reichtum zu vererben ist eine Methode zur Erhaltung Der Zustände bester Freund ist Derjenige der profitiert Von den Zuständen wird keine Veränderung ausgehen geschweige denn eine Verbesserung Im Sinne Aller wäre eine Rückbesinnung auf die Grundlagen Des Lebens Wert hängt viel zu sehr an der wirtschaftlichen Verwertbarkeit anstatt am individuellen & kreativen Ausdruck Wie eine lebendige Flöte
Jetzt ist es dunkel Draußen hat die Nacht Einzug gehalten Vor kurzem noch hat die Sonne - der selbe Planet der das grelle Mittagslicht erschuf - Ein mattes Abendlicht fabriziert diverse Rot Abstufungen rosafarbene Schleierwolken verschleiern den realistischen Blick auf die Welt Denn rosarot im Sinne von harmonisch ist hier wenig- stens die private Wahrnehmung kann & darf ungetrübt Harmonie & Schönheit erkennen & benennen Eine heroische Aufgabe In hässlichen & disharmonischen Zeiten ist das Erkennen der Schönheit Die Hoffnung auf den nächsten Morgen steigt empor aus dem Sonnenuntergang ist Eine Fehlinterpretation kann verheerende Folgen haben Alle Taten sind Folgen Vorherigen Taten Gingen Taten voraus Wohin gingen sie? Folgten wir ihnen? In die Entwicklung oder Ins Verderben(?) scheinen wir uns willenlos einzufügen Die Sonne beschiene diesen Prozess wäre nicht jetzt Dunkelheit am Werk die Alles umfängt Auch wenn keine Wolken den Blick zu den Sternen versperren so erscheint die Dunkelheit doch absolut als könne sie nichts von ihrer Intensität verlieren weder durch elektrisches noch durch Sternenlicht erzeugt eine besondere Schönheit ist für den Menschen ersichtlich nicht aber durch ihn erschaffen wir uns Schönheit immer wieder stetig expandierende Schönheit Für jeden Menschen wahrnehmbar & erlebbar
Lange war es still um die vom Aussterben bedrohte Gattung Doch jetzt steht das Thema wieder auf der Agenda der Medien & Stammtische Eine Studie besagt dass Deutschland Schlusslicht ist In Deutschland werden prozentual zur Bevölkerungszahl die wenigsten Kinder geboren Weltweit wohlgemerkt Eigentlich sollte das ein Grund zur Freude sein denn je weniger Deutsche es gibt um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit dass ein dritter Weltkrieg ausgelöst oder erzwungen wird Aber anscheinend haben viele Menschen & auch viele Vertreter der Massenmedien weniger Angst vor einem weltweiten Krieg als vor dem schleichenden Aussterben der deutschen Rasse So ganz verschwunden ist die Rassenideologie der Nationalsozialisten in den Gedanken & Gefühlen der Medienlandschaft nicht Man sorgt sich um die Rente aber wer die Solidargemeinschaft demontiert sollte sich lieber um die Demokratie sorgen Auch potentiell fehlende Facharbeiter werden zum Problem stilisiert Aber mit einer wissenschaftlich begründeten vernünftigen Bildungs- & Ausbildungspolitik könnten fast drei Millionen Arbeitslose einen gut bezahlten Beruf ausüben zusätzlich entkämen noch einmal so viele Menschen dem Niedriglohnsektor & den Minijobs & würden in die Rentenkasse für Alle einzahlen Seit Jahrzehnten gehen die Geburtenzahlen zurück & noch immer gibt es ähnlich viele Arbeitslose Könnte das am System liegen? Nein denn die Systemfrage darf nicht gestellt werden Kapitalismus bringt Wohlstand für Alle Amen Die Weltbevölkerung wächst kontinuierlich & keiner weiß wie diese Menschen alle mit dem Nötigsten versorgt werden sollen Aber wenn die Menschen in einem Land Vernunft annehmen dann wird ihnen das als Versagen & Egozentrik vorgeworfen Über Fünfzig Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht & Deutschland & seine selbsternannten & selbstgerechten Eliten schwadronieren davon nicht alle Flüchtlinge aufnehmen zu können kurz nachdem sie ihrer Angst vor dem Bevölkerungs-Rückgang in Deutschland Ausdruck verliehen Fünfzig Millionen Menschen warten nur darauf mit gerechter Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen & ein würdiges Leben führen zu können Wo ist das Problem? Es gibt kein deutsches Blut! Deutschland ist eine Konstruktion die problemlos umgestaltet werden kann! Kultur ist immer im stetigen Wandel! Jeder Mensch schließt sich mit Gleichgesinnten zusammen & lebt den kulturellen Quatsch aus den er für sinnvoll & wichtig & richtig hält Ihr dürft weiter Karneval & Schützenfest feiern Keiner wird euch eure Leidenschaften streitig machen Vielleicht werden sie an Einfluss verlieren Aber Leidenschaften sind nicht zum dominieren sondern zum genießen da Was wird sich schon groß ändern wenn sich die definierten Gruppen miteinander vermischen Die durchschnittliche Hautfarbe der Menschen wird dann etwas brauner sein Gut so dann wird die Hautkrebsrate sinken die Menschen brauchen weniger Sonnencreme & müssen nicht mehr so oft ins Solarium Hey werdet mal locker ihr Stolz & Ehre & Blut Verehrer Es gab schon Hochkulturen auf der Welt als die Stämme aus denen vermeintlich die Deutschen entstanden sind noch Naturvölker waren Trotzdem die BRD hat der Welt bedeutende Errungenschaften zu geben Brot & Bier da macht uns keiner was vor & jetzt exportieren wir noch unsere geringe Geburtenrate in alle Welt dann werde sogar ich vielleicht noch zum Missionar Durch deutschen Pioniergeist hat der Planet Erde wieder eine Zukunft Wenn die Weltbevölkerung auf vier Millionen Menschen gesunken & der Kapitalismus überwunden sein wird dann besteht berechtigte Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben für alle Weltbürger
Das Aufweichen bestehender Grenzen im Sinne von Durchlässigkeit unter bestimmten Umständen scheint das Verhärten anderer Grenzen zur Folge zu haben Fortschrittlich & weltoffen aber Alles hat seine Grenzen Waren dürfen & sollen ungehindert passieren Menschen müssen sich profilieren & qualifizieren um in die vermeintliche Freiheit spazieren zu können Jeder wirtschaftlich verwertbare Mensch ist willkommen wenn er Profite für die Wirtschaft verspricht Alle Anderen sind unerwünscht aber leider Existent sind auch die Leichen Sie wollten die Grenzen überschreiten um ihre Lebenssituation potentiell zu verbessern Wer den Tod weniger fürchtet als das Leben ist zu großem Wagnis bereit Das Leben nach eigener Vorstellung verändern zu können & zu dürfen sollte Menschenrecht sein Jedoch die Menschenrechte sind reine Theorien & keine Handlungsvorgaben Der Friedensnobelpreisträgerin fällt es schwer den Frieden in die Welt zu tragen noch schwerer fällt es ihr Frieden in sich zu finden Wer Jahrzehnte lang eine Politik der Abschottung & Ausgrenzung betreibt gepaart mit einer rücksichtslosen am Profit orientierten Wirtschaftspolitik führt Krieg gegen die hoffenden Grenzgänger & die hoffnungslosen Bleibenden Der Tod ist allgegenwärtig er tötet mit zivilisierten Waffen von ordentlichen pünktlichen & fleißigen Händen erschaffen zur Befriedung der Welt Je mehr Tote es an den Grenzen gibt um so weniger potentielle Grenzüberschreiter gibt es Faschistoide Rechnungen gehen nicht auf Über Fünfzigmillionen Menschen sind weltweit auf der Flucht & keine Grenze in Sicht Ist hier kein Platz muss dort mehr Platz sein auch wenn dort weniger Platz ist Das destabilisiert & instabile Situationen bewirken Flucht Wohin mit der stetig steigenden Flut? In die Fluten der Meere? Auf das Schlachtfeld der Ehre? Ach wenn doch mehr Platz in den Köpfen wäre
Als eine Mischung aus Natur & Kultur sitze ich da & starre auf die Wände Es ist bereits nach zwei&zwanzig Uhr Der April neigt sich dem Ende
Gleich schon wird der erste Mai sein Ich bin wirklich gerne hier In diesem Raum, auf dieser Welt, in meinem Sein & schreibe Worte auf Papier
Das ist wohl eine kulturelle Handlung doch meine Natur ist sehr bigott Menschwerdung heißt Verwandlung vom Einzeller hin zum Gott
Intensive Musik erfüllt der Raum Alles wirkt erstaunlich irreal Jede Wahrheit ist ein Traum & Träume sind zumeist fatal
Die Vorstellungen sind genormt als könne man das Glück erzwingen Wer seine Form niemals verformt kann nicht über seinen Schatten springen
Die Natur hat ihre Grenzen doch die Kultur kann kolossal mit Visionen, Utopien & Gestaltung glänzen Leider bleibt sie viel zu oft banal
Was soll ich da noch großes sagen als Elfenbeinturm-Utopist Ich könnte nach dem Sinn des Ganzen fragen Was wenn das Leben nur ein Trugschluss ist?
Wir nehmen wahr & deuten & glauben Realitäten zu erfassen Oft hören wir die Glocken läuten doch es hat nur jemand einen Furz gelassen
Dienstag 08.09.2015 - Sechs neue Texte
Mein Kopf spielt Verrückt sind die Sockel auf denen Die Demokratie steht zu ihren Vorteilen nicht aber Zu ihren Nachteilen gehört die Unterdrückung von Minderheiten sind Gruppen von Menschen die sich aufgrund eines Merkmals oder einer Neigung deutlich von den anderen Menschen unterscheiden zwischen richtig & falsch & berücksichtigen nicht dass sie selbst auch in mehreren Bereichen einer Minderheit angehören genauso wie sie Teil der Mehrheit sind Es kann keine homogene Gesellschaft geben Irgendetwas stört mich Beim Atmen gelangt Sauerstoff in den Körper & in Die Blutbahn ist der Weg auf dem der Sauerstoff transportiert Wird ein Ablauf behindert verändert sich Vieles Wenn nicht sogar Alles beeinflusst Alles ist Unterdrücker & Unterdrückter stehen in einem konstitutionellen Zusammenhang Das Denken ist gestört wenn es gestört wird durch Geräusche Kopfschmerzen oder auch Klischees & Vorurteile fördern das Entstehen & Bestehen Von Ungerechtigkeiten kann eine enorme Kraft ausgehen Die Fähigkeiten verwandeln sich zu einer ganzheitlichen Unfähigkeit & erzwingen Das Scheitern ist Teil Des Erfolges Wesen liegt nicht im Siegen oder Gewinnen sondern im Gelingen & in gelingender Kommunikation geht das Wissen über Kommunikation Voraus gehend bedarf es noch der ethischen Haltung Die Gleichwürdig- & Gleichwertigkeit aller Menschen gepaart mit Sachverstand Fremd- & Selbstverständnis & Impulskontrolle könnten Utopien & Visionen Wirklichkeit werden Lassen wir uns nicht Unterdrücken wir nicht
Es ist eines dieser Probleme die in der persönlichen Wahrnehmung durchaus als schwerwiegend erlebt werden Jedenfalls wenn das Individuum ein einigermaßen gesichertes Leben führen kann In der globalen Betrachtung hingegen ist es ein eher nebensächliches Problem Jedenfalls wenn man es mit den wirklich existenziellen Problemen vergleicht Da das Individuum aber immer auf die eigene individuellen Wahrnehmung & Wertung dieser Wahrnehmung angewiesen ist kann ein relativ unbedeutendes Problem relativ bedeutungsvoll daher kommen Du gehst Deinen Weg & weißt dass Du noch eine gute halbe Stunde zu gehen hast ehe Du Deine Wohnung erreichen kannst Plötzlich verspürst Du den Drang Deines Darms sich entleeren zu wollen Beim der ersten Drangphase ist es noch harmlos denn Du brauchst nur gegen den Drang zu arbeiten & kurz darauf scheint dieser Drang zurück gedrängt worden zu sein Aber & Du hast es gewusst schon nach wenigen Minuten drängt der Darm wieder auf Entleerung Immer wieder & immer öfter musst Du den Drang zurück drängen Bei jedem Intervall werden die Schmerzen größer & der Aufwand zur Verhinderung des Unvermeidlichen steigt Alle drei Minuten musst Du nun stehen bleiben & die Arschbacken kräftig zusammen kneifen Im Gehen könntest Du für nichts garantieren Auch wenn Du es nicht wahrhaben willst Dein Schließmuskel ist nicht ganz dicht Was für eine Quälerei Ein Königreich für einen Donnerbalken Sicherlich Du könntest irgendwo an schellen & höflich fragen aber wir sind hier in Deutschland da macht man sehr viel Scheiße aber man scheißt nicht in fremde Toiletten Wir sind eine Bevölkerung aus verklemmten Feiglingen & Du bist mitten drin Diese Analyse der hiesigen Gesellschaft hilft Dir leider auch nicht weiter Es rumort & drängt nach Draußen & Du weißt nicht wohin mit Dir & Deiner Scheiße Jeder Hund würde jetzt einfach ungeniert mitten auf den Gehweg kacken & jeder ignorante Hundebesitzer stünde daneben als sei nichts & ginge dann weiter & niemand störte sich daran weil es so ätzend selbstverständlich ist dass Hunde kacken wohin sie wollen & Menschen Hunde kacken lassen ohne sich um die Exkremente zu kümmern Du aber darfst Deine Notdurft trotz erheblicher Not nicht verrichten weder auf dem Gehsteig noch auf der angrenzenden Wiese geschweige denn auf dem Spielplatz Du würdest nicht nur zum Gespött sondern auch zum Sündenbock des Ortes Es bleibt Dir nichts anderes übrig als die Muskeln gegen den Darm anzuspannen & zu warten bis der akute Drang nachlässt & ein weiter Gehen möglich ist Die kurze Zeit der Entkrampfung nutzt Du dann um möglichst schnell dem Ziel entgegen zu gehen denn schon bald geht es wieder los Was raus muss muss raus Zuerst erfolgt ein Stechen im Darm & es drückt mit aller Macht & Du drückst zurück Der Schweiß steht Dir auf der Stirn & Du hast das Gefühl noch nie so verzweifelt gewesen zu sein denn die aktuelle Wahrnehmung ist immer die drängendste erst recht wenn es so drängt wie es gerade drängt Du sehnst Dich nach Deinem Klo wie Du Dich noch nie nach etwas gesehnt hast (siehe Zeile 85) Noch immer musst Du etwa zehn Minuten gehen grob überschlagen heißt das dass Du noch ungefähr drei mal stehen bleiben & kämpfen & leiden musst Du kommst dem Ziel näher Direkt vor der Wohnung geht es nochmal los Die Schließmuskel sind kurz vor dem Versagen Durchhalten Alles zusammen kneifen Zähne zusammen beißen Tür aufschließen Die Treppe zu erklimmen mit zusammen gepresstem Arsch ist eine Gratwanderung Oben angekommen schnell noch die Jacke aus ins Bad Hose auf & runter Deckel hoch setzen & entspannen endlich frei Mit gewaltigem Druck & Getöse pladdern die zusammengequetschten verdauten Nahrungsreste in die Schüssel Welch grandioses Wohlgefühl So muss das Paradies sein Es gibt einen Gott ein Leben nach dem Tod Alles ist in diesem Augenblick enthalten Das ist Freiheit in ihrer stimmigsten Bedeutung Die Freiheit sich gehen zu lassen Wäre es nicht wünschenswert wenn diese Art von Problemen die schlimmsten wären die ein Mensch im Leben bewältigen muss? Wenn sich die Probleme dann noch auf solch befreiende Weise lösen ließen dann wäre das Leben wirklich lebenswert
Die Nacht war eiskalt gewesen Der gefrorene Tau bildete an einigen Stellen faszinierende Eisblumen Jetzt um zehn Uhr morgens ist die Umgebung durch das Sonnenlicht bereits so stark aufgeheizt worden dass alle Eiskristalle geschmolzen sind Nur noch wenige Stellen sind nass vom Tauwasser Das Sonnenlicht trifft ungehindert auf diesen Teil des Planeten Weder Wärme noch Licht werden durch Wolken abgeschwächt Der kühle Wind allerdings relativiert die potentielle Wärme & verhindert den ersten heißen Tag Des Jahres streben nach historischer Größe schmälert den Genuss der Frühlingssymptome Kriege & Erdbeben lassen sich nicht durch Sentimentalitäten verhindern Keine Verelendung sollte durch das Streben nach Gerechtigkeit Gerechtfertigt werden können kollektive Strafmaßnahmen Nur durch Scheinheiligkeit lässt sich der Schein eines Heiligenscheins erwecken während man die Grundrechte Mit Füßen tritt der oben Stehende auf den unten Liegenden ein & behauptet dann Dass muss so sein um der Gerechtigkeit & des Wohlstands & Des Friedens Willen ist es nicht dass um Seinet Willen Krieg geführt wird zwischen menschlichen Identifikationsgruppen zum Wohle Der eigenen Gruppe steht man näher & gesteht man eher Privilegien zu Gegen jedes Mitgefühl & gegen jede Vernunft hat immer auch einen unvernünftigen Anteil Was der eigenen Gruppe größte Freude ist bereitet der anderen Gruppe größten Verdruss & der einzelne Mensch verliert seinen gesunden Menschenverstand & seine Intuition Im Sog der Gruppenmeinung wird der Heilige zum Schein & der Schein wird heilig gesprochen
Gedankenverloren aus dem Fenster auf die nahe Umgebung schauen & sich selbst dem Augenblick anvertrauen In der Stundenuhr rieselt der Sand unaufhörlich durch das winzige & doch viel zu große Loch aus der oberen in die untere Kammer Vielleicht ist der Zeitvorrat zum größten Teil verbraucht & das Ende schon bald erreicht Was bliebe von mir wenn ich jetzt ginge? Was nähme ich mit dorthin wo ich dann wäre Wenn ich dann noch sein könnte? Auf der Wiese sitzt eine Elster majestätisch wie ein Kind ernsthaft wie ein Clown der mit der Welt spielt um zu leben Die Elster ist die Elster ganz & gar & unveränderbar Sie weiß nichts von den Gedanken der Menschen nichts von deren Zweifeln & Zukunftsängsten auch nichts von des Menschen Hang zur Selbstüberhöhung & Selbstzerstörung Sehr wahrscheinlich jedenfalls Im Namen irgendwelcher austauschbarer Zugehörigkeiten werden brutalste & zerstörerischste Kämpfe gekämpft Die Elster lebt & sie trachtet danach weiter zu leben & Leben weiter zu geben Aber sie denkt auch nicht besonders vielschichtig Gut das machen viele Menschen auch nicht Die Gefühle der Elster sind sehr wahrscheinlich ausgeprägt egozentrisch Gut auch das ist bei vielen Menschen nicht anders Aber es gibt doch einen Unterschied Die Elster als Tier reproduziert die immer gleichen Verhaltensweisen Der Mensch hingegen gestaltet sein Leben immer wieder anders Nicht immer zu seinem Vorteil nicht immer zum Vorteil anderer Menschen aber der Mensch schafft Kultur Die Elster ist wunderschön aber nur weil der Mensch Schönheit definiert Der Elster ist ihr Aussehen egal sie hüpft auf der Wiese herum auf der Suche nach Nahrung oder Baumaterial für ihr Nest Der Mensch schaut ihr dabei zu denkt nach & fühlt sich aus der Welt vertrieben weil er nicht mehr hierher passt
Das eigene Leben ist Ebensowenig zu verstehen ist Das Leben als Solches ist & bleibt ein Rätsel Trotz all der wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es auf die existenziellen Fragen nur vage Antworten Spüren hingegen lässt sich das lebendig Sein & die Wahrnehmungen der Sinne sind wirkungsvoll Im Körper geschehen diverse chemische Prozesse werden ausgelöst durch das Aufeinanderprallen zweier oder mehrerer Stoffe Ob aber die menschliche Persönlichkeit & deren Verhaltensweisen durch die chemischen Reaktionen entstehen oder die chemischen Reaktionen stattfinden weil der Mensch verschiedenste Prägungen erfährt ist nicht Endgültig geklärt Ist Nichts Nichts oder etwas Undefinierbares? Fast alle wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden im Nachhinein in Frage gestellt & weiter entwickelt nicht selten sogar vollständig revidiert & durch eine neue unwiderlegbare Erkenntnis ersetzt Mein Leben ist für keinen anderen Menschen wahrnehmbar & für mich ist die Wahrnehmung eines anderen Menschen unzugänglich Dennoch ist es dem Menschen gegeben sich in das Leben eines anderen Menschen hinein zu versetzen zu erahnen & zu erspüren was der Mensch ungefähr wahrnimmt Einfühlungsvermögen & Mitgefühl können die Rätsel des Lebens nicht lösen aber das Leben Ermöglichen wir Allen Alles was wir uns selbst Zugestehen muss die Grundlage sein für unsere Äußerungen & Handlungen Des Menschen Ausdrucksformen sollten das Innere nach Außen kehren um die wissenschaftlichen Erkenntnisse durch sozial-emotionale Erkenntnisse ergänzen zu können
Vor ein paar Minuten nachdem ich das letzte Wort gelesen hatte klappte ich das Buch zu Es ist immer wieder ein gutes Gefühl ein Buch gelesen zu haben Viele Menschen sagen sie hätten ein Buch aus gelesen und meinen damit dass sie es ganz gelesen haben aber gelesen haben ist eindeutig Außerdem ist ein Buch nicht aus bloß weil es ein Mensch las Ein Buch lässt sich jederzeit wieder aufklappen & wieder & wieder lesen ohne es anschalten zu müssen Ein nicht vollständig gelesenes Buch hat der lesende Mensch nur an oder halb gelesen hier sind die Zusätze angemessen Jedenfalls las ich ein Buch & schlug es zu nicht aggressiv sondern ergriffen Das beim Zuknallen entstehende Geräusch schallt weit in meine Vergangenheit & widerhallt als eine Art Triumph zurück zu mir Nach einer sehr negativ prägenden Schulzeit in der ich das Lesen & Schreiben als Joch erlebte musste ich mir das Lesen & Schreiben mühsam erarbeiten Anfangs erschien es mir unmöglich ein Buch mit über zweihundert Seiten zu lesen Allein die Fülle an Buchstaben & Worten ließen mich verzweifeln Dennoch war in mir der Wunsch zu lesen trotz aller Prägungen & Blockaden & Selbstzweifel Ich wollte lesen auch wenn sich in mir alles sträubte Etwas in mir wusste dass sich das Lesen für mich als gut erweisen würde Es wurde zu einem guten Teil meines Lebens Das vor kurzem zugeschlagene Buch ist wirksam in mir Es erregte mein Mitgefühl & regte mich zum Denken an So soll es sein Das Lesen ist nicht lebensnotwendig Aber es ist notwendig zu lesen wenn man das Leben im ein&zwanzigsten Jahrhundert für die Menschen lebenswert gestalten will Denn wir brauchen Erinnerungen als Mahnung & Visionen als Anregung
Mittwoch 05.08.2015 - Sechs neue Texte
Steht das Jahr zweitausend&fünfzehn unter einem schlechten Stern? Wenn ja stünde es dann nicht unter vielen Sternen & könnten dann nicht auch gute Sterne darunter sein? Kann ein Stern schlecht sein oder werden? Wenn ein Stern schlecht ist hat er dann negativen Einfluss auf das Jahr welches sich unter ihm befindet? Es geschahen & geschehen in diesem Jahr viele Dinge die das Zeug dazu haben die Lebensqualität der Menschen denen es bislang relativ gut ging extrem zu verschlechtern Ist das Gerede vom dritten Weltkrieg vom Zusammenbruch der Wirtschaft oder von der Verwandlung des kalkulierbaren Wetters hin zu einem unkalkulierbaren Klima ein schlechtes Omen? Müssten wir vielleicht einfach das Reden einstellen um den potentiellen Katastrophen zu entgehen oder ist das Reden über denkbar mögliche & sehr wahrscheinliche Gefahren für die Menschheit Voraussetzung für die Verhinderung oder wenigstens Abschwächung der Folgen hedonistischen Handelns Beim scheinbar verbotenen Blick hinter die Kulissen der Konflikte stellt man fest dass der Dualismus im Sinne eines gut & böse Denkens ein schlechter Berater ist Jedenfalls wenn ein Interesse an einer Lösung der Konflikte besteht Für Diejenigen die profitieren von den Konflikten ist der Dualismus das Mittel der Wahl zur Sicherung ihrer Profite Wer profitiert von Kriegen & von den Ängsten vor Kriegen hat kein Interesse daran Kriege zu beenden oder zu verhindern Das Jahr zweitausend&fünfzehn ist wahrscheinlich ein Jahr wie viele andere Weder ein Stern noch eine Sternenkonstellation & auch kein Gott ist verantwortlich für die quantitative & qualitative Steigerung der Intensität der privaten nationalen & globalen Konflikte Allein menschliche Gier & Arroganz auf der einen & menschliche Not & Ohnmacht auf der anderen Seite bilden den Nährboden für das schleichende Wachstum der Zerstörung
Ein Unglück ist Ein Unglück ist nicht gleichwertig denn nur wenn nationale politische oder religiöse Identifikation mit den Opfern vorhanden ist ist ein Unglück von Bedeutung hat ein Unglück nur wenn wir uns betroffen fühlen Ein Flugzeug stürzte ab alle Passagiere starben Eine schreckliche Tragödie für die Hinterbliebenen Die Vorstellung in einem Flugzeug zu sitzen während es abstürzt erfüllt mich mit Grauen Dieses entsetzliche Ereignis ist es wert erwähnt zu werden in den Nachrichten Die Medien haben die Pflicht zu berichten Aber es reicht am entsprechenden Tag sachlich & zusammengefasst über das Unglück zu berichten Dann sollte das Thema erst wieder auf der Tagesordnung erscheinen wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind & die Bevölkerung mit Fakten versorgt werden kann Was aber passiert fast reflexartig bei solchen Katastrophen? Selbst die seriösesten Medien berichten von morgens bis abends & wochenlang über das Ereignis Als wenn der Absturz dadurch rückgängig gemacht werden könnte oder die Toten wieder zum Leben erweckt würden oder die Angehörigen der Opfer verlören durch das mediale Dauerfeuer ihren Schmerz & ihre Trauer Pathos & Theatralik sind in solchen Fällen unerträglich aber anscheinend unvermeidlich Weil sich über siebzig Deutsche in dem Flugzeug befanden sind wir betroffen Es scheint in unseren Köpfen immer noch wertvolles, weniger wertvolles & wertloses Leben zu geben die täglich verhungernden Menschen bewirken keine Gefühle in uns Es grassiert die schleichende Inflation des Mitgefühls Sterben aber Menschen mit denen wir uns identifizieren heucheln wir gebetsmühlenartig Betroffenheit Sachliche Informationen & Hilfe für die Hinterbliebenen sind sinnvolle Maßnahmen Doch etliche Reporter fahren an die Schule & fragen Schüler über ihre abgestürzten Mitschüler aus um live aus der echten Betroffenheit zu berichten & künstliche Betroffenheit zu erzeugen Perversion unter dem Deckmantel der Informationspflicht Hier wird der Bildungsauftrag systematisch verweigert & der Sensationsgeilheit geopfert Der qualitative & hochwertige Journalismus wird von den quantitativen Stimmungsmache - mal Mitleid, mal Wut - fast vollständig verdrängt Dem Profit zur Ehre
Die Nacht war kalt einem Februar angemessen dicker Raureif Allerorten an diesem frühen Morgen Das sich ausbreitende Licht über dem Horizont lässt die Drehung der Erde erahnen Wie eine sich langsam öffnende Blüte entfaltet sich die Sonne & schon nach kurzer Zeit betreibt sie als leuchtender Kreis die Tagwerdung In der ersten Sonneneinstrahlung löst sich der gefrorene Tau auf Einige ganztägig im Schatten liegende Schneereste widersetzen sich der Verflüssigung Die durch die Sonne hervorgerufene Wärme erzählt vom Frühling Die Vögel singen als sei nicht Februar sondern Mai Alles löst Sehnsucht aus weil Sehnsucht nicht befriedigt werden kann Sie speist sich aus dem Augenblick richtet sich aber auf die Zukunft in der Alles immer so sein soll wie im gegenwärtigen Augenblick Ein früher Morgen im Februar sonnendurchflutet & nahezu zeitlos beinhaltet das ganze Leben Die Suche nach Perfektion ist verinnerlichte Unzufriedenheit Perfektion spielt in der Wahrnehmung keine Rolle Der Mensch kann sich weder Außen noch Innen entfalten noch kann er etwas gestalten ohne immer wieder inne zu halten & glücklich zu sein für Augenblicke Der Raureif glitzert in der selben Sonne die auch das Gesicht wunderbar erwärmt wenn man es ihr zuwendet
Da sitze ich wieder wie jeden Abend seit Jahr & Tag höre traurige Lieder versuche mich zu bilden & zum Ausdruck zu bringen (nicht gleichzeitig natürlich) Es passiert nicht viel in diesen Vorstunden der Nacht Manchmal sickert das leichte Sein durch einen schweren roten Wein in mein Gehirn hinein Dazu die beste Musik des Jahres zweitausend&vierzehn etwas zu Essen & ein Feuer im Ofen Perfekte Bedingungen für eine glückliche Zeit voller Dankbarkeit für ein lebenswertes Leben Dennoch Die Unzufriedenheit mit der eigenen Persönlichkeit & das latente Gefühl zu versagen nagen am Glück wie eine Ratte an einem Stück Fleisch Des Einen Tod sichert des Anderen Leben Die Menschen streben nach höherem Erleben & gelangen zumeist nur zum Recht des Stärkeren Nur wer sich in einer einigermaßen starken Position befindet hat das Recht auf Privilegien Eindeutig privilegiert sitzt der Körper da & versucht zu genießen Während der Geist philosophiert lässt die Seele schwarze Rosen sprießen Alles ist gut Alles ist schlecht mir fehlt der Mut mich einzusetzen für das Recht auf ein privilegiertes Leben für Alle Ein Widerspruch vielleicht auch nicht Jeder Mensch hat das Sonderrecht sein Leben individuell nach den eigenen Bedürfnissen & Wünschen & Ideen zu gestalten
Es hilft kein teurer Stift wertvolle Texte zu verfassen Wenn die Muse dich nicht trifft dann kannst du es auch lassen
Welch wunderschöner Stift der muss zu Höherem berufen sein Wer in eine goldne Schüssel schifft erschafft noch lange keinen Wein
Schwer liegt er in der Hand, der tolle Stift Es funkeln seine Glasedelsteine Doch häufig ist der Schein ein Gift
Für das Geschehen hinter der Fassade Jetzt hab ich einen wundervollen Stift aber ein halbtotes Schreiben - zu schade
Irgend Was Ist egal gleich gültig oder gleich geartet? Mir ist es Gleich passiert vielleicht Irgend Was soll das Bedeuten(?) Taten mehr als Worte(?) sind Orte der Kommunikation ist Austausch von Persönlichkeit ist Ausdruck der Individualität ist So oder so es bleibt Sich gleich machen aus Angst vor Repressalien sind die Grundlagen der Macht Der Mächtigen größte Gefährdung ist die Ausdifferenzierung der Masse in einzelne sich ihrer Selbst bewussten Menschen die sich nicht anpassen sondern ausbrechen aus Den vorgesehenen Rollen durch Überzeugungen & Leidenschaft Neues Leben einhauchen als Akt der Wiederbelebung bedeutet dass die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen aus den Fängen der Ideologien befreit & Zum Leben erweckt werden kann nur Was vorher bereits lebte kann sich unter guten Bedingungen erholen & Entwickeln wir Ideen für ein gleichwertiges & gleichwürdiges Zusammenleben nicht als homogene Einheit die im Gleichschritt marschiert & Gleichheit anstrebt sondern als heterogene Vielfalt mit persönlichen Ausdrucksformen
Samstag 04.07.2015 - 5 neue Texte
Ich mache mir schon mal Gedanken über das Leben & den Tod Wird mir jemand für mein Ich sein danken? Wer bricht mit mir zum letzten Mal ein Brot?
Wie wird mein Leben danach enden? Um welche Uhrzeit trifft des Todes Stich? Wird sich nach dem Tod das Leben wenden & wendet sich vielleicht ein Gott an mich?
Kann ich posthum weiter denken? Fühle ich im Jenseits auch noch Triebe? Ich möchte mir den Glauben schenken dass ich auch nach dem Tod noch liebe
Der Tod ist & bleibt ein Fragezeichen Wir wissen Nichts, das aber sehr entschieden & wollen im Jenseits Alles leben & erreichen wünschen aber den Toten: Ruhe in Frieden
Der Mensch ist personifizierter Gegensatz Er hat Angst vor dem Sterben & dem Tod lebt aber gleichzeitig für einen erdachten Platz im Paradies voller Liebe & ohne Not
Anstatt im Diesseits den Frieden zu ehren & die Nächstenliebe konsequent zu kultivieren versuchen sich die Menschen gegen alle Anderen zu wehren & geben Alles - um das Leben nach dem Tod zu idealisieren
Wie auch immer, ich werde dereinst sterben & dann wird es entweder schwarz oder weiß Irgendwer wird meine Aufschriebe erben & denkt vielleicht: Was soll ich mit dem Scheiß
Da sitzen sie dann, die Hinterbliebenen & fragen sich: Wohin wird die Reise wohl gehen für einen aus dem Paradies Vertriebenen & was zur Hölle soll auf dem Grabstein stehen?
Liebe Freunde, macht es Euch leicht Das hier vielleicht
Er wurde geboren & wurde zum Mann aber es lag ihm kaum etwas daran
Er liebte das handschriftliche Schreiben auf Papier seine Gedanken waren tendenziell queer
Zuweilen war er sehr cholerisch seelisch hingegen eher ätherisch
Unter Zeitdruck wurde er zum Tier manchmal trank er ein oder zwei Glas Bier
Lieber aber trank er schwarzen Tee & roten Wein Er wollte liebend gerne ein Liebender sein
Seine liebsten Tätigkeiten waren Denken, Lesen & Schreiben Er wollte stets die Dummheit mit Kultur vertreiben
Er wäre sehr gerne unbeschwert gewesen Aber er hatte ein schwerwiegendes Wesen
Er war in gewisser Weise sehr arrogant verachtete Stolz, Ehre & Vaterland
Er wollte den Lauf der Weltkugel lenken & der Menschheit die Formel zur Rettung schenken
Daran ist er natürlich kläglich gescheitert das hat ihn zu Lebzeiten schon öfter erheitert
Auf der Suche nach Gelassenheit Kultiviere ich den Streit verbietet sich Moral ist eine Frage der Einstellungen Menschlichen Verhaltens gegenüber funktionieren manche Lösungen nicht auch wenn sie manchen Menschen sinnvoll erscheinen Die bekannten Strukturen obwohl manchmal gewalttätig gelten nicht selten Als gut & richtig empfinden wir Alles Was uns selbst zugute kommt wird nicht in Frage gestellt um uns dieses Privileg nicht selbst verbieten zu müssen Genuss vor Gerechtigkeit ist eine moralische Haltung die Wirklichkeiten erzeugt & festlegt die Ethisch nicht zu vertreten sind alle aktiven & passiven Handlungen die zu menschlichem Leid führen sind Verbrechen die dann nicht bestraft werden wenn es indirekte Verbrechen sind oder die Verbrechen im Namen der Menschlichkeit getätigt werden Sie sind Teil eines Systems das Gewinner & Verlierer braucht Um existieren zu können benötigt jeder Mensch den uneingeschränkten Zugang zu allen Grundrechten Ohne eine solche Weltgesellschaftsordnung ist & bleibt jeder Versuch Frieden & Wohlstand für alle Menschen zu schaffen zum Scheitern verurteilt Entlarvt erweist sich die Larve als Raupe & eine Raupe kann zur Puppe werden diese wiederum zeigt als Schmetterling Eine andere Seite von sich selbst zu erkennen & auszuleben kann sich als heilsam für Alle Herausstellen sollten wir Die Fähigkeiten & Interessen des Menschen stehen In direktem Zusammenhang befinden sich das Denken & Fühlen Mitgefühl & Impulskontrolle sind die Voraussetzungen um eine gerechte Weltgesellschaftsordnung erarbeiten zu können
Eine gold- braue Flüssigkeit schwankt in einem Glas welches ich in der rechten Hand halte In der linken Hand halte ich den Stift mit dem ich diese Worte auf das Papier schrieb Jetzt schreibe ich weitete Wörter Immer wenn eines der Wörter mit dem letzten Buchstaben be- oder vollendet wurde ist die Gegenwart des Schreibens Vergangenheit Es ist unmöglich die Gegenwart als Gegenwart zu beschreiben Das Beschreiben eines Gedankens oder einer Wahrnehmung beschreibt eine gerade beendete Gegenwart die vielleicht auch in der aktuellen Gegenwart oder in einer Zukunft von Bedeutung sein kann Es ist nicht zu ermessen ob ein Gedanke oder eine Wahrnehmung auch nach dem Beschrieben werden noch von Bedeutung sein wird Erst wenn ich lese was ich geschrieben hatte kann ich erahnen ob die unwillkürliche Aneinanderreihung von Buchstaben & Wörtern potentielle Bedeutung hat Dann aber wurde die Lebenszeit bereits verwendet oder eben verschwendet Die Flüssigkeit in dem der Flüssigkeit nicht angemessenen Glas verströmt einen Geruch der die Synapsen in meinem Gehirn zu Freudensprüngen animiert Mein Gehirn freut sich auf Leichtigkeit & hofft auf eine unbeschwerte Zeit Der erste Schluck sei der Beste so heißt es in einschlägigen Kreisen daher zögere ich ihn hinaus auch um die Vorfreude welche angeblich die beste Freude sei ausgiebig auszukosten Doch jetzt ist es Zeit zu kosten Der erste Schluck der Flüssigkeit befindet sich in meinem Mund Ich schreibe bevor ich schlucke Die Annäherung an das Jetzt Auf den spröden Lippen bewirkt das Getränk ein leicht schmerzhaftes Kribbeln Die Zunge schlendert durch die minimalistische Flut Ein fast erregendes Brennen entsteht in der Höhle des Geschmacks Nach dem Schlucken pulsiert in Speiseröhre & Magen eine surreale Wärme Augenblicklich breitet in mir ein Vogel die Flügel aus & fliegt in meinen Kopf hinein Das Gewicht des Lebens wird leichter Durch eine rotierende Handbewegung lasse ich die restliche im Glas befindliche Flüssigkeit kreisen Weil es mir gefällt der Flüssigkeit beim drehen zu zusehen Vielleicht aber wirkt jetzt & hier die Werbung nach die ich vor vierzig bis dreißig Jahren unbewusst verinnerlicht hatte Dann wäre Werbung wirklich Wirksam ist auch das Produkt welches nach Konsum Entspannung suggeriert Unbeschwert bin ich deswegen aber nicht Das scheint mir nicht gegeben So muss ich eben das Leben beschwert erleben
Ich habe eine Entscheidung getroffen weil der Status Quo nicht zu ändern ist Ab heute wird gefeiert, geprasst & gesoffen Ab sofort bin ich Fatalist
Was für eine tolle Befreiung mein Gewissen ist leer & mein Bauch ist voll Ich bitte Niemanden mehr um Verzeihung denn es kommt hat so, wie es kommen soll
Alles geschieht nach einem Masterplan wer oder was der Master ist, ist egal Mitgefühl ist Größenwahn Was konsumiere ich? Ist meine größte Qual
Mir geht es allumfassend gut Ich kultiviere egozentrischen Genuss Nach mir die Sintflut Denn mich beherrscht der Hedonismus
& spricht mich von aller Verantwortung frei Ich muss nur mir & meinen Wünschen nützen Der Rest der Welt ist mir gänzlich einerlei Der Fatalismus wird mich schützen
vor Gerechtigkeit & Sozialromantik Alles hat eine bestimmte Zeit wenn Krieg kommt, kommt halt Krieg Wer Leid erfährt, erfährt halt Leid
Weil Alles schon geplant ist & fest steht gibt es auch nichts zu gestalten Ich denk an mich, solange es noch geht & werde mich an meine Bedürfnisse halten Ich setze mich für meinen Vorteil ein Ach ist das schön ein Ignorant zu sein
In unregelmäßigen Abständen fräst das Krächzen einer Krähe Furchen in die Stille des Augustabend Stilllebens Eigentlich kann von Leben gar keine Rede sein denn es passiert einem Bild nicht unähnlich nicht viel oder besser gar nichts Obwohl streng genommen immer etwas passiert Aber die auf die Umgebung eingestellten Sinne suggerieren zuerst einmal Stille & Ruhe & Bewegungslosigkeit Die Antwort einer zweiten Krähe oder ist es eine Frage? bohrt sich durch die Abendruhe & tötet diese Dann nach jedem Geräusch die bombastische Auferstehung der Stille Jetzt zerrt eine Grille an den Saiten ihres Instruments Die Luft scheint zu vibrieren durch die schwirrenden Töne Die dezenten & unsichtbaren Bewegungen der Luft lassen Blätter & Äste innig ineinander verschlungen miteinander tanzen Massive Wolkenansammlungen verschieben sich in einem kaum wahrnehmbaren Tempo zu immer neuen Skulpturen die kaum konstruiert schon wieder durch sich selbst dekonstruiert werden Es stimmt mich zuversichtlich dass es Situationen & Ereignisse gibt die mich ehrfürchtig staunen lassen Die Vehemenz minimaler Bewegungen & kaum hörbarer Geräusche füllen Herz & Seele mit Liebe & Frieden Kein Klischee ist dazu fähig mir meine Wahrnehmung zu zerstören Aller Verzweiflung & Angst allem Zorn & aller Cholerik Aller Ohnmacht & Hilflosigkeit & Macht in mir stehen eine unerschöpfliche friedliche Liebe & liebevolle Friedfertigkeit gegenüber Ich bin froh darüber & dankbar dafür weder dem Selbst- noch dem Fremdenhass verfallen zu sein
Montag 08.06.2015 - ácht neue Texte
Lange war es still um die vom Aussterben bedrohte Gattung Doch jetzt steht das Thema wieder auf der Agenda der Medien & Stammtische Eine Studie besagt dass Deutschland Schlusslicht ist In Deutschland werden prozentual zur Bevölkerungszahl die wenigsten Kinder geboren Weltweit wohlgemerkt Eigentlich sollte das ein Grund zur Freude sein denn je weniger Deutsche es gibt um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit dass ein dritter Weltkrieg ausgelöst oder erzwungen wird Aber anscheinend haben viele Menschen & auch viele Vertreter der Massenmedien weniger Angst vor einem weltweiten Krieg als vor dem schleichenden Aussterben der deutschen Rasse So ganz verschwunden ist die Rassenideologie der Nationalsozialisten in den Gedanken & Gefühlen der Medienlandschaft nicht Man sorgt sich um die Rente aber wer die Solidargemeinschaft demontiert sollte sich lieber um die Demokratie sorgen Auch potentiell fehlende Facharbeiter werden zum Problem stilisiert Aber mit einer wissenschaftlich begründeten vernünftigen Bildungs- & Ausbildungspolitik könnten fast drei Millionen Arbeitslose einen gut bezahlten Beruf ausüben zusätzlich entkämen noch einmal so viele Menschen dem Niedriglohnsektor & den Minijobs & würden in die Rentenkasse für Alle einzahlen Seit Jahrzehnten gehen die Geburtenzahlen zurück & noch immer gibt es ähnlich viele Arbeitslose Könnte das am System liegen? Nein denn die Systemfrage darf nicht gestellt werden Kapitalismus bringt Wohlstand für Alle Amen Die Weltbevölkerung wächst kontinuierlich & keiner weiß wie diese Menschen alle mit dem Nötigsten versorgt werden sollen Aber wenn die Menschen in einem Land Vernunft annehmen dann wird ihnen das als Versagen & Egozentrik vorgeworfen Über Fünfzig Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht & Deutschland & seine selbsternannten & selbstgerechten Eliten schwadronieren davon nicht alle Flüchtlinge aufnehmen zu können kurz nachdem sie ihrer Angst vor dem Bevölkerungs-Rückgang in Deutschland Ausdruck verliehen Fünfzig Millionen Menschen warten nur darauf mit ehrlicher Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen & ein würdiges Leben führen zu können Wo ist das Problem? Es gibt kein deutsches Blut! Deutschland ist eine Konstruktion die problemlos umgestaltet werden kann! Kultur ist immer im stetigen Wandel! Jeder Mensch schließt sich mit Gleichgesinnten zusammen & lebt den kulturellen Quatsch aus den er für sinnvoll & wichtig & richtig hält Ihr dürft weiter Karneval & Schützenfest feiern Keiner wird euch eure Leidenschaften streitig machen Vielleicht werden sie an Einfluss verlieren Aber Leidenschaften sind nicht zum dominieren sondern zum genießen da Was wird sich schon groß ändern wenn sich die definierten Gruppen miteinander vermischen Die durchschnittliche Hautfarbe der Menschen wird dann etwas brauner sein Gut so dann wird die Hautkrebsrate sinken die Menschen brauchen weniger Sonnencreme & müssen nicht mehr so oft ins Solarium Hey werdet mal locker ihr Stolz & Ehre & Blut Verehrer Es gab schon Hochkulturen auf der Welt als die Stämme aus denen vermeintlich die Deutschen entstanden sind noch Naturvölker waren Trotzdem die BRD hat der Welt bedeutende Errungenschaften zu geben Brot & Bier da macht uns keiner was vor & jetzt exportieren wir noch unsere geringe Geburtenrate in alle Welt dann werde sogar ich vielleicht noch zum Missionar Durch deutschen Pioniergeist hat der Planet Erde wieder eine Zukunft Wenn die Weltbevölkerung auf vier Millionen Menschen gesunken & der Kapitalismus überwunden sein wird dann besteht berechtigte Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben für alle Weltbürger
Schönheit ist eine individuelle Wertung der zumeist optischen Wahrnehmung basierend auf allgemeinen Maßstäben Windmühlen gelten vielen Menschen als schön wahrscheinlich weil es nur noch sehr wenige von ihnen gibt Wären alle Häuser Windmühlen gälten sie nicht als schön höchstens als normal Allerdings gibt es nicht wenige Menschen die Normalität zur Schönheit schlecht hin erklären Viele Kleidungsstücke gelten gerade weil viele Menschen sie tragen als schön Wahrscheinlich aber nur weil diese Kleidungsstücke vorher durch Manipulation zum Schönheitsideal stilisiert wurden Das kollektive Streben nach dem Ideal erzeugt Schönheit zumindest die Vorstellung davon denn das Ideal wird kaum je erreicht Die eigene Schönheit wächst in dem Maße wie man sich dem Ideal annähert Wird das Ideal verändert verändert sich auch die Schönheit Windräder sind sehr wahrscheinlich nicht schön denn es gibt zu viele von ihnen & sie streben nicht nach einem Ideal Es wäre wohl auch zu aufwändig die Dinger je nach Mode wieder zu modellieren Jedenfalls fuhr ich an einem sehr frühen Wintermorgen mit dem Auto auf einer Autobahn in Richtung Osten Die Sonne pinselte den Horizont rot-gelb an Über dieser Farbschicht erstreckte sich ein klar-blauer wolkenloser Himmel Ich blickte auf Fünfzehn bis Zwanzig Windräder die unregelmäßig am Horizont platziert waren Sie standen zu Zwei Dritteln in der rot-gelben Glut Das obere Drittel befand sich im blauen Meer Alle Windräder drehten sich mit einer hypnotischen Gleichmäßigkeit im Tempo eines takling blues Was für ein umfassendes Rotieren als wollten sie nicht nur das Glutrot mit dem Meerblau zu einer ganz neuen Farbe verquirlen sondern durch ihr unermüdliches Drehen sie Sonne aus der Versenkung heraus & hoch ziehen in das Leben eines neuen Tages Was für ein wunderschöner Anblick
Der Plattenspieler ist an den Verstärker angeschlossen Beide werden mit Strom versorgt & sind in Betrieb Der Plattenteller dreht sich mit Drei&dreißigeindrittel Umdrehungen in der Minute Die Nadel am Ende des Tonarms tastet die Tonrille auf der Schallplatte ab & wird in Schwingungen versetzt Diese wiederum werden in elektrische Signale verwandelt welche dann in den Lautsprechern umgewandelt werden zu Tönen die eine bestimmte Musik ergeben Es fühlt sich richtig an auf dem Sofa zu sitzen & gute Musik zu hören Die Schallplatte liegt nicht ganz flach auf den Plattenteller auf so dass der Tonarm bei jeder Umdrehung an einer Stelle leicht in die Höhe gehoben wird Das den Raum erhellende elektrisch erzeugte Licht spiegelt sich an einer Stelle des Plattentellerrandes An dieser Stelle lässt sich durch das sich leicht bewegende reflektierte Licht die Drehbewegung des Plattentellers erkennen Wie viel Luxus verträgt eine Seele? Welcher & wie viel Genuss sollte jedem Menschen zur Verfügung stehen & wann wird lebenswichtiger Genuss zum ignoranten Hedonismus? Die traurige Musik stimmt mich auf eine subtile Art fröhlich "Wenn ich mir was wünschen sollte" Das traurig sein hat ein enormes Potential Alles was ich mir zugestehe sollte jedem Menschen zugestanden werden & zugestanden werden können Wenn das aber nicht möglich ist? Wann wird die Ausgestaltung des Lebens zu einem Verbrechen? Was darf Vergnügen kosten & wer bezahlt die Zeche? Die Einkehr ins eigene Erleben hat entschieden viel zu geben ist aber dennoch keine Antwort auf die vielen drängenden Fragen das Leben der Menschen betreffend Vielleicht aber braucht es den einsamen Dialog um wichtige & zukunftsfähige Entscheidungen treffen zu können
Wer genau hinhört wird verstört sein von der enormen Lautstärke der Stille Kein Geräusch im eigentlichen Sinne beherrscht den Menschen in der Stille eher ein diffuses Rauschen lautlos aber deutlich wahrnehmbar Tief innen im Gehirn entsteht zusätzlich ein heller sirrender Ton der das Rauschen durchdringt wie ein Pfeil Jedes noch so leise Geräusch von Außen lässt die Stille sofort verstummen Das Motorengeräusch eines Autos dominiert schlagartig die Situation Kurz darauf wieder der Lärm der Stille Erschreckend fast bedrohlich rauscht & surrt es von Innen nach Außen & hüllt den Raum ein mit Innerer Leere Jeder noch so kleine Ton von Außen füllt die Leere wieder mit Tonmaterial Verstummt das Geräusch schreit wieder die Stille Immer wieder wiederholt sich das Spiel Erst wenn der Mensch beginnt der Leere mit Gedanken & Gefühlen zu begegnen hört die Stille auf zu schreien Dann ist sie augenblicklich der Nährboden für Genialität Einsamkeit & Stille sind keine Antworten auf weltgesellschaftliche Fragen aber Möglichkeiten sich den Antworten zu nähern Erst die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Innenwelt ermöglicht Selbstständiges Denken & emphatisches Fühlen sind die Grundlagen für friedliches & würdiges menschliches Zusammenleben
Die heilige Hure steht da & schaut durch Alles hindurch in eine göttliche Unendlichkeit Ihr Blick ist tot & lebendig kalt & heiß Sie ist unnahbar & über Alles erhaben Sie verkörpert die körperlose Spiritualität Sie lädt dich ein unter ihren Umhang zu kriechen & dich an ihrem dampfenden Körper zu wärmen & auf zu geilen Sie zelebriert die körperliche Lust wie das letzte Abendmahl Ihre Vergangenheit ist halb transzendierende Geistigkeit & halb sinnliche Gier Ihre Gegenwart ist von allem Schmutz & aller Schuld gereinigte Keuschheit & voller Körperflüssigkeiten feuchter Zügellosigkeit Ihre Zukunft ist wunschloses Eingehen in die große Harmonie & lüsternes Aufgehen in der Extase In ihr sind die großen Widersprüche vereint Sünde & Gebet als gleichzeitige Hommage an das Mensch Sein Sie sucht nicht noch will sie gefunden werden & doch scheint sie sich zu verlieren in selbstloser & bedingungsloser Liebe & sie scheint sich zu finden im Kampf der bedingten Liebe mit all ihrer Egozentrik Sie macht Hoffnung & Mut auf ein Leben mit Extremen Es ist möglich Heilige zu sein & Hure ohne an Selbsthass & Scham zu Grunde zu gehen Stolz & Demut als interne Kräfte nicht als dogmatische Forderungen oder Verurteilungen von Außen Sie ist des Menschen Spiegelbild
Ein kalter Raum an einem Januarmorgen die schräg & flach einfallende Sonne wärmt kaum Kondensierte Luftfeuchtigkeit an den Fensterscheiben lässt die Umgebung außerhalb der Fenster wie ein impressionistisches Gemälde erscheinen Irgendwo zwischen Traum & Wirklichkeit beginnt das Leben zu erwachen Kaum wahrnehmbar verändert sich der Stand der Sonne so dass Licht & Wärme sich schleichend ausbreiten Durch die geschlossenen Augen dringt das Sonnenlicht in die Wahrnehmung hinein Ein leicht waberndes intensives Rot erfüllt den Kopf schiebt sich von da aus in den ganzen Körper & erinnert an eine alt bekannte Geborgenheit Ab & zu schweben verschiedene große oder kleine klar begrenzte grüne oder blaue Flächen an der Innenseite der Augen vorbei Der Raum wird wärmer & das Wasser an den Scheiben beginnt zu verdunsten Die Welt draußen wird erkennbarer Viele Stellen dort Draußen sind überzogen mit gefrorenem Tau Die Außenwelt bleibt kalt die Wärme der Sonne kann sich nur innerhalb des Raumes behaupten Es scheint als geschähe Nichts Nur ab & zu fliegt ein Vogel durch das vermeintliche Stillleben manchmal lässt auch der Wind Äste & Sträucher schwanken So ähnlich muss Frieden sein Aber hinter Mauern oder außerhalb des Blickfeldes kann sich Alles ereignen
Konflikte eskalieren & werden nach lange anhaltender zerstörerischer Eskalation wieder deeskaliert Für kurze Zeit kann humanitäre Hilfe geleistet werden Der Konflikt sammelt Kräfte für die nächste Eskalation die noch tödlicher ausfällt Immer haben alle & sind alle beteiligten Parteien im Recht Das Recht zu töten & zu zerstören leitet sich aus der chronischen Bedrohung durch die Gegner ab Die eine Gruppe fängt an weil die andere Gruppe anfing weil diese sich vorher durch die eine oder andere Gruppe angegriffen fühlte Es gibt keine Ursache mehr Hier diktiert das System Es will sich selbst erhalten selbst wenn alle Konfliktgruppen den Wunsch verspüren den Konflikt zu lösen Das System erhält sich so lange selbst bis eine der Gruppen das eigene Verhalten verändert Man kann andere Menschen nicht verändern man kann nur sich selbst verändern & diese Veränderung wirkt auf die & bewirkt bei der anderen Gruppe etwas Weil aber zumeist alle Beteiligten an ihrem Recht & ihren Weltanschauungen fest halten unabhängig davon das Menschen unter diesem Recht & diesen Weltanschauungen leiden müssen & unabhängig davon ob dieses Recht ein Recht für selbsternannte Eliten ist & ihre Weltanschauungen andere Menschen unterdrücken ausbeuten & erniedrigen drehen sich Alle weiter in dem Teufelskreislauf aus Eskalation & Deeskalation Etwas wirklich Friedliches kann dabei nicht entstehen Egal welche Ursachen einen Konflikt haben entstehen lassen & welche Rechtfertigungen für das Anwendung von Gewalt vorgebracht werden Entscheidend für Veränderungen der Folgen der Vergangenheit ist der Schritt aus dem System Heraus aus der Logik Auge um Auge Zahn um Zahn sind Freibriefe für die Ausübung von Verbrechen
Lieber Gott ich weiß, dass Du weißt dass Du nichts von mir zu erwarten hast & ich natürlich auch von Dir keinerlei Unterstützung zu erhoffen habe Dennoch wende ich mich an Dich in Ermangelung einer anderen Kraft die das Zeug & den Willen dazu hat Wünsche zu erfüllen Ja lieber Gott das ist absurd aber mit derlei gedanklichen Widersprüchen kennst Du Dich doch bestens aus Allein die Grundidee eines Monotheismus ist schon derart absurd dass wir uns eigentlich blendend verstehen müssten Wer die Menschen blendet & konditioniert um ihnen ein zweifelhaftes Produkt oder besser Konstrukt als fehlerfreie Lösung aller Probleme zu verkaufen der wird mit einem empathischen Zweifler & zweifelhaften Pathetiker doch zu einem Kompromiss finden Ein Konsens ist wohl ausgeschlossen oder bist Du bereit bei den Verhandlungen bei Null anzufangen? Wohl kaum Du hast die Erde mit allem drum & dran erschaffen Ich hingegen erschaffe höchstens ab & zu Gedanken zur Entmachtung aller Götter Kein Konsens also Auch wenn das natürlich Ziel sein sollte Die Menschen versuchen sich gegenseitig zu zerstören & die Menschheit wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst auslöschen wenn sie sich nicht befähigt Konsense zu erarbeiten Dir kann das Alles egal sein Du hast Deine Ewigkeit Aber akuter Schmerz ist akuter Schmerz Kannst Du da nicht mal eingreifen Es gibt so viele Menschen die Deine Hilfe bitter nötig hätten Vollbringe doch ab & zu mal ein paar Wunder das ist doch ein Klacks für einen Allmächtigen Einfach kleine Wunder gegen Schmerzen aller Art auch wenn es keiner merkt Du wirst doch wahrlich schon genug ab gefeiert Mach doch mal was einfach aus Mitgefühl Verdammte Scheiße sei doch nicht so ätzend egozentrisch Hilf doch mal Scheiß doch auf: Die Menschen müssen selber..... bla, bla, bla Es gibt Menschen denen geht es beschissen Zieh sie doch mal aus der Scheiße heraus Bitte lieber Gott
Freitag 08.05.2015 - Sechs neue Texte
Jeder Mensch ist unsterblich zumindest in der eigenen Wahrnehmung des eigenen lebendig Seins scheint weder das Sterben noch der Tod vor zukommen Der Geist weiß Bescheid über die Zwangsläufigkeit des Todes aber das Gefühl beugt sich dem Zwang nicht & fühlt sich unsterblich Selbst die Verwundbarkeit wird immer wieder in Frage gestellt obwohl im Alltag immer wieder Wunden entstehen Die Seele pustet das Thema wie Krümel von einem Blatt als ginge sie das Ganze nichts an Verdrängung als Sicherung des Status Quo Der Mensch ist ein Wesen welches die Vergangenheit erinnern & analysieren die Gegenwart betrachten & die Zukunft bedenken & planen kann Das birgt viele Möglichkeiten das Leben aktiv zu gestalten aber auch Gefahren sich mit Fragen zu belasten auf die es keine Antworten gibt Die Suche nach den richtigen & wichtigen Fragen & nach den dazu passenden & Erkenntnis bringenden Antworten ist eine nicht zu bewältigende existenziell wichtige Aufgabe Denn wer seine Taten nur einfältig bedenkt & durchführt & keine kritischen Fragen stellt oder Antworten abwartet wird die Folgen des eigenen Handelns irgendwann ungefragt & ohne Möglichkeit zur Gegenwehr zu spüren bekommen Der Tod ist unumgänglich auch wenn der eigene nicht vorstellbar ist Vielleicht aber ergibt sich aus jedem erkalteten & harten Körper der irgendwann zu saften beginnt & bestialisch stinkend in die Kreisläufe der Natur eingehen wird etwas Ungeheuerliches Es kann doch nicht sein dass es Dich & mich irgendwann einfach nicht mehr geben soll
Ich muss das blöde Heft noch voll kriegen das wäre, am Endes des Jahres ein Licht Das Heft würde dann auch nicht mehr wiegen hätte aber - subjektiv erlebt - mehr Gewicht
Es fehlen noch neun kleinkarierte Seiten die ich mit Worten zu füllen gedenke Schwierig ist es nicht, Wörter zu verbreiten aber die richtigen Worte, sind große Geschenke
Die meiste Zeit des entschwundenen Jahres war es zu dunkel in mir, um zu schreiben Jetzt konstruiere ich etwas halb gares um weiterhin im Rennen zu bleiben
Der Tunnel ist noch ausgesprochen lang & das Licht an dessen Ende ist nur zu vermuten Mancher, Handlung durchdringender, Drang lässt die Metaebene verbluten
Ich denke den Erlebnissen hinterher & versuche das Erleben zu erdenken Gleichzeitig gehen lassen & festhalten ist schwer Es gilt erst den Anspruch zu senken
Quantitativ war das jetzt ganz gut die Qualität musste Methoden bedingt leiden Ich habe den unbedingten & naiven Mut mich für hochgradigen Stumpfsinn zu entscheiden
Ich bin immer nach den Menschen auf der Suche so wie nach den Eltern sucht ein Kind & wenn die Menschen ich allzeit verfluche dann, weil sie keine Menschen sind
Ich sehe ihnen offen ins Gesicht um sie als Menschen zu erkennen Aber Menschlichkeit erscheint mir nicht Menschen kann ich sie nicht nennen
Viele Worte höre ich sie sprechen doch augenblicklich werde ich vom Hören satt Sie wollen sich für jeden Fehler rächen den ein Anderer verbrochen hat
Die Bilder ihrer entsetzlichen Taten beweisen des Menschen Unmenschlichkeiten Ich wünsche nichts als einen Spaten um der Menschheit das Grab zu bereiten
Wohin sind die Menschen verschwunden? Hat es jemals Menschen gegeben? Wir sind an unser Menschsein gebunden & können doch nicht als Menschen leben
Was treibt uns Menschen zu Göttern & Teufeln? Angst zerfrisst die Seelen kontinuierlich Sie kann uns Hass in die Menschlichkeit träufeln Der Mensch gibt sich immer gut & manierlich
Nach Außen zeigt er Fassade & Schein Seine Worte & Taten sind immer gerecht Auf Demut lässt sich der Mensch nicht ein Er kennt nur den Dualismus - Herr oder Knecht
Mensch, was machst Du mit Deinem Wissen? Wohin verdrängst Du Deine Empathie? Du versuchst Deinem Nächsten in die Suppe zu pissen Ich suche die Menschen & finde sie nie
Immer wieder stehe ich vor Spiegeln & will mich erkennen & verstehen Ich bin ein Liebesbrief mit sieben Siegeln Den Menschen in mir, den kann ich nicht sehen
Sie leben in den großen Städten als sei dies ihr natürlicher Lebensraum Um sich selbst vor dem Zerfall zu retten Emanzipierten sie sich von Feld, Flur & Baum
Sie führen ein natürliches & doch kulturelles Leben aus Fressen, Schlafen, Ficken & Fliegen Die Menschheit hat ihnen das zu geben was sie brauchen um über die Menschheit zu siegen
Die Ratten der Lüfte leben im Smog & es ist ihnen recht Sie machen weiter & vergeben dem kleingeistigen Menschengeschlecht
Den Tauben hingegen, schlägt Hass entgegen vielleicht weil die Tauben es schaffen sich angstlos & frei zu bewegen zwischen den gottgleichen Affen
Die Tauben leben vom Abfall des dekadenten menschlichen Lebensstils Sie sind in jedem Fall die Gewinner des perversen Spiels
Wir spielen aufgeklärte Zivilisation & erzeugen trübe & engstirnige Meinungen Was der Mensch auch macht, die Taube wartet schon & nutzt die Begleiterscheinungen
Die Menschheit will jedes Fanal übersehen & versucht das Spezielle zu zerschlagen Das Allgemeine bleibt stets bestehen Die Menschheit will sich nicht hinterfragen
Auch die Tauben fragen nicht Sie vermehren sich einfach wie die Ratten Die Menschheit vergeht im strahlenden Licht die Tauben residieren im Schatten
Diese Ratten in den Lüften gurren munter vor sich hin & scheißen auf Alles in den Großstadtgrüften vermutlich um uns neu zu weißen
Würde die Würde des Menschen ausnahmslos würdevoll behandelt wäre Artikel 1 des Grundgesetzes nicht Ausdruck eines politisch vorherrschenden radikalen Konjunktivismus sondern verbindliche Grundlage menschlichen Zusammenlebens Die Würde des Menschen würde nicht angetastet würde dieses Menschenrecht nicht den Hedonismus mächtiger Gruppen potentiell beeinträchtigen Grundrechte gelten nur unter Vorbehalt & es bleibt der Macht vorbehalten wer in ihren Genuss kommt Läge die richtige Nationalität vor gäbe es eine richtige Abstammung hätte die Haut die richtige Farbe wäre der Glaube der richtige könnte das richtige Geschlecht & die richtige sexuelle Identität & Orientierung festgestellt werden wäre ein richtiges Vermögen vorhanden oder die richtige Berufsausbildung könnte die Würde des Menschen unangetastet bleiben & dauerhaft gewährt werden Die Würde des Menschen wird aber immer & immer wieder begrapscht geschlagen & getreten mit brachialer körperlicher & seelischer Gewalt Die Würde des Menschen wird vernichtet Auch bei jenen die die Sinne verschließen gegen die Schreie denn wir wissen längst um die unmenschliche Verzweiflung der Menschen die Alles aufgeben in der Hoffnung auf ein lebenswertes Leben Abspaltung des Mitgefühls Angst vor eigener Not Abwertung des anderen & Aufwertung des eigenen Lebens lassen den Rechtsanspruch auf eine unangetastete Würde zur Farce verkommen Wenn Gerechtigkeit als Ziel menschlichen Zusammenlebens nicht umgesetzt wird sollte man nicht das Ziel modifizieren sondern die Methoden die zur Erreichung des Ziels eingesetzt werden hinterfragen & ersetzen Der Mensch neigt dazu sich bestimmten Gruppen zugehörig zu fühlen diesen Gruppen gesteht der Mensch alle Rechte zu Gäbe es keine Identifikation mit Gruppen würde die Würde des Menschen vielleicht unangetastet bleiben können
Ein neues Jahr hat angefangen es wird das alte Jahr beerben Ich bin notgedrungen mitgegangen denn zurück bleiben, hieße sterben
Zum acht&vierzigsten Mal in meinem Leben änderte sich die Jahreszahl Zahlen haben mir nicht viel zu geben doch der Jahreswechsel ist ein Ritual & dieses Mal wird vielleicht zum Fanal
Wir schreiben jetzt Zweitausend&fünfzehn Unwirklich erscheint mir dieses Jahr Es ist schon Zwanzig Jahre her dass Neunzehnhundertfünf&neunzig war
Schnee liegt draußen auf der Landschaft weiß wohin man schaut & die Straßen sind vereist Das ist der Freiheit einengende Kraft Ob das ein unwirtliches Jahr verheißt?
Der Vollmond thront hoch oben & hüllt die Nacht in mystisch schönes Licht Meine Gedanken & Gefühle sind verwoben mit der kommenden Geschichte - Nicht
ein gravierendes Problem erscheint erlösbar Alle Zeichen stehen auf Flucht & Krieg Zweitausendfünfzehn wird so wunderbar wie der Menschen Sucht nach Sieg
Donnerstag 16.04.2015 - 7 neue Texte
Die Bilder mit Farben versehen unvollendet aber keinesfalls genial warten gleichgültig darauf beendet zu werden vergebens Der Versuch ein Gedicht oder einen Text in Gedichtlänge aufzuschreiben ohne dabei mit dem Versagen zu kokettieren Die Tinte wird auf ein Papier gewälzt Buchstabe für Buchstabe ein krampf- & krankhaftes Unterfangen Ohne dem Ziel näher zu kommen liegt jedes der vielen Bücher die gelesen werden wollen in & unter Staub während sie selbst auch zu Staub verfallen sein werden noch bevor einer ihrer Sätze gelesen worden sein wird Das Briefpapier weiß wie Großstadtschnee sehnt sich nach Spuren auf seiner Oberfläche um irgendeinen Menschen an irgendeinem Ort als frohe Botschaft erreichen zu können Aber nicht einmal der Briefumschlag darf erwarten seiner Bestimmung entsprechend verwendet zu werden Keine Adresse nur Fliegenscheiße als Synonyme für Eine leblose Kreativität lässt die letzten Reste spannender Ideen im Keim ersticken Die Schlagzeilencollagen & das Tagebuch ereilen das selbe Schicksal wie die Fotoserie Alles ist zu mühsam wenn die Leichtigkeit fehlt Weil eine bleierne Schwere die wie ein Mühlstein um den Hals des Handelns liegt jede Tat zum Kampf gegen die Schwerkraft in der Seele macht Im Leben dominiert eine chronische Müdigkeit das Geschehen
Eine Schmeißfliege befindet sich im Innenraum des Lampenschirms einer Stehlampe & fliegt immer & immer wieder um die Lichtquelle herum Ihre Flügel erzeugen ein aggressiv sirrendes Geräusch Stößt die Schmeißfliege gegen den Lampenschirm oder die Lichtquelle kippt das Geräusch ins Hysterische um kurz darauf wieder gleichtönig aber penetrant zu sirren Beide Geräuschextreme lösen in mir extreme Reaktionen aus Mein Innenleben fühlt sich angegriffen Die Schmeißfliege bedroht meinen inneren Frieden Sie tut mir nichts kann mir nichts anhaben hat nicht einmal die Möglichkeit dazu Dennoch scheint sie mich existenziell zu gefährden Mein Körper reagiert mit der Ausschüttung von Adrenalin als gelte es jetzt & hier einen Kampf um Leben & Tod zu führen oder die geistige & körperliche Energie zu haben um einem Angriff ausweichen & flüchten zu können Fehlanzeige im Gehirn Die Schmeißfliege fliegt & stößt immer wieder irgendwo an & erzeugt dabei sirrende & hypnotische Geräusche die mich aus friedlicher Ruhe in kriegerische Hektik verfallen lassen Jetzt fliegt sie aus dem Lampenschirm heraus jagt um mein Denken herum & versucht eine Landung auf mir um Schweiß oder Hautpartikel zu konsumieren Meine Nerven sind angespannt als gälte es Schmerzen zu verhindern Wer sich seiner Privilegien auf längere Sicht sicher sein kann kann sich den Luxus erlauben genervt auf Nebensächlichkeiten zu reagieren
In der Nacht vom zwanzigsten auf den ein&zwanzigsten November gefror der Tau auf sehr vielen Außenflächen In dieser Gegend verführt die kalte weiße Schicht die Sicht zum Verweilen & Wahrnehmen als Heilige Handlungen werden im Innern des einzelnen Menschen geboren & sind immer gottlos Die Erdkugel dreht sich & diese Landschaft hier wird langsam Von Sonnenlicht erfüllt zu sein in kalten Zeiten hat etwas tröstliches Auch wenn die Sonnenstrahlung so flach auf die Erde fällt dass die Außentemperatur nur gering ansteigt so zeigt das Licht doch seine Wirkung Die schwarze Fläche eines Hausdaches befindet sich im direkten Sonnenlicht Wasserdampf löst sich unablässig von den Dachpfannen taumelt dann aufwärts & geht schleichend in die Luft ein Es scheint als wolle sich das ganze Haus nach & nach Dematerialisieren wäre sicherlich eine Lösung für viele existenzielle Probleme Allein Wir wissen noch nicht wie es zu bewerkstelligen ist Was staunte doch der Folterknecht wenn sein Opfer sich plötzlich vor seinen Augen auflöste in Wohlgefallen würde dies all jenen die unterdrückt & ausgebeutet werden Die Waffen schössen ins Leere & die Fäuste schlügen Löcher in die Luft Die Vergewaltiger lägen in ihrem eigenen Dreck Welch wunderbare Vorstellung Wer Zeit hat zu sehen oder wahrzunehmen wird irgendwann verstehen oder begreifen Wer Zeit hat zu verstehen wird irgendwann einen Ausweg sehen
Das war Öl auf das Feuer der Angstbeißer Ein vermutlich religiös motiviertes Attentat in Frankreich Mutmaßlich junge Männer muslimischen Glaubens drangen in die Räumlichkeiten einer Satierezeitung ein & ermordeten mehrere Menschen Das ganze Geschehen wirkte gut vorbereitet & professionell durchgeführt dennoch verlor einer der vermeintlichen Täter auf der Fluch seinen Ausweis Welch komische Realsatiere Ein schreckliches Verbrechen! Ja aber kein Grund alle Menschen muslimischen Glaubens zu Mördern oder Feinden zu erklären Doch die kläffenden Angstbeißer waren schon vor dem Attentat von der Bosheit & Grausamkeit der Menschen muslimischen Glaubens überzeugt So dient ihnen ein Verbrechen als Beweis für ihre rassistischen & Fremdenfeindlichen Thesen & als Rechtfertigung für ihr unverschämtes & pauschalisierendes Demonstrieren nationaler Eitelkeiten & Minderwertigkeitskomplexe Niemand kommt auf die Idee die gesamte Mittelschicht einer Gesellschaft zu Mördern zu erklären & aus dem Land zu mobben weil wieder einmal einer ihrer sozial-emotional verwahrlosten Söhne einen Amoklauf hinlegt Pauschale Verurteilungen werden eben immer nur dann vorgenommen wenn man selbst nicht Teil der verurteilten Gruppe ist Differenzierung ja aber nur bei eigener Betroffenheit Wenn weiße Christen Verbrechen begehen handelt es sich um bedauerliche Einzelfälle selbst wenn diese Einzelfälle zu Dutzenden im Schutz der Kirche stattfanden & stattfinden Begeht aber ein brauner oder schwarzer Muslim ein Verbrechen dann steht diese Tat symptomatisch für die gesamte Religionsgemeinschaft So sehen es die Angstbeißer & sie versuchen alles zu verbeißen was nicht so ist wie sie selbst Selbstreflektion & Ganzheitliches Denken sind ihnen Fremdworte & alles Fremde lehnen sie prinzipiell ab Sie haben Angst vor dem Unbekannten & Fremden & wenn es ihnen schlecht geht oder auch nur nicht gut so hinterfragen sie nicht die strukturelle Gewalt oder sich selbst als Ursache sondern verfallen reflexartig in Schuldzuweisungen an andere Menschen die nicht ihren Normvorstellungen entsprechen Es gibt Gesetze in Rechtsstaaten die das Morden verbieten & es gilt die Religionsfreiheit so schwer die monotheistischen Religionen für aufgeklärte Demokraten auch zu ertragen sind Mehr braucht es nicht Alles ist gesagt Lasst uns lieber Öl auf die Mühlen des Rassismus & der Fremdenfeindlichkeit gießen So grausam & menschenverachtend religiöse Fanatiker & Nationalisten sein können das was uns alle demnächst betreffen & ins Verderben stürzen wird ist der sich schleichend ausbreitende Krieg Reich gegen Arm
Ein alter katholisch sozialisierter Mann Auf der Karriereleiter Gottes ganz weit oben angekommen schafft es als Stellvertreter Gottes auf Erden Widersprüche zu vereinen die unvereinbar scheinen Ein Wunder könnte man meinen Der Papst sagt er sei im Einklang mit der katholischen Lehre ruft die Katholiken weltweit aber dazu auf sich nicht wie die Karnickel zu vermehren Es gäbe genug Möglichkeiten der Familienplanung die nicht gegen das Kirchenrecht verstößen Aha Empfängnisverhütung durch die Pille oder das Kondom ist verboten Andere Methoden aber sind erlaubt Aha Ob er Rechnen & oder Fiebermessen meint oder doch eher Enthaltsamkeit führte er nicht näher aus Es ist kein Wunder dass sich so Mancher wundert über die Logik von Patriarchen Franziskus argumentiert gut denn er sagt Eltern hätten eine Verantwortung für ihre Kinder der sie bei zu vielen Kindern nicht gerecht werden könnten Er bedenkt nicht dass in vielen Ländern der Welt die Gleichberechtigung von Frau & Mann noch nicht so gut entwickelt ist & sich nicht alle Männer bereit erklären werden Rücksicht auf die Familienplanung zu nehmen Was Patriarchen von: jetzt nicht oder vom Koitus interruptus halten müsste eigentlich auch einem Abstinenzler klar sein Die Pille hingegen hätten die Frauen in der Hand & somit auch etwas mehr Macht über ihren eigenen Körper Aber auch halbherzige Aussagen können mutig & wirksam sein denn Franziskus lehnt sich weit aus dem vatikanischen Fenster weiter als jedes katholische Oberhaupt vor ihm Vielleicht ist dieser Papst sogar viel besser als es seine Semireformen vermuten lassen Vielleicht geht er ganz bewusst immer mal wieder einen Schritt über die moralischen Grenzen der Amtskirche & beteuert im gleichen Moment mit der Lehre der Kirche vollkommen überein zu stimmen um die radikalen Fundamentalisten in den eigenen Reihen zu besänftigen & schleichend an die neue Vernunft zu gewöhnen Erkenntnis durch das Schaffen von Fakten Das wäre wirklich groß Was immer jetzt daraus wird Franziskus hat euch Katholiken jetzt schon ein großes Geschenk gemacht Denn Ficken zum Spaß ist von Gott abgesegnet Na hoffentlich führt das nicht zu noch mehr Kindern
Der acht&vierzigste November meines Lebens ist in wenigen Stunden Geschichte Für manches kleine Tier ist nach einem November schon Schluss Die Menschheit als solche hingegen rechnet nicht in Monaten oder Jahren sondern in Jahrtausenden & für Gott ist Zeit sowieso Firlefanz Mir aber kommt es seltsam vor dass diese vier Dutzend Monate meines Lebens so wenig Bedeutung haben Wir teilen das Leben akribisch in Zeitabschnitte ein vergessen dann aber den Abschnitten Beachtung zu schenken Vielleicht bleiben mir noch dreißig November Eine recht überschaubare Zahl Als ginge es immer nur ums Allgemeine lassen wir die Zeitabschnitte vergehen ohne die Botschaften zu verstehen die uns gesendet werden ohne überhaupt Botschaften wahrzunehmen Der letzte Tag im November zweitausend&vierzehn strebt seinem Ende entgegen & dann kommt natürlich der letzte Tag des Lebens ins Spiel Wann ist das Spiel aus & was dann? Komische Gedanken in komischen Zeiten In denen Kriege geführt & vielleicht gewonnen werden um Frieden zu schaffen Zeiten in denen gewonnene Kriege Gegebenheiten erzeugen die einer Niederlage der Sieger gleich kommt Komische Zeiten in denen Drohnen über Atomkraftwerken fliegen & die Sicherheitsbehörden & Geheimdienste die zur Sicherheit der Bevölkerung alles wissen müssen wissen Nichts Komische Zeiten in denen die Nationalisten vieler europäischer Länder im Stechschritt in die Parlamente marschieren um dort in ihrer sozial-emotionalen Dummheit Gesetze zu erlassen die sich gegen Menschen richten die nicht in ihr begrenztes Weltbild passen Komische Zeiten in denen Nationalisten sich mit Nationalisten anderer Länder solidarisieren & dabei christliche Lieder singen gegen Menschen aus dem Morgenland aus dem wohl auch der Christus stammte für den sie singen Ab morgen schreiben wir Dezember & auch der verspricht nicht weniger komisch zu werden Wer weiß wie viel Zeit wir noch haben um über die komischen Zeiten zu lachen
Es regnet wieder & wieder treffen unzählige Wassertropfen auf verschiedenen Untergründen auf & erzeugen dabei vielfältige Geräusche Von der Schwerkraft in Bewegung gesetzt lösen sich die Tropfen aus Wolkenansammlungen & fallen rauschend durch Die abendliche Dunkelheit löst Sehnsucht aus Nach durch redeten Nächten stellt sich eine ganzheitliche Leichtigkeit ein die in einen sorglosen Tiefschlaf Übergeht man die Grenzen eines Menschen ohne dazu aufgefordert worden zu sein stellen sich auf der passiven & aktiven Seite Gefühle des peinlich berührt Seins ein Vorausgesetzt die Grenzüberschreitung wurde als Solche Wahrgenommen werden oft nur die Eindrücke die Erwartet oder erhofft wurden in der Geschichte der persönlichen Grenzüberschreitung häufig Völlig groteske Reaktionen können auch Antworten sein auf Völlig groteske Aktionen hingegen vorausgesetzt sie erwarten Keine Reaktionen können durchaus Denkanstöße & Gefühlsauslöser sein die zu grundsätzlichen Veränderungen führen sofern sie aus Kreisläufen heraus führen häufig zu deutlichen Verbesserungen Einer Situation folgt Die Nächste Situation ist immer die Wichtigste denn alles Andere ist Vergangenheit ist während der Erinnerung Gegenwart ist zum Zeitpunkt der geistigen Erfassung bereits Vergangenheit Die Zeit ist ein Konstrukt zur Lenkung Des Lebens Suche nach dem eigenen Sinn offenbart eine gefundene Bedeutungslosigkeit ist eine Folge der Deutung der Wirklichkeit nach ganz speziellen & festgelegten Normen zu folgen grenzt die Persönlichkeit ein Es regnet Noch immer wird die Umgebung mit Regenwasser begossen
Mittwoch 11.03.2015 - Sieben neue Texte
Die Decke aus 100% Polyester Mikrofaser bedeckt mich Zum Teil Genieße ich das Leben In vollen Zügen Ist es mir zu eng in der Seele muss ich aus mir heraus treten & Etwas anderes machen um nicht an der Wiederholung Zu Grunde zu gehen Ist die Pflicht jedes Lebenden nicht immer auch Konstanz? Widersprüche sind nicht lebensfeindlich sondern Die besten Freundes des Lebens erfreuen sich am Leben als Solchem nicht An bestimmtem Leben scheiden sich Die Geister wurden gerufen & vollbringen Taten die Nicht mehr zu stoppen sind Mechanismen die sich Verselbständigt haben sich die Gedanken zur Rechtfertigung der eigenen Person & Lebenssituation & Lebenseinstellung Alles Abweichende wird grundsätzlich In Frage gestellt wird zumeist nicht die Massenwahrnehmung sondern die ausdifferenzierte, individuelle Wahrnehmung bedeutet Leben sucht nach Veränderung & Stillstand als Kongeniale Partner vermögen neue Welten zu erschaffen ohne die alte Welt Zu zerstören kann auch ein Akt der Befreiung sein Dekonstruktion als Ausdruck konstruktiven Denkens & Handelns Denn Manches was besteht vergeht gerade weil es sich nicht ändert & Manches was sich verändert bleibt bestehen gerade weil es sich immer wieder erneuert Der erste Eindruck kann täuschen Die Decke wärmt mich genau wahrgenommen aber wärme ich die Decke & sie bewirkt lediglich dass sich meine Wärme nicht so schnell verflüchtigen kann Ich denke in den Raum hinein die Gedanken prallen von den Wänden ab & dringen wieder in mich ein ohne mir bekannt zu sein
An einem wundersam warmen & sonnigen Herbsttag spaziere ich durch einen aufgeräumten, deutschen Laubwald Auch wenn ich das Deutsche mit seinen Tugenden negiere dieses Sein inmitten der Bäume gibt mir Frieden & Halt
Der Wald ist mir ein Ort der Besinnung & Einkehr in mein eigenes Ich & in die Vielfalt der Welt Ich liebe die Schattenspiele der Blätter sehr wenn die Herbstsonne auf das Blätterdach fällt
Das Sonnenlicht auf den farbigen Blättern lässt den Wald in einem mystischen, fast surrealen Licht erscheinen Das stetige Fallen diverser Blätter, wirkt wie ein Sterbensfest Millionenfaches Sterben & mit der Erde vereinen
Die scheinbare Enge durch die unzähligen Bäume bewirkt ein Gefühl der Endlosigkeit mein Geist bereist alle Wege & Räume & meine Seele weiß um die Verbundenheit
des Waldes mit meinem zerfallenden Leben Ich vergehe langsam, während ich langsam durch Wälder gehe Es ist als würde der Teil von mir schweben den ich seit jeher nur wenig erfühle & verstehe
Ein Säugling im Kopf als lebendige Gehirnmasse stößt an die Grenzen des Schädels & sucht nach dem Weg der nach Draußen führt Es wird eine schwere Geburt Die Körperöffnungen des Kopfes sind nicht dehnbar genug um einen problemlosen Austritt zu ermöglichen Der Mund erscheint als der einzig denkbare Weg Es muss heraus geschrien werden zu verzerrten Gitarrenklängen Ein martialisches Feedback erfüllt den ganzen Menschen wirft ihn auf sich zurück zum eigenen Anfang Die Zukunft liegt In der Vergangenheit befindet sich der Schlüssel zu Verständnis & Intuition sind die Erinnerungen an Die eigene Hilflosigkeit sucht nach den Antworten auf Die existenziellen Fragen bekommen nicht immer Eine lebendige Antwort löst Demut aus Demut in der stimmigsten Bedeutung Eine Frau trägt den selben Säugling in ihrer Gebärmutter Dunkel ist Die eiskalte Nacht lässt den Fluss des Lebens gefrieren Stillstand nicht als Ende oder Blockade sondern als intensives Inne halten & wahrnehmen Das Leben begrüßen wie Die Angst Vor dem Tod entfaltet sich die Liebe ist eine Option um der allgemeinen Distanz & dem Misstrauen zu begegnen im Geiste der Solidarität mit der Einzigartigkeit Jede Entscheidung verändert Das ganze Leben ist stetiges Geben & Nehmen sind gleichwertig
Ein gebrochener Engel sitzt am unteren Ende eines Baum ähnlichen Gebildes An dessen anderem Ende eine Art Kopf sitzt mit einer an eine Wunde erinnernden Öffnung aus der eiterfarbenes Licht quillt Der nackte Engel hat die Beine angewinkelt so dass die Knie die Brüste berühren Die Arme stützen sich mit den Ellenbogen auf die Oberschenkel Das Gesicht ist in die Handflächen gebettet & suggeriert eine gewisse Verzweiflung & Müdigkeit An den Umständen verzweifelt & müde vom Engel Sein Vielleicht Der Engel wirkt weiblich & müsste eigentlich Engelin heißen aber dieses Wort existiert in der patriarchalen Sprache nicht Es ist verdammt schwer sich von Gewohnheiten zu verabschieden Ein männlicher Engel wäre wahrscheinlich weder nackt noch gebrochen Engelmänner sind strahlende Helden der Verkündigung Die Engelin hingegen scheint gescheitert zu sein Zumindest aber ist sie nicht überlegen & siegessicher Das eitrige Licht fließt zähflüssig über die Szenerie ohne etwas zu überdecken Der leuchtende Eiter lässt Alles deutlicher & nachvollziehbarer werden Die gebrochene Engelin wirkt in ihrer Verletzlichkeit fast wie zu Hause Als sei es ihre Berufung zu zerbrechen an ihren Aufgaben & angestrahlt von einem kranken Licht schaut ihr die Welt zu beim Scheitern einzig ihre Flügel scheinen sich der Hoffnungslosigkeit zu widersetzen Sie sind bereit zu Fliegen & den Körper zu tragen Sie haben Zeit können die Depression ruhig abwarten Vielleicht fliegt die Engelin dann irgendwann in ungeahnte Höhen
Am Anfang des Wortes in der Mitte der Nacht kurz vor dem Ende der Anwesenheit an einem Tresen stehen & bei der freundlichen & entsetzlich sympathischen Frau hinter dem Haltebalken für Sinnsucher einen doppelten Whiskey bestellen Als Einstimmung auf den Abgesang dieser Nacht Eigentlich ist es sinnlos aber irgendwie auch nicht Der Whiskey randaliert wohltuend im Mund herum reizt die Schleimhäute & regt das Gehirn dazu an irgendwelche Substanzen frei zu setzen die wiederum irgendwelche Synapsen aktivieren Am Ende dieser Kettenreaktion stellt sich ein gutes Gefühl ein Anstatt die halbe Stunde bis zur Beerdigung dieser Nacht damit zu verbringen der Frau meine Zuneigung nahe zu bringen lasse ich mich auf ein Gespräch mit einem reichlich betrunkenen jungen Mann ein der mir von seiner Zuneigung zu den USA vorschwärmt Sicherlich gibt es dort Etliches zu verehren Allein die Geschichte der Musik wäre ohne die USA eine andere Sicherlich gibt es aber auch Etliches zu kritisieren Allein die Kriegspolitik ist mehr als zweifelhaft Dieser junge Mann allerdings drückt seine Liebe zu dem Land dadurch aus dass er eine menschhohe Figur der Freiheitsstatur in seinem Zimmer stehen hat Herzlichen Glückwunsch Themenspektrum & -tiefgang an der Außenseite eines Tresens sind doch sehr eingeschränkt Auf der Innenseite des Tresens steht ein verdammt bedeutendes Thema Aber es kommt nicht zum Austausch von Meinungen oder Einstellungen oder Überzeugungen geschweige denn zum offen Legen von Gefühlen Die Kommunikation beschränkt sich auf Blicke die vielsagend sind Beim Bezahlen bin ich so benommen dass ich vergesse Trinkgeld zu geben Welch unentschuldbares Versäumnis Die Vernunft findet den Weg nach Draußen Die Nacht wirft Fragen auf die keiner Antwort bedürfen
Kalt & schwer quillt die feuchte Luft schwebender Lava gleich im Zeitlupentempo ins Innere der Wohnung & umfängt Alles mit ihren klammen Händen Die Feuchtigkeit des Atems kondensiert in der Kälte & wird für Sekunden sichtbar Die, aus einem Kamin abziehenden Gase verbrennenden Holzes werden von der schweren Luft am Aufsteigen gehindert vermischen sich mit der Luft in Bodennähe & verbreiten Verbrennungsgeruch Die Aussicht auf die Gegend ist nicht nur aufgrund der spätabendlichen Dunkelheit erschwert sondern auch durch geballten Nebel verstellt Die Ferne erscheint unwirtlich & die Nähe unwirklich Als gäbe es keine Welt kein Weltall keine Universen Nichts außer dieser begrenzten fast leblosen Umgebung geschaffen durch dieses schlierenhafte grau-schwarze Nichts Die Flamme einer Kerze flattert im permanenten stufenlos von sanft bis fordernd wandelnden Wind & inszeniert taumelnde Schattenbilder an den Wänden als greife eine immense Größe mit Händen nach Dir Zweidimensionale Räumlichkeit Vielleicht ist das Raum-Zeit-Gefüge eindimensional & ein Punkt dehnt sich kontinuierlich & endlos in alle Dimensionen aus um immer wieder zu sich selbst zu gelangen ohne jemals bei sich anzukommen Das Atmen der feuchten kalten & schweren Luft macht das Denken leicht Wie ein Schmetterling an einem trockenen & warmen Sommertag zappeln die Gedanken durch die Dimensionen als gelte es Nahrung zu sammeln für eine neue Gedankenwelt
Zwischen Deinen schönen Brüsten die mir entgegen prangen will ich mit meinen Lüsten zum Mittelpunkt der Welt gelangen
In Deine Achselhöhlen will ich sinken die feucht sind & warm & abgrundtief Dort wo die wunderbarsten Düfte stinken wirkt des Lebens betörendster Mief
Auf Deiner Haut flanieren mit der Zunge überall spazieren gehen Den Bezug zur Außenwelt verlieren & den Sinn der Sinnlichkeit vollends verstehen
Zwischen Deinen weichen Beinen will ich das Salz der Erde schmecken Mit der Welt & uns im Reinen aber knietief in Sekreten stecken
Von Dir aufgenommen werden umfangen von Deiner Göttlichkeit Ein Höhenflug um mich zu erden Im Grenzgebiet von Raum & Zeit
Schwerelos schweben wir ins Überall stürzen gewichtig & schlagen auf im Hier In uns wütet anarchistischer Krawall & namenloser Frieden ist in Dir & mir
Mittwoch 04.02.2015 - Sechs neue Texte
Aus den Straßenlaternen entweicht eine eitergelbe Substanz Sie ertränkt die Umgebung in einem krankhaften Glanz Durch die speckig glänzenden Gassen schieben sich unwirkliche Gestalten die sich selbst für Menschen halten Ein unterschwelliges Hassen zuckt durch die lieblose wabernde Luft als wenn die verdrängte Unzufriedenheit mit den vorherrschenden Zuständen sich den Weg aus der Verdrängung frei geschlagen hätte & nun bedrohlich ins Leben drängte Unwirtliche Geräusche potenzieren sich zu einer rasenden Wut & exekutieren jeglichen Lebensmut Es ist Nichts Besonderes an dieser Nacht Nichts Ungewöhnliches an dieser Landschaft & doch Alles ist besonders ungewöhnlich Alles liegt wie immer unter einem goldenen Schimmer aus Normalität Doch aus der behüteten Selbstverständlichkeit & der naiven Stille des Schlafes erwächst eine Unverständlichkeit Etwas Fremdartiges scheint nach der Harmonie zu greifen & sie in ihre Einzelteile zerlegen zu wollen Auf das Chaos & Disharmonie sich entfalten mögen Alles Fremde ist bestens bekannt Dort wo die Ängste begraben liegen fristet die Liebe zum Fremden ihr unerträgliches Dasein Die Kerker der Seele sind Hochsicherheitsgefängnisse mit zum Tode verurteilten Insassen Nichts wird begnadigt Aber alle abgespaltenen Ängste werden inhaftiert um das herrliche Selbstbild aufrecht erhalten zu können Was für ein schizophrenes Licht in dem wir wandeln & uns profilieren
Er liegt auf seinem Sofa kann was er versucht zu lesen nicht verstehen weiß nichts zu schreiben Scheitert am Denken Kein Satz vermag das Nichts zu bannen Er lässt das Buch sinken Wie ein erschossenes Tier sackt er in die Bedeutungslosigkeit Bedeutung entsteht durch Wechselseitigkeit Aber er hat nichts zu geben kann nichts nehmen Der Stift fällt zu Boden er verliert Seine Bestimmung ist nutzlos geworden drückt Spuren in den Staub die vom Scheitern künden Er kann Nichts von dem was er meint können zu müssen Allein er kann die Flasche mit der Hand festhalten die Hand zum Kopf steuern & die Flasche an den Mund setzen & trinken Immerhin verdursten wird er nicht jedenfalls nicht körperlich Geistig ist er bereits ordentlich dehydriert Die Seele hingegen vorausgesetzt sie in existent scheint sich noch irgendwie zu regen denn der Ist-Zustand fühlt sich an als sei es nicht er der hier liegt sondern viel mehr eine ihm weitläufig bekannte Person die sein Leben nur marginal betrifft der er aber durchaus bereit ist beizustehen sofern die Person bereit ist Gemeinsam Einen großen Schluck aus der Flasche zu nehmen hat doch etwas Wirkliches zumindest ist es wirksam & auch von sozialer Bedeutung denn was könnte verbindender sein als gemeinsam zu trinken Vielleicht lässt sich gemeinsam sogar das Denken wieder reanimieren & die aus dem Denken entstehenden Schlüsse könnten diskutiert werden Vielleicht wäre es auch möglich den Stift wieder aufzuheben & anzuwenden so könnte ein bedeutender Text entstehen & dann wäre es noch möglich sich gegenseitig etwas vorzulesen Ja das sind durchaus erquickende Perspektiven die sich auf dem Sofa liegend aus dem Trinken von Alkoholika ergeben könnten
Wir mögen uns sehr sogar ohne uns zu kennen Ich habe Deinen Namen vergessen den ich vielleicht einmal gehört hatte Es spricht nicht gegen Dich vielleicht gegen mich aber eher für uns denn wir brauchen keine Namen für unsere intime Nähe die einfach da ist ohne das wir etwas dazu beitragen müssten Wir sind & das ist mehr als die meisten Begegnungen nach Jahren zu bieten haben Der Luftraum zwischen uns wird enger & die Wärme des Anderen wird wahrnehmbar Unsere Köpfe sind näher beieinander als nötig wäre um uns verstehen zu können aber weit genug voneinander entfernt um den Schein der gebotenen Distanz zu wahren Ließen wir uns leiten von unseren Leidenschaften stünden wir jetzt so dicht ineinander dass wir eingehen würden in die ewigen Jagdgründe des Anderen Warum es so schwer & folgenreich ist Im Augenblick zu leben erklärt sich durch die gelernten & verinnerlichten Moral- & Normvorstellungen die wir von der Gesellschaft als gut & richtig & wichtig willig übernommen haben Der festgelegte Rahmen der Liebe lässt jede Liebe im Keim ersticken Einzig im Augenblick vermag die Liebe zu wachsen & zu blühen Wir verwechseln Liebe & vertraut sein miteinander Liebe ist möglich auch ohne etwas zu zerstören aber nur wenn wir lernen los zulassen vom Besitz eines Menschen & von dogmatischen Vorstellungen Wir mögen uns sehr sogar Aber wir bleiben der vermeintlichen Vernunft treu anstatt vernünftig Leidenschaft zu kultivieren
Ich habe einen Baum getötet Heute am zehnten Oktober Anno Domini Zweitausend&vierzehn Was sagt Gott der Herr über alle Menschen Tiere & Pflanzen dazu Es war ein milder Herbsttag & ein guter Tag zum sterben (Der Boden weich genug für den Spaten) Der Baum wuchs bereits seit einiger Zeit dem Sterben entgegen Ein großer Teil der Äste war bereits vertrocknet Doch auch Todkranke wollen nicht unbedingt ermordet werden Tiere schläfert man ein um ihnen das Leiden zu ersparen bzw. um ihnen das Sterben zu rauben Alles ist eine Frage der Überzeugungen Ich jedenfalls nahm im warmen Sonnenlicht des Nachmittags eine Astsäge & begann einen Ast abzusägen & dann einen Weiteren & danach wieder einen & so weiter bis der Baum astlos war Ein Bild für die Götter Das kommt dabei heraus wenn zwei Erschaffungen eines Gottes aufeinander treffen & unterschiedliche Interessen haben Der Baum wollte - falls man bei einem Baum von Willen ausgehen kann - noch einige Zeit weiter leben & im Frühjahr wieder möglichst viele Blätter entstehen lassen & auf lange Sicht wollte er vermutlich langsam vertrocknen & dann genüsslich zerfallen Ich hingegen wollte das Vergehen beschleunigen um Platz schaffen für einen anderen Baum der bereits in der Nähe stand & jetzt mehr Platz & Licht hat um sich ordentlich zu entfalten Der gewaltsame Tod des einen Baumes potenziert die Entwicklungsmöglichkeiten des anderen Baumes Ein Garten ist nicht nur der Traum eines jeden Spießers nein der Garten ist auch ein Anlass für philosophische Auseinandersetzungen & manchmal eine moralische Hypothek
Das Gesicht der Masse ist immer auch dein Gesicht Alle Gesichter sind eins Ein Gesicht ist Alles Der Raum ist klar Begrenzt Auch die Vielfalt wird einfältig Gestik & Mimik werden zu Symbolen Symbole zur Identifikation & Identifikation verstärken die Abgrenzung gegen alle Anderen & alles Andere Die Masse ist eine große Gruppe höchst unterschiedlicher Individuen die sich einer unlogischen Macht folgend einem unausgesprochenen Kodex unterwerfen Der Weg zum Ort & der Ort selbst sind vorgegeben & der Ausweg ist versperrt Die Masse bringt auf den Punkt was raum- & zeitlos sein könnte Das Kreuz wird stets an der gleichen Stelle gemacht um das Bekannte zu reproduzieren & jede Veränderung im Keim zu ersticken Erwartungen & Vorurteile bestimmen die Qualitätskriterien Bekanntes löst Begeisterung aus Unbekanntes scheint irrelevant Die Flucht aus diesem Kartell des gemeinsamen Gegeneinanders oder des gegnerischen Miteinanders kann gelingen um den Preis der Einsamkeit Nur wenigen gelingt es bei sich selbst & bei der Masse zu sein die Zugehörigkeit konstruktiv & kreativ zu nutzen Widerstände besiegen ohne sich zu verbiegen als Zukunftsperspektive
Acht erheblich junge Frauen setzen sich an einen Tisch & wollen das Angebot nutzen zwei gleiche Getränke für den Preis von einem zu bekommen Sie sind so jung dass unklar ist ob sie die bestellten Getränke rein rechtlich überhaupt trinken dürfen Aber sie sind so entzückend dass die Frage nach dem Alter ausgelöscht wird von der Strahlkraft weiblicher Jugend & Schönheit Sie wollen natürlich Panschgetränke konsumieren um den Geschmack des Alkohols durch das Zuckerwasser zu überdecken Sie sollen ihre Geschmacklosigkeiten bekommen Vielleicht werden sie davon noch schöner Wahrscheinlich wissen sie nichts von ihrer atemberaubenden Wirkung auf manche Männer Es ist eine ironische Freude ihnen zu zusehen wie sie mit Hilfe ihrer Mobilfunktelefone versuchen zu interagieren als wären diese Geräte die Schlüssel zur menschlichen Kommunikation Sie werden langsam aber kontinuierlich ausgelassener & immer noch schöner & jünger Sie können nicht wissen dass sie Sehnsucht & Nostalgie auslösen & es ist gut & richtig dass sie ihre Ruhe haben vor alten Säcken Damals war ich für Frauen ein sexuelles "nogo" wie es Heute wohl heißt Ich sehnte mich unermesslich nach weiblicher Anerkennung Heute bin ich so alt dass Lichtjahre zwischen uns liegen Gerne würde ich mich in eine Zeitmaschine setzen & mit ihnen die Nacht verbringen Aus lauter Zuneigung & Solidarität würde ich sogar Panschgetränke mit ihnen trinken nur um dazu zu gehören zu ihrem jugendlichen Club "Können Sie das gleiche nochmal bringen"? "Ja klar!“ Keine Sorge ich weiß dass ich ein alter Sack bin
Dienstag 06.01.2015 - fünf neue Texte
Auf einer Terrasse stehen in der Abenddämmerung & atmen Die Luft ist regenkühl Die gewichtige Schwüle des Tages sank mit den Regentropfen zu Boden Raumgreifend & feucht wallt die Luft in alle Hohlräume In der Nähe des recht nahen Horizonts stößt eine Krähe ihre sakralen Töne aus Unablässig stürzen Wassertropfen durch die Atmosphäre der Oberfläche des Planeten entgegen & prallen dort auf verschiedene Beschaffenheiten Das gleichmäßige Rauschen durch das Fallen & Aufprallen des Regens hervorgerufen umhüllt die Seele wie eine warme Decke den Körper bedeckt Surreal erscheinen all die alltäglichen hektischen & anstrengenden Dinge An vielen Orten geschehen zu genau der gleichen Zeit faszinierende Sachen Leben entsteht & Leben endet Jeder Augenblick ist das ganze Leben Jeder Ort ist die ganze Welt Manches lässt sich nur durch Versachlichung & Abspaltung ertragen Permanentes allumfassendes Mitgefühl zerstört das innere Gleichgewicht Während anderswo Alles geschieht existiert hier ausschließlich das Erlebnis der Situation Kaum der Rede wert & doch existenziell wichtig Auf einer Terrasse stehen einen Meter entfernt von Regen Ab & zu erreicht ein Tropfen vom leicht böigen Wind gelenkt die Haut & bewirkt ein Schaudern Es gibt noch so unendlich viel nichts zu tun
Die Liebe ist gegangen um kurz Zigaretten zu holen sie hat sich irgendwo verfangen auf dem Weg in ein anderes Morgen
Die Liebe hat mich verlassen mit einem vermeintlichen Alibi Sie biedert sich an bei den Massen zwingt mich dazu sie zu hassen Denn mein Ego ist fragil wie noch nie
Die Liebe will nichts mehr von mir wissen sie hat sich gegen uns entschieden Unsere Verbindung ist zerschlissen Doch ohne sie, finde ich keinen Frieden
Die Liebe ist einfach verschwunden In mir ist es einsam & leer Ihr Gehen riss riesige Wunden Ich liebe das Leben nicht mehr
Die Liebe ist eine Dirne sie verkauft sich an den nächst Besten & verschenkt sich an die Gestirne Ich lebe von den billigen Resten
Ach Quatsch, das ist doch Alles Nonsens Liebe ist kein eigenständiges Wesen Sie beruht auf dem Konsens von Wesen, die aneinander Genesen
Bin ich also ohne Liebe so bedeutet dies einzig & allein dass ich ein Problem verschiebe um nicht selbst schuldig zu sein
Die Welt oder besser die Finanzwelt obwohl das in Zeiten Neoliberaler Marktmacht das Selbe ist steht kurz vor dem Konkurs der zum Kollaps führen kann auf den dann wahrscheinlich Krieg folgen wird & Krieg bedeutet Verderben für sehr viele Lebewesen Aber die Traditionen blühen als seien sie nicht nur nicht an tastbar sondern vielmehr notwendig zur Verteidigung des Ist-Zustands der im Zerfall begriffen ist Die Schützen des Ortes haben wieder einmal schießwütig vorgeführt wie wichtig Traditionen sind für das Wohlgefühl der Bürger Im nicht ganz korrekten Gleichschritt marschieren voll, halb, & viertel trunkene Männer durch die Straßen Den Marschrhythmus gibt eine Knüppelmusikkapelle vor Links zwo drei vier Der alte König ist tot es lebe der neue König Frauen dürfen auch mitspielen sofern sie sich den Dogmen unterwerfen Als wandelnde Kleiderständer in monströsen & absurden Kleidern die sie danach nie wieder anziehen (denn im nächsten Jahr muss ein neues Kleid her - was sollen denn die Nachbarn denken) stöckeln sie sich als glamouröses Beiwerk ihrer Beschützer & Herren durch ein langes Spalier von begeisterten Schaulustigen die vermutlich nichts sinnvolles mit ihrer Zeit anzufangen wissen Es gilt etwas darzustellen was man nicht ist & es gilt diese Darstellung zu bewundern Optische Täuschungen zu militaristischen Männerphantasien Sicher besser auf diese Harmlose Weise als wenn sie ihre Männerscheiße auf irgendeine wirklich militärische Art ausdrücken würden Aber peinlich ist das schon wenn man dieses ganze Kasperles Theater von außen betrachtet Traditionen um der Traditionen willen sind nicht erhaltenswert sondern gefährlich lassen sie sich doch jederzeit instrumentalisieren Kommt nur der richtige Parolenschreier daher schon wird aus einem kleinen Dorfschützenverein eine Bürgerwehr Im Gleichschritt zu marschieren war mir schon immer zuwider auch wenn es nur zum Spaß ist & Alkohol ist wirklich kein gutes Argument für kulturelle Engstirnigkeit Der Teil der Menschen welcher noch nicht direkt von Kriegen Naturkatastrophen oder Diktaturen betroffen & geschwächt ist steuert direkt auf Verhältnisse zu die den Ausbruch eines Bürgerkrieges in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren als sehr wahrscheinlich erscheinen lassen Aber in den Vereinen ist alles im Lot oder in Butter oder im grünen Bereich solange der Gerstensaft fließt & männliche Träume ausgelebt werden können & weibliche Sehnsüchte bedient werden Es ist Abend Regen fällt unablässig & ich suche halb desillusioniert halb hoffnungsfroh nach Möglichkeiten friedliche Koexistenz zwischen allen Menschen zu gestalten Wer marschieren will soll marschieren Es darf nur keine Machtunterschiede geben
Der Sommer liegt Im Sterben liegt eine gewisse Zuversicht entbehrt Jeglicher Logik kann eine Ausnahme die Wahrheit rauben Der Herbst wird des Sommers Leben erben hat Etwas faschistoides hat immer das Potential zur konstruierten Ungerechtigkeit ist schwer zu Begreifen bedeutet Anfassen & Erkennen & in Zusammenhang Bringen die letzten Tage des Sommers noch Etwas Wärme täten dem Körper & der Seele Gut ist Alles was sich ganzheitlich gut anfühlt Kann keine Ungerechtigkeit erzeugen wenn man davon ausgeht dass sich die Seelen der Menschen nicht durch faschistoide Gedanken korrumpieren lassen sich Geist & Körper sind auf der Suche Nach Genuss streben ohne die Seele mit einzubeziehen führt zu direkten oder indirekten faschistoiden Handlungen können nicht in sich ruhen sie sind angewiesen Auf die Ruhe des Fühlens kann ein konstruktiver Gedanke folgen Dienen die Handlungen dem Denken sind sie Mit sich im Reinen zu sein setzt Kräfte frei die nötig sind um den inneren & äußeren Schmutz zu beseitigen kann Aufgabe innerhalb der Lohnsklaverei oder aber auch Möglichkeit zur Befreiung aus der eigenen Borniertheit sein Bald schon werden wir den Sommer begraben & uns an seinem Grab wehmütig erinnern Anschließend gibt es Kaffee & Kuchen Trockenkuchen als Ausdruck der Trauer Um der Traurigkeit Ausdruck verleihen zu können bedarf es manchmal Eines freudigen Ereignisses Zuversicht lässt Alles möglich erscheinen Dann erblickt der Herbst Das Licht der Welt schafft immer wieder Neues Leben wird auch dem Sommer bald gegeben
Je länger es fast dunkel ist um so heller wird es obwohl die Nacht wächst & alle konkreten Bilder sich auflösen ins Unbestimmte Die Augen gewöhnen sich an das schleichend verschwindende Licht & können die verschiedenen schwarzen & grauen Schattierungen unterscheiden Alles Bekannte kann genau benannt werden wenn die Erinnerung nicht trügt Wahrnehmen heißt sich besinnen auf den Augenblick Die Dunkelheit ist die begrenzte Unendlichkeit Die Helligkeit ist die endlose Begrenzung Das Licht der Taschenlampe wird von dem weißen Blatt Papier so umfassend reflektiert dass die Pupillen sich extrem verengen um die Grelligkeit ertragen zu können Der Rest des Raumes hingegen ist nur wenig heller geworden Der dreißigste September des Jahres Zweitausend&vierzehn geht langsamen Schrittes in die Geschichte der Zeitrechnung ein Eine lockere Wolkenschicht lässt den Himmel über dem Ort in diversen Grautönen wirken Gelegentlich geben auseinander schwankende Wolken den Blick frei auf die matt-gelbe Mondsichel Der Wind frischt leicht auf & erfrischt sanft das Gemüt Milde stimmt die Szenerie den erregten Geist Wie oft fängt das Leben an & wie oft stirbt es Wo beginnt der Wind & wo endet er Immer & Überall ist Alles & Nichts sind Ein & Dasselbe Durch die Intensität der Dunkelheit offenbart sich die Intensität des Lichts & umgekehrt
Dienstag 25.11.2014 - sechs neue Texte
Schwer lastet die Sehnsucht nach Leichtigkeit auf Der traurigen Seele liegen die Fehler Wie Steine im Magen reißen die Fragen nach unbeschwertem Glück das Leben in Die Abgründe der Persönlichkeit brodeln Unter der Oberfläche des Anspruchs gedeihen die Blumen Des Bösen kongeniale Partnerin Ist das Gute im Menschen konstitutionell oder sind Gut & Böse die zwei Hälften jeder Seele & bedingen sich somit Gegenseitig Die Schuld zuweisen ist ein sicheres Zeichen für den Verlust Von Menschlichkeit geleitet werden bedeutet nicht die Unmenschlichkeit zu verlieren sondern sie wahrzunehmen & Menschlich zu Gestalten Ist die große Herausforderung In schweren Zeiten ist Leichtigkeit Ein Gegengift ist zumeist Nur schwer verfügbar Ist die Schwerelosigkeit Die Zukunft(?) Gibt es noch(!) Eine Zukunft(?) kann ohne mich zu Gegenwart & Vergangenheit werden in Zukunft verklärte Erinnerungen Sein ist jetzt & hier Die Sehnsucht nach & der Motor zur Veränderung jeder Diktatur braucht Wissen & Willen & Entscheidungen können die Leichtigkeit befreien aus dem Kerker der Angst & Hilflosigkeit sind die Säulen der Ohnmacht hängt wie eine sozial-emotionale Guillotine Über dem Leben schwebt nur die Vorstellung Vom leichten Leben zu träumen er- & beschwert lediglich Die Wachsamkeit muss genutzt werden zum friedlichen Schweben nicht trotz sondern wegen der unermesslichen Gewichte die auf allen Seelen lasten
& immer wieder wiederholt sich die Wiederkehr des Widerlichen Eigentlich bedeutungslos von mäßigem Unterhaltungswert & im Grunde vollkommen egal schaffen es bestimmte Themen trotzdem immer wider sich in unser Denken zu katapultieren Das schmerzhaft errungene & mühsam aufrecht zu erhaltende Menschenrecht der Meinungsfreiheit wird dazu benutzt über hochgradigen Schwachsinn zu berichten Anstatt umfangreiche Informationen tiefsinnige Berichte & detaillierte Hintergründe & Zusammenhänge zu erhalten werden wir routinemäßig mit dem neuesten Klatsch & Tratsch aus der Welt der vermeintlich wichtigen Menschen zugemüllt Ab & zu wird uns zusätzlich die nächste Krankheit die das Zeug zur Vernichtung der Menschheit hat aufgetischt Vor unseren Augen werden diese Zutaten dann zubereitet zu einem giftigen Abendmahl das wir Alle artig & fatalistisch verzehren Wahrscheinlich aus Angst vor dem eigenen Gewissen Das Gift bewirkt nicht den Tod des Körpers sondern des selbstständig denkenden Geistes Die Königin von England oder GB klebt seit sechzig Jahren auf ihrem Thron & kackt die Welt zu mit ihren moralischen Werten & Traditionen Elitäre Exkremente sind sehr interessant & müssen analysiert werden Es ist schon peinlich & fragwürdig genug dass es diese Relikte aus einer überwunden geglaubten Vergangenheit überhaupt noch gibt Wie viel Aufmerksamkeit verdient ein Haufen reaktionärer Millionäre? Die Frauen müssen sich einem absurden Hutzwang fügen Keiner kommt auf den Gedanken hier könnten Menschenrechte verletzt werden Es ist eben eine Frage der Qualität des Stoffes & Form der Kopfbedeckung ob es sich um die Unterdrückung von Frauen oder um zivilisierte Kultur handelt Je größer & sinnfreier die Verschwendung von Ressourcen um so größer auch die Selbstverständlichkeit mit der gewissenlos verschwendet werden darf In einer Verteilungsgesellschaft könnten allerdings einige dieser Paradiesvögel eine vorbildliche Rolle spielen wenn sie nämlich aus freiem Herzen mitmachten bei der Verteilung ihres Reichtums auf Alle Sie wären dann Menschen keine Aristokraten mehr welch Fortschritt für die Menschheit & Befreiung für die Opfer des Zwangs zur konstruierten Überlegenheit Mein Respekt gilt allen die bereit sind ihre Privilegien aufzugeben für eine gleichwertige globale Gesellschaft
Selbst wenn Alles schief geht so kann ich doch gerade bleiben Wenn der Wind von vorne weht dreh ich mich um & lass mich treiben
Jeder gescheiterte Versuch ist eine Ode an das Scheitern Jedweder Schicksalsfluch kann den Horizont erweitern
Vieles lastet schwer auf dem Gemüt das Leben ist doch chronischer Zerfall Doch durch zerfallenes Leben blüht die Seele wieder auf im Überall
Ängste wüten im Speziellen & das Gewissen scheitert im Allgemeinen Ein kleines Licht kann eine Dunkelheit erhellen & die Dunkelheit kann als Erleuchtung scheinen
Die Zuversicht ist wirkungslos & die Hoffnung stirbt wohl bald Doch in Deinem liebevollen Schoß finde ich immer wieder Sinn & Halt
Ihr oder Ihm, Ihre oder Seine bitte nach Bedarf austauschen
Ein Mensch sehnt sich nach Liebe & das bereitet Ihr oft Schmerzen ach wenn mir doch nur jemand schriebe Ich liebe Dich von ganzem Herzen
Ein anderer Mensch, wünscht sich so sehr weil er sich schrecklich einsam fühlt das doch ein Mensch nah bei ihm wär denn Leidenschaft & Liebe sind stark unterkühlt
Doch beide suchen sie den Ideal Menschen der sie glücklich machen soll Dieser Anspruch wirkt wie ein Fanal der Platz im Herzen ist schon übervoll
Das Schicksal kann nur scheitern Ein Traummensch ist nur eine Illusion Die Menschen müssten ihre Liebesvorstellung erweitern dann fände sich die Liebe schon
Denn Liebe ist nun einmal kein Gefängnis sie entsteht aus einem Freiheitstrieb Liebe wird nur denen zum Verhängnis die sie normen wollen aus Angst & Prinzip
Dies ist das fünfte Gedicht Im September Zweitausend&vierzehn groß & schön wird es nicht aber es lässt sich wohl sehn
Wahrscheinlich wird es ein Sonett dann ist das Ende abzusehen Inhaltlich wird es banal & nett so kann es ein jeder verstehen
Es gilt halt Texte zu verfassen das ist die selbstauferlegte Pflicht Das kann man nun lieben oder hassen
Mir reicht die Kür einfach nicht ich will mich zum Schreiben zwingen lassen & zwar von mir selbst - Da schau her, ein Gedicht! (& ganz so schlecht ist es nicht)
Die sichtbare Seite des Mondes ist zu vierzehn Fünfzehntel durch Sonnenlicht erhellt & leuchtet verführerisch Dünne Wolkenansammlungen ziehen zwischen Erde & Mond dahin & lassen das passive Licht des Mondes sich stetig verändernd wirken wie eine Inszenierung Selbst wenn man Alles erklären könnte bliebe die Faszination der Wirkung Wissen ist wichtig natürlich Aber fassungsloses Staunen kindliche Begeisterung & gebanntes Inne halten & Aufsaugen des Augenblicks sind nicht minder notwendig Der Abend fühlt sich wohl in seinen blau-grauen Licht Die Wolken um den Mond herum reflektieren das auf sie auftreffende Licht & lassen so ein leicht vibrierendes unbegrenzten orange-rotes Lichtrund entstehen Gäbe es nur diesen Augenblick in dem meine Augen zum Himmel blicken & alles in & von mir wäre verbunden mit dem Bild dann wären die Zweifel tot Aber in diesem Augenblick geschehen unzählig viele Dinge mit einer ähnlichen Bedeutung für die erlebende Person Man kann nicht an Allem Anteil nehmen & nicht für Alles verantwortlich sein Man sollte aber auch nicht an Nichts Anteil nehmen & verantwortungslos sein Sonne & Mond fragen nicht nach Persönlichkeitsmerkmalen bevor sie sich verschenken Ein Mensch kann im Denken für alle Menschen eintreten & alle Menschen könnten sich mit einem Menschen solidarisieren Der Mond wirkt auf mich & seine Wirkung verringerte sich nicht selbst wenn alle Siebenmilliarden Menschen sich gleichzeitig seiner Wirkung hingäben Wahrscheinlich ist sie verstärkte sich noch
Freitag 31.10.2014 - Vier neue Texte
Das poetische Naturgedicht ist mir nur Kür, nicht Pflicht Doch ach, ich mag sie gern die Kür jedoch die Pflicht steht vor der Tür
& fordert unbedingten Einlass Ich rief den Dämon & er kam Im Gepäck hat er Gewalt & Hass die er dem Zeitgeist nahm
Der Dämon heißt Gleichwürdigkeit & ist ein liebenswerter Zeitgenosse, doch erfordert er all meine Zeit & verstopft jedwedes dichterische Loch
Welches eigentlich ich füllen müsste mit lyrischer Natur Verdichtung Auch Liebe, Leidenschaft & Lüste entbehren jeglicher Gewichtung
In meinem literarischen Erschaffen denn die Pflicht, sie fordert ein das Kritik beladene Soll zu schaffen Bleibt Zeit zum üben für die Kür? Nein!
Die Liebe ist mir ein Bedürfnis Auch das Walden bringt mir Glück Es ist ein inneres Zerwürfnis Ich will in meinen Urzustand zurück
& gleichzeitig an der Spitze der Zeit als personifizierte Innovation Ich schriebe gerne für die Ewigkeit & schreibe für die Revolution
In meinen Gedankenkonstruktionen Ach es gibt so viele wunderschöne Naturen Sie zu beschreiben würde sich wohl lohnen Doch ich verschrieb mich dem Dämonen Wir brauchen Multi emotionale Denkstrukturen
Ich stehe im Garten inmitten von Sträuchern & Bäumen ohne auf etwas zu warten nur um zu träumen
& dabei den Mond zu erleben Der scheint wie ein glühender Kreis über Allen Dingen zu schweben Glutrot ja, aber nicht heiß
Als lau erweist sich die Nacht der Juni zeigt sich als äußerst extrem hat trockene Hitze & feuchte Kälte gebracht Das Jetzt ist als laue Wärme sehr angenehm
Im Mondschein gebannt der Unendlichkeit anvertraut Jedes verlässt Gottvater & Vaterland wenn es hinter deren Fassaden schaut
Es geschieht Nichts in diesem Geschehen & gerade deshalb ist Alles denkbar Man kann beim Träumen Visionen sehen Die Wege der Menschheit sind lenkbar
Das Wahrnehmen & Denken treiben lassen Jede Grenze ist nur ein Versuch das Unfassbare zu fassen Grenzen sind der Menschheit Fluch
Alle Grenzen gänzlich zu überwinden ist die eine große Möglichkeit mit der wir die Zukunft finden sind wir zur konkreten Umwälzung bereit
Ich stehe da, inmitten der Unfassbarkeit als Mittelpunkt sämtlicher Göttlichkeit herausgerissen aus Raum & Zeit & ebenfalls gefangen in der Wirklichkeit
Der erste Satz ist jetzt zu Ende Der Vorstellung vom Leben folgt zumeist eine andere Wirklichkeit ist die Deutung der Wahrnehmung ist immer subjektiv Objektivität ist eine Illusion der man so nahe wie möglich kommen sollte um der Gefahr zu entgehen Die eigene Wahrnehmung als Wahrheit anzusehen ist die Methode der Mächtigen & Reichen um Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen mit patriarchaler Logik die keiner kritischen Überprüfung stand hält aber in vielen an die Wahrheit glaubenden Menschen Wirksam wird immer das was der Mensch in sich zulässt Was er ablehnt kann nicht Wirken kann nur was Raum & Nahrung bekommt Sich zu entfalten in jeder Hinsicht ohne Persönlichkeitsgrenzen zu übertreten & Alles sich entfalten zu lassen was keine Persönlichkeitsgrenzen übertritt lässt das Leben mehrdimensional werden ermöglicht die Flucht aus engen & rigiden Vorstellungen müssen Anreize sein keine Dogmen sind grausame & hilflose Versuch Der Entfaltung des Lebens entgegen zu wirken beruht auf Manipulation denn kein Mensch ließe sich freiwillig einsperren weder körperlich noch geistig noch seelisch Durch Ohnmacht & Angst werden Menschen zu Sklaven von Ideologien & Logiken Freiheit ist eine subjektive Wahrnehmung sie ist objektiv nicht Zu erzwingen ist jedoch Der letzte Satz ist zu Ende
Allabendlich die Freude auf die denkbar freie Zeit Zwischen zwanzig & drei&zwanzig Uhr ist alles möglich Die Zahnräder des Alltags stehen still Die Gedanken könnten über eine weite Ebene galoppieren Die Gefühle könnten lustwandeln durch einen urigen Mischwald Der Körper könnte zur Ruhe finden & jeden Aktionismus überwinden Doch dann Abend für Abend das Selbe Die Freude wird zum Verdruss Die Gedanken stolzieren eitel daher & verfangen sich im Gestrüpp der Belanglosigkeiten Die Gefühle versinken in einem Morast aus Trübsinn & der Körper verfällt der Sucht nach der schnellen Bedürfnisbefriedigung Nichts ist so trostlos wie wartend verbrachte Lebenszeit ist begrenzt Jedenfalls die des Individuums & wenn Ich nicht handelt in welcher Form auch immer sondern behandelt wird -vor allem wenn die Behandlung unerwünscht ist & Unzufriedenheit mit sich bringt - dann verliert das Leben von Mal zu Mal an Bedeutung Der Sand in der Lebensuhr rieselt kontinuierlich & unaufhaltsam nach unten Immer weniger Zeit bleibt um unbeschwerte Zufriedenheit zu leben ohne auf etwas zu warten Wenigstens im Privaten wenn der chronische Kriegszustand in der Öffentlichkeit schon nicht zu befrieden ist Die drei Stunden am Abend nutzen für eine Erkenntnis oder wenigstens für einen friedlichen Weg zur Erkenntnis Das wäre eine Freude wenn es mir möglich wäre Aber nein die Freude auf die Auseinandersetzung mit dem Leben & dem Tod rinnt durch den Geist & wird in Alkohol & Depression ertränkt Wie töricht & unverzeihlich
Samstag 11.10.2014 - Neue Texte
Die private Wahrnehmung der harmonischen Abendstimmung an diesem weltpolitisch unbedeutenden Ort stimmt nicht mit der Einschätzung der disharmonischen weltpolitischen Lage überein Wie sollte es auch anders sein? Verheerend die Vorstellung an allem Unheil der Welt direkten Anteil zu nehmen Dennoch sind Anteilnahme & Mitgefühl die Schlüssel zu Verständigung Akzeptanz & Toleranz Das Abendsonnenlicht schleicht sich durch eine dunstige Schicht & schafft ein impressionistisches Licht Aus dem Schornstein eines Hauses entweicht grau-blauer Rauch der von einem Kamin oder Ofen kündet von dem sich vielleicht Menschen wärmen lassen obwohl es nicht sonderlich kalt ist Vereinzelte Vogelstimmen kommentieren die friedliche Stille Die Kerzenblüten des Flieders & der Kastanien verströhmen einen sanften & süsslichen Geruch Die Luft ist kühl & frisch & verführt zu bewusstem Atmen Es kann schön sein zu leben Woanders erhellen brennende Gebäude die Umgebung & es stinkt penetrant & permanent nach Schwefel Woanders durchdringen Schmerzensschreie oder Rufe der Trauer & Verzweiflung die durch Maschienengewehrfeuer getränkte Luft Woanders beeinträchtigt der chronische Hunger jede harmonische Wahrnehmung Woanders durchdringt das Sonnenlicht nur mit Mühe die dicke Schicht aus Zivilisationsabgasen & der Himmel ist immer Woanders ist es entsetzlich kalt & es fehlt an Allem was nötig wäre um Wärme zu erzeugen Woanders fliehen Menschen vor der Hölle nur um in eine andere Hölle zu gelangen ohne Aussicht auf Besserung ohne Hoffnung ohne Lebensmut ohne auch nur die geringste Möglichkeit Schönheit wahrzunehmen Wir leben im ein&zwanzigsten Jahrhundert & wir wissen das es möglich ist allen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen Vorausgesetzt wir verteilen Alles auf Alle
Da liegt ein Vogel oder das was von ihm übrig ist Die kurzen Flügel - es war wohl ein Jungtier - ausgebreitet wie zur Kreuzigung sind das einzig deutlich erkennbare Zeichen eines Vogels Kein Kopf mehr vielleicht verspeist von einer gelangweilten überfressenen Katze die aufgrund chronischer Überernährung nur so zum Vergnügen Vogelkinder tötet Vielleicht nehmen sich Haustiere ein Beispiel an menschlichem Verhalten Die Grausamkeit von Menschen scheint sich zu übertragen auf die Umgebung Eine Art ansteckender Krankheit Anders lassen sich menschliche Grausamkeiten sowieso nicht erklären Der Vogel hat es hinter sich das Leben & auch die Todesqual Seine verkrampften Krallen scheinen sich in die Erde krallen zu wollen Auf der Suche nach dem Mittelpunkt der Welt kam ihm der Tod in die Quere Die meisten Knochen sind gebrochen Von Fleisch & Blut keine Spur Nur eine Art plastischer Schattenriss mit Federn Der biologische Lerneffekt beim Betrachten des toten Tieres ist gleich Null denn Nichts ist wie es war als es noch lebte Die sozial-emotionalen & psychologischen Erkenntnisse über das Leben & den Tod hingegen sind mannigfaltig Jedenfalls wenn man bereit ist Gefühle zuzulassen & die Gedanken zu befreien aus moralischen Zwängen Das eigene Leben wird irgendwie wichtiger & würdiger wenn es mit dem Tod konfrontiert wird Probleme relativieren sich & Schönheit bekommt eine neue Dimension Denn ohne Frage Dieser zerstückelte zerquetschte & vertrocknete Vogelkörper ist in all seiner Radikalität wunderschön
Durch pralle dunkel blau-graue Wolkengebirge drängelt sich ein kleiner Teil des Sonnenlichts & erleuchtet die Szenerie in dieser Gegend lässt sie in einem massiven Licht surreal erscheinen Alle Farben treten aus sich heraus werden Fast lebendig wirkt Die materielle Welt wird von plötzlich agierenden Windwellen überflutet Erste Regentropfen beenden ihren Fall Aus den Wolken lösen sich aus unzähligen einzelnen Tropfen bestehende Wassermassen die jetzt im hundertstel Sekunden Takt auf der Erde Aufkommen nun auch orange-rote Zacken die durch den kondensierten Wasserdampf zucken Auf jeden Blitz folgt immer schneller Ein gravierender Donner bedroht jedes Gehirn welches akustische Signale erhält Die Häufigkeit der Stromstöße lässt das dröhnende Trommeln nicht mehr verstummen unterbrochen nur durch plötzliches Krachen & Knallen wenn ein Blitz mehr Energie frei setzt als die vielen Anderen Hier herrscht ein Unwetter Anderswo herrschen Bomben & Granaten mit ihrer zerstörerischen Macht über die Menschen und das Land Häuser & Lebensgrundlagen werden zerstört Leben werden vernichtet Angst vor dem Tod & vor dem Sterben Angst vor Schmerzen & vor dem Verlust lieber Menschen vor der Zukunft wütet im Innern der Menschen wie ein Fuchsbandwurm & zerfrisst die Seelen weil seit Jahrhunderten einzig wahre Götter in den Herzen & Hirnen viel zu vieler Menschen eine Diktatur errichtet haben die Hass & Krieg & Verachtung & Mord & Folter befiehlt & die Gottergebenen folgen Die Götter müssen entmachtet werden wir endlich vernünftig im Sinne des kategorischen Imperativs
Der Tag heute hat Hitze gebracht Sie hält sich bis in die Nacht Durch die Hitze stimmuliert fabrizieren diverse Grillen ihre zirpenden Lieder so dass die Spätabendruhe quasie vibriert Die Außentemperatur sank inzwischen so stark dass der Wind kühle Luft zu mir herein weht bzw. kühle Luft ist Wenige blass-rosafarbene Schlieren durchziehen den blau-grauen Himmel Fast unmerklich schwanken die Enden eines dünnen Astes im stimmulierenden Wind Hauchzart die Erinnerung an die Realität oder an das was dafür gehalten wird Realität ist allgemein & speziell Denn Real ist Alles was jemand wahrnimmt egal ob ein Anderer diese Wahrnehmung teilt Irgendwo in einer Welt die weit weg ist von diesem Platz passieren fast irrreale Dinge so verstörend dass es kaum denk- & fühlbar erscheint dass diese Geschehnisse für andere Menschen ständig hoch wirksam & grausam sind Ganze Länder befinden sich im freien Fall Deutschland taumelt noch im Sog des End-Spiel-Sieges während Israel & Palestina tödlich getroffen zu Boden taumeln Ist das so etwas wie Die Ironie des Schicksals? Die Ultras auf allen Seiten bekommen stündlich neues Futter für ihre Hasstriaden & haben natürlich Alle vom jeweiligen Gott höchst selbst erteilt das Recht auf ihrer Seite Wie schön ein Abend sein kann wenn er nicht von einem Personengott mit Schuld & Buße & Dogmen zerstört wird Die Nacht fließt in den Abend hinein & überzieht die Umgebung mit Dunkelheit & Frieden Ja Frieden Ja diese Nacht jetzt & hier ist friedlich & ich genieße dieses Privileg Ein parasitäres Arschloch freut sich über die Schönheit des Lebens Schönheiten sind frei von Ideologieen
Samstag 13.09.2014 - fünf neue Texte
Die Dunkelheit sickert langsam in die Umgebung ein & lässt die Details verschwinden Alles verändert sich vom farbigen Raum zur schwarzen oder grauen Fläche Konturen treten präziser hervor oder verschwinden gänzlich Im Haus gegenüber springen Farben & Formen scheinbar willkürlich herum als gelte es der Ruhe des späten Abends etwas entgegen zu setzen Auf einem Großbildschirm läuft irgendein Fernsehprogramm Der ganze Raum wahrscheinlich auch das ganze Haus vielleicht sogar die gesamte Umgebung werden dominiert von dieser Droge Als hätten diese sich hektisch bewegenden Bilder & Farben irgendetwas bedeutendes zu vermitteln Ganze Gesellschaften lassen sich von der unerklärlichen Magie dieser Apparate in den Bann ziehen Warum aber braucht es diese künstliche oder künstlerisch erzeugte Welt & warum so wahnsinnig oft & lange? Vielleicht weil man ohne eigenes Zutun also ohne eigene geistige seelische oder körperliche Aktion in relativ kurzer Zeit glaubt sehr viel zu erleben Indirektes Leben das aber in Hülle & Fülle immerzu verfügbar ohne eigene Beteiligung endlos & vielfältig das eigene Leben aber nicht gefährdend Alles bleibt wie es ist & doch passieren ständig die unfassbarsten Dinge Man ist mitten drin im Geschehen & Teil des Geschehens ohne jemals Handeln zu müssen Das Betrachten der Dunkelheit das Erspüren einer Situation das Nachdenken über das Leben erfordern Eigeninitiative & Anstrengung Der süchtig machende Reiz des Fernsehens ist die intensive Bequemlichkeit oder die bequeme Intensität jedenfalls das Gegenteil von selbstbestimmtem Denken & Leben
Delikat dröhnt ein Rasenmäher durch die nachmittägliche Kleinstadtidylle Gepaart mit den Motorgeräuschen vorbeifahrender Autos ergibt das ein akustisches Potpourri welches an penetranter Genialität kaum zu überbieten ist Jedenfalls wenn man auf industrial steht Der Frühling hat gerade erst begonnen seiner Berufung nachzugehen & schon schwirren Temperaturen von über zwanzig Grad Celsius durch die Luft An der riesigen hellblauen Leinwand ziehen vereinzelte weiße Wolken in Form von sich stetig verändernden Formen entlang & vermitteln ein Gefühl von entspanntem Reisen in Ferne Fernen ohne auch nur einen Schritt zu vollziehen Die Sonnenenergie massiert zärtlich die Gesichtshaut & das Jetzt & Hier tritt aus der Zeit heraus & breitet sich aus wie eine Naturkatastrophe Trotz der monströsen Geräuschkulisse durch Rasenmäher & Autos dringen immer wieder kleinere Geräusche durch die wall of sound Kinderstimmen stimmen ein Lied an & stimmen mit der Welt überein weil ihre Welt die ganze Welt ist Das Läuten von Kirchturmglocken taumelt heran & ruft auf zum gebet den Menschen die Freiheit zurück & wahrlich ich sage Das Liebedeinennächstenlied einer Amsel lässt sich vernehmen Auf einer Bank liegen in der Frühlingssonne die Augen geschlossen & wahrnehmen Es heißt jedes Wesen könne von sich behaupten der Mittelpunkt des Universums zu sein & das ist nicht nur physikalisch sondern auch psychologisch schlüssig Alles passiert nur durch & oder für mich Gäbe es mich nicht gäbe es nichts Das gilt natürlich für alle Siebenmilliarden Menschen sind Egozentriker Alles was sie machen oder nicht machen geschieht zum eigenen Vorteil Entscheidend für die Gemeinschaft ist das Erlernen des Mitgefühls
Ich bin hier & trinke noch ein zweites Bier ach nein es sind wohl eher schon vier Ich spüre in mich rein dort entsteht ein wildes Tier vielleicht ein großes Warzenschwein doch bevor ich den Verstand verlier trinke ich jetzt noch ein Bier im Jahre zweitausend&vier zehn am ersten Mai & ich bin so frei Alles ist mir einerlei Ich lobe mir die Fatalisterei Ich kann hier sein & den Lauf der Welt betrachten all das Zeugen & des Schlachten das Idealisieren & Verachten ohne Teil davon zu sein Ich bin nur Teil von mir & trinke lieber noch ein Bier welch wundervolle Sauferei schon bin ich von allen Ängsten frei & auch von Gewissensbissen Ich bette meinen Leib auf Kissen & will von Nichts nichts wissen Ich fantasiere & sinniere über das Sein ganz detailliert & fein seziere ich das Tausender & Einerlei & dabei trinke ich auf meinen Kissen professionell & dienstbeflissen noch ein Bier Ick freue mir Der Krieg ist ganz weit weg von hier Der Frieden ist ein Masthoftier & mir genügt es hier zu sein Ich geh jetzt erst mal pissen Abfall vom ersten bis zum siebten Bier nur um dann das achte Bier in mich hinein zu schieben Ich würde gerne Alle lieben & das Rad der Welt verschieben Aber die Welt ist so beschissen da wär der Aufwand übertrieben stattdessen trinke ich ein Bier dann bin ich ganz & gar bei mir & über allen Dingen schwebe ich im jetzt & hier & jeder Zweifel wird vertrieben Lieder will ich lauthals singen Schön ist es auf der Welt zu sein & dann schütt ich noch ein Bier in mich hinein ist das nicht fein? So soll es sein!
Un- Beschwert sind die Gefühle belastet Durch eine Ideologie ist Leichtigkeit un- Möglich wäre vieles löste man sich vom Ballast konstruierter Zugehörigkeit Um Fliegen zu können braucht es Flügel oder Gasförmigkeit Leichte aber inhaltsschwere Gedanken in schweren aber oberflächlichen Zeiten zu denken & zu formulieren ist nur Wenigen Gegeben sind nur wenige Bedingungen Der größte Teil des Lebens ist gestaltbar wenn einzig die Urbedingungen Existieren bedeutet wahrnehmen Wenn allerdings durch Macht & Angst errichtete Bedingungen die Wahrnehmungen manipulieren & oder verhindern Ist das Leben nur noch im ganz kleinen Rahmen gestaltbar Nur durch die Zusammenarbeit des größten Teils der Menschheit lassen sich die Barrikaden in den Herzen & Hirnen & die Festungen der selbsternannten Eliten Abbauen von Klischees & Dogmen ist entgegen der Demontage von Dingen entschieden schwerer als sie zu errichten Klischees & Dogmen dienen als Mittel zur Normalisierung & Rechtfertigung ungerechter Bedingungen Reichtum & Armut werden zur selbstgewählten Lebensform Erklärt jemand seine Wirklichkeit zur Wahrheit & hat dabei genug mediale Aufmerksamkeit kann es zu sozial-emotionalen & geistigen Fehlleistungen bei einer großen Masse von Menschen Kommen dann noch Angst & Ehre & Vaterland hinzu ist die Katastrophe perfekt Ach wie einfach könnte unbeschwertes Leben sein gäbe es keine Ausschlusskriterien & Vorbedingungen für die Gewährung der Grundrechte Unbeschwert sein & das Leben genießen dürfen in dieser Scheinheiligen Welt nur Menschen die in die entsprechenden Rasta passen & sich dem entsprechend verhalten
Ich stehe mitten im Wald inmitten einer Lichtung es ist weder heiß noch kalt Ich habe keinerlei Verpflichtung
Die ausgeprägte Stille prägt mein Bewusstsein einzig das Musizieren einer Grille klingt sanft in mich hinein
Ich atme aus & ein wie immer, nur eben etwas echter Wären die Menschen öfter allein wäre die Welt wohl gerechter
Auf die Erde nieder knien & den Waldboden riechen Im Wald soll der Tod in mich ziehen dort will ich versiechen
Das warme Sonnenlicht scheint alle Verletzungen zu heilen Ach Mensch - Du armer Wicht schreitest stetig fort, anstatt zu weilen
Welch eine grandiose Atmosphäre erfüllt von Liebe ist der Augenblick Ach wenn es nur immer so wäre von Augenblick zu Augenblick im Glück
Doch plötzlich hör ich ein Geräusch keine Ahnung was das war doch wenn ich mich nicht täusch dass bedeutet es Gefahr
Jetzt bricht was aus dem Dickicht mit brachialester Gewalt Ein bestialisches Gedicht Mir wird's ums Herz ganz kalt
Das Gedicht kommt auf mich zu es plant mich aufzehren zu wollen Aus ist es mit Harmonie & Ruh Die Götter scheinen mir zu grollen
Dieses brillante & unsterbliche Gedicht will mich pointiert & wortgewandt zerdichten Mit seinem literarischen Gewicht wird das Gedicht mich jetzt vernichten
Sonntag 10.08.2014 - 5 neue Texte
Es knistert die Luft vibriert niemand wagt es uns zu stören Wer sich zwischen uns stellt bekommt einen Schlag Sexualität ist eine Waffe gegen Alle & Alles was sich außerhalb des Bannkreises befindet Wir reden nicht müssen nicht reden Worte sind Verpackungsmaterial Wir kommunizieren mit allen Sinnen senden uns Blitze zu die wir gegenseitig verinnerlichen mit Verlangen anreichern & zurück schicken Zwischen uns brodelt eine Energie die Strom erzeugen könnte Wer wir sind ist irrelevant auch was wir sind nur das wir sind ist entscheidend Die Zeit löst sich auf Die Welt steht still Das Universum hält den Atem an Sekunden oder Tage Wochen oder Monate oder Jahre vergehen während wir hier stehen & uns sehen & spüren & wahrnehmen als die einzig wirklich existierenden Lebewesen Die Spannung der ganzen Situation ist so hoch dass jeder Versuch konkret zu werden das sofortige Implodieren der Aura zur Folge hätte So sind wir also gefangen in der Freiheit der Liebe oder frei in der Gefangenschaft der Liebe Irgendwann verwandeln wir die sexuelle Energie in Sprachenergie Wir unterhalten uns Eine extrem hohe Sympathie bleibt aber die mystische Erhabenheit ist verflogen Später dann verabschieden wir uns nehmen uns fest in die Arme küssen uns innig & trennen uns schweren Herzens mit heftigem sexuellen Suchtdruck Wir wissen beide dass wir miteinander scheiterten & zu Grunde gingen
Über mir ein monumentales Kunstwerk dessen abstrakte Struktur sich ständig verändert Kontinuierlich entstehen neue Formen Flächen, Striche & Schlieren Die grauen & schwarzen Gebilde schieben sich ineinander & formen Skulpturen die die riesige Leinwand als lebendige Collage erscheinen lassen So vollendet das Werk wirkt so unvollendet wird es bleiben wie Alles denn Zeit & Raum sind unendlich schwer zu erfassen Nichts bleibt wie es ist Dieses moderne Kunstwerk ist in seiner Einmaligkeit schon seit Millionen Jahren existent & wird noch sehr lange weiter bestehen ohne je bestehen zu bleiben Selbst Wiederholungen sind nicht gleich allenfalls miteinander verwandt Alle Bereiche des Lebens sind durchdrungen von Unterschiedlichkeit Die scheinbar immer gleichen Buchstaben ergeben immer neue Texte Selbst die selben Worte werden so aneinander gereiht dass etwas nie dagewesenes dabei heraus kommt Auch der vermeintliche Stillstand suggeriert lediglich einen Ist-Zustand Bei genauer Wahrnehmung pulsiert es unter der starren scheinbar unveränderlichen Oberfläche & bewirkt deren langsame Zersetzung Wir sind zur stetigen Veränderung verdammt & mit ihr beschenkt worden Massige Wolken galoppieren durcheinander Das Bild über mir verdichtet sich zu einer schwarz-blauen Kraft Alles wird in Frage gestellt der Wind schnellt vorbei ohne abzureißen verstärkt unregelmäßig periodisch seine Intensität & lässt die materiellen Dinge erzittern Die immateriellen Zustände werden mitgerissen Die Götter singen drohende Lieder Ein Gewitter explodiert Das Bild über mir in heller Aufregung macht mich demütig staunen
Es ist mir seit meiner Kindheit bekannt & seit ich gelernt habe kritisch zu denken ist es mir ein Dorn in der Seele Über zwanzig Jahre lang habe ich es kaum mehr wahrgenommen war ich doch nur selten & kurz zu Gast in dem Ort der seit zwei Jahren wieder mein Wohnort ist Jetzt begegne ich ihm fast täglich & es sticht mir jedes Mal ins Herz & mein humanistischer Verstand rebelliert gegen dieses Kriegerdenkmal Es steht quasi in der Mitte des Ortes Umstanden von schönen alten Bäumen gedenkt es der Krieger der zwei Weltkriege Das Land & die Bevölkerung dieses Landes waren die Verursacher dieser bestialischen Kriege Der zweite Weltkrieg war ein Angriffskrieg mit dem Ziel des Landgewinns für eine vermeintlich deutsche Rasse Eine Kriegserklärung an die ganze Welt Menschen wurden systematisch hingerichtet Die Menschen anderer Religionen & Kulturen & Ansichten & Lebensweisen wurden vernichtet Viele Millionen Menschen verloren ihr Leben & viele Millionen ihre geliebten Angehörigen Auch viele Soldaten des Aggressors starben Sie gehorchten den Befehlen einer zerstörerischen & unmenschlichen Macht die einen großen Teil Europas in den Untergang trieb aus Überzeugung oder Angst aus Gleichgültigkeit oder Dummheit Weil die Anzahl der Mitläufer so unfassbar hoch war schafften es nur sehr wenige Menschen sich den Befehlen & der Propaganda zu entziehen & Widerstand zu leisten Aber sollte man die Vollstrecker eines Diktators so nachvollziehbar ihr Mitmachen auch sein mag im Nachhinein als Helden verehren bloß weil sie im Namen des Vaterlandes mordeten & ermordet wurden? Sie mussten sterben weil sie andere Menschen die viele von ihnen verachteten & denen sie sich überlegen fühlten töten oder versklaven sollten & dies auch häufig bereitwillig taten Entweder waren die Taten der Nationalsozialisten & ihrer willigen Bürger Verbrechen dann können die Mitläufer & Mittäter keine Helden sein sondern sind selbst Opfer wenn sie gegen ihr Gewissen handelten oder aber Verbrecher wenn sie Überzeugungstäter waren Oder aber die unmenschlichen Verbrechen der Nationalsozialisten werden als richtig & wichtig für das Vaterland angesehen Dann handelt es sich um Helden der Nationalsozialistischen Ideologie Wer das so sieht sollte es dann aber auch genau so aussprechen & sich nicht hinter Pseudoargumenten verstecken Kameradschaft & Treue & Vaterland & Ehre sind Begriffe patriarchaler Überlegenheitsphantasien Minderwertigkeitskomplexe gepaart mit vermeintlich männlichen Attributen führen zu körperlicher & geistiger & seelischer Gewalt Gedenken wir nicht der Gewalt sondern den Opfern der Gewalt & zwar Allen
In einer Säulenbuche sitzen einige Vögel & lautieren um die Zuhörer zu faszinieren In deutschen Biergärten vegetieren deutsche Menschen & jubilieren wenn emotionale Volksvertreter einen Ball mit Fuß oder Kopf über eine Linie in einen rechteckigen Rahmen Katapultieren In Pathologien sezieren Pathologen Leichen um den Grund ihrer Tode zu identifizieren Ein ausgesucht wuchtiger Mensch geht mit einem besonders winzigen Hündchen spazieren so kann dieser seine Hundescheiße für das nächste Schuhprofil sorgfältig auf den Gehsteig platzieren & der Mensch kann dabei frische Luft inhalieren An fast allen Stammtischen verlieren die Rechthaber ihre Vernunft & ihr Mitgefühl & schwadronieren mal offen mal verdeckt von Über- & Untermenschen um andere Menschen abzuwerten & sich & Ihresgleichen aufzuwerten & zu idealisieren In dunklen Zimmern liegen zumeist zwei Menschen & kopulieren um mit dieser ehelichen Pflicht einen neuen Deutschen zu fabrizieren In Universitäten versuchen Studierende sich zu konzentrieren um den Lernstoff kritiklos & dumpf auswendig zu lernen & sich somit für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren Menschen mit den falschen Persönlichkeitsmerkmalen müssen sich assimilieren um ihr Recht zu leben wo sie leben nicht zu verlieren National verblendete Personen fabulieren ihre engstirnigen Phrasen um die Dummheit zu kultivieren Politik & Kapital kooperieren um ihre Macht & ihren Reichtum zu zementieren & auf diese Art die Demokratie zu konterkarieren Manche vermeintliche Wohltäter phantasieren vom Reichtum für Alle & wollen doch nur die Verhältnisse zwischen Arm & Reich stabilisieren Einige wenige Menschen sinnieren über eine gleichwürdige & gleichwertige Weltgesellschaft & verzieren ihre Gedanken mit Liebe & Menschlichkeit mit Selbstreflexion & Mitgefühl aber sie scheitern immer wieder am Konkretisieren
Wieder einmal marschiert der dritte Weltkrieg im Stechschritt in unseren Ängsten auf & nimmt unsere Seelen ein Der Krieg befreit seinen Geist aus der Flasche macht sich zum Zeitgeist & rekrutiert die Anhänger der nationalen Sachen Krieg ist immer dann bedrohlich & bestialisch wenn er vor der eigenen Haustür steht & droht unseren vermeintlichen Selbstschutz als Egozentrik zu entlarven & unsere Versorgung mit Gütern zu behindern Das Gespenst steht von der Haustür aber es geht noch nicht um im Land Wie oft lässt es sich noch zurück drängen in die Flasche Auf eine perverse Weise eint der Krieg alle Feinde Im Geiste der (Selbst)Gerechtigkeit den eigenen Angelegenheiten gegenüber Alle schützen & beschützen sich & die ihren & alle Mittel zum Schutz sind recht & gerecht & den Feinden wird die Anwendung der gleichen Mittel vorgeworfen Es scheint so als bräuchten Menschen einen Feind um sich selbst zu spüren & sich des eigenen Lebensentwurfes sicher zu sein Wenn sich dieser Feind auflöst muss ein neuer Feind her um jeden Preis Die Menschenrechte sind immer dann relevant oder irrelevant wenn die Wirtschaftsinteressen gewahrt oder eben nicht gewahrt sind Ein Diktator kann ein Freund oder ein Feind sein je nachdem ob er sich für oder gegen eine Zusammenarbeit entscheidet Diese scheinbare Willkür hat System Für die wirtschaftlichen Interessen dürfen Kampfeinsätze nicht ausgeschlossen werden Das bedeutet Krieg für Wohlstand aber bisher eben irgendwo in der Welt nur nicht zu Hause Der dritte Weltkrieg wird aber nicht kommen Die Mächtigen & Reichen auf beiden Seiten hätten viel zu viel zu verlieren sie gewinnen an kleinen Kriegen Dennoch wird die Angst vor dem Weltkrieg gebraucht & gezielt eingesetzt um von den wirtschaftlichen Verbrechen in aller Welt abzulenken die zu immer mehr unvorstellbarem Reichtum auf der einen Seite & immer entsetzlicherer Armut auf der anderen Seite führen Hier & nicht im dritten Weltkrieg liegt die wirkliche Gefahr für die sogenannten modernen & zivilisierten Gesellschaften Der Krieg wird ein Bürgerkrieg sein in den reichen Ländern Arm gegen Reich & es wird ein unvorstellbar brutaler & widerwärtiger Kampf werden der das eigentliche Ziel einer gerechten Weltgesellschaft vollkommen ignorieren wird
Freitag 01.08.2014 -
Durch die Abendstimmung am ersten April während sich die schleichende Entfärbung der Umgebung vollzieht flatthroniert des Betrachters erste Fledermaus dieses Frühjahrs Sie erscheint plötzlich im Blickfeld zappelt durch des Selbe hindurch & verschwindet wieder im Halbdunkeln nur um nach kurzer Zeit an einer anderen Stelle des Blickfeldes wieder einzutauchen & dann wieder zu verschwinden Ein Kommen & Gehen als wolle sie etwas Wichtiges mitteilen aber der Betrachter begreift nicht Nichts Neues Die milde Themperatur der Luft ermöglicht es dem Betrachter & Wahrnehmer draußen zu sitzen ohne zu frieren Der Mond ist als dünne Sichel sichtbar Seine Magie verändert sich mit der Größe der Licht reflecktierenden Fläche Die Magie wird aber nicht kleiner oder größer nur anders Als wolle er die Menschen ermuntern Veränderung & Andersartigkeit & Vielfalt zu lieben & zu leben Fast alle Farbe ist aus der Umgebung gesickert Selbst die gelben Blüten eines Strauches sondern nur noch winzige Mengen Gelb ab Das Leben ist exakt das Selbe & doch ist Alles anders in der Umarmung der Dunkelheit oder in der Begrüßung des Tageslichts Es tut gut der Nachtwerdeung so unmittelbar beiwohnen zu können Wie lange es noch möglich ist in dieser geschichtlich schuldbeladenen Region selbstverständlich & unbedroht wahrzunehmen weiß wahrscheinlich nicht einmal der Wind Wahrscheinlich ist dass in einigen Jahren das Kartenhaus zusammenbricht & wieder einmal Angst & Not & Leid & Tod auf uns einstürzen werden Wir haben alle Möglichkeiten & Mittel dies zu verhindern aber wir wollen die Gefahr nicht ernst nehmen um unseren dekadenten Wohlstand nicht in Frage stellen zu müssen
Ein Hechsler hechselt Grünschnitt & zerschneidet nebenbei die morgentliche Stille in Ohren verstopfende Stücke Die Stille versucht gegen das Getöse anzuschweigen Vergeblich So ist es wohl oft Der Versuch einer Realität etwas entgegen zu setzen ist zum Scheitern verurteilt wenn die Alternative die Realität noch verstärkt Immer geht es um Machtverhältnisse Die Natur kann noch so schön sein Wenn die Produkte & Abfälle menschlichen Lebens sie zwingen sich zu verändern dann wird auch die Schönheit hässlich Die Aktionen & Reaktionen der Natur fordern erneute Produkte zur Bekämpfung der Folgen die wiederum Abfälle erzeugen Diesen circulus vitiosus kann nur der Mensch unterbrechen Allein er muss gewillt sein lieb gewonnene Gewohnheiten zu verändern ohne dafür Entschädigungen zu verlangen Wie viel Stille verträgt das moderne gut bürgerliche Leben & wie oft darf sie sich frei entfalten ohne das ihr Geräusche entgegen gesetzt werden Auch Reden kann ein Akt der Zerstörung sein Allerdings auch Schweigen Es geht nicht um laut oder leise nicht um richtig oder falsch auch nicht um gut oder böse Es muss darum gehen die Folgen des eigenen Handelns & Nichthandelns zu berücksichtigen Denken & Fühlen als gesamtgesellschaftliche Verantwortung nicht nur als persönliche Aktion zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse
Wäre sie seine Tochter gewesen hätte er ihr ordentlich die Meinung gesagt In der Öffentlichkeit in einer Aufmachung aufzutauchen die sämtliche Männerphantasien bedient als sei eine Frau einzig dazu da Männern zu gefallen & ihren feuchten Träumen Nahrung zu geben So aber wurde er Teil des sexistischen Spiels Ihr kurzer Rock war derart kurz dass sie wahrscheinlich den ganzen Abend ununterbrochen darauf achten musste keine falsche Bewegung zu machen um ihren Slip verdeckt halten zu können Immer wenn er an ihr vorbei ging versuchte er so beiläufig wie möglich ihre nackten Beine & die beginnenden Wölbungen ihres Hinterns zu betrachten Dieser stramme Arsch schien ihm förmlich zu zurufen er möge doch bitte zugreifen Irgendwann trafen sich ihre Blicke & unerklärlicher Weise gab es eine sexuelle Verbindung zwischen ihnen Dieses Innehalten im Blick das optische Eindringen in den Anderen steigerte seine sexuelle Wahrnehmung Augen & Unterleib dieser Frau schienen ihn zu meinen & auch er meinte diese Teile von ihr Alles Andere hatte nichts zu sagen Sie war zu jung & viel zu modern gekleidet & lifestyle fixiert Eine junge Frau die sich anzieht & dekoriert wie sie glaubt sich herrichten zu müssen um dazu zu gehören & nichts zu verpassen Keine individuelle Ausstrahlung Aber ihre Augen schienen ihm zu vermitteln dass Alles nur eine Verkleidung sei & sie nur auf ihn warte Er hätte gerne gewusst was sie dachte während sie sich wieder einmal in die Augen sahen & für Sekunden ineinander verkeilt blieben bis einer von beiden die Spannung löste & mit der vorherigen Beschäftigung fortfuhr Irgendwann ging sie ohne sich zu verabschieden Wahrscheinlich lag er völlig falsch mit seiner Wahrnehmung & sie lag jetzt im Bett & träumte von dem Traumprinzen wie es Frauen zu tun pflegen die sich zurecht machen wie sexuelle Prinzessinnen
Ich hatte die Wahl Du hattest die Wahl Er hatte die Wahl Sie hatte die Wahl Es hatte die Wahl Wir hatten die Wahl Ihr hattet die Wahl Sie hatten die Wahl Viele viel zu viele quälte der Gedanke die Wahl zu haben derart dass sie die Wahl trafen nicht zu wählen Manche wollten einfach nicht wählen & wählten auch nicht Weil sie meinten & meinen es sei sowieso egal was sie wählen würden würden sie wählen denn es ändere sich sowieso Nichts Das sie durch ihre Nichtwahl sehr wahrscheinlich die Parteien stärkten von deren Politik sie so enttäuscht waren & sind berechnen sie in ihrer Entscheidung nicht zu wählen nicht mit ein Sie hätten die Wahl gehabt Jetzt haben sie ein Ergebnis welches dazu führen wird dass eine Politik gemacht werden wird die bewirkt dass sie das nächste mal wenn sie die Wahl haben wieder die Wahl treffen werden nicht zu wählen Andere hatten die Wahl & wählten instiktiev die Partei die sie schon immer wählten & immer wählen werden Weil Instinkte sich durch Vernunft nicht beeindrucken lassen & weil für sie Treue & Tradition & Rituale & Ehre die Grundlage bilden für ihr Rückenmark gesteuertes Handeln Ihre Partei könnte das Gegenteil dessen machen was sie im Wahlkampf vertrat & versprach - Was bei den Regierungsparteien quasie zum Programm gehört aber von denen die die Wahl haben & sie wählen zumeist nicht registriert wird - Trotzdem kommen sie aus Prinzip nicht auf die Idee ihr Wahlverhalten zu ändern Reflexe sind Reflexe sind Reflexe Sie hätten die Wahl gehabt könnten sie eigenständig denken Wieder Andere hatten die Wahl & wählten eine Partei nicht aus Überzeugung sondern aus Protest gegen die etablierten Parteien Die Inhalte der Wahlprogramme sind ihnen nicht nur nicht bekannt sondern sogar vollkommen gleichgültig Ihnen reicht eine Phrase verziert mit dem ein oder anderen Klischee die ihnen befiehlt & sie folgen Wir hatten die Wahl & haben gewählt dass sich fast nichts ändern wird trotz deutlich wahrnehmbarer Unzufriedenheit eines großen Teils der Bevölkerung Einige Angehörige dieser Bevölkerung hatten nicht die Wahl denn das Wählen ist ihnen verboten Sie hätten vermutlich gerne die vielen verschenkten Stimmen der Nichtwähler übernommen Viele wählen lieber die Reproduktion bekannter Missstände als die Option einer Veränderung die nicht berechenbar ist Einzig die Parteien der nationalen Identifikation & der Rückbesinnungslosigkeit auf die nationale Sache hatten bei den Wählern Erfolg Sie hatten die Wahl & viele wählten die von den Göttern erwählten Übermenschen Reaktionäre Pseudoeliten die ihre jeweilige Nation zum Gewinner machen wollen Wenn aber alle Nationen anstatt sich endlich zu versöhnen wieder zum Siegen aufrufen wer verliert dann? Die Menschlichkeit! Die Menschenrechte! Die Demokratie! Wir hätten die Liebe wählen können wählten aber Gleichgültigkeit & Hass
Inzwischen ist es den Medien nur noch eine kleine Meldung wert Auf der dritten oder vierten Seite in der Zeitung oder nach den neuesten Fussballbedeutungslosigkeiten im TV wird von dem Ereignis berichtet auf das möglichst Wenige es registrieren & darüber nachdenken können Ein weißer Mann aus der Mittelschicht in einem modernen Industriestaat tötet geplant & gezielt mehrere Menschen Es kommt so häufig vor dass die Sensationsgeilheit der sensationsgeilen Masse durch eine solche Nachricht nicht mehr befriedigt werden kann Wirksame Reaktionen folgen weder auf die Taten noch auf die Berichterstattung über die Taten Denn das strahlende Bild des gerechten edlen & erfolgreichen Bürgers der reichen westlichen Staaten darf nicht angetastet geschweige denn zerstört werden Was gut ist ist & bleibt gut & was schlecht ist ist & bleibt schlecht Ein elitäres & geschlossenes & einfältiges Weltbild führt zu elitären & geschlossenen & einfältigen Taten Aus Hass auf Frauen die ihn als zwei&zwanzig jährigen weißen Mann nicht ran ließen plante er die Morde Er wuchs auf in einer Gesellschaft die ihm vermittelte er sei ein Versager wenn er mit zwei&zwanzig noch keinen Sex hatte Ihm wurde beigebracht dass Frauen nur darauf warten begattet zu werden & zwar von den richtigen Männern Er als richtiger Mann habe das Recht Frauen zur Verfügung zu haben Jahrelang fühlte er sich betrogen um sein Recht fühlte er sich gedemütigt von Frauen die nichts von ihm wissen wollten Er ist nicht dazu befähigt worden die Idealbilder von Mann & Frau zu hinterfragen Für ihn gehörten die Männliche Stärke & Potenz & Macht & Überlegenheit & die weibliche Schwäche & Fügsamkeit & Ohnmacht & Unterlegenheit zusammen Er wollte als potenter Prinz die Prinzessin befreien & erlösen & küssen & ficken wie es sich gehört für einen richtigen Mann Aber die Wirklichkeit war anders Sie schrie ihm ständig ins Ohr Versager Die Frauen wollten nicht funktionieren wollten nicht wie er Jede potentielle Sexpartnerin die ihm begegnete spuckte ihm ins Gesicht weil sie ihm nicht zur Verfügung stand Dafür mussten mehrere Menschen sterben Die westlichen Gesellschaften haben enorme Ängste vor so vielen möglichen Gefahren weigern sich aber Angst zu haben vor ihren eigenen Kindern die sie erziehen zu richtigen Männern & richtigen Frauen Die mit Minderwertigkeitskomplexen überfrachteten Seelen dieser Kinder brüten Verachtung & Hass aus & gebähren irgendwann geplante & zielgerichtete Morde Ein rationaler Kontrollverlust Die Waffen hat er ganz einfach & legal in einem Waffengeschäft erworben
Samstag 05.07.2014 - FÜNF NEUE TEXTE
Der späte Abend ist schon von Dunkelheit geprägt die der industrialisierten Zeit entsprechend relativ hell ausfällt Diverse elektrisch erzeugte Lichter konterkarieren die Intensität der frühen Nacht Dennoch erreicht das aktive & passive Licht dutzender Sterne & Planeten den Betrachter dieser vermeintlichen Unendlichkeit Keine Wolke schwebt im Blickfeld Wer die kleinen weiß-gelb glimmenden Flecken miteinander verbindet erhält vielleicht ein Bild oder eine Botschaft aus einer anderen Dimension vielleicht Der Abend vollzieht die übliche Metamorphose hin zur der Nacht in der die Umwandlung von Winter zu Frühling vollzogen wird ohne das etwas besonderes passiert Ein rotes blinkendes Licht macht es möglich die Flugbahn eines Flugzeugs zu verfolgen Wahrscheinlich fliegen gerade Zweihundertdrei&neunzig Passagiere & einige Besatzungsmitglieder aus irgendeinem Grund irgendwo hin & haben Glück weil ihr Flugzeug nicht aus irgendeinem unerfindlichen Grund verschwindet Warum sind die Einen betroffen während die Anderen davon kommen? Wohin geht diese Reise & wohin geht die Große? Zu den Sternen In die Unendlichkeit Ins Nichts Zu Gott Oder reißt der Film ganz einfach & die Vorstellung vom Leben & des Lebens ist aus Ein Gericht in Ägypten hat in einem Verfahren über fünfhundert Menschen zum Tode verurteilt Der Krieg der Religionen & Nationen geht immer weiter weil Religionen & Nationen Konstrukte sind entstanden aus Minderwertigkeitskomplexen gepaart mit Angst & Egozentrik Wer lebt & weiter leben darf & kann sollte die Zeit nutzen Wer weiß wann der nächste Machtwechsel oder der nächste internationale Konflikt Unterdrückung oder Todesgefahr bedeutet Die Zeichen stehen weiterhin auf einzig wahre Religionen & vermeintlich elitäre Nationen Garanten für Intoleranz Respektlosigkeit & konstruierten Tod
Liebe hat keine Zeit noch lässt sie sich wiegen oder vermessen Liebe ist weder schnell noch langsam auch nicht groß oder klein Sie hat kein Gewicht & entzieht sich jeder Mengenzuordnung Liebe ist anders als Naturwissenschaften Jede Liebe ist anders als jede andere Liebe Die Intensität der Liebe hat zu tun mit dem Austausch von Persönlichkeit Je mehr wir bereit sind uns als Persönlichkeit zu offenbaren um so intensiver die Liebe Der Austausch von Persönlichkeit zwischen zwei oder mehreren Menschen ist immer gleich würdig Jede Person ist gleichermaßen beteiligt & verantwortlich für die Wirksamkeit der Liebe Wer sich öffnet öffnet auch den oder die Anderen wer sich verschließt verschließt das Gegenüber Es gibt keinen Anfang & kein Ende Selbst der erste Kontakt zwischen Menschen ist geprägt durch das Aufeinanderprallen der Persönlichkeiten Aktion & Reaktion befinden sich auf einer Achterbahnfahrt Der Ersteindruck eines Menschen ist vielleicht schon die Reaktion auf dessen Erstsignal an den Anderen Liebe ist die Abwesenheit von Angst & Gleichgültigkeit Gleichgültigkeit frisst Mitgefühl & Angst verhindert Austausch Liebe ist nicht da Liebe entsteht durch Kontakt & intensiviert sich wie ein positiver Schmerz durch den Ausdruck von Körper Seele & Geist oder verliert an Bedeutung wenn der Austausch reduziert wird Liebe immer wirkungsloser Können sich Gleichgültigkeit & Angst zunehmend ausbreiten Wird der Kontakt problematischer Entstehen anstatt Liebe Konflikte werden diese auch lieblos bearbeitet
Ein Echo schallt durch das ganze Land Es widerhallen die Lobgesänge auf die höchsten Verkaufszahlen Die immer gleichen Lieder in immer neuen maßgeschneiderten Gewändern erschallen als Endlosschleife in der medialen Welt & erzeugen ein Echo dass sich in der eigenen Nabelschau besonders gut gefällt Es klingt als seien die Töne festgelegt als gäbe es keine Leidenschaft & kreative Vielfalt sondern lediglich Berechenbarkeit Das Echo ist das Zurückwerfen der Töne die erzeugt wurden Im Gegensatz zu einem örtlich begrenzten Echo wirft das Landesweite Echo nicht alle Töne zurück sondern ausschließlich die Töne einer Tonerzeugungselite deren akustische Auswürfe derart vorhersehbar sind das dass Echo an Langeweile kaum zu überbieten ist Das ganze Land vibriert von den medialen Schallwellen die das Echo auslöst welches selbst von medialen Schallwellen ausgelöst wurde Eine gegenseitige Konstituierung Das Eine löst das Andere aus & umgekehrt & keine Stille ist zu erwarten Wir werden beschallt & des Echo widerhallt die musikalischen Fehltritte Hier ist ein Fauxpas die gute Sitte & jede echte Musik wird übertönt Wer braucht dieses Echo wenn es nicht bereit ist neue Töne zu generieren
Die Monate spielen Verrückt wird Wer ausschließlich regelmäßige Wiederholung erwartet entwickelt Angst & Abneigung gegen alles Unberechenbare Die Monate machen im Gegensatz zu vielen Menschen nicht was sie sollen Der Mai im Jahre des allmächtigen Diktators Zweitausend&vierzehn erzeugt eine Durchschnittstemperatur die nur unwesentlich höher ist als die des Januar Heißer Tee wärmt den Körper der vom kalten Abendwind Umspült wird wird das Gehirn von gigantischen Mengen An Informationen mangelt es nicht Es mangelt an der Fähigkeit zu selektieren & Prioritäten zu setzen Jeder quer sitzende Furz hat die gleiche Brisanz & Wichtigkeit wie ein soziales Ungleichgewicht Einzig die Angst um den eigenen Status Quo oder das eigene Leben vermag die Menschen noch zu beeindrucken Aber Angst ist Ein schlechter Berater zu wichtig & erst genommen kann das mühsam erarbeitete Verständnis der & für die Menschenrechte vollkommen zerstören Vielleicht ist dieser Mai für die Menschen in diesen Breitengraden der letzte in relativ gesicherten Bedingungen Vielleicht herrschen nächstes Jahr Bürgerkrieg & Willkür & Blutrache & Hass Die Geschichte der Menschheit beweist dass der Weg dorthin nicht weit ist & viele Menschen sehr schnell bereit sind diesen Weg einzuschlagen Angesichts dieser Aussichten weigert sich dieses Sackgesicht von Mai Wärme & Sonnenlicht zu verschenken Ein mal noch in der Sonne sitzen nichts denken nur genießen Das Schicksal meint es nicht gut mit uns Zugegeben die Menschen aus diesen Breitengraden haben dem Schicksal schon so häufig das Messer in den Rücken gestochen dass man dem Schicksal nicht verübeln kann hier keine Schönheiten mehr zu verplanen Oder will etwa Gott uns auf die Probe stellen Keine Wärme mehr bis wir endlich wieder in die Kirche gehen Aber ehrlich von einem allwissenden & -mächtigen Wesen welches völlig angstfrei existieren kann erwarte ich schon ein bisschen mehr Originalität Gott Du alter Weltenlenker sieh zu dass alle Menschen gut & dauerhaft versorgt sind mit allen wichtigen Errungenschaften der menschlichen Existenz & sorge dafür dass Alles was ein Mensch einem anderen Menschen zufügt direkt auf ihn zurück prallt & dann mach endlich ein vernünftiges Wetter einem Mai angemessen & mir zum Gefallen
Ein kleiner gelb-weißer Fleck dessen Konturen nicht zu erkennen sind befindet sich weit weg von hier an einer Stelle zu der ich hoch sehen muss oder herunter je nach Sichtweise Auf der Erdoberfläche stehend blicke ich in Richtung Universum & fixiere einen Stern oder Planeten der sehr wahrscheinlich sehr groß ist & lichterloh brennt Das Feuer leuchtet in die Unendlichkeit So jedenfalls weiß es die Wissenschaft uns glauben zu machen & glaubt es die Wissenschaft zu wissen Ich weiß weder die Größe dieses Himmelskörpers noch in welcher Entfernung von hier er sich befindet Ich weiß nicht einmal ob dieser vermeintliche Stern überhaupt noch existiert Vielleicht rennt sein Licht natürlich mit Lichtgeschwindigkeit durch die Ewigkeit während die Lichtquelle bereits seit geraumer Zeit erloschen ist Ich bin hier glaube es jedenfalls & es fühlt sich auch so an Das sich seit Lichtjahren auf der Reise befindliche Licht trifft auf meine Netzhaut & mein Gehirn macht daraus eine Wahrnehmung über die ich nachdenken kann Wenn es mit dem Weltall wirklich so oder zumindest ähnlich ist wie sie sagen das es sei ist es sehr unwahrscheinlich dass es kein Leben auf anderen Planeten gibt Vielleicht hat Gott sich ja mehrere Versuchsobjekte geschaffen & beobachtet & bewertet euphorisch welche der Lebensformen die Liebenswerteste oder Grausamste ist (je nach Vorliebe des Gottes) In der Disziplin der größten Grausamkeiten werden die Bewohner des Planeten Erde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Platz eins landen Posthum wird ihnen dann von Gott himself die Goldmedaille verliehen Welch erhabene Vorstellung wenn wir Menschen dereinst ganz oben auf dem Treppchen stehen werden Die deutsche Nationalhymne erschallt denn die Deutschen werden wohl von der Grausamkeitselite wiederum die Grausamsten gewesen sein & Gott ehrt uns für unsere Verbrechen im Namen von Vaterland & Religion
Mittwoch 18.06.2014 - Drei neue Texte
Am anderen Ende des Zimmers an einer der weißen Wände bewegt sich ein schwarzer Punkt Eine Spinne vermutlich Langsam fast surreal schiebt sich der Fleck an der Tapete entlang dem Betrachter entgegen Ein Zeichen des Lebens oder eine Bedrohung des Selben Je nach persönlicher Konnotation Acht Beine stolzieren von der Schwerkraft quasi unbeeindruckt über die weiße Ödnis keinem oder einem nicht wahrnehmbaren Ziel entgegen Die Spinne ist in der Lage klebrige Fäden abzusondern & damit ein Netz zu spinnen in dem sich andere Insekten verfangen Des Einen Kunstfertigkeit kann des Anderen Tod sein Für die Kinder des tötenden Tieres sind die Morde der Eltern Akte der Lebenserhaltung Die Spinne trinkt keinen Rotwein & die im Raum umher schwingende Musik ist für sie wahrscheinlich unbedeutend Jedes Wesen kommt bei der Wahrnehmung der Umgebung zu anderen Ergebnissen & doch hat dieses haarige Insekt mehr mit mir zu tun als mancher Mensch Eine irrationale Zuneigung zu diesem Tier nimmt in mir die Gestalt einer Spinne an Wie bei Kafka spüre ich eine Verwandlung mit oder in mir geschehen ohne allerdings eine unangenehme Vorahnung zu verspüren vielmehr fühle ich mich befreit aus dem engen & rigiden Dasein als Mensch Allein mein Ich nehme ich mit in mein neues Leben
Hartnäckig hält sich die Kälte der Nacht Im Schatten schimmert der gefrorene Tau & ergibt sich nur sehr langsam in das unumgängliche Verflüssigen Morgens um neun Uhr in einem März der den Winter in den Sommerschlaf entlassen hat Das Sonnenlicht beginnt seine Wärme auf die Umgebung zu übertragen & obwohl die Atemluft deutlich als Nebelschwaden sichtbar ist fühlt sich Alles an wie eine potentielle Wärme Die ersten Kirschbäume blühen & es sieht aus als hätten sie eine frohe Botschaft zu verkünden Ewiges Leben im ewigen Kreislauf der Natur oder so zumindest bis der Mensch oder Gott oder die Sonne dem ganzen Konstrukt ein absolutes Ende setzt Leider wird mit frohen Botschaften traditionell sehr viel Unheil angerichtet Aber dafür kann der Kirschbaum nicht verantwortlich gemacht werden Die Zeit des Wachsens hat begonnen Aber wir schwadronieren von Wachstum Als stünden die Wirtschaft & deren System im direkten Zusammenhang mit unserem Leben oder Sterben Der Dunst am Horizont zeichnet den Wald wie einen grauen Schattenriss Er löst sich schleichend auf Während dieses Vorgangs verändert sich das Schattenbild hin zu dezidierten Formen & Farben Alles ist immer in Veränderung & Alles bleibt innerhalb der Kreisläufe immer im selben Fluss Vor einem Jahr bedeckte Schnee das Leben dort wo es jetzt pulsiert Wir müssen jetzt atmen doch Erinnerung & Vorstellung von der Zukunft können hilfreich sein & Hoffnung geben oder schützen vor Fehlentscheidungen Hartnäckig hält sich die Angst vor Veränderung & dem Unbekannten in den Seelen & Köpfen der Menschen
Noch nachtgetränkt Der frühe Morgen entfaltet sich ins Sonnenlicht hinein saugt die Wärme auf & wirkt dabei erstaunlich unbeschwert als würde ihn das Wachsen leichter machen Wie Energie nicht verbraucht wird sondern sich lediglich in eine andere Kraft umwandelt Wandeln sich alle Zweifel in ungeahnte Möglichkeiten Die Nebelgeister zersetzen sich in die Luft hinein Jede Angst relativiert sich & vereinigt sich mit Wissen & Lebensmut zu einer enormen Kraft Ich bin noch lange nicht zufrieden Es gilt noch manchen Baum zu pflanzen In jeder Hinsicht Das Leben leben & gestalten Auch wenn Gewalten uns genau daran zu hindern versuchen Sich in den frühen Morgen hinein entfalten über den Horizont hinaus denken & das Mitfühlen trainieren Vielfältiger werden im Geist & die Seele über sich hinaus wachsen lassen Wo ist die Grenze der Toleranz? Wo ist das Ende des Respekts? In den Köpfen & Im Handeln nicht im Sein Das Sein muss unantastbar sein Der frühe Morgen kann weder am Ent- & Bestehen gehindert werden noch am Vergehen & Wir(?) Setzen Alles daran möglichst Nichts zu verändern Wir rennen in einem Hamsterrad aus vorgefertigtem Glück & glauben an Götter die uns befreien sollen & an Traditionen die wie Dogmen unantastbar sind als seien sie das Sein
Dienstag 03.06.2014 - Drei neue Texte
Es schnarrt Bei jedem Herzschlag vibriert der Körper Wie ein chinesischer Gong widerhallt das Leben In der Seele häuft sich Alles an Geräusche, Bilder, Gefühle Ausrufe- & Fragezeichen spiegeln die Extreme des Lebens Wieder & wieder gelangt man An die Grenze des Denkbaren & Darüber hinaus oder darunter hindurch zu stoßen Sind Möglichkeiten Hindernisse zu überwinden hat mehr damit zu tun sich fallen zu lassen als mit körperlicher Anstrengung ist die Voraussetzung für Erkenntnis ist die Befreiung von der Sünde ist eine manipulative Konstruktion als Mittel zum Zweck der Unterdrückung ist Die Sicherung der Prioritäten einzelner Personen oder bestimmter Gruppen verbraucht die Energie die nötig wäre alle Menschen zu befreien Aus den immer wieder kehrenden Kreisläufen auszubrechen & neue selbstbewusste & selbstbestimmte Wege zu gehen ist Die Hoffnung lässt manche Herzen weiter schlagen auch wenn sie schnarren bei jedem Schlag Des Herzens Rhythmus ist eine Symphonie Welch ein wahnsinniges Wummern wenn Siebenmilliarden Herzen schlagen Als wäre es selbstverständlich machen wir einfach immer weiter mit Allem auch wenn es die Unterdrückung & Ausbeutung weiter ausweitet & die Herzen Verhärten lässt uns Ohnmacht & Angst in die Seelen der Masse gepflanzt wachsen heran & bilden die Grundlage für immer wieder kehrende Kreisläufe der Unterdrückung & Ausbeutung
Ich liege hier ganz dicht neben Dir & Du liegst dort & doch bei mir als seien wir beide hier denn dort ist wohl der selbe Ort an dem ich liege Zwei Körper können sich sehr wohl an ein & demselben Ort befinden jedenfalls im Empfinden Mein Geist reist in Deine Seele um ihr pulsieren zu erspüren Deine Hand greift sanft nach hinten um mich zu verführen Wir beginnen uns zu regen der Hormonausschüttung wegen Warme Schauer wallen über uns hinweg & unser jetzt & hier sein dient nur einem Zweck uns miteinander körperlich & seelisch auszutauschen & den Geist entsprechend zu berauschen Deine Hände ergreifen meine Nervenzellen & stimulieren sie wie Meereswellen Meine Finger sinken in die Fluten Deines Meeres & tauchen ab ins Reich der Sinnlichkeit Muskeln spannen & entspannen sich greifen zu & lassen los Zungen schlängeln über Hautpartien & begegnen sich in einem Freudenfeuer Es schmeckt nach Salz & riecht nach Körperflüssigkeiten & Du kannst Dich in mir & ich kann mich in Dir ausbreiten wie eine Offenbarung Mit einer ungebremsten Selbstverständlichkeit verbringen wir die Zeit & doch ist jede Zärtlichkeit eine göttliche Besonderheit Du sitzt auf mir ohne mich zu besitzen Ich bin in Dir ohne mich zu verlieren & jetzt & hier ist die Unsterblichkeit fast Wirklichkeit & ohne etwas zu verlieren implodieren wir & werden auf das Wesentliche reduziert um dann wie Wasserdampf fast schwerelos zu schlafen
Die Menschheit ist am Abgrund tief traurig sind Die Gefühle entstehen durch Das Bedenken der Wirklichkeit ermöglicht den Schritt über Die eigene Begrenztheit ist Selbstschutz & Einengung In einem anderen Leben geschehen Dinge die sich der eigenen Persönlichkeit nicht sofort erschließen aber erschließen lassen Durch Auseinandersetzung können Positionen miteinander vereint werden die Unvereinbar scheinen Die Kriegsgegner sind Gegner des Krieges oder Feinde & reklamieren das Recht Für sich stehen immer Die Individualisten verschreiben sich keiner Nation Religion oder Partei Sie berufen sich auf & sind auf der Suche nach allgemein gültigen Werten die dem Einzelnen Menschen ein individuell gestaltetes Leben ermöglichen & gleichzeitig die Gemeinschaft schützen ohne einer Ideologie Zu verfallen ist Des Lebens Schicksal Ist der Tod mehr als Ein Ende(?) zaubert einen Anfang Aus dem Nichts entstand Das Universum ist in Ausdehnung Begriffen hat das wohl noch niemand obwohl viele behaupten zu verstehen oder wenigstens Erklären zu können ist die Voraussetzung um verstanden Zu werden heißt zu sein in ständiger Veränderung ständige Veränderung birgt Potentiale die es ermöglichen können Die Menschheit zu retten geht nur durch Die Menschheit ist Abgrundtief traurig
Donnerstag 08.05.2014 - 4 neue Texte
Verlorene Illusionen sind Gewonnene Überzeugungen sind Grundlagen für Entscheidungen reifen durch Informationen & Gefühle gehören Zum Menschen gehören auch Widersprüche führen die Einteilung in Gut & Böse ad absurdum Man sollte wissen warum Wenn man etwas zum allgemeingültigen Gesetz machen will braucht es Die Fähigkeit zur Empathie zu erlernen ist die wichtigste Aufgabe Des Menschen Suche nach Erkenntnis wurde zur Sünde erklärt weil Unwissende leichter zu manipulieren & zu unterdrücken sind & ist doch Des Menschen bedeutenstes Interesse befähigt ihn zur Gestaltung einer gleichwertigen & gleichwürdigen Gesellschaft ist gestaltetes Menschliches Zusammenleben braucht Illusionen um nach deren Auflösung Überzeugungen entwickeln zu können die das Zusammenleben schmerzfreier möglich machen
Die Sonne tut & macht Sie hat mir etwas mitgebracht Ihre wohltuende Wärme dringt mir bis in die Gedärme Ihr unbeschwertes Licht reduziert mein seelisches Gewicht & erhellt mir die Gedankenwelt die plötzlich was von positivem Denken hält Ach ist das schön im Sonnenlicht zu sitzen allen Ballast aus dem Körper aus zuschwitzen & aus ihm ganz entspannt einen Talisman zu schnitzen Doch schon eine halbe Stunde später wird irgendwas in mir zum Täter & verwandelt jeglichen Genuss in allumfassenden Verdruss
Das durch eine dichte Wolkenschicht dringende ergraute Licht der Sonne gedämpft durch einen alles reduzierenden Nebel macht die Blätter der Bäume matt-gold-gelb-rot leuchten Wie durch das indirekte Licht eines Deckenfluters angestrahlt erstrahlt die Landschaft in einer intimen, fast erotischen Intensität die nichts aufdringlich Grelles an sich hat Nur zurück genommene Farben & matt begrenzte Unendlichkeit Eine massiv impressionistische Wirkung erfreut das introvertierte Herz Die einsame Seele gedeiht in diesem optischen Nährboden für Berufsmelancholiker Ohne eine Grenze ist dennoch Alles ganz eng & begrenzt der Nebel verschluckt den Blick & lädt ein zur Innenschau Alles sieht anders aus durch die eigene Seele hindurch betrachtet Jede Wahrnehmung verändert sich hin zu Verständnis & Wohlwollen nimmt man sie durch das eigene ich hindurch wahr Die Schönheiten der Natur bereiten mir Augenblicke unbeschwerten Daseins Ironische Distanz & elitäre Abgrenzung sind ebenso peinlich & hilflos wie gefühlsüberladener Lobgesang & emotionale Klischees Schönheit ist individuelle Wahrnehmung & sollte weder ein Privileg der Modeindustrie & ihrer Gläubigen noch Mittel zur selbstgerechten Abgrenzung in beide Richtungen Sein Es ist schön hier zu stehen im Nebel & zu sehen & zu spüren das ich bin im Sinn von Sein Allem Unsinn zum Trotz & meinem Sinn zur Entfaltung
Des Winters überzeugendstes Argument ist das Program im Ofen Zur besten Sendezeit zappeln die Flammen in fast zähflüssigen Bewegungen ihre meditativen Tänze Sie kommen ihrem Bildungsauftrag obwohl sie wahrscheilich nicht einmal einen haben im Gegensatz zu den meisten öffentlich-rechtlichen Sendern & Programmen nach Von den Privaten schweigt des Dichters Höflichkeit Orange-gelbe Flügelschläge hinter einer feuerfesten Scheibe wirken konkreter & deutlicher als fast alles was mir tagtäglich an vermeintlichen Notwendigkeiten begegnet Auch wenn das bewegte Bild in ständiger Veränderung begriffen ist hat es mir doch viel zu sagen Die chemische Reaktion zwischen Sauerstoff & gepressten Holzsägespänen als abendfüllendes Programm Draußen versucht der Februar seiner Aufgabe gerecht zu werden & produziert zumindest während der dunklen Tageszeit Temperaturen die an den Gefrierpunkt heran reichen Das Feuer im Ofen brennt nicht nur um des Feuers sondern auch um der Wärme Willen Beide Merkmale des Feuers haben eine enorme Auswirkung auf meine Wahrnehmung & meine Stimmung Fröre ich & starrte dabei auf eine weiße Wand wäre ich ein Anderer Wir werden in jeder Situation neu Alles um uns herum wirkt mit an unserer Gestaltung an unserem Ich sein Wer lange & ohnmächtig frieren muss verwandelt sich weg von sich selbst hin zu einer anderen Persönlichkeit Der aktuelle Winter ist mehr ein Kalter Herbst oder ein merkwürdiger Frühling als kernfest & auf die Dauer & dies ist genau in meinem Sinne Sollen sie Ski fahren & anderen merkwürdigen Betätigungen nachgehen Ich brauche keinen rechten Mann die sind mir zuwider Ich freu mich auf die Hitze des Sommers & hoffe sie wird auch eintreten Nur die schwofenden Flammen im Ofen werden mir fehlen
Mittwoch 09.04.2014 - Drei neue Texte
Ein Abend im Januar irgendwo in Mitteleuropa Am weit geöffneten Fenster stehen & atmen Die Luftfeuchtigkeit in der Atem- kondensiert in der kalten Außenluft Ein Nebeltier entsteht & löst sich taumelnd wieder auf in die allgemeine Luftansammlung Jedes Ausatmen gebiert ein neues Tier & jedes dieser Tiere entzieht sich innerhalb kürzester Zeit der Wahrnehmung Der passiv leuchtende Teil des Mondes wirkt wie ein fast vollständiger Kreis & erhellt die Umgebung Auf eine subtile Art ist es auch kalt Einem Januar nicht angemessen aber doch deutlich spürbar für jemanden der in der Wärme steht & am Fenster die Kälte begrüßt Das Mondlicht hebt Blüten aus der schwarz-grauen Collage hervor Den Temperaturen zum Trotz blühen etliche Ringelblumen gegen ihr eigenes Sterben an Wie lange lässt sich der Tod hinaus zögern? Die Antwort weiß der große Regisseur wenn es ihn gibt Aus einer nicht all zu fernen Ferne ruft ein Kauz in die Stille hinein & macht für Sekunden alle Gedanken verschwinden Ein mystisches Tauchen in einem Ton Am Himmel sind diverse Lichter zu sehen Sterne & Planeten die aktiv oder passiv leuchten Von manchen heißt es sie seien schon erloschen nur das Licht ist noch auf der Reise Verblüffend was man alles erforschen & herausfinden kann Hypothese um Hypothese zur Genese der Menschheit Bitte wenn es hilft Allein in der Milchstraße soll es sechzigmilliarden Sterne & Planeten geben (keine Ahnung wer so was zählt oder errechnet) & das ist nur eine Straße in einem weit verzweigten Straßennetz Milliarden ist die Eins der Astronomen & Biologen Ein Mensch besteht aus etlichen Milliarden Zellen Sicherlich gibt es hier einen direkten Zusammenhang Unendliches Universum & begrenzter Körper aus unendlich vielen Teilen Jeder Mensch Jedes kleine Teilchen ist das Universum Noch so eine Hypothese Ich mache jetzt das Fenster zu setze mich hin & lese zu meiner Genese
Die Wärme & das Licht der Sonne erreichen mich Ich bin gerne weich & milde gestimmt weil der Augenblick immer mich meint & ich Teil bin der Ziellosigkeit Alles ist weil ich bin weil alles Konstruktion ist hat sie bedeutenden Anteil an der Ich-Werdung Der Januar hält nicht was ihm unterstellt wird versprochen zu haben Nicht jede Erwartung die nicht erfüllt wird ist eine Enttäuschung Die Tagestemperaturen liegen bei etwa Zehn Grad Celsius Kein Schnee nicht eine Flocke hat in diesem Winter den Weg aus den Wolken hinab zur Erde Überstanden ist der Winter aber noch nicht Noch liegen potentielle Kältewellen Vor uns liegt immer Die Zukunft ist immer Nur eine Vorstellung von der Veränderung der Zustände & Gegebenheiten vermag die Gegenwart so zu beeinflussen dass etwas Wahrnehmbares dabei Heraus kommt nicht immer das was in der Vorstellung erdacht wurde Immer aber stößt es etwas an & dieses Anstoßen löst eine Kettenreaktion aus die nicht mehr Zu stoppen ist der Lauf der Dinge nicht aber die Richtung lässt sich verändern Ich bewege mich geistig seelisch & oder körperlich & Alles folgt mir auf dem Weg zur Ewigkeit Ist das Ende der Zeit auch das Ende des Lebens oder ist das Ende des Lebens nur das Ende der Zeit? Wie heißer Wachs zerfließe ich um mich nach dem Erkalten in einer anderen Form wieder zu finden
Dichter sind dichter dran an Den Fragen Werden Antworten Hinzugefügt sind sie nicht zwangsläufig schlüssig geschweige denn Richtig ist Nichts & Alles kann eine Antwort sein Dichter dran an den Fragen zu sein heißt nicht zwangsläufig auch den Antworten näher zu stehen Die Frage nach dem Wesen von Gut & Böse hat entschieden mehr Relevanz & Wirkung als es die unzähligen Antworten zusammen jemals hätten Ist die Spendenbereitschaft der Superreichen für soziale Einrichtungen & notleidende Menschen eine soziale Geste der Menschlichkeit oder dienen ihre medienwirksamen vermeintlich selbstlosen Hilfszahlungen nicht viel mehr dazu die Öffentlichkeit abzulenken von der Ausbeutung der Menschen durch die Superreichen? Macht es Sinn eine Drogenpolitik aufrecht zu erhalten die seit Jahrzehnten einen Krieg führt der nicht gewonnen werden kann Eine Politik die das Verbrechen verstärkt anstatt dem organisierten Verbrechen die Grundlage für ihre Verbrechen zu entziehen wie es Vierzig Prozent der deutschen Rechtsprofessoren in einem Schreiben fordern? Wie kann es sein dass modere & demokratische Rechtsstaaten Menschen willkürlich einsperren foltern & hinrichten lassen ohne Anklage, ohne Verfahren ohne Verteidigung, ohne Urteil Wieso werden deutsche Politiker nicht daran gehindert Waffen zu kaufen die nach deutschem Recht gar nicht verwendet werden dürfen? Wie viele Großprojekte müssen noch Fünf oder Zehn mal so teuer werden wie ursprünglich geplant bis es endlich verbindliche Richtlinien gibt für Planung, Bau & Bezahlung Warum kommen die meisten öffentlich-rechtlichen Sender ihrem Bildungsauftrag nicht nach? Wem nützt ein Friedensabkommen & wem schadet es? Wem nützt ein Freihandelsabkommen & wem schadet es? Was ist Politik? Wem dient sie? & wem sollte sie dienen?
Dienstag 18.03.2014 - 4 neue Texte
Die Welt ist Aus den Fugen geraten Möbelstücke Bei zu großer Belastung Brechen Seelen & Körper & Geiste Zusammen arbeiten entlastet den Einzelnen & verbessert Das Ergebnis einer Denkaufgabe lässt neue Aufgaben Aus dem Nichts entstehen Bilder & Töne & Worte sind Ein Universum hat genügend Platz für Viele belebte Planeten sind Sehr wahrscheinlich ist Gott mit dem Universum Überfordert ist das Gehirn mit der Vorstellung von Unendlichkeit endet immer wenn die Wahrnehmung an ihre Grenze Stößt der Blick an die Wand Gibt es nichts anderes zu erblicken bleibt Nur die Phantasie vermag Welten zu erschaffen ist die Aufgabe der Götter & jeder ist der Gott der eigenen Wirklichkeit existiert nur Im Ich ist sie sogar Wahrheit stößt an die Grenze jeder anderen Wahrheit & wird zurück gewiesen Hinter der Wand Ist Nichts die potentielle Möglichkeit oder die konkrete Phantasie(?) Ist Alles nur in einem Raum & der Rest Ein Traum(?) dringt tief ins Innere des Menschen & wirkt dann auf die Umwelt ein die der Traum sich selbst Erschaffen hat Gott Die Welt ist der Umkreis der Wahrnehmung Gott ist der Mittelpunkt Ich bin Gott & Du bist Gott & Gott ist wir Alle Ich gehe aus den Fugen Den Gedanken & der Logik folgend verlasse ich Die Welt wie sie ist stirbt Mit jedem Menschen wachsen die Möglichkeiten
Sieben verfluchte Texte gilt es zu erschaffen für das Altpapier & das muss so sein denn ich will nicht ohne Texte sein Es ist wie verhext mir fällt kein Text mehr ein Ich denke & schwätze aber keine Sätze lenke ich auf das Papier Nicht ein Satz steht hier mit Aussagekraft & Relevanz Worte ohne Glanz befinden sich in Sippenhaft man möge mich begraben in einem Meer aus Buchstaben Als Zeichen meiner Solidarität Für Aussagen auf der Höhe der Zeit ist es längst zu spät & auch Fragen müssen über Worte verfügen Antworten lügen wenn sie nicht weh tun Ich bin das Versagen gewöhnt Wer nicht sähen will braucht vorher nicht zu pflügen Wer keine Texte hat braucht nicht zu schreiben Ich bin meiner Zeit nicht gewachsen geschweige denn voraus Der Markt ist satt Ich muss mich mir verkaufen Die Vorstellung ist aus die Worte gehen nach Haus Ich bleibe hier zurück & warte auf das handgeschriebene Wort welch potentielles Glück Doch ach was für ein Jammerort Buchstabe für Buchstabe zu durchschnittlichen Wörtern die seelenlose Sätze bilden die dann einen fragwürdigen Text ergeben immerhin Das Schreiben ist am leben Jetzt gilt es zu erörtern sind diese schrägen Wörter hier Fälle für das Altpapier oder doch ein Elixier?
Ein ehemaliger sehr erfolgreicher Leistungssportler hatte einen schweren Unfall & liegt im Koma Ich mache mir darüber hartherzig wie ich bin keine Gedanken denn Unfälle passieren täglich & mein Mitgefühl hat ohnehin schon erheblich viel zu tun Die Medien in diesem Land aber sind wieder einmal extrem betroffen & reden & schreiben wie besoffen als handele es sich um eine nationale Katastrophe Viele Millionen Menschen erleben tagtäglich extremes Leid was soll's Hat aber ein deutscher Sportler für Deutschland Erfolge eingefahren dann scheint es unumgänglich zu sein die Nachrichten & Programme die eigentlich ihrem Bildungsauftrag nachkommen sollten mit Einzelheiten eines völlig normalen Unfalls vollzustopfen Ein Unfall der für den Sportler & dessen Angehörigen traurig & schmerzhaft ist für alle anderen Menschen aber völlig irrelevant sein könnte Es scheint nicht von allgemeinem Interesse zu sein dass zweieinhalbmillionen Kinder in der BRD in Armut leben oder von Armut bedroht sind Es hat auch keine besondere Wichtigkeit zu wissen dass die reichsten ein Prozent der Bevölkerung mehr Reichtum besitzen als die unteren fünfzig Prozent zusammen Aber der Unfall eines ehemaligen Spitzensportlers muss bis ins Detail ausgeschlachtet & vermarktet werden Die Angehörigen werden belagert & gedemütigt mit empathielosen Fragen Was soll das? Haben wir nichts zu besprechen? Benötigen wir keine wichtigen Informationen? Brauchen wir keine Zukunftsoptionen? Nein! Wir entbehren nichts als Klatsch & Tratsch um uns nicht mit den wichtigen Themen beschäftigen zu müssen Wer für Deutschland erfolgreich im Kreis gefahren ist dem gebührt auch ein ordentliches mediales & gesellschaftliches Denkmal
Die Hölle sollte ein privater Ort sein eine individuelle Angelegenheit Jeder Mensch erlebt dann & wann die Hölle & wenn die Hölle erloschen ist relativieren sich die Gefühle geraten in Vergessenheit oder werden verdrängt um leben zu können Erst wenn die nächste Hölle Besitz von diesen Menschen ergreift erscheint ihnen das Leben wieder unerträglich & sinnlos Die Intensität der Hölle ist dabei zumeist irrelevant denn der Schmerz & die Trauer sind jetzt immer am Schlimmsten Außer die Hölle ist derart dominant & machtgirig dass sie nicht aufhört zu sein sondern wie ein Schwelbrand in der Seele weiter wütet & der entsprechende Mensch nicht eine Hölle erlebt sondern mit der Hölle lebet so das sie als ständige Begleiterin das Leben zur Hölle macht Jeder Mensch hat seine eigenen Höllen die sich einem anderen Menschen nicht unbedingt erschließen Den Höllen die für alle Menschen die Hölle sind sollte die Grundlage für ihre Existenz entzogen werden Kein Mensch sollte Höllen erleben müssen die für jeden anderen Menschen auch die Hölle wären Die Hölle sollte privat sein ein Ort der privaten Auseinandersetzung mit sich & der Umwelt Es war die Hölle sagen wir sehr häufig & meinen damit eine extreme geistige körperliche oder seelische Belastung nicht aber ohnmächtiges Ausgeliefert sein wen oder was auch immer gegenüber Die private Hölle sollte ebenso Teil des Lebens sein wie der Private Himmel & beides kann mit anderen Menschen geteilt werden
Donnerstag 27.02.2014 - Vier neue Texte
Es regnet Im November fällt auch schon mal Schnee steht Kurz bevor Ich zu Hause bin enthält der Regen Vereinzelte Schneeflocken taumeln durch die Nacht & werden am Boden wieder zu Wasser ist reichlich enthalten In dieser Luft wirkt die Kälte Noch kälter wird es werden Im kommenden Winter Ich gehe ins zu Hause ein & spüre die Wärme & bin froh darüber dass mir dieses Menschenrecht zur Verfügung steht Alles ist getan & ich sitze im Warmen & schaue dem Feuer im Ofen beim Schunkeln zu Obwohl ich anscheinend ein Liebling der Götter bin oder das Schicksal es gut mit mir meint oder der Zufall zufällig Wohlstand über mir ausgeschüttet hat oder ich zu den Gewinnern des Systems zähle fällt es mir schwer unbeschwert zu sein Selbst das Glas Wein verringert das Gewicht meiner Schwermut Nur unwesentlich lassen sich Gefühle durch Bedingungen verändern Wenn die Gefühle unabhängig von den Bedingungen entstanden sind Sind sie dominant & herrschsüchtig müssen sie bekämpft werden Um zu freien Gefühlen gelangen zu können Sind Selbstdisziplien, Demut & selbstkritisches Denken notwendig Hier drinnen & in mir innen ist es warm obwohl die Kälte von Außen stetig nach Innen drängt & nur durch fortwährende Erwärmung an der Verkältung des Inneren gehindert werden kann Die Welt ist ein Ort der Entfremdung Zum eigenen Schutz bleibt das Mitgefühl für das Leid Anderer ein Gedanke der sich um sich selbst dreht & weder Kraft noch Wirkung hat Veränderungen zu fordern geschweige denn Taten zu vollbringen ist Der Wunsch jedes Theoretikers ist die Berufung des Praktikers dessen Wunsch es ist das Handeln glaubwürdig rechtfertigen zu können
Dezember Schon wieder herrscht der Advent über Die Gefühle der Menschen passen sich den Festen & Ereignissen an Wenn Liebe gefordert ist dann wird eben geliebt Ist Mitleid gefragt fühlen sie sich mitleidig Als Ausgleich zur chronischen Gleichgültigkeit allen & allem Anderen Gegenüber wohnen Menschen die auch lieben & hassen & essen & kacken Aber eben doch auch irgendwie bedeutungslos Sind Menschen dazu geschaffen Zu Lieben? Was bedeutet es Liebe zu praktizieren(?) kann ein körperlicher Akt der Vereinigung sein Aber auch ein gedanklicher oder gefühlter Zustand intensiver Verbundenheit Zahllose Lichterketten & Glühbirnen hängen an Straßenlaternen & riesigen Tannenbäumen die zumeist Fichten sind & signaliesieren uns Freunden der Wiederholung dass es an der Zeit ist besinnlich zu werden & in den besinnungslosen Rausch des Kaufens zu verfallen Alles wird gut wenn nur genug Fleisch & Alkohol für den reibungslosen Konsum vorbestellt & genügend Geschenke erworben werden Dezember schon wieder Das Jahr befindet sich in seinem letzten Zwölftel Alles wie immer Warum fügen wir uns eigentlich so oft dem Unsinn? Ich halte Vieles für nötig & Alles für möglich zu überdenken & zu gestalten Wenn wir nicht in den immer gleichen Kreisläufen & Systemen gefangen bleiben wollen
Die Augen geschlossen das Gesicht der Sonne zugewandt Eine standesgemäße Dezemberkälte macht das Leben zähflüssig Kurz vor dem Gefrieren ist es mühselig zu agieren Erstaunlich welch zärtliche & intensieve Wärme die Sonne zu geben in der Lage ist selbst wenn die Lufttemperatur unter Null Grad Celsius liegt Durch die Gesichtshaut sickert das Sonnenlicht ins Innere des Körpers & erreicht die Seele oder löst im Gehirn die Produktion irgendwelcher Endorphiene aus Jedenfalls es tut gut Die selbe Sonne die vor einigen Monaten diese Gegend noch auf über fünf&dreißig Grad Celsius aufheizen konnte schafft jetzt nur noch eine kleine punktuelle Wärme Nicht die Strahlkraft des bennenden Planeten hat nachgelassen Allein der Einfallswinkel des Sonnenlichts ist verantwortlich für den Hitzeverlust Es ist gut einen Augenblick inne zu halten & die eigene Wahrnehmung wahrzunehmen & sich akttiv daran zu beteiligen Ein Planet kreist auf einer Umlaufbahn um die Sonne In der Bahn gehalten durch zwei sich gegenseitig aufhebenden Kräfte Auf dem Planeten lebt das Leben in mannigfaltiger Ausprägung Nur weil die Entfernung zur Sonne nicht zu groß & nicht zu klein ist & weil der Planet sich aus welchen Gründen auch immer in einer Geschwindigkeit um sich selbst dreht die ein zu starkes Aufheizen bzw. Abkühlen verhindert Es gibt Erklärungen logische & spirituelle für jeden Atemzug Aber im Grunde wissen wir Nichts Uns ist es gegeben wahrzunehmen & Wahrnehmungen zu be- & überdenken
Ich könnte glücklich sein könnte ich glücklich sein Aber nein es ist mir eben nicht gegeben Ich muss zweifeln an Systemen & Gesetzen & Normen Hinterfragen muss ich die Traditionen & Religionen & Nationen & suchen muss ich nach anderen Werten & Gleichwertig- & Gleichwürdigkeit nach Möglichkeiten die Weltgesellschaft so zu gestalten dass jeder Mensch glücklich sein kann Aber was ist schon Glück wenn Menschen sich glücklich schätzen & schon glücklich schätzen können wenn sie acht Stunden am Tag einer Lohnarbeit nachgehen dürfen & müssen um von dem Lohn einigermaßen leben zu können oder sogar in die Lage versetzt zu werden Luxusgüter zu kaufen Glück scheint der Zustand materiellen Überflusses zu sein bei gleichzeitiger geistig-seelischer Unterversorgung Ich könnte glücklich sein will es aber nicht Glück kotzt mich an es ist so konstruiert & uninspiriert & seelenlos dass es bei der kleinsten Erschütterung sofort in sich zusammen fällt & durch ein noch normaleres noch allgemeingültigeres Glück ersetzt wird ohne um das implodierte Glück zu trauern Das Glück ist derart überfrachtet dass es nur noch um Masse nicht aber um Werte geht Das Glück wurde zum Gott stilisiert den alle leidenschaftslos anbeten Willenloser Gehorsam statt selbstbestimmte Ausdrucksform Wir sind gefangen in den engen & rigiden Vorstellungen von Gott & Glück Bei dem hilflosen Versuch auf diese opportunistische Weise glücklich zu werden schaffen wir weltweit Unglück & unser eigenes vermeintliches Glück ist nur Selbstschutz vor der Erkenntnis dass unser Leben ein Verbrechen ist an der Menschlichkeit
Mittwoch 29.01.2014 - 4 neue Texte
Ihre Blicke treffen sich gelegentlich Rein zufällig könnte man meinen & doch bei genauerer Wahrnehmung ist eine Absicht von beiden Seiten unverkennbar die unabhängig voneinander zu den vermeintlich zufälligen Blickkontakten führt Beide suchen & meiden gezielt den Blick des & der Anderen als wollten sie das Sonnenlicht genießen & vermeiden sich zu verbrennen Drei Stunden lang spielen sie dieses hoch erotische Spiel das lediglich daraus besteht das Interesse an der jeweils anderen Person mitzuteilen & gleichzeitig so zu tun als gäbe es keine besondere Spannung Andeuten & wieder auflösen Jede Möglichkeit wird im Augenblick des Entstehens sofort wieder dekonstruiert Die größten Gefühle entfalten sich im Ungefähren weil sie weder durch plumpen Aktionismus noch durch Rationalität zerstört werden Alles ist möglich aber Nichts passiert Eine höhere Spannung lässt sich zwischen zwei Menschen kaum erzeugen Denn ist der erste konkrete Schritt getan sind alle folgenden Schritte logische Konsequenz egal in welche Richtung sie führen Hier hingegen ist nichts konsequent oder konkret außer vielleicht das konsequente Nichtgestalten der Zukunft Die Gegenwart als Ausdruck zwischenmenschlicher Zuneigung ohne dies offensichtlich demonstrieren zu müssen hat mehr mit Freiheit zu tun als vieles was uns als Freiheit verkauft wird Kein Angriff keine Verteidigung nur die Geschenke der wertschätzenden Wahrnehmung Als sie im Begriff ist den Raum zu verlassen schauen sie sich direkt an & nach einer Schrecksekunde lächeln sie sich zärtlich an als wüssten sie über Alles Bescheit & kennten sich seit Jahrhunderten & müssten Nichts besprechen klarstellen oder aufklären & sehr wahrscheinlich ist es auch so
Am elften Elften um elf Uhr elf treffen sie sich als vermeintliches Kollektiv um sich individuell zu besaufen Zum Frühstück ein Bier & dann das Nächste & so weiter bis zum Ende der Fahnenstange oder der Aufnahmekapazität Es ist erstanlich wie viele Menschen stundenlang miteinander reden ohne sich etwas zu sagen zu haben Noch erstaunlicher ist es wieviel Liter Bier ein Mensch im Laufe eines Tages in sich hinein fließen lassen kann ohne die Kontrolle über den eigenen Magen oder das eigene Gehirn zu verlieren Am erstaunlichsten aber ist es dass diese Menschen anscheinend wirklich Freude daran haben zu saufen & klischee- & phrasengetränkte Konversation zu betreiben Eine Gruppe mittelalter Männer spielt auf Instrumenten Diese Auswüchse des schlechten Geschmacks bewirken bei den anwesenden Narren eine eigentümlich verkranmpfte Heiterkeit Es wird gegröhlt & geschunkelt Die Hände zum Himmel & keiner ist allein Dabei hat es den fast schon grellen Anschein das sich hier Individuen versammelt haben die aufgrund ihrer internen Einsamkeit diese Form der kollektiven Einsamkeit wählen um sich der Illusion von Freundschaft hin zu geben Am lautesten & distanzlosesten wird es wenn explizit sexistische Texte gesungen werden Ein Haufen komplexbeladener Patriarchen distanziert sich arrogant von den anwesenden & allen Frauen in dem man ihnen ganz bestimmte Zuständigkeiten auferlegt Die anwesenden Frauen scheint das nicht weiter zu stören sie ignorieren es oder ergeben sich in ihre Rolle als Sexobjekt oder asexuelle Mutter Wahrscheinlicher aber ist dass sie sich der sexsitischen Atmosphäre nicht im geringsten bewusst sind Sie sind schlicht Teil des Systems Das Leben hält absurde Geschenke für die Menschen bereit & viele freuen sich über den größten Schwachsinn & zelebrieren diesen wie eine Offenbarung Das Leben hält auch viele grandiose Geschenke bereit Viele wollen von diesen Geschenken nichts wissen Um Drei&zwanziguhr ist die Veranstaltung derart in Bier, Schnaps & Frohsinn getaucht dass es nur noch darum geht nicht zu ertrinken
Man kann zum Beispiel eine Weltreise machen oder regelmäßig in die Oper gehen Man kann sich beruflich verwirklichen & an sechs Tegen in der Woche jeweils zehn oder mehr Stunden arbeiten um dann am Sonntag die Früchte der Arbeit ernten zu können Man kann an solchen Sonntagen in den Gottesdienst gehen & auf Gottes Gnade beim jüngsten Gericht hoffen Man kann die berufliche Karriere zum Lebenssinn erklären & Erfolg haben & Geld anhäufen Man kann zwei mal im Jahr alle Kleider zur Altkleidersammlung bringen & sich neue Kleider zulegen Man kann alle zwei Jahre ein neues Auto kaufen & sich auf diese Weise am wirtschaftlichen Aufschwung beteiligen den deutschen Aktienindex milde stimmen & den Geschäftsklimaindex & das Wetter günstig beeinflussen Man kann ein Buch schreiben über den Sinn des Lebens oder über die eigene Dummheit & es Ratgeber oder Biographie nennen & genau wissen es gibt genügend Dummköpfe die das Buch kaufen werden weil man sich im Rotlichtmilieu des Zuhälterjournalismus bereits ausgiebig prostituiert hat Man kann täglich ein bis zwei Mal duschen & sich sämtliche Haare vom Körper rasieren um einer vermeintlichen Schönheit & Ästhetik zu huldigen Man kann in einen Verein oder eine Partei eintreten & die eigene Persönlichkeit at Akta legen & loyal & satzungstreu im Gleichschritt marschieren Man kann Bücher von narzistischen Egozentrikern kaufen & sich diese Machenschaften ins Regal stellen Man kann den Mist sogar lesen & den ganzen rassistischen, sexistischen & nationalistischen Dreck abnicken Man kann bei politischen Wahlen immer die selbe Patei wählen & sich wundern & ärgern dass sich nichts ändert im Land Man kann sich ein bis zwei mal in der Woche ordentlich & ordnungsgemäß besaufen & diese vorsärtzliche Körperverletzung Freiheit nennen Man kann alles genau so machen wie es die Traditionen & Konventionen die Vorschriften & Verhaltensnormen die aktuellen Trends & Moden vorschreiben Man kann es aber auch lassen & einfach da sitzen & sich wundern über menschliche Verhaltensweisen
Wir haben die Freiheit betroffen zu sein Wir haben die Freiheit zu spenden Wir sind so frei uns schuldfrei zu fühlen & wohltätig Wir haben die Freiheit so weiter zu machen wie bisher Wir produzieren & konsumieren wir verbrauchen & verschwenden & werfen weg Wir sind so frei jede Verantwortung von uns zu weisen Wie lieben die Freiheit das tun zu können was wir wollen Wir verehren die Freiheit als individuelle Errungenschaft Durch Fleiß & Disziplien die Freiheit erarbeitet Jeder ist seiner Freiheit Schmied Wer sich eine Freiheit schmiedet hat sich das Recht zur Selbstgerechtigkeit erschaffen Wer um den Erhalt der eigenen Privilegien Willen die Freiheit abbauen & verbrennen muss sorgt auch für den Erhalt der Macht derer die die Freiheit besitzen & derart frei von Gewissen & Mitgefühl sind dass sie andere Menschen in Unfreiheit & Abhängigkeit halten Wir haben die Freiheit über die Gefangenschaften anderer Menschen zu bestimmen & auch über deren Befreiung aus der Gefangenschaft zumeist ist deren Befreiung nichts als eine erneute Abhängigkeit von den Besitzern der Freiheit denen wir hörig sind Wir haben die Freiheit die Freiheit zu knechten Wir sind so frei die Freiheit zu vernichten in dem wir sie an Bedingungen & Leistungen knüpfen bis ihr die Luft ausgeht Die Freiheit stirbt langsam & unbemerkt von Denen die sich ihrer Freiheit ganz sicher sind Wir haben die Freiheit mitleidig auf die Unfreien herab zu sehen & ihen durch unsere Arroganz & Ignoranz die letzte Hoffnung zu rauben Noch nicht mehr lange Zeit bleibt uns zur Umkehr
Dienstag 07.01.2014 - fünf neue Texte
Fieber umgibt mich wie eine in die Praxis umgesetzte umstrittene Theorie Das Kind liegt neben mir auf dem Sofa es strahlt eine Hitze aus die zu heiß ist für einen gesunden Schlaf Eine Suppe lässt sich mit Vierzig Grad Celsius nicht kochen aber ein Mensch ist ausreichend beschäftigt mit dieser Themperatur Meine rechte Hand berührt den kleinen Menschen strechelt ihn, will ihm Kraft & Sicherheit geben im Kampf gegen einen destruktiven Eindringling Die nähere & weitere Umgebung ist ausge- & erfüllt von einer fiebrigen Sommerhitze Jetzt um drei&zwanzig Uhr herrschen noch über dreißig Grad Celsius Der Mensch sehnt sich nach kühlem Schlaf aber das Fieber dieser Nacht macht was es will Genauso wie Kälte Besitz ergreift von der Umwelt Erstaunlich welche Themperaturunterschiede innerhalb von wenigen Tagen möglich sind & der Körper sucht sich anzupassen Allein der Geist ist schwach Er will immer das perferkte Wetter Eine riesige Anzahl mitteleuropäischer Grillen zirpen in fast mediteraner Lautstärke ihre Sinphonien Die scheinbar zähflüssigen Gedanken schwanken im Rhytmus dieser Musik Schlafen ist Glückssache Die überhitzte Lust verfällt der Depression & zerfällt in ihre Bestandteile Die Politik agiert im Fieberwahn In einem Zustand geistiger Abhängigkeit & sozial-emotionaler Unzurechnugsfähigkeit werden Entscheidungen getroffen die den Status Quwo der Ungerechtigkeiten erhalten & gleichzeitig das Fieber der Welt weiter ansteigen lassen Immer mehr des Selben als Antwort auf chronischen Zerfall Der Schlaf des Kindes wird unruhig Ich nehme es auf den Arm & wir spüren die liebevolle Energie zwischen uns Wir halten das Fieber aus setzen ihm uns entgegen & irgendwann kühlt der Körper ab & das Kind findet ruhigen Schlaf Wir müssen dem Teufel mit Liebe begegnen
Ihr schwarzer Slip winkt mir zu lächelt & bedeutet mir ich sei herzlich willkommen Dieser freundlichen Einladung würde ich liebend gerne Folge leisten gehörte dieser Slip nicht zu einer Frau mit der mich nicht all zu viel verbindet Ich kann nicht sicher sein dass der Slip & sie die gleiche Gastfreundschaft pflegen Wir sitzen irgendwo zusammen in einem Garten & es ist heiß Sie trägt ein kurzes dünnes Sommerkleid & sitzt mir gegenüber gerade so dass ich immer wieder diese Geste des willkommen Heißens erblicken kann Das Gespräch der anwesenden Personen plätschert angenehm an mir vorbei Ich mag mich nicht beteiligen am Ausbreiten von Klischees & an theatralischer Empörung über Dinge die ich entweder für irrrelevant oder für lange bekannt halte Stattdessen überlege ich was mir die Situation oder die Frau sagen will Ich bin der einzig anwesende Mann Meint sie mich oder ist sie einfach nur unbefangen & entspannt? Das Zweite wäre ihr zu wünschen das Erste vielleicht mir Andererseits wer sich seelisch nichts & geistig nur sehr wenig zu geben hat muss schon sehr sachlich an die Sexualität herangehen um ein befriedigendes Ergebnis für alle Beteiligten erzielen zu können Aber eine gewisse sexuelle Spannung ist vorhanden & das ist für einen Nachmittag im Garten bei Kaffee & Kuchen schon mehr als man erwarten kann Für gewöhnlich sitze ich diese Pflichtveranstaltungen stoisch ab Heute bin ich bei der Sache wenn auch nur bei Einer Ihr Slip zwinkert mir zu gibt mir zu verstehen dass er mein Problem versteht wenigstens wir beide sind uns einig Die Intensität & Schönheit des Augenblicks entschädigt für so manche normale Zumutung im Leben
Einen Abend verplempert mit bedeutungslosen Beschäftigungen Als gäbe es unbegrenzt Zeit & als wäre es belanglos wieviele Abende belanglos verlaufen Zweidrittel des Lebens bereits verlebt trotzdem Abende wie diese ohne Erkenntnis ohne Offenbarung ohne Vision Anstatt dem Sinn des Lebens näher zu kommen oder Gott zu entlarven ein Fussballspiel angesehen & dieses Spiel mit der üblichen Selbstherrlichkeit kommentiert Sinnstiftende Kommunikation? Fehlanzeige! Das Glas Rotwein verweigerte die Wirkung im Körper Der orange-rote leuchtende Halbmond erleuchtete Nichts jedenfalls mich nicht Ein dominantes Desinteresse ergriff Besitz von mir Die Zeit verging & trotz einer drückenden Müdigkeit war Schlaf keine Option für mich Denn eine chronische Müdigkeit lässt sich nicht wegschlafen Keine Aussicht auf Sex Auch wenn Sex in jeder Hinsicht überbewetet wird so kann er doch einem stumpfsinnigen Abend einen sinnlichen Abschluss verschaffen Kinder werden geboren Kriege geführt Autos haben Pannen oder stehen im Stau Bücher werden geschrieben & einige davon auch gelesen Krisen werden bewältigt oder verstärkt Irgendwo hat irgendjemand eine grandiose Idee & lässt sie verkommen aus Mangel an Selbstvertrauen Eine dumpfe Trägheit schleppt sich durch die Nacht & blickt auf einen verschwendeten Abend zurück Die Flügel des Kormoranen sind zu nass zum Fliegen Er muss sie erst trocknen lassen
Der Mond & ich wir beide sind wieder einmal total voll Er verwirklicht sich ich leide Er erstrahlt wie immer in einem goldnen, & ich habe keinen Schimmer was das Leben soll
Da sitze ich nun & starre aus dem Fenster auf den Mond Ich weiß nichts anderes zu tun & deshalb harre ich der Dinge die da kommen werden & hoffe das der Tod mich noch verschont
Denn es gibt ja noch so vieles zu lernen, zu fühlen, zu denken & zu verschenken Ein Verlierer ist doch auch Teil des Spieles Was wäre das Leben ohne nehmen & geben Nicht auszudenken
Verlieren bedeutet zu einer Erkenntnis zu gelangen Nur wem die Demut leutet kommt zu wahrem Verständnis das Tellerränder & Horizonte überwindet & wirksame Visionen erfindet Es gilt täglich neu anzufangen
Kein verwertbares Handeln nur sein Das Rauschen des Rauschens erleben durch Mondschein & Wein & Zweifel in Vertrauen verwandeln Ver(s)sagen heißt vielleicht auch Verse zu sagen Ich habe der Welt immerhin mich zu geben
Wir haben uns verbunden Ich & der Mond Als Denker & Lenker der Gezeiten Lieben wir uns unumwunden weil keiner den Anderen schont Aus kritischer Beachtung entsteht eine neue Idee wir wollen den Utopien die Wege bereiten
Der Tod wird kommen ohne Frage vielleicht aber als Antwort Zuerst dort, dann hier & irgendwnn in mir Aber das macht Nichts ist vielleicht sogar gut Gestorben wird sowieso das ganze Leben Immer wieder sterben unzählige Tiere Gedanken, Gefühle Ideen & Utopien & nicht zuletzt sterben täglich unbekannte Menschen Ein Tod mehr oder weniger auch wenn es der eigene ist spielt dabei keine Rolle Denn der Tod ist echt wahrscheinlich auch gerecht jedenfalls subjektiev betrachtet Was ich jetzt nicht mache kann der Tod ruhig verhindern es kann nicht so wichtig sein wenn ich statt dessen viele andere Dinge mache die zu erledigen ich mich verpflichtet fühle Sicherlich manches dient der Selbsterhaltung Aber der größte Teil ist Opportunismus & Bequemlichkeit & Mangel an Selbstwertgefühl Was ich mir jetzt nicht wert bin werde ich mir auch in keiner wann auch immer stattfindenden Zukunft erlauben oder zutrauen Wenn ich jetzt zu faul bin dass zu tun wonach ich mich sehne & meine Sehnsucht einem oberflächlichen Hedonismus opfere & wenn ich lieber mache was Alle machen & meine Vorstellungen & Ideen durch ein normiertes Leben in eine Norm pressen lasse auf das sie massenkompatibel werden dann ist der Tod nicht Schrecken sondern Befreiung Der isst mit bei jeder Mahlzeit & ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu verhindern Das Leben aber wird permanent & penetrant am Leben gehindert Anstatt Angst zu haben vor einem toten Leben haben wir Angst vor einem Leben nach dem Tod Für viele kann es nur besser werden doch die wenigsten wissen um die Potentiale die das Leben bietet
Freitag 29.11.2013 - 4 neue Texte
Stetig passiert etwas Handlungen werden vollbracht Es geschehen Dinge die sich meines Einflusses Entziehen sie geschehen unabhängig von mir sie brauchen mich & ich sie nicht Dennoch bin ich mir ihrer bewusst Rotorenblätter von Windrädern rotieren mahnisch im Wind & irritieren Fledermäuse die wie Don Quichotte an ihnen scheitern & dabei ihr Leben fallen lassen Fässer voller radioaktiv strahlendem Müll rosten gelangweilt vor sich hin Der Abfall wartet auf das erste Loch um sich endlich frei entfalten zu können Ich verbrauche Strom obwohl mir weder die Fledermäuse noch die Menschen nachfolgender Generationen etwas getan haben Die Egozentrik des Menschen als Individuum & Kollektiv expandiert während die Menschlichkeit als ethische Haltung implodiert & nur noch als Phrase existiert Autos & Lastwagen fahren über asphaltierte Straßen Diese Demonstration körperlicher Mobilität ist allgegenwärtig & endet nie Als seien motorisierte Fahrzeuzge die Blutkörperchen der Menschheit Irgendwo fällt Regen aus den Wolken & trommelt einen exotischen Rhytmus Anderen Orts beleuchtet ein magischer Vollmond die Nacht & lässt eine romantische Atmosphäre entstehen Ein Mensch stirbt & zur gleichen Zeit wird ein Mensch gezeugt & ein weiterer geboren Diese drei Geschehnisse gehören zu den interessantesten Erlebnissen menschlichen Lebens Ameisen & Fliegen zerlegen einen Tierkadaver Jemand schaltet das Licht aus & legt sich ins Bett Ein anderer Mensch bleibt wach die ganze Nacht & wartet auf eine Eingebung Ein unsterbliches Gedicht wird geschrieben & wird zu lebenslanger Einzelhaft verurteilt Ehepaare liegen Lichtjahre entfernt voneinander direkt nebeneinander & träumen von der Liebe Im world wide web rasen unzählbar viele Informationen & Bilder umher & werden doch eingefangen & gezähmt Unzähl- & unzähmbare Wassermassen fließen durch Flussbetten dem Meer entgegen um sich mit ihm zu vereinen Meere scheinen in & mit sich zufrieden zu sein Mit sich zufrieden zu sein zwischen all den Geschehnissen ist zwingend erforderlich um sich nicht zu verlieren in & im Aktionismus der uns Alle vom kritischen Denken abhält
In der Mitte der Gesellschaft explodiert eine sozial-emotionale Atombombe Die Auswirkungen sind verheerend doch die Mittelschicht kümmert sich lieber um die Erfüllung von blöden Konventionen & die Verklärung von öden Traditionen & wahrt mit letzter Kraft den Schein des schönen & guten Lebens Man sitzt auf dem Designersofa mit dem Notebook auf den Knieen & betreibt digitale Konversation Du sitzt vor einem Spiegel der Tod steht hinter dir & winkt & wirkt dabei restlos lebensmüde Ein Dichter hebt die Hand zum Gruß & wirft mit einem toten Vogel Der Schatten eines Menschen streckt sich & seine riesige Hand aus die den Ast eines Baumes ergreift auf dem ein weiterer Menschenschatten balanciert Ein fast leerer Raum in dem sich lediglich zwei Klappstühle ein Klapptisch & ein fast lebendig wirkender Kleiderständer befindet kann sich nicht entscheiden ob er lieber Gefängnis oder Galerie sein will Ein brümpftiger Held verliert an Kontur & verschwindet fast im Gewühl undeutlicher Zeichnungen Die Natur ist da & tut so als hätte sie nichts zu befürchten Eine nackte Frau sitzt in sich gekehrt & verschränkt da nachdenklich & nachspürend & wirkt dabei trotz ihrer Anmut nicht erotisch geschweige denn pornografisch Ein Mann & ein Kind sitzen nebeneinander auf dem Bordstein einer Straße als gäbe es für sie Nichts Der bedeutende Augenblick in all seiner synphonischen Länge braucht keine Taten & Ziele & Rückblicke Die Geschichte der Menschheit & die Geschichte jedes einzelnen Menschen sind verbunden durch viele in verschiedenen Winkeln zueinander verlaufenden Linien die einen Hintergrund bilden der alle Möglichkeiten offen lässt Der Mensch befindet sich in einem kalten & muffigen spärlich eingerichteten Raum & starrt an die Wand auf der Suche nach Antworten
Ein Geruch klettert in meine Nase massiert die Nervenzellen & zwingt das Gehirn zu einer Reaktion Ein Gefühl ungeschminkter Vertrautheit schwappt durch meinen Körper Ich rieche mich & denke ich Aus meinen Achselhöhlen steigen die ätherischen Oele meines Schweißes auf Sie dominieren den Raum wie Weihrauch eine Kirche an besonderen Feiertagen & sie sind ähnlich wirksam Spiritualität ist kein Privileg der Monotheisten Ich rieche mich gerne Weil das aber nicht allen Menschen so geht ich gewisse zwischenmenschliche Kontakte nicht verhindern kann & einen gewissen gesellschaftlichen Status nicht verlieren will um relativ ungestört so weiter leben zu können wie ich es bevorzuge werde ich dafür sorgen dass mein Körper morgen weniger prophetisch duftet In den meisten sogenannten zivilisierten Gesellschaften ist der Geruch eines Menschen eine Provokation Stinken die Menschen hingegen nach chemisch erzeugten olfaktorischen Zumutungen wird dies gesellschaftlich nicht nur toleriert sondern goutiert Wer stinkt wie ein X-mal potenzierter Moschusochse gilt als Mann von Welt Es soll Menschen geben die benutzen Intiemspray um ja nicht nach der eigenen Sexualität zu riechen um dann Sexualität zu praktizieren Wahrscheinlich desinfizieren sie ihre Geschlchtsteile vor & direkt nach der Kopulation um jeden Eigengeruch & jeden Keim im Keim zu ersticken Nach dreißig Sekunden Einwirkzeit wird geduscht denn der gesamte Körper muss befreit werden von Schmutz & Scham Es riecht nach Allem nur nicht nach lebendigem Leben Fünf Minuten im Bett & dann eine Stunde Körperkult mit rasieren & cremen & sprühen Hygiene als oberste Pflicht des Bürgers In einer sterielen Welt in der selbst die Sexualität einem Reinheitsgebot unterworfen ist & sauber schon dreckig bedeutet weil es eben nicht porentief rein & parfumiert ist werden eben auch die Gedanken steril & so kommt bei jeder Wahl immer die gleiche Scheiße heraus die dann die immer gleiche Scheiße produziert aber ohne nach Scheiße zu riechen sondern nach Hygiene zu stinken
Passend zu den fast mediteranen Temperaturen schallt ein weitläufiger Lärm aus dem Baum neben dem Fenster an dem ich in Unterhemd & Turnhose stehe & der Nacht beim Werden zu schaue Wie ein besoffener Spanienurlauber stehe ich da & lasse mich bezirzen von einer Grille die eine fast mediterane Stimmung erzeugt Hinter mir schleichen sich Töne aus den Leutsprechern Eine Schallplatte dreht sich mit drei&dreißigeindrittel Umdrehungen pro Minute Die in Vinyl gepresste Musik erfüllt den Raum Ghosts von Simon Joyner Ich bin in sehr guter Gesellschaft Keine Party, kein Gegröhle kein Herdentrieb nur wunderschöner & wunderschön schräger ausgebremster rock'n roll folk in Zeitlupe Eine Musik für die Ewigkeit Wenn es so etwas gibt Ich bin bereit Kein ewiges Leben - nein Aber Ewigkeit - ja Wie auch immer Ewig am Fenster stehen & dieser verkappten Zikade zuhören atmen & der Nachtwerdung beiwohnen dabei Musik hören die Seelen erreicht & wachküsst da bekommt Ewigkeit eine ganz andere Bedeutung Nun gut ich erkläre die Ewigkeit für beendet schließe das Fenster schalte das elektisch erzeugte Licht an gieße mir irgendein Lebenselexier ein & setze mich auf das Sofa um nicht ewig so stehen zu müssen Nicht nur ewiges Leben auch Ewigkeit scheint mir zu lange zu dauern Da bin ich nicht der Typ für Genau genommen befasse ich mich schon seit Ewigkeiten mit dem Ende auch wenn ich dahingehend noch ganz am Anfag stehe Das Ende der Ewigkeit oder das ewige Ende Ich bin dabei
Freitag 15.November 2013 - Zwei neue Texte
Im Mittelmeer ertrinken Menschen auf der Suche nach einem lebenswerten Leben & wir versinken in Arroganz & Wohlstand & zynischer Betroffenheit Eine Organisation kämpft gegen chemische Waffen & erhält dafür den Friedensnobelpreis & reiht sich ein in die Liste der Friedensbotschafter von denen einige später den Krieg wählten um Frieden zu gewinnen ohne dem Ziel jemals näher gekommen zu sein Der Krieg gegen den Terror verstärkt den Terror & erhöht die Profite derer die profitieren vom Krieg gegen den Terror Der Krieg gegen die Drogen verstärkt den Konsum von & den Handel mit Drogen & erhöht die Profite derer die profitieren vom Krieg gegen die Drogen Ein Bischof gerät in öffentliche Kritik weil er tat was Bischöfe seit Jahrhunderten tun Er versteht die Welt nicht mehr fühlt sich falsch verstanden & verliert den Glauben an das Gute im Menschen Vielleicht verliert er auch die Möglichkeit weiterhin zu herrschen Trotz einer an konservativen Werten & Traditionen orientierten Bildungsreform welche seit etlichen Jahren vergeblich versucht die Bildung zu reformieren schnitten sehr viele Schüler in der BRD sehr schlecht ab bei einem nationalen Leistungsvergleich Alle fragen sich warum aber keiner hinterfragt den Test oder gar den fast epidemischen Leistungsvirus in der Gesellschaft Ein fünf&zwanzig jähriger Dax schließt erstmals in seinem Leben mit über achttausendsiebenhundert Punkten weil er Hoffnung hat dass in den USA nicht weiter gestritten wird Ein Internetriese lässt seine riesigen Gewinne auf den Bermudas Urlaub machen Männer setzen sich in unpraktische Autos & versuchen möglichst schnell eine bestimmte Rundstrecke abzufahren Der schnellste Fahrer ist am Ende null Komma einssechsacht Sekunden schneller als der Zweitschnellste Viele Menschen sind begeistert von dieser Lebenszeitverschwendung Andere Männer lösen ein Ticket nach Brasilien weil sie es als Gruppe geschafft haben einen Ball gegen den Widerstand einer zweiten Gruppe Männer drei mal in ein Tor zu befördern Über jedes Tor freuen sie sich als hinge etwas wikrklich wichtiges & bedeutendes davon ab Das Wetter ist wahnsinnig wichtig ist es Ebenfalls gehören die Geburts- & Todesanzeigen dazu Obwohl wir im ein&zwanzigsten Jahrhundert leben freuen sich scheinbar alle Eltern eines neu geborenen Jungen der immer den Nachnamen des Vaters trägt über den Stammhalter Das Patriarchat beherrscht die Traditionen & Gefühle der meisten Menschen Es ist eine komische Zeit
Der Abend ist Weit fortgeschritten ist Der Fortschritt ist ein Schritt fort Von hier aus Geht es nach irgendwohin Führt jeder Weg zum Paradies oder in Die Hölle ist der Ort der Machterhaltung ist auf der anderen Seite immer Auch Ohnmachterhaltung kann ein aktiver Akt sein ist Entblößung der eigenen & Bloßstellung der betrachtenden Persönlichkeiten sind nicht Menschen die Stellungen aus- & Erwartungen erfüllen & Titel mit sich tragen wie Jagttrophäen sondern Menschen die es wagen Tabus & Dogmen zu Hinterfragen ist Die Grundlage demokratischer Gesellschaften scheint im Zerfallen begriffen Zu sein bedeutet Wahrnehmen Ist der Sinn des Lebens Illusion? ist auch Eine Art der Wahrnehmung Ist Denken Teil der Evolution? Der Mensch betrachtet & erlebt den fortgeschrittenen Abend mehr oder weniger Bewusst- seinserweiterung entsteht durch das Anwenden der Fähigkeiten nicht durch Passives Konsumieren ist Selbstentmündigung & Entmachtung des Ich will kritisch denken & genießen schließen sich nicht Aus dem Abend wird schleichend Die Nacht ist Eine verführerische Person kann zur Unterwerfung & Selbstverachtung verführen aber auch zur Befreiung von Ängsten & Konventionen führt zur Selbsterkenntnis liegt mir am Herzen
Montag 07.10.2013 - Drei neue Texte
Das Ende des Tages hängt wie eine graue Wolkenansammlung in der Luft & löst sich langsam als eine Art zeitlicher Sprühregen in die Vergangenheit auf & erzeugt dabei Die Gegenwart der Nacht ist fast körperlich spürbar als Eine Form von Sehnsucht ergreift Besitz Von mir geht keine direkte Gefahr aus für die Menschheit aber auch Keine Zukunftsperspektive bietet Ein schönes Bild ist immer auch hässlich sonst hat es Nichts zu sagen & zu geben ist Einsamkeit Vieles passierte in den vergangenen Stunden Der Neunte Neunte Zweitausend&dreizehn war ein ganz besonderer & ein ganz alltäglicher Tag Viele intensieve Emotionen hinter durchlässigen Fassaden Zärtliche & schmerzhafte Annäherungen Menschen wollen geliebt werden Dennoch sitzen vermeintlich wichtige Menschen zusammen & beraten darüber ob sie Bomben abwerfen sollen auf ein Land Als Strafe für Fehlverhalten oder um Frieden zu erzwingen ist weiterhin das Mittel der Wahl Obwohl oder gerade weil das Mittel nicht wirkt wird immer öfter & immer mehr davon verabreicht anstatt es mit anderen Mitteln zu versuchen Kriege wird es geben solange es Kriegsprofitöre gibt Die Probleme im Kleinen unterscheiden sich nur marginal von den Problemen im Großen allein die Anzahl der Betroffenen variiert Ist der Schmerz eines Menschen weniger Wert als der Schmerz tausender Menschen? Wer sind sie wie leben sie was denken & fühlen sie? Überall leben Menschen verborgen vor meiner Wahrnehmung Sie atmen, essen, schlafen lieben oder hassen sich sind leidenschaftlich oder gleichgültig haben Sehnsüchte wollen geliebt werden Wir werden uns nicht kennen lernen Deshalb sollten wir den Menschen die wir kennen lernen Wertschätzung & Achtung entgegen bringen Denn die Fassaden sind durchlässig Wir können uns Austauschen wirksam & liebevoll ohne uns gegenseitig verachten & bekämpfen zu müssen
Während ich hier sitze & die Nacht bewache als bräuchte sie Schutz & nicht ich geht der Tod umher & kreist sein Ziel ein Nicht mich aber ich bin zutiefst betroffen & wie besoffen von den Gefühlen die in mir agieren wie Ebbe & Flut Ich denke an die vielen Jahre & fahre gedanklich fort zu erinnern & in meinem Innern rumort es wie bei einem Darmvirus Auf die Leinwand meiner Seele werden Bilder projeziert & Ausschnitte von Filmen aus einer längst vergessenen Vergangenheit ist in der Erinnerung Gegenwart Die Nacht wandelt sich zu einem frühen Morgen Schwache Anzeichen von Licht treffen am Horizont ein Ist der Tod auf der Walz noch beschäftigt oder macht er schon Pause nach der Arbeit? Das Leben ist dem Tod geweiht & es hat im Laufe der Zeit vieles zu geben Unbeschwertheit & Genuss Schwere & Leid jeder Schmerz & jeder Kuss ist ein Abschied ein Fanal des schleichenden Zerfalls Das Wissen um des Todes Unabdingbar- & Notwendigkeit hilft gar nichts Ob angekündigt oder spontan Der Tod tut weh ist ein Aussätziger & ein Liebling der Götter Nur wer sich der Verstoßenen annimmt kann In Liebe sein bedeutet zulassen annehmen & verinnerlichen um dann weiter zu leben & jeden Augenblick zu ehren Trauer reinigt Die Seele überwindet das Leben & den Tod Vielleicht lebt es sich nach dem Sterben wesentlich wiederstandsloser Aus dem Körper ent- & in der Freiheit angekommen Wie schön die Vorstellung deiner allgegenwärtigen Gegenwart Lebe wohl
Abschied ist die Vorbereitung auf die Begrüßung des Neuen
Etwa alle zwei Sekunden fällt ein Tropfen Natriumchlorid versetzt mit einem Betäubungsmittel aus einer Plastikflasche die an einer Art Kleiderständer hängt der Schwerkraft folgend in ein, mit der Flasche verbundenes Plastikröhrchen welches bereits zu etwa einem Drittel mit Natriumchlorid gefüllt ist Jeder fallende Tropfen lässt die Flüssigkeitsoberfläche in dem Röhrchen kurz erzittern & löst sich dann auf im Ganzen Aus dem Röhrchen sickert das Gemisch durch einen dünnen Schlauch langsam in die Blutbahn um dem Menschen Wasser & Mineralien zuzuführen & um die Schmerzen einzudämmen Außer der schnellen & flachen Atmung ist Nichts zu hören Die Stille der Todeserwartung Der Tod geht bereits ums Haus wenn er nicht schon eingekehrt ist & in der Tür steht & auf seinen Einsatz wartet Komm großer schwarzer Vogel hat Ludwig Hirsch einmal gesungen Es ist gut dem Leben & dem Tod gleichzeitig so nahe zu sein Ich höre meine Stimme einen Text lesen der vom Tod handelt, von der Liebe & von den Kindern Tränen schwappen über den Deich der Verdrängung & fließen befreiend über die Landschaft des Gesichtes Mit dem Salz des Lebens das Sterben betrauern & den Tod begießen Manchmal fällt eine Träne in den Abgrund des Alltags Jeder Tropfen der auf der Hose landet erzeugt ein leises & dumpfes Geräusch Es ist schön die Töne der Stille zu hören Ihre Hand ist warm & gelegentlich glaube ich eine Reaktion ihres Gesichtes wahrzunehmen Hans Magnus Enzensberger schrieb ein Gedicht über das notwendige Lügen der Dichter Alles was sie schreiben ist im Augenblick des Schreibens schon wieder Vergangenheit & somit verändert Dies hier aber ist schon fast die Wahrheit Aktueller ist das Jetzt schriftlich nicht fest zuhalten Näher kann man der Wahrheit nicht kommen weder der eigenen noch der eines Anderen Welch grandioses Abschiedsgeschenk Ich bin da wo das Leben endet & hoffe dass meine Anwesenheit hilfreich ist & tröstlich auch wenn das Bewusstsein versagt Die Seele ist dem Geist überlegen Ich warte darauf dass sie aufsteht & sich vereint mit der Ewigkeit So viel Tod in aller Welt & doch ist dieser Eine der schmerzhafteste von Allen Weil es mein Schmerz ist Auch das ist ein Geschenk denn so ergeht es wohl Allen die einen lieben Menschen verlieren Wir sind dazu fähig Gefühle zu fühlen Mitgefühl war auch Deine große Stärke & Du hast sie weiter gegeben an das Leben In einer Vase stehen Blumen ihre Blüten befinden sich im Prazess des Welkens Die Pflanzen so scheint es gehen bedeutend bereitwilliger in den Kreislauf der Natur ein Du hingegen hast beschlossen dem Tod Alles ab zuverlangen Es ist schließlich seine Berufung da kann er ruhig an seine Grenze gehen schließlich verlangt er auch von Dir das Du über eine Grenze gehst in eine andere Welt von der nicht einmal sicher ist das es sie gibt Aber wenn ich Dich erlebe in Deinem Existenzkampf dann bin ich mir fast sicher dass es ein Leben nach dem Tod gibt Erinnerungsfetzen zucken in mir wie Blitzlichter Es tut entsetzlich weh doch sofort wird die Wunde wieder geheilt Im Sterben ist Alles enthalten & der Tod erlöst von Allem & erschafft Alles wieder neu Ich lege meine Hand auf Dein Gesicht Der Überlebenskampf macht Dich schwitzen Oft hast Du gefrohren in Deinem Leben jetzt zergehst Du in der Hitze Deiner Sehnsüchte & Wünsche Durch das Erlebnis der Geburt meiner Kinder wurde mir die Bedeutung des Wortes Demut zuteil Jetzt weiß ich das auch das Sterben & der Tod Demut vermitteln Ich bin dankbar & demütig Danke für Alles Du kannst in Frieden gehen
Dienstag ZEHNTER NEUNTER ZWEITAUSENDDREIZEHN, ca. 20:48 Uhr DREI NEUE TEXTE
Manchmal so scheint es steht der Tod in direktem Zusammenhang mit einem Mangel an Öffentlichkeitswirksamen Themen Wenn die Medien nicht wissen womit sie ihre Seiten oder Stunden füllen sollen dann kommt der Tod & biedert sich an Jedenfalls ist der größte Teil der Medienvertreter dieses Landes aus- & abgefüllt mit einem Ereignis & die Öffentlichkeit dankt es ihnen mit voller Aufmerksamkeit & der unsäglichen & unvermeidlichen Betroffenheit allerorten & -zeiten obwohl nur sehr wenige wirklich betroffen sind Ein deutscher Soldat starb beim Auslandseinsatz in Afghanistan Selbstredend ist dies für die Angehörigen & Freunde dieses Soldaten schmerzhaft & traurig & sicherlich hat er sich seine Zukunft anders vorgestellt Aber er hat sich entschieden Soldat zu sein & hätten damit rechnen müssen im Ausland eingesetzt zu werden Seit etwa zwanzig Jahren gibt es Auslandseinsätze der Bundeswehr & auch wenn solche Interventionen durch rhetorischer Geschicklichkeit so verharmlost werden dass sie vermeintlich mit dem Grundgesetz zu vereinbaren sind sollte doch jedem Soldaten klar sein dass ein bewaffneter Konflikt oder ein kriegsähnlicher Zustand nichts anderes bedeutet als Krieg & Krieg birgt Gefahren für Leib & Leben Die BRD hat sich beteiligt an einem bewaffneten Überfall auf ein Land Auch wenn das offizielle Ziel der Operation Frieden & Stabilisierung lautet so konnte man von Anfang an getrost davon ausgehen dass sich nicht alle Menschen dieser Logik anschließen & deshalb auf die Angreifer schießen Sie berufen sich auf Notwehr Eine weltweit anerkannte Rechtfertigung für Gewaltanwendung Der Verteidigungsminister trauert öffentlich & stellvertretend für Millionen deutscher Bürger Bei einem Dachdecker der vom Dach fällt & stirbt nennt man es Berufsrisiko & auch wenn der Betroffenen von einem öffentlichen Gebäude stürzte hält sich das Mitgefühl der Deutschen & ihrer Medien sehr in Grenzen Wegen des Todes eines Armeeangehörigen der die BRD am Hindukusch verteidigte veranstalten wir ein politisches & mediales Spektakel sondergleichen Menschen lehren Menschen zu töten Menschen lernen zu töten Menschen verkaufen Rüstungsgüter in Krisengebiete Menschen benutzen die Rüstungsgüter um zu töten Wenn es um das Vaterland geht hört eben der Spaß auf
Ein Abend wieder einmal endet ein Tag & eine Nacht beginnt Wiederholungen sind Die Grundlage des Lebens Ist Veränderung notwendig Um Entwicklungen zu ermöglichen braucht es Verwicklungen In Erinnerungen Verschwimmen die Details Ist Wiederholung Vermutung Kann Alles auch immer neu sein obwohl es bekannt zu sein scheint? Die Dämmerung ist abgereist Der große schwarze Vogel kam geflogen & breitete die Flügel aus von Horizont zu Horizont Sein Auge leuchtet In der Dunkelheit ruht sich der Frühling aus Von seiner Selbstverwirklichung erschöpft kommen alle Entwicklungen Zum Stillstand der Augen kommt die Müdigkeit Verwickeln sich die Gedanken Können sie sich wieder Entwickeln Schwebt eine latente Erotik durch die Luft In diesen Räumen ist vieles möglich Auch wenn nur ein weiterer später Abend ist der sich bereits größtenteils zur Nacht entwickelt hat Wie diese Zimmerpflanze im Verlauf der letzten Tage eine weiße Blüte entwickelte während der Rest der Pflanze sowie der Raum in dem sie sich befindet in scheinbarem Stillstand verbrachten Die wichtigsten Bewegungen sind für das Auge respektive das Gehirn nicht wahrnehmbar Es gibt keine Wiederholungen
Eine gewisse Müdigkeit macht sich in meinem Innern breit Jetzt kommt auch noch das müde Sein ganz unverhofft zur Tür herein
Sagt freundlich: "Hallo, schön das ich dich seh" setzt sich zu mir aufs Kanapee & legt um meine Schulter einen Arm mir wird's ganz schummerig & warm
Gemeinsam wirken müde Sein & Müdigkeit wie ein Liter roter Wein Die Loslösung aus Raum & Zeit
So falle ich in's Nirgendwo & meinem Denken geht es ebenso Ein Taumeln zwischen Wirklichkeit & Traum Haltungsnoten gibt es dabei kaum
Die Wirklichkeit ist absolut verrückt & meine Seele ist extrem beglückt Es ist ein Zustand zwischen allen Welten das sollte mir als Motto gelten
Nur in dieser Zwischenwelt ist man ganz unabhängig, echt & frei Ehrlich ist wer sich dazwischen hält Kein Schlaf & kein Bewusstseins einerlei
bestimmen was man tut & oder lässt Nur dazwischen ist man unbeschwert Es ist ein ganz privates Fest das dass Unentschieden ehrt
Am besten ist & bleibt es torlos die Qualität nimmt zu wenn Nichts geschieht Alles ist winzig klein & riesengroß wenn es schemenhaft vorüberzieht
Mittwoch 28.August 2013, ca. 21:07 Uhr, Drei neue Texte & ein Kleiner
Die Bewegungslosigkeit hängt wie ein schwerer Brokatvorhang vor jedem Versuch der Erstarrung zu entkommen Kein wirkliches Hindernis aber ein bedeutendes Symbol mit aller Macht ausgestattet jede Bewegung einzudämmen Die heimliche Stille wird durch die unheimlichen Geräusche zu einer bedrohlichen Atmosphäre Hinter verschlossenen Türen wohnen selbstbestimmte Gefahren & schlafen den Schlaf der Unbefriedigten Seelen Hoffnung robbt sich wie Bodennebel unter dem Stacheldraht der Realität in Richtung Freiheit & sieht Licht am anderen Ende des Raumes Egozentrik & Selbstmitleid machen die Luft zähflüssig Das Atmen gestaltet sich derartig mühsam dass kein freier Gedanke entstehen & sich kein echtes Gefühl entwickeln kann Die Zeit stirbt ist tot steht wieder auf von den Toten versucht zum Himmel auf zu fahren scheitert an der Zeitlosigkeit der Zukunft immer wieder wie ein Perpetuum Mobile erzeugt jedes Gehirn einen fatalen Fatalismus gepaart mit der Schuld jedes Anderen & einem chronisch schlechten Gewissen Die Voraussetzungen sind perfekt für eine ganzheitliche Bewegungslosigkeit
Ein Bild malen als Reaktion auf gedanklichen Stillstand Der Vorrat scheint Erschöpft Das Ringen um Worte Verloren Die Gewissheit Den Ausdruck zu finden ist Geschenk & Hypothek Das Bild Ein Versuch Nicht einmal eher Hilflosigkeit Wenn schriftlich Nichts geht ohne das Wüten der Elemente Im Gehirn soll es die bildende Kunst retten Vergeblich Die Idee ist so dilettantisch dass das Bild den Dilettantismus betreffend fast schon perfekt ist Ein Bild malen als Ersatzhandlung Ist traurig sein falsch? Das Leben ist voller Ersatzhandlungen - aus Angst oder Bequemlichkeit wegen mangelnden Selbstbewusstseins oder verordneter Konventionen - füllen das Leben erfüllen es aber nicht Anstatt zu machen was gut & richtig & wichtig ist wird zu meist gemacht was von einer undefinierten subtilen Macht für gut & richtig & wichtig erklärt wird Die meisten Gesellschaften sind geprägt durch die Bereitschaft der Menschen sich ein- & unter zu ordnen Alles findet statt Weil es stattfindet ist es gut & richtig & wichtig Überzeugungen sind Produkte der Werbeindustrie Erkenntnisse resultieren aus Schlagzeilen Fehler sind alternativlos Ersatzhandlungen könnten aber auch zur Selbsterkenntnis dienen denn das Bild wirkt
Fünf Uhr in der Frühe am ersten Mai Es Dämmert eine Nachtigall hämmert ihre Töne ohne Mühe in den Wind
Ein früher Abend im Mai eine diesige Helligkeit umhüllt die Landschaft & lässt alles Nahe kleiner & alles Ferne größer erscheinen Das Blicken in Richtung Nord-Ost fängt einen bewegten Horizont ein wie ein Fisch gefangen wird mit einem Kescher Der Horizont rotiert auf der ganzen Länge des Blickwinkels als lebte er Kein Schwanken wie es entsteht wenn man sich auf einem Schiff befindet & auf das Ende der Welt sieht sondern ein regel- & gleichmäßiges Treiben Die Windräder quirlen den Nebel & versuchen ihn vergeblich abzutransportieren Denn der Nebel ist untrennbar mit sich selbst verbunden bis er sich von sich selbst löst Konstruktion & Dekonstruktion liegen in des Nebels Zuständigkeit Das Bier schmeckt während der Abend Gestalt annimmt & eine Dämmerung erzeugt die Alles intensiver werden lässt obwohl das Bier Produkt einer Brauerei ist deren Werbung auf vermeintlich männlichen Klischees beruht Das Eine hat ja auch mit dem Anderen nichts zu tun So ist es oft im Leben wahllos werden Dinge miteinander vermischt & konsumiert & man wundert sich dass die Pampe nicht schmeckt Wieder ein Abend im Mai der inzwischen ein Später ist Die Konturen & Farben verschwimmen im Meer der Dunkelheit So wie Gedanken & Gefühle verschwimmen im Meer der Seele Wer soll da einen klaren Gedanken zu fassen kriegen oder ein eindeutiges Gefühl generieren Das Meer ist in ständiger Bewegung wie der Horizont der jetzt nur noch einen schwarzen Balken darstellt vor dem Kopf Gottes Alles bleibt gleich & Alles verändert sich immer & nie
Donnerstag 08.08.2013, ca. 12:08 Uhr, DREI NEUE TEXTE
Am Fenster stehen & durch das Glas starren auf ein Gebiet Halb Landschaft halb Ortschaft Die Bilder bilden sich im Kopf & verdunsten augenblicklich zu Wasserdampf Nichts ist von Bestand alles ist diffus & unklar Die Wirklichkeit ist unwirklich & unwirtlich In den Häusern herrscht vermutlich irgendeine Form von Leben obwohl im Augenblick alles leblos wirkt Jedes Bild ist eine eigene Welt Im Verborgenen & Nebelverhangen geschehen überwältigende & banale Dinge Für den Außenstehenden Betrachter kaum wahrnehmbar Jede Welt implodiert beim schließen der Augen & nach deren Öffnung springt der Blick aus der Dunkelheit heraus in die Tropfen auf der Scheibe in denen sich die ganze Welt spiegelt Das Starren wird zur raumgreifenden Starre Innehalten in Jahrhunderten Sauerstoff einatmen produziert von im Sterben begriffenen Bäumen Sie weigern sich nicht für ihre Feinde zu sorgen Beeindruckend so viel Großmut Die Gipfel hunderter Nadelbäume bilden den Horizont Der Horizont ist immer eine private Wahrnehmung & über ihn hinweg zu sehen oder auch den Nebel zu durchdringen ist Aufgabe des Menschen der sich Gedanken macht über Horizonte & imaginäre Nebel Auch in der Undeutlichkeit gibt es vieles zu deuten & in der Unkenntlichkeit vieles zu erkennen Es gilt nur lange genug zu starren bis man zu einer Erkenntnis gelangt
Jetzt sitze ich hier an diesem Ort der mir bis vor nicht all zu langer Zeit noch völlig fremd war & jetzt zu Hause ist in einem Ort der mir bis vor zwei&zwanzig Jahren so etwas wie Heimat war & es jetzt vielleicht wieder ist & zwischendurch wohl immer auch war aus der Entfernung Heimat ist ein ambivalenter Begriff bezeichnet er doch Erinnerungen & Gefühle aber eben auch hirnverbrannte Identifikation mit begrenzten Gebieten deren selbsternannte Eliten dogmatische Vorstellungen haben vom richtigen Menschen im richtigen Leben Ich bin hier aber immer auch weit weg Ich bin ich aber immer auch jeder Andere Ich bin ein verwesender Säugling & auch ein neugeborener Toter Deplatziert am bekannten wie am unbekannten Ort versuche ich den Spagat zwischen radikalem Individualismus & allgemein gültigem Opportunismus Die gut-bürgerliche Mittelschichtidylle ist ebenso verlogen wie jede andere Form der Normierung menschlicher Lebensweise Bedroht durch konstruierte Gefahren die wie ein Damoklesschwert über jeder Existenz schweben neigt man dazu zu tun was gefordert wird & Konsens ist Am zwingendsten aber sind die Zwänge die man sich selbst auferlegt denen man sich selbstbestimmt unterwirft weil sich Prägungen eingefressen haben in die Seele Die Löcher sind so bekannt & vertraut dass man ihnen vertraut Ich sitze hier innerhalb meiner alten neuen Welt & versuche ich zu sein Allen Ängste & Konventionen & ungeschriebenen Gesetzen zur Überzeugung
Sich selbst sehen als Bild auch als bewegtes Bild kann Selbsterkenntnis Selbstverliebtheit oder Selbsthass bewirken Himmel & Hölle sind untrennbar bedingen sich gegenseitig Nacktheit kann göttliches Geschenk teuflische Hypothek oder peinliche Notwendigkeit sein Der Sand rieselt durch die Verengung fällt stetig Verlust ist immer an anderer Stelle Gewinn Die Stoppuhr tickt zählt rückwärts obwohl es nach vorn geht Richtung Ziel oder Tod Manchmal ist es Das Selbe gilt für Liebe & Gleichgültigkeit Alles was du wahrnimmst ist Teil deiner Persönlichkeit Wer sich ausschließlich für Konsum entscheidet wird niemals in der Lage sein das eigene Leben aktiv zu gestalten Sexualität als Bedürfnisbefriedigung zu verstehen wird immer die Gleichwertig- & -würdigkeit der beteiligten Personen konterkarieren In den Spiegel schauen als Metapher verstanden ist eine Möglichkeit sich selbst tiefgreifend & umfassend kennen zu lernen & zu Gott zu gelangen was vermutlich das Selbe ist Schönheit existiert nur im Augenblick & Liebe bedeutet Augenblicke in sich zu bewahren
Donnerstag 11.07.2013, ca. 14:26 Uhr - Drei neue Texte
Vor einigen Tagen las ich ein Interview mit einem Menschen der die Inhaftierung in das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hat Er verlor durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten mehrere Familienangehörige Er gibt häufig Interviews redet mit SchülerInnen & hält Vorträge über dieses grausame Thema Keine Verbitterung kein Hass nicht eine Spur von Rachegefühlen sind aus seinen Aussagen heraus zu hören Er sagt er wolle nicht anklagen sondern von den Grausamkeiten dieser entsetzlichen Zeit erzählen gegen das Vergessen & für die Menschenrechte Ob er als deutscher Nichtjude ein Mitläufer geworden wäre wisse er nicht Ich war & bin zutiefst gerührt eine zärtliche Gänsehaus ließ mich erzittern Kurz darauf geriet ich durch Zufall in eine Internet Diskussion ohne mich aktiv zu beteiligen Es ging um sexuellen Missbrauch Ein Mann äußerte dass die Todesstrafe für solche Verbrecher noch zu harmlos sei Vorher sollten sie noch nackt durch das Dorf geprügelt werden Verbitterung & Hass & Rache von einem der sich nicht als Opfer sondern als Kinderschützer ausgab Die rechtlichen Errungenschaften der modernen Demokratien werden mit einem sadistischen Mitleid entwertet Seine vermeintlich menschliche Haltung ist ein Reflex der Rache Dieses Gerechtigkeitsempfinden gründet sich auf eine unreflektierte Betroffenheit die außer Acht lässt dass sehr viele Täter selbst Opfer waren dass Werbung, Mode & Schönheitsideale Kinder als Sexualobjekte benutzen dass eine sexualisierte Gesellschaft die Alles zum Konsum anbietet auch Konsumenten für Alles produziert dass die Täter sich von den Nichttätern nur dadurch unterscheiden dass die einen ihren Impuls in die Tat umsetzen
Am offenen Fenster Stehend die Umgebung betrachten wie sich das Sonnenlicht am Horizont schleichend zersetzt dabei eine Tasse heißen Tee Trinkend den Abend begrüßen wie einen Freund Aus uralten Zeiten wehen Erinnerungen durch Das Sein ist gerechtfertigt Durch sich selbst erlebt das Leben Alles ist lebenswert So schwer die Entscheidungen Auch wiegen die Gedanken Zu viel Gefühle werden Beliebig sind Tag & Stunde Wisst ihr nicht was euch blüht Ist der deutsche Frühling gleich dem arabischen? Friedlich oder kriegerisch verändern sich die Zeiten & Bedingungen sind auch Grundlagen menschlichen Zusammenlebens & Ursachen Menschlicher Zerstörung folgt Wiederaufbau Zumeist gibt es Gewinner & Verlierer zu viele Verbrechen geschehen Im Namen des freien Lebens Wird das Töten kultiviert verschwindet das Gewissen Im stürmischen Wind taumeln die Vogelgesänge verkündigen die frohe Botschaft Na endlich der Winter ist endlich ist Frühling Keine Kälte mehr nur Kühle Luft bewegt Den Geist gebrauchen Zur Gestaltung des Lebens braucht es Vieles ist kaum zu erreichen Die Utopien sind Der Zeit voraus Sein ist Segen & Fluch zwei Teile der selben Idee folgen macht hoffen Eine ruhige Nacht ein zärtlicher Morgen ein getragenes Leben ein freier Tod Sind Ziele Ende & Anfang sind wichtig
Anfang April & in mir ist es still kein Lufthauch keine Regung einzig das Gefühl Etwas verändern zu müssen oder Alles Die Antwort auf das Was & Wie lässt auf sich warten Da hilft weder der beste Rotwein der Welt noch eine große Menge des Selbigen Da hilft auch das Warten nicht denn Warten ist immer Fatalismus & wenn es so kommt wie es kommen soll gibt es Nichts was helfen könnte Trotzdem Warten oder in Aktion treten Auf die Bühne der Welt gehen & sich selbst darstellen Nicht eine sondern meine Rolle spielen Rückzug bedeutet nicht nur Einsamkeit -Einsamkeit ist liebens-& lebenswert- sondern auch Wahrnehmungsreduzierung & wenig Wahrnehmung heißt auch wenig Deutung Auch die Deutung des Nichts ist absolut notwendig Nur sind dieser Deutung & der daraus folgenden Erkenntnis eindeutige Grenzen gesetzt Wer Grenzen überwinden will muss zuerst die Eigenen einreißen oder zumindest überwinden Die Begegnung mit der Normalität ist allerdings derartig frustrierend absurd & desillusionierend dass die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben durchaus als Zeitverschwendung anzusehen ist Welch aussichtsloses Dilemma Dilemmata Situationen sind philosophische Denkübungen um menschliches Zusammenleben so organisieren zu können dass alle Menschen davon profitieren Also nachdenken & raus gehen auf die Straße unter die Leute Sonst bleibt es still in mir
Sonntag 02.Juni Zweitausend&dreizehn, ca. 15:15 Uhr - DREI NEUE TEXTE
Das Leben ist so eine Angewohnheit & ambivalent wie Gewohnheiten sind ist es manchmal ganz angenehm immer wieder aber auch unerträglich & ich würde sie mir gerne abgewöhnen Andererseits kann ich mir mein Leben ohne das Leben nicht vorstellen Die Zeit segnet das Zeitliche & befindet sich auf einer Zeitreise Das Leben lebt dem Tod entgegen Es ist komisch der Tod des eigenen Lebens ist undenkbar geradezu unmöglich Dennoch die Situationen in denen ich über meinen potentiellen Tod nachdenke häufen sich Ob ich sterben will steht vermutlich nicht zur Diskussion Aber bei der Frage wie ich sterben will könnte ich mit etwas Mut & Glück entscheidenden Einfluss geltend machen Mit Mitte vierzig könnte ich noch gut fünf&zwanzig Jahre zu den Lebenden gehören Wenigstens eine Gemeinsamkeit mit anderen lebenden Menschen Zeit genug mich auf den Tod vorzubereiten Ich stelle mir vor zu spüren dass die Zeit für mich gekommen ist Eine Glorreiche Vorstellung All die Zweifel & Widersprüche des Lebens ablegen & mich auf den Weg machen dem Ort entgegen an dem ich das Leben verlassen will Irgendwo im Wald an einen einsamen Platz sitzen & warten & wissen dass es der richtige Ort & die richtige Zeit ist Aber Scheiße die Samariter-Mentalität meiner Umwelt wird Alles daran setzen mich zu retten um mir noch ein paar Monate zu schenken an deren Ende ich die Zweifel des Lebens mit in den Tod nehmen werde Zum Leben Verdammt Noch mal Leben Was ist das Sterben Ist tot sein Das Ende Meiner Zeit voraus?
Die Kinder schlafen störungsfrei der Rotwein schmeckt & wirkt gut die Lohnarbeit ist entspannend weit weg die Musik ist melancholisch inspirierend & die Ideen fallen aus der Rolle des Denkens in greifbare Nähe Alles bestens Nur bringe ich es nicht fertig zu Ende auf das Papier Vor mir die Gedanken sind hochwertig aber die Konzentration nicht fähig oder willens diese zu erfassen & zu Texten zu verfassen Das Soll Jeden Abend zwei bis drei Texte nicht erreicht Das Ist ist verbesserungswürdig fünf Texte im Monat Da kommen berechtigte Zweifel auf an der Legitimität des Ganzen Unterfangens Wer nichts zu schreiben weiß hat Nichts zu sagen & wer nichts zu sagen hat sollte nicht schreiben dass er nichts zu schreiben weiß Sollen aber all die bisherigen Worte umsonst geschrieben worden sein? Natürlich nicht Die Zweifel dienen lediglich dazu dem Zwang schreiben zu wollen um nicht müssen schreiben zu müssen gerecht zu werden Denn ach ein freier Schreibfluss ist angewiesen auf das Gehirn es muss Signale an die Hand aussenden die das Schreiben von Worten ermöglichen Solange sich das Gehirn weigert es fließen zu lassen muss es erzwungen werden Peinlich natürlich aber unumgänglich Die Hoffnung ist tot es lebe die Hoffnung Vielleicht setzt im Gehirn etwas aus eine Blockade zum Beispiel & dann setzt etwas ein ein Schreibfluss zum Beispiel & schon rechtfertigt sich Dieser literarische Fauxpas & die Welt darf ruhig wissen welcher Kampf & Krampf manchmal einem gelungenen Text vorausgeht Alles bestens Natürlich
Ein Text über das Wetter ist in etwa so spannend wie eine Serie in öffentlich rechtlichen Fernsehen todlangweilig & so unnötig wie Hundescheiße im Schuhprofil Dennoch manche psycho-soziale Problemlagen führen zu problematischem Verhalten das ist keine Rechtfertigung denn ein Text über das Wetter lässt sich nicht rechtfertigen sondern bestenfalls erklären Seit Monaten folgt eine Erkältung auf einen Halsschmerz der einen Husten ablöste & so weiter & ja verdammte Scheiße es waren & sind dunkle & kalte Monate Wochen & Tage Jetzt ist endlich März doch die Vorfreude auf Wärme & Sonnenlicht wurden eingedeckt mit Schnee es schneit & schneit & wird weiterhin schneien vermutlich den Rest des Jahres das Wetter interveniert paradox & führt den Klimawandel ad absurdum Ich kann die kalte Pampe sowieso nicht ausstehen aber gewöhnlich nehme ich die weiße Scheiße so hin & warte darauf dass Alles schmilzt & dann ist es wieder gut oder wenigstens erträglich denn wann ist es im Leben schon gut Da muss man wohl oder übel über eine sehr pointierte Wahrnehmung verfügen bei gleichzeitiger Fähigkeit zur umfangreichen Ignoranz den sozialen Themen gegenüber letztes Jahr lief ich barfuß durch die Straßenschluchten der bürgerlichen Mitte & fühlte mich fast wie ein Revolutionär Wer im Glashaus sitzt & nicht mit Steinen wirft wird dort sein Leben verbringen müssen Na gut der auf den letztjährigen März folgende Sommer war ähnlich erfreulich wie der Hundekot zwischen den Zehen das macht hoffen auf einen vereisten März folgen Monate des Wohlergehens in der Sonnenlichtwärme die zuerst den Schnee & dann den ganzen Ballast schmilzen lässt der das Leben alltäglich belastet Draußen liegt Schnee & ich weiß mit meiner Zeit verdammt noch mal nichts Besseres anzufangen als einen Text darüber zu schreiben dessen Worte an meinen Fing ernk leb en wi e S c h e i ß e
Dienstag 14. Mai 2013, ca 9:51 Uhr - ZWEI neue Text
Seit etwa zwei Wochen wird in nahezu jeder Nachrichtensendung etwas von oder über den neuen Herrscher über die Katholiken dieser Welt berichtet Gerade so als sei die Besetzung des heiligen Stuhls Demokratierelevant Ungefähr vor zwei Wochen stieg wieder einmal weißer Rauch auf aus einem Schlot in Rom & noch bevor sie wussten wer denn gewählt worden war frohlockten die gläubigen Schäfchen & waren entzückt über den neuen Hirten so wie sie immer begeistert sind wenn ihnen ein neuer Chefideologe vorgesetzt wird Auch die deutsche Presse überschlug & überschlägt sich mit vor Freude & Hoffnung obwohl wir nun nicht mehr Pabst sind Auf jeden neuen Pabst reagiert die katholische Christenheit reflexartig mit Zuversicht auf kirchliche Veränderung & Erneuerung Als sei das nicht nur nicht zu erwarten sondern sogar logisch Wie kommt man dazu als zahlendes Mitglied einer streng hierarchischen Organisation zu glauben dass der Wechsel des Alleinherrschers Basisdemokratische Veränderungen bringen wird Es ist völlig klar dass aus einer Gruppe reaktionärer Moralisten kein Alphamännchen hervor gehen kann das Reformen einleitet Es ist & bleibt vollkommen gleichgültig wer Pabst ist oder wird Der neue Petrus predigt ein einfaches Leben in Armut Er bereitet die reicheren Menschen schon einmal darauf vor was uns Allen bevor steht & die bereits jetzt Armen bestätigt er in ihrer Lebensweise Demütig & autoritätshörig das Leben schweigend erdulden Die weltlichen & kirchlichen Herrscher brauchen die gottesfürchtigen & unkritischen Gläubigen denn sie nehmen ihr Kreuz willig auf sich beschweren sich nicht begehren nicht auf glauben sogar das sich ihre Unterwerfung im ewigen Leben auszahlen wird Mea culpa mea culpa mea maxima culpa
März zweitausend&dreizehn & ich sitze immer noch immer mal wieder einfach da & mache Nichts oder besser ich warte darauf etwas zu machen Ab & zu entsteht in mir der ein oder andere Gedanke ansonsten herrscht Ratlosigkeit Es ist wie zweitausend&drei oder neunzehnhundertdrei&neunzig Alles wiederholt sich so lange bis man Frieden geschlossen hat mit den eigenen Höllen Ich bearbeite das Innere meiner Nase mit dem Fingernagel & berge eine große Menge an Sekret gebunden an eingeatmetem Staub Wie so oft Mit der Zeit ist der Weg frei für die Atemluft Alles wie immer Das Datum ist austauschbar Nur der viele Schnee an einem zwei&zwanzigsten März zeugt von einer gewissen Besonderheit Es ist schön in der Nacht aus dem Fenster zu sehen auf die eingeschneite Umgebung Wie von einem Magneten wird meine Seele in die mystische Weißwelt hineingezogen Mein leeres Gehirn füllt sich mit einer wortlosen Magie Nicht Alles also ist immer gleich & wiederholt sich So viel Schnee Ende März gab es seit Jahrzehnten nicht & die Nebenkosten Nachzahlung wird auch höher ausfallen als üblich Gut zu wissen dass es noch Leben gibt im Leben Die Melancholie ist meine Geliebte & meine größte Feindin Sie sucht mich in jeder freien Minute auf & wir lieben & hassen uns Manchmal töten wir uns dann wieder zeugen wir neues Leben miteinander
Dienstag 07. Mai 2013, ca. 9:41 Uhr - 4 neue Texte
Meine Welt ist viel zu klein um die Probleme die sich aus meinem einigermaßen gesicherten Leben ergeben bewältigen zu können Die Welt wird wohl an all den Ängsten & Schmerzen die durch natürliche & kulturelle Machtverhältnisse entstehen zu Grunde gehen Jedenfalls in ihrer jetzigen Konstitution Wir werden sie nicht wieder erkennen die gute Mutter Erde Vielleicht macht das Alles Sinn & folgt einem großen Plan der anstrebt Alles in Liebe zu verwandeln Welch heroische Aufgabe Fatalismus nimmt es so wie es kommt Wäre an einer kleinen unscheinbaren Stelle im einzelnen Leben oder in der Geschichte etwas anders gekommen wäre vieles jetzt vollkommen anders Das die Erde keine Scheibe mehr ist beruht auf den provokanten Wahrnehmungen & Gedanken einzelner Freigeister Jede Erkenntnis beeinflusst das Leben der Erkennenden vermutlich auch das Leben Einiger die nicht erkennen wollen oder können Jede kleinste geistig-seelisch-körperliche Bewegung löst eine Kettenreaktion aus deren Ablauf unvorhersehbar ist Ich bin ich durch mich & durch das was auf mich einwirkt Alles ist zu groß & zu klein Die Welt & die Folgen des Lebens Freude & Schmerz Du & Ich Es ist unmöglich glücklich zu sein wenn Glück nur entsteht wenn Alle betroffen sind welch befreiende Erkenntnis Es ist möglich glücklich zu sein wenn Glück wirksam wird durch individuelle Wahrnehmung Meine Welt ist viel zu klein da passt kein Glück herein Ich muss den Turm verlassen & aufhören zu hassen Nur dann kann ich glücklich sein
Sie haben es geschafft den Marsmenschen über zwei Milliarden Dollar zukommen zu lassen Der etwas überteuerte Kleinwagen wurde erfolgreich in den Sand gesetzt oder welche Beschaffenheit hat der Marsboden? Beeindruckend das Ganze Ja schon & aber auch erschreckend Vielleicht aber erzählen die uns nur Quatsch & inszenieren die Geschichte nur & der größte Teil des Geldes wird in Villen & Jachten investiert Die ganze Weltraumforschung ist ein Papiertiger mit dem ein Konzern unermessliche Profite erzielt Aber nein Das wäre eine Verschwörungstheorie & Alles was nach Verschwörungstheorie klingt ist auch eine jedenfalls in der Beurteilung derer die profitieren von einer Sache In diesem Fall allerdings erscheint es doch sehr schwer ein Theaterstück zu spielen ohne das es bemerkt würde Das Geld verschwindet also nicht auf der Erde sondern auf dem Mars Dafür bekommen wir verschwommene Bilder die Nichts & Alles sein könnten & vielleicht die Gewissheit dass es vor Millionen Jahen vielleicht einmal Leben auf dem Mars gegeben haben könnte Da freuen wir uns aber über dieses teure Vergnügen Na ja Modelleisenbahnen sind auch teuer & deren Sinn erschließt sich auch nicht sofort Man muss die Größenwahnsinnigen ja auch in irgendeiner Form beschäftigen Andererseits sind Forschung & Fortschritt wichtig & nützlich für das potentielle Überleben der Menschheit & wer weiß heute schon was uns morgen die Erkenntnisse der Marsmissionen nutzen können Also ihr dürft in meinem Namen ruhig weiter machen mit der Weltraumforschung Mit der Auflage dass zuerst allen Menschen genügend gesundes Essen ausreichend sauberes Trinkwasser angemessene Wohnung & Kleidung für das ganze Leben garantiert werden Wenn also die Menschenrechte weltweit umgesetzt wurden dann ist doch gegen Weltraumforschung gar nichts einzuwenden
Die Vergangenheit ist immer viel zu weit weg als das sie hilfreich sein könnte Die Gegenwart ist immer viel zu unkonkret als das sie wirksam sein könnte & die Zukunft ist immer viel zu trügerisch als das sie Hoffnung erzeugen könnte Immer aber ist Vergangenheit auch Stachel im Fleisch der Seele & Gegenwart ist ein Trapez ohne Netz & Zukunft ist ein Vulkanausbruch der verstörenden Möglichkeiten Als Gefangene der Zeit bleibt uns das Interpretieren der Wahrnehmung Das ist die Möglichkeit dem Gefängnis zu entkommen Ignoranz erzeugt zwar ein vermeintlich gutes Gewissen & suggeriert Glück lässt aber die Persönlichkeit verkümmern Umdenken hingegen bewirkt Entfaltung & öffnet Türen Alles ist immer auch das Gegeteil dessen was es zu sein scheint Nichts ist Alles & Alles ist Nichts Gut & böse sind nicht zu trennen Das schlimmste am Ausfüllen der Zeit mit mehr oder weniger Leben sind die Begegnungen mit Menschen die immer nur ihre Fassade reproduzieren & ihre Ängste Sehnsüchte & Leidenschaften nicht teilen wollen Was war zuerst da die oberflächlichen Begegnungen oder der Rückzug vor möglichen oberflächlichen Begegnungen Wer sich von der Oberfläche fern hält sollte nicht erwarten in die Tiefe gelangen zu können Die Zeit ist im Wandel & das Leben bleibt verhaftet
Seit etlichen Tagen oder sind es schon Wochen? befahre ich eine Birkenallee Sonnenlicht bescheint die Bäume & lässt ein Schatten-Licht-Muster entstehen welches durch das Entlangfahren das Sehen flackern macht Es wirkt als herrsche eine brütende Hitze dabei liegt auf Feldern & Wiesen Schnee Die Straße ist gerade sie führt mich geradewegs dem Ende der Welt zu Jetzt scheine ich schon seit Jahren diese Straße zu befahren Die Geschichte der Menschheit rauscht wie ein Schnellzug an mir vorbei & ich verstehe Alles & Nichts ist von Bedeutung Jetzt einen entscheidenden Fehler begehen & Alles wird für mich zu Nichts Glück ist kein erstrebenswerter Zustand sondern die Rettung des Augenblicks Wer Glück als Dauerbeschallung anstrebt ist zu faul zum Leben & wird erbärmlich scheitern Leider werden wir Alle dahingehend manipuliert das Glück zu suchen & zu materialisieren Dabei muss das Glück uns finden & für würdig erachten & nicht umgekehrt Kein Wunder ist die zivilisierte Welt mit ihren Problemen überfordert Jahrzehnte sind inzwischen vergangen & ich fahre & fahre & fahre & ein Ende ist nicht in Sicht Jeder Augenblick ist die Ewigkeit & die Ewigkeit ist ein Augenblick Jetzt nach Jahrhunderten des Befahrens der Birkenalle sitze ich auf dem Sofa auf dem schon Oma saß & Konversation oder Korpulation betrieb Ich habe das Ende der Welt erreicht ich bin am Ende & wünsche mir einen Anfang Ende & Anfang sind jederzeit & überall Es gilt sich lediglich zu entscheiden für das Ende oder den Anfang Beides ist unverzichtbar & sollte bewusst begangen werden
Montag 08.April 2013, ca. 22:27 Uhr - Vier neue Texte
Irgendwie ist eine Flasche Weiswein in diesen Haushalt gelangt Zum Blumengießen zu schade als Geschenk nicht überzeugend & weil es der einige Alkohol in greifbarer Nähe war stellte ich die Flasche vorsorglich in den Kühlschrank um den Geschmack einigermaßen erträglich zu machen Jetzt ist die Stunde gekommen & der Wein hat die richtige Temperatur Die Flasche wird von mir entkorkt & einen Teil des Inhaltes gieße ich in ein Wasserglas Kühlschrankkalter Weiswein fließt aus einem Glas in meinen Mund & gelangt durch die Speiseröhre in den Magen Die Wirkung des Alkohols setzt erstaunlich augenblicklich ein Meine Schleimhäute verrichten ihre Arbeit zufriedenstellend Ist Alles zähflüssig & unklar & verkrampft hilft nur noch erzwungene Leichtigkeit Natürlich das ist keine Lösung aber eine Erleichterung der schweren Wahrnehmungen & wer braucht schon Lösungen wenn die Aufgaben unerträglich sind Jede Arbeit braucht Pausen Der Vollmond räkelt sich am wolkenlosen Himmel & wirkt dabei sehr egozentrisch Schwerelosigkeit ist nicht die Sache der Zweifler & Sucher schwere Gewissensbisse schon eher Warum nicht einfach sein? Das Leben ist unbegreiflich Wenn es einen Gott gibt oder eine andere mächtige Energie nach welchen Kriterien werden dann Wünsche erfüllt oder zurück gewiesen? Ist es ernsthaft vertretbar sich etwas zu wünschen während andere Menschen verhungern oder gefoltert werden? Oder sind diejenigen denen es gut geht, gut & diejenigen denen es schlecht geht, schlecht? Drei vom Wind abgeknickte Sonnenblumen stehen hier im Raum in einer Vase & geben der Umgebung eine gelbe Note Sie sind schön & wirken belebend obwohl sie zum baldigen Sterben verdammt sind Nur der Tod hat genügend Zeit sein Lebenswerk zu vollenden Alle Anderen sind zum Scheitern verurteilt
Viel zu viele Nächte ohne die nötige Berufung Keine Motivation Nirgends ein Hauch von Leidenschaft nur die vielen Stunden die kaum in Bewegung sind Meine Gedanken versuchen gegen die psychische Schwerkraft anzukämpfen & liegen doch am Boden angeschlagen & benommen Tagsüber schmilzt der Schnee & jetzt in der Nacht gefrieren die Reste zu Eisskulpturen Silberfische gleiten wie Magnetschwebebahnen ohne Schienenanbindung über die Bodenbeläge & fühlen sich augenscheinlich heimisch so soll es sein artgerechte Haltung Die Reallität patroliert die Gänge auf & ab & bekämpft Hoffnungen & Träume Es scheint nahezu unmöglich zu sein aus den Klauen der Bestie zu entkommen die man selbst aufgezogen hat Aus Fehlern lernt man nicht Fehler sind Handlungsanweisungen Befehle auswendig gelernt Es ergibt keinen Sinn aber weil Sinnlosigkeit regiert ist das Streben nach Sinn eine Straftat Der Fatalismus wabert wie eine Giftwolke durch die Flure in die Zimmer & pflanzt die Ohnmacht wie einen Setzling in die verlorenen Kinder des Konsums Alle haben Recht aber keiner wird sich selbst gerecht Schuld verteilen Scham verdrängen Ängste verstecken Die Chemie soll es richten Am Ende der Nacht singen die Vögel eine Hymne für den Frühling oder ein Totenlied für den Winter & am Horizont wächst das rötlich Licht zu einer wärmenden Scheibe heran Alles ist gut
Heute hörte ich ein dumpfes Geräusch & ohne es wirklich zu wissen wusste ich dass ein Vogel gegen die Fensterscheibe geflogen war sofort stand ich auf & sah nach Da lag ein Vogel offensichtlich tot den konnte ich nicht mehr pflegen jedenfalls nicht um ihn wieder ans Fliegen zu kriegen Der Vogel hatte rötliche Federn an Bauch & Kopf & Schwanz weiße Fleckel & Streifen an Flügeln & Rücken Seit meiner Kindheit habe ich eine enge Beziehung zu Vögeln Viele Vogelarten erkenne ich Dieser hier war mir nicht sofort bekannt Ich ging zu ihm hinaus hob ihn auf & betrachtete ihn Ein Specht aber für einen Buntspecht zu klein Ich erinnerte mich an die Existenz eines Kleinspechts & schaute in einem Buch nach Es war ein Kleinspecht Noch nie hatte ich einen Kleinspecht gesehen Dieser hier war zwar noch warm aber nicht mehr lebendig Schade für ihn Sicherlich hätte er gerne noch weiter gelebt Seltsam wie selbstverständlich der Tod ist solange er uns nicht selbst betrifft Der eigene Tod ist tabu Die Unsterblichkeit endet dort wo eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod unumgänglich wird Auch der Tod lieber Zeitgenossen ist schmerzhaft & verstörend Darüber hinaus scheint der Tod aber unter ein Schweigegelübte zu fallen Wir registrieren das täglich tausende oder zehntausende Menschen durch direkte & indirekte Gewalteinwirkung zu Tode kommen & es lässt uns relativ kalt Es muss uns kalt lassen wenn wir nicht seelisch zu Grunde gehen wollen Mitgefühl ist zu verzehrend als das man es mit Allen haben könnte Der Tod des Vogels lässt mich nachdenken Den systembedingten Tod vieler Menschen muss ich sachlich registrieren um weiter leben zu können
Ich wäre gerne ein Auserwählter Gottes dann wüsste ich was ich zu tun habe Ein Genie dessen Handeln eindeutig & zielstrebig ist & Unsterblichkeit erreicht oder wenigstens jemand der eine Berufung spürt & seine Fähigkeiten konsequent in den Diest der Sache stellt Aber Nichts Nur Fragezeichen Ich bin ein Gewicht das sich in die Polster des Sofas drückt & Falten im Stoff erzeugt die keiner sehen will Ich bin ein Brocken Fleisch mit Knochen & Sehnen & Blutgefäßen & Organen Mein Rückenmark produziert unendwegt traurige Gefühle Mein Gehirn hat sich der Erforschung des negativen Denkens verschrieben Die Kombination aus Wissen Mitgefühl & Überzeugungen ist bestens geeignet jede Leichtigkeit in Schwere zu verwandeln Nebenan liegt Gott stockbesoffen auf dem Bett & schnarcht wie der Teufel Ich habe ihm einen Eimer bereit gestellt denn seine gurgelnden Atemgeräusche lassen vermuten dass er sich in Kürze wird übergeben müssen Hoffentlich trifft er den Eimer Aber Gott ist ja unfehlbar Was kann da groß daneben gehen? Den Leithammeln Gottes auf Erden hingegen scheinen doch immer wieder etliche Missgeschicke zu passieren Diese Prinziepienreiter sind von ihrer göttlichen Mission überzeugt Immerhin sie haben eine Berufung & wissen was sie erreichen wollen Frieden & Liebe & ewiges Leben Mir ist das etwas zu viel des Guten bin vollkommen ausgelastet damit das alltägliche Leben zu bewältigen meine Gedanken zu sortieren & zum Ausdruck zu bringen Gott kotzt gerade einen ordentlichen Schwall in den Eimer Wie zu erwarten war fehlerlos
Sonntag 24.03.2013, ca. 20:30 Uhr - Drei neue Texte
Themen gibt es wie Sand am Meer jedes Sandkorn ein Thema Aber ohne Innitialzündung ohne den ersten Satz der nicht nur einigermaßen stimmig sein sondern auch Potential haben muss weitere Sätze entstehen zu lassen geht gar nichts Viel zu oft geht gar nichts frustrierend wenn ansonsten sowieso nichts geht Das Wort bleibt aber manchmal bleibt es eben wo der Pfeffer wächst Vielleicht sollte ich Pfeffer anbauen Dann kommen die Worte nisten sich bei mir ein & wachsen & gedeihen & lassen sich zu Texten zusammen fassen die es nicht nur wert sind gelesen zu werden sondern zu jener Art Text gehören denen man nachsagt man müsse sie gelesen haben Verheerend wenn sich die gezielt verwendeten Worte als beliebige Wörter erweisen Wer sich in den Kopf gesetzt hat nichts anderes zu können als Texte zu verfassen dann aber am Verfassen von Texten scheitert hat ein existenzielles Problem Jedenfalls in einer Leistungsgesellschaft Das aktuelle Jahr ist auch schon im letzten Drittel angekommen das Gleiche gilt wohl auch für mein Leben Vielleicht bleiben mir auch noch zwei Fünftel Lebenszeit um Texte zu verfassen Genug Zeit könnte man meinen Aber wenn Nichts geht geht eben Nichts Der Mond leuchtet heute zu etwa drei Fünfteln in einem Orange-Gelb Was ist mit den beiden anderen Fünfteln? Selbst wenn der Mond zu fünf Fünfteln Licht reflektiert ist nur ein Kreis zu sehen keine Kugel Mascha Kaleko schrieb sehr tröstlich "Mein schönstes Gedicht? ich schrieb es nicht ich schwieg es" Aber ach wenn auch das Schweigen nichts zu vermelden hat meldet sich der Zweifel
Es passiert so viel dass man gar nicht hinterher kommt mit den Gedanken geschweige denn mit dem Kommentieren der Geschehnisse Ich will meine Ruhe & die habe ich sowieso schon viel zu selten All dieser Lärm um mich herum diese lautstarken Inszenierungen menschlicher Dummheit überfordern mich Es ist schön da zu sitzen & einer traurigen Musik zu zuhören & dabei ziellos zu denken Die Glut im Ofen ist mehr Erleuchtung als neunzig Prozent dessen was mir als wichtig & bedeutend & relevant vorgesetzt wird Der größte Teil der Menschen hat nichts zu sagen & redet unentwegt drauflos Ich würde mich gerne öfter austauschen geistig & seelisch & körperlich Aber mit wem? Mir begegnen nur Wände durch die kein Durchkommen ist Wunderschöne Wände exakt im Lot & perfekt gemauert mit abwaschbaren Oberflächen & durch einen Stahlkern gegen jedes Eindringen geschützt Nur in den Augen genau genommen hinter den Augen erblicke ich Sehnsüchte & Leidenschaften & wirkliches Leben Aber auch diese potentielle Möglichkeit zur zwischenmenschlichen Begegnung wird augenblicklich versiegelt sobald die Schwachstelle offenbar wurde Es ereignet sich so viel in jedem Menschen Dies mit Menschen zu teilen wäre im Sinne des Menschen & doch bleibt jeder bei sich & erlebt & lebt allein Sich selbst aus Angst & Stolz zur lebenslangen Einsamkeit verurteilt verlebt der Mensch sein Leben auf der Suche nach Liebe
Die Jahre vergehen & ich gehe mit dem, einem oder meinem Tod entgegen Vielleicht küsst diesen Planeten demnächst ein Asteorid & aufgrund seiner Größe wird bei dieser erotischen Berührung alles Leben auf diesem Gottesspielzeug vernichtet Dann wäre ich Teil des Todes oder die größenwahnsinnigen Gehirne irgendwelcher Herrscher testen Atombomber über Mitteleuropa Dann wäre ich Teil eines Todes oder aber ich habe das Glück eines Tages meinen ganz privaten eigenen Tod sterben zu dürfen Dann wäre ich Teil meines Todes Ich hoffe sehr als gleichwertiger & gleichwürdiger Partner des Todes aus dem Leben entschwinden zu können Bis dahin möchte ich noch Etliches bedenken & beschreiben & erleben & genießen Heute ist die Folge von Gestern Als es anfing mit den Hormonen & den Frauen war ich hässlich & ohne Selbstwertgefühl was natürlich im direkten Zusammenhang steht Denn Schönheit hat nichts zu tun mit der Erfüllung irgendwelcher Schönheitsideale sondern mit dem Gefühl zur eigenen Persönlichkeit Der Geschmack der Masse ist die Folge mangelnden Selbst bewustseins welches mit den Produkten der Mode- & Werbeindustrie reizüberflutet wird bis es deren vermeintlich heilende Wirkung uneingeschränkt glaubt Wer sich schlecht fühlt sieht schlecht aus Wer glaubt Standards erfüllen zu müssen sieht aus wie eine Maske Wenn sich Masken begegnen die alle die selben Merkmale besitzen glaubt trotzdem jede der Masken ein einzigartiges Original zu sein Eine Gesellschaft voller wunderschöner Fratzen hält sich für frei & selbstbestimmt Ich habe Menschen getroffen die waren das Gegenteil dessen was als Schönheitsideal propagiert wird & diese Menschen waren schön & sexy weil sie sich selbst gemocht haben Na gut Im Laufe der Jahre habe ich gelernt mich mehr & mehr zu mögen & je älter ich werde um so besser sehe ich aus Allein ich fange nichts damit an Ich halte die Zweierbeziehung für ein patriachales Konstrukt zur männlichen Machterhaltung worauf die schleichende Inflation der Erotik folgt Ausbrechen aus dem Korsett der lustfeindlichen Moral ist der Traum der den Alltag ertragen lässt Die Jahre vergehen & ich halte meine Sehnsüchte unter Verschluss bis eines Tages der Tod alle Sehnsüchte befreit
Freitag 22.03.2013, ca. 20:48 Uhr - Drei neue Texte
Wir Mitglieder der gut situierten Mittelschicht haben gelernt wie man sich zu verhalten & zu verkaufen hat & ganau so machen wir es Egal ob es uns selbst schadet oder Anderen oder der ganzen Gesellschaft oder der ganzen Welt Richtig & gut ist was nicht hinterfragt wird & hinterfragt werden immer nur die Anderen Wir reden nicht miteinander Wir tauschen Belanglosigkeiten Banalitäten & Konventionen aus Unsere omnipräsente Fassade ist eine Maske der unverletzlichen Überlegenheit Gegen das Wetter richtet sich all unser Frust Unsere Ängste & verdrängten Sehnsüchte speisen die chronische Unzufriedenheit die wir als Fremdenfeindlichkeit zum Ausdruck bringen Ansonsten herrschen gut bürgerliche Heiterkeit & Hedonismus & hegemoniale Männlichkeit als kategorische Imperative Wenn es uns schlecht geht schlucken wir es runter geht es anderen schlecht relativieren wir es so lange bis es aus irgenjemandem heraus bricht & dann gibt es Schreie & Tränen Vorwürfe & Schuldzuweisungen Anschließend reden wir einige Zeit nicht mehr miteinander & dann geht Alles wieder seinen gewohnten Gang Alle tun so als sei nichts gewesen Wir sind nicht in der Lage Probleme zu formulieren geschweige denn sie zu lösen stattdessen sitzen wir sie aus Ab & zu hält ein Mensch aus unseren Umfeld die Psychotortur nicht mehr aus & dreht durch Dann verstehen wir die Welt nicht mehr sind zutiefst betroffen & suhlen uns in unserem Selbstmitleid Unsere eigene Verantwortung für unser Handeln respektive nicht handeln wollen wir nicht wahr haben Unser Fatalismus ist außerordentlich unerschütterlich & in der Verteilung von Schuld sind wir ordentlich konsequent Wir die Leistungsträger der Gesellschaft ertragen keine wirklichen & wirksamen Gefühle & wollen den Menschen um uns herum nicht kennen lernen Abgrenzung & elitäres Gedankenschlecht bleiben die Sinne unseres Lebens Wir sind ein Haufen ignoranter Feiglinge Angst & Stolz sind miserable Berater
Durch einen abstrusen Zufall hatten sie beruflich miteinander zu tun Sie kannten sich vorher nicht arbeiteten aber zusammen als seien sie ein eingespieltes Team Eine rationell nicht zu erklärende Harmonie hatte sich ihrer bemächtigt Zuerst redeten sie nur über berufliche Angelegenheiten Irgendwann wurden die Themen privater ja fast intim Ihr Umgang miteinander war so nah & vertraut dass man hätte meinen können sie kennten sich nicht nur schon seit Jahren sondern stünden in irgendeiner privaten engen Beziehung zueinander Während sie sprachen fragte er sich auf was sie sich wohl einlassen würde wären sie jetzt ohne beruflichen Auftrag allein zu zweit in privaten Räumen Sie fragte sich immer wieder ob er wohl immer so nett sei & ob sie auch privat so gut harmonieren würden Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück & verschränkte die Hände im Nacken während sie ihm zuhörte Sie hatte ihm eine sehr intieme Frage gestellt & sich sofort für die Antwort geöffnet Ihr Körper drückte fast schon Bereitschaft aus Er genoss ihre symbolische Haltung & versuchte nicht zu offensichtlich ihre Achselhöhlen zu betrachten Es war heiß doch es schien sie nicht zu stören dass er die Schweißränder auf ihrem T-shirt zu sehen bekam & er fand diese Feuchtigkeit sehr erregend Sie sehnte sich danach ihn zu umarmen von ihm umarmt zu werden sendete aber als sie sich nach einem langen Tag verabschiedeten keine deutlichen Signale Er hatte Angst ihre Grenzen zu überschreiten & so war es ein schnelles sachliches Ende eines langsamen emotionalen Tages Beide trugen die körperlose Intimität ihrer Zweisamkeit noch sehr lange mit sich herum & waren einigermassen verwirrt
Heute saß ein Turmfalke auf der Brüstung vor unserm Fenster Er saß da & nickte ab & zu mit dem Kopf Er wirkte etwas benommen als sei er gegen die Scheibe geflogen Wir waren auf der anderen Seite des Fensters einen Meter von ihm entfernt & beobachteten ihn Die Kinder konnten ihre Begeisterung nur schwer in ruhigem Ton zum Ausdruck bringen Noch nie sah ich einen Falken aus so kurzer Distanz & sein Anblick machte mich auf eine subtile Art glücklich Aus der Perspektive des Falken sind die Tauben die er schlägt notwendige Nahrung Wer den Falken erwählt & sich mit ihm identifiziert sieht die Tauben & ihren Tod in einem anderen Licht Wenn der Falke leben soll muss die Taube sterben auch wenn es sich um eine Friedenstaube handelt Der Falke tötet um zu leben Homo sapiens scheint der Selbstkrönung ethisch nicht gerecht werden zu können Er tötet um des Tötens Willen Homo Sapiens tötet, foltert, beutet aus unterdrückt um seine Macht zu demonstrieren & seine Privilegien zu sichern Sein Leben ist Berechnung Sein Zweck heiligt die Mittel Plötzlich startete der Falke & flog eine langgezogene Linkskurve beschreibend auf das übernächste Haus zu & prallte dort vielleicht erneut gegen eine Fensterscheibe Ich ging zum Nachbarhaus unter das Fenster um zu erkunden ob er noch lebte Ich wollte den Fleischfresser bergen & pflegen bis er wieder töten könnte Aber der Falke war nicht aufzufinden Vielleicht war der Aufprall nur leicht gewesen & er konnte weiter fliegen & irgendwo landen & sich erholen Morgen vielleicht muss eine weiße Taube das Leben lassen
Montag 11.02.2013, ca. 23:17 Uhr - Zwei neue Texte
Die Regierungen der Überflussgesellschaften hatten sich vor etlichen Jahren die Halbierung des weltweiten Hungers zum Ziel gesetzt das heißt die Anzahl der Menschen die an Mangel- & Unterernährung leiden sollte um fünfzig Prozent reduziert werden Dieses Ziel wurde nicht erreicht Stattdessen konnten die Sekunden die vergehen müssen bis wieder ein Kind an den Folgen des Hungers stirbt fast halbiert werden Bis vor einiger Zeit starb rein rechnerisch alle fünf Sekunden ein Kind an den Folgen der Fehlernährung inzwischen sind es nur noch drei Sekunden Alle drei Sekunden stirbt ein Kind weil es nicht genügend zu Essen & zu Trinken bekommt Während in den Überflussgesellschaften bis zu fünfzig Prozent der Lebensmittel in den Müllverbrennungsanlagen landen & die Felder der armen Menschen durch das rücksichtslose Gebaren der Agrarindustrie zu Monokulturen umfunktioniert werden damit die Mastbetriebe ausreichend Futter für die gequälten Kreaturen haben & die Autos der Reichen eine bessere CO2 Bilanz aufweisen können Alle drei Sekunden stirbt ein aber eben nicht Dein oder mein Kind Weil international operierende Multikonzerne gewissen- & rücksichtslos ihre Geschäfte betreiben & die Menschen in den Konsumgesellschaften ihnen die Produkte gedankenlos abkaufen Alle drei Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen des Hungers & wir zucken mit den Achseln weil wir nichts dagegen zu tun wissen weil wir unsere Ruhe haben wollen & das nicht einmal zu Unrecht denn es ist unmöglich nicht mit zumachen Ein Wirtschaftssystem das unermesslichen Reichtum bei den Einen & tödliche Armut bei den Anderen bewirkt ist auch wenn es als das Beste System verkauft wird ethisch nicht zu vertreten Diese Erkenntnis ist allerdings noch so wenig verbreitet dass die drei Sekunden in absehbarer Zeit sicherlich wieder halbiert werden Na ja die Welt ist doch sowieso überbevölkert
Seit etwa zwei Wochen stehen in diesem Raum drei Sonnenblumen die im Garten standen & vom Winde verweht wurden in einer Vase auf einem schwarzen niedrigen Regal & welken ihrer Entsorgung entgegen Ich beobachte ihren schleichenden Zerfall erfreue mich an diesem Anblick Nicht aus Schadenfreude Ich glaube nicht dass welkende Blumen einen Schaden nehmen sondern viel mehr Teil sind eines Kreislaufs der Natur der mich nach wie vor zuversichtlich stimmt & Zuversicht ist allemal Freude wert Die meisten Menschen erfreuen sich an Blumen die in voller Blüte stehen & mit leuchtenden Farben das blühende Leben verkörpern Auch das kann schön sein natürlich Aber die Schönheit im Zerfall & letztendlich im Sterben zu erkennen & zum Ausdruck zu bringen erscheint mir notwendiger zu sein um sich mit der eigenen Sterblichkeit versöhnen zu können & um die Dominanz des strahlenden Lebens durch eine morbide Kraft auszugleichen Ich versuchte die ausgeblichenen & zerknitterten Sonnenblumen zu malen um die Präsenz & Prägnanz ihres Daseins festzuhalten aber es gelang mir nicht Die unteren Blätter sind zu braunen Gestalten zusammen getrocknet darüber hängen blass-grüne bis grau-gelbe Blätter die sich auf ihr Vertrocknen vorzubereiten scheinen in dem sie sich eng an den Stängel schmiegen Die oberen Blätter sind noch rein Grün auch wenn die Intensität der Farbe stark nachgelassen hat Die Blüte wendet sich mit strohgelben zerzausten & fast verfilzt wirkenden Blütenblättern der Erde zu in die sie schon bald eingehen & zu der sie dann konvertieren werden Alles an diesen Sonnenblumen scheint still zu stehen & ist doch in ständiger Veränderung Eine Veränderung die zu einem ganz anderen Dasein führen wird
Donnerstag 07.02.2013, ca. 20:44 Uhr - Drei neue Texte
Welch paradoxe Zeit in der wir leben oder besser die uns lebt Die Durchschnittstemperatur des Planeten Erde steigt stetig an & hier liegt Schnee so hoch oder tief wie seit zwanzig Jahren nicht & den naiven Ignoranten reicht das als Beweis dafür dass es keinen Klimawandel gibt Wiesen & Felder sind bedeckt mit einer bis zu zwanzig Zentimeter tiefen Schneeschicht Häuser & Wälder mit Schnee verziert erleuchten die Augenblicke Welch schöner & unschuldiger Anblick Ein paradoxer Spiegel für die hässliche & schuldbeladene Gesellschaft Die Straßen sind beschmiert mit einer braunen & matschigen Masse die sich hartnäckig weigert sich den Salzmassen geschlagen zu geben Welch paradoxe Zeit Wohlstand & Reichtum wo man nur hinschaut & Entbehrung & Armut wo man nicht hinschauen soll & will jedenfalls wenn man zur Kaste der Besserverdienenden gehört Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist in Aller Munde Es sind die gleichen Mäuler die latent verdeckt bis dominant offensichtlich Rassismus, Sexismus & Nationalismus auf den Lippen führen Christen propagieren die Nächstenliebe & christliche Krankenhäuser verweigern die Hilfe weil die Dogmen der Kirche es vorschreiben & christliche Verbrecher schützen christliche Verbrecher & verhindern Aufklärung & Entschädigung & sagen der Friede sei mit euch Welch paradoxe Zeit Viele kritisieren das Wirtschaftssystem & wenn sie die Wahl haben wählen sie dieses System wieder & wieder als hätten sie gar keine Wahl sondern nur eine Pflicht zu erfüllen die ihnen vorschreibt das Kreuz an der immer gleichen Stelle zu machen Welch paradoxe Zeit Wenige Privatpersonen könnten mit ihrem immensen Reichtum die Schulden ganzer Staaten begleichen Ganze Gesellschaften huldigen dem höher, schneller, weiter Prinzip & verdammen einzelne Personen die dieses Prinzip verinnerlicht haben & rehabilitieren sie wieder wenn sie medienwirksam & tränenreich Reue heucheln oder arbeiten selbst permanent am psychischen oder körperlichen Limit bis sie zusammen brechen & machen dann nachdem sie positives Denken & Selbstorganisation & -beherrschung verschrieben bekommen haben exakt so weiter wie vorher Welch paradoxe Zeit in der Individualismus & Freiheit die vorherrschenden Paradigmen zu sein scheinen & gleichzeitig die selbstbestimmte Anpassung an die Verhaltens- & Gedankennormen & die willenlose Unterwerfung unter ein Geschmacksdogma gesellschaftliche Wirklichkeit ist
Die Wahrnehmung ist Problemzentriert & die Strategie um Probleme zu bewältigen ist Depression Super Voraussetzungen für ein glückliches Leben Weder die Wahrnehmung noch die Bewältigungsstrategie sind mehrdimensional Wer in mehreren Dimensionen denkt & fühlt sollte dies konsequent tun & allen Bereichen des Lebens Raum & Zeit geben zur Entfaltung Sonst ist das Scheitern vorprogrammiert Aber selbst das Scheitern bleibt eindimensional Irgendwie unerträglich aber so schlimm doch auch wieder nicht Veränderung einer gefestigten Situation ist nur möglich mit einem bewussten Entschluss zur Veränderung mit der Bereitschaft mehr Kraft & Energie in das Umlernen von Verhaltensweisen zu stecken als das Aufrechterhalten des Veränderungswunsches & das Aushalten der veränderungswürdigen Situation kosten & mit dem Erreichen eines inneren Gleichgewichts durch das Umschichten des seelischen Ballastes Eine Theorie Das praktische Leben bleibt weiterhin größtenteils eindimensional Einzig das Essen & alles was mit Verdauung & Ausscheidung zu tun hat stehen im direkten Zusammenhang mit Raum & Zeit Der Rest aber befindet sich auf einem Punkt bewegungslos ohne Volumen & beliebig Na gut manchmal wenn sich die vermeintlichen Probleme in Nichts aufgelöst haben & Gedanken & Gefühle das Universum sprengen dann stellt sich wirklich & wahrhaftig so etwas wie greifbares Glück ein
Die Stunden tanzen im Sekundentakt die Nacht entlang dem Morgen entgegen Durch undichte & alte Fenster zieht eine Winterkälte in den Altbau ein Viel zu viele Lampen leuchten für viel zu wenig geöffnete Augen Keine konkreten Gespenster Nur die Sogwirkung im Treppenhaus lässt die Luft durch die Türdichtung dröhnen wie eine sich nähernde existenzielle Gefahr welch ungewöhnliche Töne weiter nichts Wohl aber Gespenster im Geist Die Vorstellung was alles passieren könnte schürt eine latente Angst Heißes Wasser fließt durch Heizkörper & verwandelt die kalte in warme Luft In dreimeterfünfzig Höhe ist es sicherlich angenehm warm Der Kühlschrank surrt wie eine Rotation & erfüllt die Räume der schleichenden Zersetzung der Abwehrkraft mit seinem Abgesang Hinter den Türen lautieren die Träume der desillusionierten Zweckoptimisten Die Zukunft liegt im Wachkoma Der Blick über den Tellerrand ist Aussichtslos & doch ein Herz flüstert Liebesgedichte welch versöhnliche Töne
Mittwoch 15.01.2013, ca. 20:33 Uhr - Zwei neue Texte
Die Bewohner der Welt sind erschüttert entsetzt & geschockt über ein Verbrechen welches an Brutalität & Menschenverachtung kaum zu überbieten ist Zu Recht sind Alle fassungslos über das was einer jungen Frau & ihrem Freund in Indien angetan wurde Nur warum sind wir so verstört? Warum gerade bei diesem Verbrechen? & warum gerade jetzt? Es heißt das Fass sei übergelaufen Genau Sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist weltweite & alltägliche Praxis & wer sich mit diesen Verbrechen auseinander setzt weiß gar nicht wohin mit seiner Abscheu & Ohnmacht & Scham Dennoch wird auch nach diesem Attentat wieder Ruhe einkehren Wenn die Angeklagten bestraft sind geht die Gewalt gegen Mädchen & Frauen einfach weiter wie bisher Denn die Empörung über männliche Gewalt richtet sich hier nicht gegen das Patriarchat & seine Strukturen sondern gegen Einzeltäter die die gesellschaftliche Frauenverachtung in eine bestialische Tat umgesetzt haben In Armut lebende Männer die jungen aufstrebenden Menschen aus der Mittelschicht Gewalt angetan haben Wenn die Mittel- & Oberschicht angegriffen wird schreien die Medien & die wohlhabenden Menschen auf Wäre diese junge Frau arm gewesen & die Täter reich hätte niemand von dem Verbrechen erfahren & wenn doch die Meldung über eine Misshandlung & Vergewaltigung z.B. in einem Polizeirevier durchsickert dann ist das mediale Interesse nach einem Tag wieder vorbei Denn derartige Verbrechen an Frauen geschehen täglich & weltweit Das patriarchale System erzeugt & begünstigt patriarchale Verbrechen Männer wachsen mit dem Wissen & dem Gefühl auf immer siegen zu müssen & Frauen gegenüber überlegen zu sein Sie müssen ihre Männlichkeit immer wieder reproduzieren & unter Beweis stellen Arme Männer bekommen von wohlhabenden Frauen einen Spiegel vorgehalten der ihnen chronisches Versagen vorwirft Dieses permanente Gefühl der Demütigung bricht aus einigen irgendwann heraus Auge um Auge Zahn um Zahn Sie können weder das Glück noch den Erfolg von Frauen ertragen Dieser psychologische Aspekt greift nicht allein in armen Ländern Die Gewalt gegen Mädchen & Frauen in den westlichen Industriestaaten ist lediglich subtiler Junge Frauen die zur Prostitution gezwungen werden nimmt die Gesellschaft kaum wahr & der sexuelle Missbrauch von Kindern wird eben in den meisten Fällen nicht vom kranken Unbekannten durchgeführt sondern vom lieben Papa Onkel oder Freund des Hauses Patriarchale Strukturen schaffen patriarchale Verbrechen unabhängig von Breiten- oder Längengraden Verbrechen sollen nicht relativiert werden jeder Mensch trägt Verantwortung für sein Handeln Aber Verbrechen können erklärt werden Wie kommt es zu derartigen Grausamkeiten Jede Gesellschaft ihre eigenen Strukturen & Traditionen die zu unterschiedlichen Vereinbarungen aber auch Verbrechen führen Die Verbrechen werden begangen & es ist zu einfach angeekelt zu sein über eine Tat in Indien & gleichzeitig die Sinne zu verschließen vor der Gewalt in der eigenen Kultur Solange wir nicht demütig auf uns selbst blicken & unseren eigenen Sexismus erkennen & hinterfragen wird es bei kollektiver Empörung bleiben & kranke Einzeltäter werden zum Hitler erklärt Schon haben wir wieder unsere Ruhe & ein reines Gewissen In jeder Stadt gibt es Huren Das Internet ist voll mit frauenverachtender Kommunikation sexistischen Witzen kinderpornografischen Seiten nackten Frauen von denen nur ein kleiner Teil wirklich freiwillig, selbstbestimmt & -bewusst die Tätigkeit ausübt Solange Männer verschleiern dass sie zu Huren gehen & nicht bereit sind einen angemessenen Preis zu zahlen von dem die Frauen als selbständiges Unternehmen leben können So lange ist unsere Empörung über Vergewaltigung nur ein Ablenkungsmanöver Die gut situierte Bürgerlichkeit verachtet die Opfer der Sexualindustrie weil sie alles verachtet was nicht ist wie sie Mitgefühl gilt nur denen die dazu gehören & weit weg sind Die eigene Lebenswelt ist gut & über jeden Zweifel erhaben Die beiden Opfer aus Indien waren wie sie & gleichzeitig weit genug weg Ihnen gehört ihre Solidarität Von den alltäglichen Opfern einer männlichen Gewaltkultur wollen sie nichts wissen Um ihr scheinheiliges Leben nicht in Frage stellen zu müssen
Lass uns Musik auswählen & ihr zuhören damit sie anrührend & ergreifend wie die schlafenden Kinder unsere Zweisamkeit begleitet Lass uns nebeneinander sitzen unter einer Decke im Halbdunkeln ganz dicht wie zwei Vögel in einen blattleeren Baum auf verschneiten Zweigen sich wärmen & Halt geben Lass uns schweigen & schweigen & schweigen als Gegenentwurf zum wortgewaltigen Alltag in dem das Reden regiert ohne etwas zu sagen zu haben Lass uns unseren Atem hören der sanft & zart von der Musik integriert zur Lebensmelodie wird & lass uns unseren Herzschlag spüren & das Pulsieren verinnerlichen wie die Wärme des Sonnenlichts nicht greifbar aber intensiv durch die Haut ins Herz dringt & Schwerelosigkeit bewirkt Lass uns unsere Hände ineinander verschränken & das Strömen unseres Blutes wahrnehmen als seien wir eins mit uns & der Welt Lass uns unsere Köpfe aneinander lehnen wie zwei stockbesoffene Zivilversager damit unsere Gedanken sich vermischen & zu neuen Gedanken ergänzen die es wert sind gedacht zu werden & zuversichtlich stimmen Lass uns demütig sein wie während der Geburt der Kinder als alles Andere die Bedeutung verlor & uns einzig die unfassbare Grandiosität des Lebens anrührte & schaudern machte Lass uns dankbar sein das wir in Anbetracht so vieler bestialischer Ereignisse & einer mächtigen Lieblosigkeit uns haben & füreinander da sind & uns Zuneigung schenken ohne Liebe erzwingen & Vertrauen verdienen zu müssen
Freitag 11.01.2013, ca. 11:07 Uhr - Drei neue Texte
Er meldet sich nicht bei Freunden nicht & schon gar nicht bei sich selbst Nicht dass er sich nicht nicht melden wollen würde nur ist es nie der richtige Zeitpunkt oder die passende Situation Er gaukelt sich vor es müsse eine Magie des Augenblicks geben Nur um nicht über den selbst entworfenen Schatten springen zu müssen Er ist realistisch genug um zu wissen dass man über seinen Schatten nicht springen kann Selbst wenn es sich um einen gemalten Schatten handelt glaubt er zum Scheitern verurteilt zu sein Es ist gut tage-, wochen-, monatelang immer das Gleiche zu tun & alles Andere auf irgendwann zu verschieben Das ist bekannt & tut nur ein bisschen weh irgendwo ganz hinten in den letzten Seelenwindungen Der ganze Ballast ist so schwer & dominiert sein Selbst selbst wenn es sich um Kleinkram handelt Er möchte noch nicht sterben aber was & wie er leben will weiß er auch nicht Manchmal selten kommt in ihm unbeschwerte Lebensfreude auf Nur er kann sie nicht halten wahrscheinlich nicht aushalten Freude lässt sich nicht vor- & festschreiben Fixierte Freude wird zur Beliebigkeit Immer wieder rutscht er ab von den Klippen der Kommunikation & stürzt in die Untiefen der Isolation Einzig das Wort auf Papier in Kombination mit weiteren Worten verschafft ihm ein leichtes Gefühl & die Hoffnung auf zwischenmenschlichen Kontakt Vielleicht versteht ihn ja doch irgendwann irgendjemand vielleicht sogar er selbst
Es dämmert langsam sehr langsam kaum wahrnehmbar & doch eindeutig verdunkelt sich die Umgebung Sie verliert an Farbe & klaren Konturen Mir dämmert langsam sehr langsam kaum in Worte fassbar & doch voller Wirkung dass Schönheit in all ihren Ausprägungen allgegenwärtig ist Unabhängig von all den hässlichen Dingen & Ereignissen existiert die Schönheit & versucht sich in Körper Seele & Geist zu schleichen & dort zu entfalten Schwarz-graue Wolken reisen sich nahe der Erde befindend entgegen der Erddrehung dem Sonnenlicht entgegen Warum nur lassen wir uns vom Hässlichen derart dominieren Künstliche Schönheit nicht künstlerische Schönheit nimmt den Platz der Schönheit ein verdeckt das Hässliche macht es unsichtbar damit es sich ungehindert ausbreiten & vermehren kann Sie bilden eine Symbiose die künstliche Schönheit & die Hässlichkeit Sie beherrschen das Leben & manipulieren die Wahrnehmung Es ist Teil ihrer Strategie dass wir die Schönheit nicht mehr wahrnehmen & somit nicht mehr vermögen sie in Worte zu verfassen Dabei wäre das eine enorme Hoffnung
Der Irrsinn wächst & gedeiht breitet sich aus wie ein Flächenbrand & hat auch ähnliche Folgen Es wird wärmer auf diesem Klumpen Materie Was für ein irrwitziger Zufall nach dem großen Knall fliegt der riesige Brocken durch das Universum & klingt sich rein zufällig in die Umlaufbahn einer Sonne ein mit genau dem richtigen Abstand um über kurz oder lang Leben entstehen zu lassen Alles bestens bis sich der Mensch in das Geschehen einmischt Jetzt schmilzt das Eis & es wird heiß Ganze Landflächen werden im Wasser versinken Andere werden austrocknen Dürreperioden nehmen zu Orkane werden häufiger & zerstörerischer Hungersnöte breiten sich aus riesige Flüchtlingsströme bedrohen das Kartenhaus der Zivilisation Die Menschheit hat sich ein paar Probleme geschaffen Man will ja was zu tun haben es könnte ja langweilig werden Anstatt aber jetzt endlich langsamer zu machen entspannter & genügsamer zu leben passiert das genaue Gegenteil Immer schneller wird immer mehr produziert Kein Mensch sollte mehr als zwanzig Stunden in der Woche arbeiten müssen eher noch entschieden weniger Die Produkte sollten fünf mal so lange halten wie bisher & repariert & aktualisiert werden Fehlanzeige Je eindeutiger das höher, schneller, weiter Prinzip gescheitert ist um so verheerender wird es als Rettung aus jeder Krise verordnet Wenn ein Mensch nur wenig Zeit mit Lohnarbeit verbringt & keinen Fernseher hat wird er unweigerlich immer wieder gefragt was er denn den ganzen Tag mache Als gäbe es nicht tausend Dinge zu bedenken, zu erfühlen wahr zu nehmen & zum Ausdruck zu bringen Sie aber würden ohne ihre geliebte Lohnarbeit vollkommen abstumpfen sie wüssten nichts mit sich & dem Leben anzufangen Genau genommen finden die meisten Leben als Statussymbole statt Grenzenloser Konsum & endloser Besitz sind die Essenz des modernen Lebens & die Voraussetzung für einen ordentlichen weltweiten Temperaturanstieg
Freitag 04.01.2013, ca. 21:15 Uhr - Im Jahr 2013 die ersten drei Texte!
Den Weltuntergang überlebt & zwar ohne eine Beeinträchtigung davon getragen zu haben Das Fest zur zweitausendzwölften Jahrfeier eines zum Mensch gewordenen Gottes überstanden & zwar ohne die leidlich verheilten Weihnachtsseelenwunden wieder aufgerissen bekommen zu haben Wenn das kein Grund zu weniger Traurigkeit ist Es besteht ein berechtigter Grund zur Hoffnung dass die unvermeidlichen Feierlichkeiten anlässlich des Jahreswechsels auch wenn nicht spurlos so doch schmerzfrei an mir vorbei gehen können & anschließend Ruhe einkehrt in die Lärmgesellschaft Doch ein Blick in den Kalender verheißt schon die nächste unumgängliche Leitkulturgroßveranstaltung die sich jedem Menschen aufnötigt Karneval & Fasching & Fasnet & wie sie ihre traditionellen Bevölkerungsbeschäftigungsprogramme auch nennen Brot & Spiele werden uns dargeboten & wir halten nicht nur alles aus was uns gleichzeitig aufgebürdet wird sondern lassen uns willenlos lenken in jede Richtung die den Herrschern gerade recht & billig ist Aber auch dieses Fest der Albernheit werde ich irgendwann hinter mich gebracht haben die Kotze wird weggewischt worden sein wahrscheinlich von Menschen die hierzulande von den Ureinwohnern verachtet werden Die kollektive & ritualisierte Weigerung ernsthaft & wirksam miteinander zu kommunizieren ist erheblich schwer zu verstehen Nur Banalitäten werden ausgetauscht Es gibt nur Krieg oder geheuchelten Frieden & das nur weil wir den Mut nicht haben uns selbst zu beobachten zu hinterfragen & zu kritisieren Wie können wir erwarten dass die weltweiten Kriege endlich aufhören wenn wir nicht einmal in der Lage sind uns nicht ständig gegenseitig Vorwürfe zu machen für völlig belanglose Angelegenheiten & uns nicht gegenseitig auf den Seelen herum zu trampeln weil wir uns angegriffen & chronisch benachteiligt & ungeliebt fühlen Es gilt Selbstwertgefühl & Mitgefühl als Persönlichkeitsmerkmale zu etablieren
& Jetzt? Da wartet man einen ganzen Tag inklusive der halben Nacht darauf dass sich die Erde auftut & man direkt ins Paradies hinein fällt oder dass ein Raumschiff vorbei fliegt & einen mitnimmt auf einen Planeten auf dem Alles uneingeschränkt toll ist oder darauf dass Alles einfach in Schutt & Asche zerfällt während man selbst Teil der göttlichen Energie wird Man wartet darauf dass etwas gigantisches ehrfurchterregendes & übersinnliches geschieht & wird maßlos enttäuscht Nichts Alles wie gehabt Nicht einmal das Gefühl zur eigenen Energie hat sich verändert Man ist weiterhin müde antriebsarm & überfordert mit den meisten Anforderungen des Lebens Die potentielle Apokalypse war Hoffnung auf Veränderung Man wusste worauf & warum man wartet & das sich nichts Anderes lohnt Das Leben hatte ein konkretes Ziel einen Sinn Aber jetzt Alles kann noch Jahrzehnte so weiter gehen wie es seit Jahrzehnten schon geht Vielleicht war das Ende der Welt lediglich das Ende der Veränderung & ab jetzt ist Alles für immer & ewig gleich Welch grausame Vorstellung Die alltäglichen Geschehnisse wiederholen sich immer wieder Tag für Tag der selbe Stumpfsinn Nur Verpackung - keine Inhalte Die Apokalyptischen Reiter preschen als Pflicht & Langeweile durch Herzen & Hirne & zerstören Phantasie & Kreativität Was fängt man mit einem solchen Leben an oder besser - wie erträgt man es oder noch besser - wie entflieht man dem Leben Vielleicht braucht man eine bevorstehende Katastrophe um den Stumpfsinn zu ertragen & die Zeit füllen zu können bis zu dem Tag an dem die Katastrophe dann nicht eintritt & Alles weiter geht wie bisher bis zum endgültigen Zusammenbruch der unweigerlich kommen wird
Man(n) sitzt in der einzigen Kneipe im Umkreis von knapp zwanzig Kilometern in die zu gehen er sich die Mühe macht & in der er sich einigermaßen heimisch fühlt Mann sitzt auf einem Hocker an einem runden Stehtisch der in einer Ecke des Raumes steht von wo aus der größte Teil der Kneipe & die meisten der Gäste zu überblicken sind Denn er ist hier um zu überblicken Auch zum trinken natürlich aber vor allem um das Geschehen um ihn herum wahrzunehmen zu analysieren & gegebenenfalls aufzuschreiben Denn er schreibt was & wann er kann Weil jeder geschriebene Text ihm ein gutes Gefühl bereitet Eine hervorragend sympathische ganz in schwarz gekleidete definitiv viel zu junge junge Frau nimmt seine Bestellung auf & bringt nach extrem kurzer Zeit ein großes Glas Bier & wünscht ihm dass das Konsumieren des Getränkes zu seinem Wohle gereichen möge Ihre freundliche & unaufdringliche Art der Kontaktaufnahme macht sie ihm noch sympathischer Um ihn herum sitzen Männer die sich mehr oder weniger erfolgreich miteinander unterhalten Mann bemerkt den eigenen krummen Rücken drückt die Wirbelsäule durch & versucht sich dann zu disziplinieren mit geradem Rücken sitzen zu bleiben Was soll die junge Frau denn von ihm denken vermutlich dass da ein alter in sich zusammengesackter Sack sitzt der geil auf junges Frauenfleisch ist Ganz so Unrecht hat sie auch gar nicht mit dieser Beurteilung der Lage Aber sie ist professionell genug lässt sich nichts anmerken & trägt so zum höheren Umsatz der Kneipe bei Er bestellt noch ein weiteres Bier redet ein wenig belangloses Zeug mit ihr & fühlt sich augenblicklich besser Die körperliche Liebe übt einen extremen Reiz auf ihn aus & die Jugend wirkt so entsetzlich lustvoll Natürlich weiß er das es Quatsch ist Da wäre die Postorgasmusdepression vorprogrammiert Erfüllte Liebe hat nicht mit Alter sondern mit Vertrauen & Vertraut sein zu tun Nur ohne Selbstvertrauen fällt auch das flach Da kommt eine schöne Frau als Projektionsfläche für Lust & Liebe gerade recht Nach dem fünften großen Glas Bier schmeißt er das sechste erst einmal um unermesslich peinlich wie sein ganzes Leben eben Aber sie bringt ein Neues auf Kosten des Hauses & redet eine ganze lange Weile mit ihm & er ist sich sicher Nicht aus Mitleid sondern wegen hervorragender Sympathie
Freitag 21.12.2012, ca. 11:11 Uhr - Helau & Ade - Der letzte Text in diesem Leben - Ich weiß noch gar nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll wenn die Apokalypse nicht stattfindet. Hilfe!
Ups da ist es doch glatt wieder passiert wieder einmal hat ein stiller unauffälliger, weißer Einzelgänger die Waffen seiner Eltern für das benutzt wofür sie geschaffen wurden Menschen zu töten ist gut oder böse je nach Anlass & Weltanschauung Wenn westliche, also humanitäre Drohnen versehentlich Humankapital eliminieren dann handelt es sich um bedauerliche Notwendigkeiten die Frieden bewirken Dieser junge Mann hat vielleicht nur versucht die gespaltene Gesellschaft der USA zu befrieden & es ist ihm ja auch teilweise gelungen Alle scheinen sich einig zu sein dass so etwas entsetzliches nie wieder geschehen darf Alles wie gehabt - Das ewig gleiche Bla Bla ohne Wirkung & Auswirkung auf die Gesellschaft Um die Menschen abzulenken wird nach kurzer Zeit der geheuchelten Betroffenheit irgendein bedeutungsloser Skandal zum Staatsthema Nummer eins hochstilisiert & die kollektive Fassungslosigkeit wird vorbei sein Jetzt schwadronieren die Medien von einer heimtückischen Tat Natürlich muss so eine Tat heimtückisch sein sonst könnte sie nicht durchgeführt werden Gerne berichten sie auch vom kaltblütigen Morden Woher wissen die das der Täter kaltblütig war? Vielleicht war er hoch emotional bei der Sache hat sein Seelenverfassung grausam zum Ausdruck gebracht Wer braucht solche Berichterstattung die willkürlich mit pathetischen Adjektiven operiert Der Präsident der USA spricht von überwältigender Trauer & wischt sich während seiner Rede Tränen aus den Augen Was ist das? Übersteigerte private Empathie oder kalkuliertes professionelles Mitleid? Keine Sau vergießt Tränen über Kindersoldaten die gezwungen werden mit westlichen Waffen in den Krieg zu ziehen oder über Opfer des Menschenhandels & der Zwangsprostitution Niemanden stört das Schicksal der unzähligen Kinder die täglich verhungern weil der Markt & seine Ideologen die Macht haben über alle Belange der Lebensmittel zu bestimmen Auch das unwürdige Leben vieler Großstadtghettokinder rührt nicht zu Tränen Wenn aber ein Gewaltverbrecher der vermeintlich zivilisierten wohlhabende Gesellschaft einen blutigen Spiegel vorhält dann sind Theatralik & Pathos allgegenwärtig Unsere Herzen sind gebrochen verkündet der mächtigste Mann der Welt Als hätten alle Amerikaner ein gemeinsames Herz & wenn dieses gebrochen ist, lebt dieser Amerikaner dann noch? Der Präsident fordert bedeutende Maßnahmen Wie jedes Mal wenn wenn ein Mensch geplant durchdreht Die islamischen Fundamentalisten werden von den christlichen Fundamentalisten zum Todfeind erklärt & milliardenschwer & mit allen Mitteln bekämpft Geht es aber darum Waffengesetze zu erlassen die es Menschen erschwert an Waffen zu gelangen oder Geld in Bildungsprogramme & Jugendarbeit zu investieren dann empört sich der weiße, reiche Amerikaner & wittert Kommunismus & Freiheitsbeschneidung Man will sich um keinen Preis die Umsetzung das Auge um Auge Prinzips verbieten lassen Rechtsstaat hin oder her Vielleicht hat der Täter genau nach diesem Prinzip gehandelt & befand sich in seiner Wahrnehmung in einer Notwehrsituation Die Psychologie kann plausibel erklären was in den Köpfen & Seelen dieser Amokläufer vor sich geht Aber das scheint nicht zu interessieren Die Waffenindustrie & deren Lobbyisten sind derart mächtig dass es zu keiner nennenswerten Veränderung der Waffengesetze kommen wird & der Leistungsterror, das Erfolgs- & Leistungsdenken der kapitalistischen Wertungs- & Verwertungsordnung wird nicht ernsthaft in Frage gestellt werden & Selbstbewusstseins-, Deeskalations-, BefähigungsKurse für alle & Psychotherapien für Ausgestoßene & gedemütigte Kinder sind zu teuer Wir leben in der besten Gesellschaftsform die es gibt nur scheinen immer mehr Menschen das anders zu sehen Je größer deren Anzahl wird, um so wahrscheinlicher ist es dass Einzelne durchdrehen Irgendetwas läuft grundlegend falsch Aber die Bequemlichkeit ist mächtig & will keinerlei Veränderung Wir westlichen Egozentriker reagieren reflexartig mit Betroffenheit & Fassungslosigkeit wenn Menschen betroffen sind denen wir uns zugehörig fühlen Ob Sinti & Roma in ganz Europa daran gehindert werden ein menschenwürdiges Leben zu leben löst bestenfalls ein Achselzucken bei uns aus Wenn aber weiße Mittelschichtkinder betroffen sind halten auch wir uns für Opfer Es ist für uns eben wahrscheinlicher Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden als zu verhungern Die Waffenfetischisten hingegen ziehen ganz andere Schüsse äh Schlüsse aus solchen Gewaltverbrechen Wenn alle Menschen bewaffnet wären so argumentieren sie gäbe es weniger Verbrechen weil jeder wüsste dass die Menschen sich wehren Die Geschichte der Kriege zeigt eindrücklich wie gut das funktioniert Wenn ein Amokschütze in eine Schulklasse stürmt zöge die Lehrerin locker die Waffe & erschösse den Angreifer so weit die Theorie Aber selbst wenn diese Theorie funktionieren könnte wird das geplante Vorgehen der Täter nicht beachtet Diese würden sich einfach noch umfangreicher mit noch wirksameren Waffen ausstaffieren & noch mehr Menschen mit in den Tod reißen Wie auch immer Eine Gesellschaft die auf Gewalt zu Lösung zwischenmenschlicher Probleme setzt sollte nicht von Frieden reden & schon gar nicht von Liebe
Samstag 24.11.2012, ca. 21:01 Uhr - diverse Texte
Das Licht einer Straßenlaterne tropft kaum erkenntlich aber kontinuierlich durch den Vorhangstoff in mein Bewusstsein So wie schwerelose & ungreifbare Erinnerungsfetzen aus einer mir zugehörigen Vergangenheit kaum spürbar aber Alles erschütternd in meine Seele als tonnenschwere Felsbrocken einsickern erreicht mich auch dieses direkte Licht auf indirektem Wege Beiläufig & zutiefst prägend Schiene die Zimmerbeleuchtung nicht vervielfachte sich die Wirkung der Straßenlaterne Sie leuchtete dann nicht heller als zuvor erleuchtete mich aber ausschließlich Alles ist immer wirksam Jedoch die Wahrnehmung muss sich konzentrieren kann nicht Alles aufnehmen & verstehen Entscheidet man sich für eine Wahrnehmung verlieren die Anderen an Bedeutung bis zur Bedeutungslosigkeit Folgte man der Idee so ließen sich nicht nachvollziehbare Verhaltensweisen nachvollziehen Es gilt sich bewusst zu entscheiden für Wahrnehmungen welche zu meist keine Berücksichtigung finden um die Vielfalt des Lebens zu gestalten anstatt die Einfalt zu kultivieren Die Straße hinter dem Vorhang beleuchtet durch das milchig weiße Licht der Straßenlaterne wirkt ausgestorben ohne das jemand oder etwas gestorben ist Auch wenn nichts Außergewöhnliches passiert sind Leben & Tod allgegenwärtig Jeder Kreis ist ein vielleicht sogar der Vollmond Ein Punkt ist ein Kreis also immer auch ein Planet Alles in Allen zu entdecken ist die einzige Möglichkeit Glück zu erleben ohne an kleingeistigen Verhaltensmustern emotional zu Grunde zu gehen
Mitten in der Nacht sitze ich auf einem unbequemen Schreibtischstuhl vor einem Schreibtisch & versuche mich am "carpe diem" Wenn schon nicht den Tag so vielleicht die Nacht Nur diese rasende Müdigkeit hält mich davon ab unsterbliche Texte zu verfassen Immerhin ich erhalte Geld dafür hier zu sitzen doch das Schreiben dient mehr der Bekämpfung der Müdigkeit als der Erstellung bedeutender Sätze Wäre die Atmosphäre nicht so unliterarisch & meine Stimmung nicht so verunsichert befände ich mich in einer traumhaften Situation Bezahlt werden wenn schon nicht für das Schreiben so doch während des Schreibens Die zu erledigenden Aufgaben sind überschaubar Nur die potentielle Gefahr stört den achten Himmel Der Sekundenzeiger der gelb-weißen Plastikuhr zuckt von Strich zu Strich Ich stelle mir vor dass der Zeiger sich nicht in der Uhr im Kreis dreht sondern das Ende meines Lebens Sekunde für Sekunde abschneidet & die verbleibende Zeit wird kontinuierlich weniger Der Zeiger kommt mir wie eine verrostete Sichel immer näher & wenn die letzte Sekunde vor mir weg geschnetzelt wurde komme ich an die Reihe Wann das sein wird weiß vielleicht ein Wirbelsturm oder Gott dieser Klugscheißer Ich kann Leute nicht leiden die Alles können & wissen aber von ihren Fähigkeiten keinen Gebrauch machen weil sie die Anderen zu Selbständigkeit & Eigenverantwortung erziehen wollen Jedenfalls es gibt noch zu viel zu schreiben gerade weil mir nur selten etwas lesenswürdiges einfällt kann ich nicht in Kürze der Sichel erliegen Beruhigend Blendend schönes Neonlicht stolziert wie auf einem Laufsteg durch den Raum & hofft auf die große Erleuchtung kulturpessimistische Fische drehen wie betäubte Formel 1 Fahrer ihre immer gleichen Runden & hoffen auf die große Erlösung Die Entscheidungsunfähig- & -unwilligkeit ist derart präsent dass sie quasi körperlich anwesend ist Sie versucht penetrant Besitz von mir zu ergreifen Von wegen Selbst wenn sie mir den Boden unter den Füßen wegzieht entscheide noch immer ich mit welchem Körperteil ich aufschlage So schnell lasse ich mich nicht vereinnahmen So leicht mache ich es der Desillusion nicht Es wird in wenigen Minuten vier Uhr morgens sein Nicht mehr lange & ich werde der Müdigkeit ihren freien Lauf lassen Es ist eine Gnade schlafen zu dürfen & zu können
Was oder wer erwartet oder wartet mich oder auf mich nach dem Sterben Ich versuche eine Vorstellung natürlich reicht meine Vorstellungskraft nicht aus & selbst wenn ich mir ein geistig-seelisches Bildnis erschaffen habe handelt es sich nicht um die Wahrheit sondern nur um eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit Dennoch auferlege ich mir immer wieder die Sisyphusaufgabe das Leben nach dem Ableben in Wörter zu verfassen die liebend gerne Worte wären vielleicht sogar die Letzten aber nur wenn es auch weiter geht mit dem lebendigen Sein Dinge um ihrer Selbst Willen zu tun weder für eine Wertung noch für eine Verwertung ist die Voraussetzung für Zufriedenheit Auf das Leben folgt das Sterben folgt der Tod ist Ende oder Anfang Ich kann mich mir ohne Selbstbewusstsein nicht vorstellen Ich würde mir fehlen ohne Menschenwürde als Anteil einer gleichmäßigen Energie Auch Hölle & Fegefeuer sprechen mich mit ihren Versprechungen nicht an Der Himmel ist & bleibt mir aufgrund meiner blasphemischen Deutungshoheit in Fragen des Glaubens zurecht verschlossen Denn so steht es geschrieben Amen Ein neues Leben ohne mich an mich zu erinnern wäre kein Fortbestehen meines bekannten Ichs sondern ein anderer Mensch der zwar Ich zu sich sagte aber nicht mich meinte Ich wäre von mir vergessen worden & zu einem Anderen geworden Als Seele raum- & zeitlos umher zu schweben erscheint mir einigermaßen unscheinbar es sei denn ich könnte in diesem Zustand ins Welt- & Privatgeschehen eingreifen um das Leben lebenswerter zu machen Nur wenn diese Vorstellung realitätsnah ist warum greifen dann so wenige Seelen hilfreich ein? Wenn die Engel sich nicht für die Menschenrechte einsetzen dann steht die Mehrheit von ihnen wohl auf der anderen Seite So ernüchternd kann eine nüchterne Analyse sein Vielleicht ist Erinnern die einzige Möglichkeit das Sterben & den Tod zu entschlüsseln Die Puzzleteile des Lebens ergeben das Bild vom Tod & jeder Mensch hat ein ganz individuelles Leben nach dem Tod welches sich nach Belieben mit anderen Leben nach dem Tod kombinieren lässt Es ist doch schön am Ende einer Gedankenwanderung zu einem allgemein gültigen Ergebnis zu gelangen
Wäre ich nicht hier schliefe ich wahrscheinlich Ich bin nur eine Entscheidung von dieser potentiellen Realität entfernt Diese folgenschwere Entscheidung & jede Entscheidung ist folgenschwer deshalb vermeiden viele Menschen konkrete Entscheidungen & leben im Zustand der unbegrenzten Möglichkeiten ohne jemals eine Möglichkeit auszuleben Aber Angst ist eben ein schlechter Ratgeber Jede Entscheidung also steht im direkten Zusammenhang mit meinem derzeitigen Bewusstseinszustand Ich bin wach mit leichten Einschränkungen zerebraler Natur Jede Entscheidung führt unweigerlich zu Entscheidungsmöglichkeiten die nur aufgrund der Entscheidung existieren Eine andere Entscheidung führt zu anderen Möglichkeiten zu einem anderen Lebensablauf Jetzt ist das Ergebnis Veränderung gibt es nur mit neuen nicht mit dem Zweifeln an alten Entscheidungen Der Radiosender sendet Musik ein Kühlschrank summt Draußen prasseln Wassertropfen in mir ist eine stille Unruhe Die Sehnsucht nach unbeschwerten Gefühlen & erlösenden Gedanken wütet geräuschlos in meinem Innern Nur sehr selten erfüllt sich oder erfülle ich mir die Sehnsucht zumeist führt sie ein selbstbestimmtes & gleichberechtigtes Leben mit mir Manche vielleicht Viele glauben hingegen sich die Erfüllung ihrer Sehnsüchte erkaufen zu können & gelangen jahre- oder jahrzehntelang nicht zu der Erkenntnis dass sie lediglich entscheidende Entscheidungen umgehen Die Dunkelheit segelt gelassen durch die Novembernacht Ich inmitten der Zeit habe die Wahrheit verlassen & die Nacht zum Tag gemacht
Es sieht so aus in diesem Raum wie ich es sehe Die subjektive Sicht ist Gesetz Objektivität ist der zum Scheitern verurteilte Versuch eine subjektive Wahrnehmung zu verallgemeinern Jedenfalls liegt Kasperl mit dem Gesicht nach Unten auf einem massiven Holzstuhl & wartet vielleicht auf die Auferstehung Ein leeres Senfglas riecht nach Weizenkorn & wartet sehnsüchtig auf Auffüllung Überhaupt Warten ist in diesem Raum das sinnstiftende Prinzip Die Zimmerpflanzen warten schon sehr lange auf Regen vergebens natürlich Wein schenkt Freud & je größer die Freude umso größer auch das anschließende Leid So fügen sich die Dinge zusammen Wer ist es der die oder das zuletzt lacht? Ist es ein befreiendes oder ein hysterisches Lachen? Eine rote Quecksilbersäule zeigt an dass diesen Raum etwa achtzehn Grad Celsius beherrschen Obwohl der Bewohner dieses Raums Herrschaftslosigkeit anstrebt Auch wenn wie hier keine Windmühlen zugegen sind ist das Leben doch ein Kampf gegen die Selben Im Sockel der Lichtquelle befindet sich auch Quecksilber & während der Raum einigermaßen nett erleuchtet wird fliegen irgendwelche unschönen Strahlen durch die Gegend & lassen an Allem zweifeln Schwarz-Weiß-Malerei an den Wänden bewirkt im Gegensatz zum Schwarz-Weiß-Denken Deutlichkeit Die Existenz von Gut & Böse muss angezweifelt werden solange die Kriterien willkürlich sind Leise & traurige Töne schwingen durch die Luft Abstrakt lüsterne Gefühle schieben sich vor jeden Gedanken & verhindern dessen konkrete Ausgestaltung Müdigkeit breitet sich aus wie eine Rauchwolke & sorgt für eine dumpfe gleichgültige Atmosphäre in der jede Handlung unmöglich erscheint
Kaum konnte ich kürzlich den geborgen gelben Vollmond am wolkenlosen & zart schwarz-blau-grauen Firmament erleuchtet erblicken & seine umfassende Liebenswürdigkeit wahrnehmen Schon sind wieder zwei Tage & Nächte vergangen Der leuchtende Anteil des Mondes wird geringer Das letzte Viertel des Jahres hat begonnen zu vergehen Oktober bereits & der Sommer entfernt sich mit freundlicher Geste Friedlich fallen Blätter von Bäumen & Sträuchern Als erwarteten sie nach der Landung ein neues Leben & wahrlich so ist es Das Leben beginnt mit dem Tod & der Tod mit dem Leben Alles ist in ständiger Veränderung & Alles bleibt immer so wie es ist Die Suche nach dem Sinn ist sinnlos sonst wäre der Sinn bereits vorhanden & müsste nicht mehr gesucht werden Trotz aller selbstverständlichen Sicherheiten wächst die Unsicherheit Tag für Tag gedeihen neue potentielle & konkrete Gefahren Obwohl Frieden das vermeintliche Ziel ist werden Kriege in Erwägung gezogen vorbereitet & oder durchgeführt um den Frieden zu sichern oder zu erzwingen Kollateralschäden für die Freiheit des Marktes Frieden ist die größte Lüge der Menschheitsgeschichte Kriege sind die Grundlage für lukrative Rüstungsgeschäfte Lassen wir den Frieden in Frieden mit unseren scheinheiligen Beteuerungen & führen wir die notwendigen Kriege mit den Mitteln der Kommunikation Eine Meinung allein ist Wertlos wenn sie sich nicht beruft auf eine Idee die würdiges menschliches Zusammenleben anstrebt Eine Theorie die Ausbeutung, Unterdrückung & Vernichtung ausschließt Heute ziehen schlierenhafte schimmernde Wolken vor dem das Sonnenlicht reflektierenden Mond dahin Ein Bild in ständiger Veränderung bewegt wie das Meer oder meine Seele & aller rationalen Erfassung entrückt wirken die Schönheiten der Natur wie eine Offenbarung der Unsterblichkeit
Wieder eine Nacht ohne Schlaf in diesem alten Haus in dem die Sucht zu Hause ist Die Welt Draußen ist irrreal Hier Drinnen ist es unwirtlich Realität existiert nicht Aber Leben gibt es überall auch dort wo der Zerfall regiert Das Leben schläft Der Versuch konstruktiv zu sein ist der Kampf ums überwachen Die Spatzen pfeifen es nicht mehr von den Dächern das besorgen die Nachtigallen die in der Nacht singen & die Spatzen bewegen die Schnäbel Das Lied der Nacht ist einsam Musik für die Einsamen & jeder hier ist einsam Einsamkeit als Lebenselixier Jede Nacht hier hat das Potential zur Selbst- & Fremdzerstörung obwohl die Nacht nur Bühne ist hat sie eine magische Wirkung Die Enttäuschungen & Demütigungen des Tages blenden in der Nacht & zwingen zu Rückzug oder Angriff Der Weg durch die Flure ist eine langweilige Bedrohung Der schwerwiegende Schlaf frisst sich durch Türen & nagt am Glauben an die Menschheit Selbstbestimmte Fremdbestimmung oder fremdbestimmte Selbstbestimmung Das sind die Alternativen Die Hauptdarsteller halten sich für Statisten & die Statisten halten sich für Hauptdarsteller Dabei ist Alles egal Ein professionalisierter circulus vitiosus Kreisläufe die mit allen Mitteln aufrecht erhalten werden mit dem Ziel die Kreisläufe zu durchbrechen & neue Wege zu finden Enden nicht im Ende des Kreislaufes sondern beenden die wirkliche Hoffnung auf eine Erneuerung Der Tag beginnt sich langsam aus der Nacht heraus zu bilden Sonnenlicht vermischt sich mit der Dunkelheit & macht die Welt außerhalb dieser Mauern schleichend konkret Leben ist mehr als eine Sache Aber eine Sache kann das Leben sein & oder bedeuten
Die Sprache des Wein oder besser die Sprache Derer die sich zu den wahren Weinkennern zählen ist ausgesprochene Ausgrenzung der nicht Eingeweihten Experten legen sich aus diesem Grund immer eine Geheimsprache zu um sich vom Rest der Welt abzuheben selbst ernannte Eliten reproduzieren sich auch durch Sprache immer wieder selbst Trotzdem kann auch ich diesem Rotwein einen gewissen brombeerartigen Geschmack nicht absprechen & beim Schlucken wird er wirklich noch entschieden trockener Gut so so soll ein Rotwein schmecken & wirken Warum man allerdings in den einschlägigen Kreisen anstatt vom Schlucken von Abgang zu sprechen pflegt erschließt sich mir nicht Die meisten Menschen meinen etwas anderes wenn ihnen einer abgeht & dann ist der Geschmack eher salzig Der Wein umspült die im Kopf angesammelten Nachrichten der letzten Tage & weicht sie ein so sind sie leichter zu verdauen Israel & das Gebiet welches eigentlich Palästina heißen & sein müsste geben sich alle Mühe den Weltuntergangs Phantasien irgendwelcher Verschwörungstheoretiker Nahrung zu geben Nationalstaaten gehören natürlich abgeschafft Diese Konstrukte entstanden aus Rassismus & Fremdenangst sind verantwortlich für einen großen Teil des Leides das die Menschheit erdulden musste & muss In diesem Fall sollte aber zuerst ein Staat gegründet & international anerkannt werden Anschließend muss weiter an der Auflösung aller Nationalstaatsgrenzen gearbeitet werden Utopie? Natürlich! Wer keine Vorstellung von einer gewaltfreien Zukunft der Menschheit hat sollte auch so konsequent sein & zum Fatalisten werden Eine enorme Anspannung ist gerade im Begriff sich zu entspannen trotz aller Unsicherheiten immer wieder öffnen sich Türen hinter denen sich wundervolle Situationen gestalten lassen Es gilt Wunder aktiv zu leben
Er sitzt da wo er immer sitzt wenn er keine Aufgaben zu lösen hat Er spiegelt sich in der Fensterscheibe weil es draußen dunkel & drinnen durch elektrisch erzeugte Licht hell ist Er sieht sein Spiegelbild erkennt es aber nicht betrachtet sich wie einen Fremden dessen Art zu Leben ihn fasziniert & abstößt Deshalb schreibt er auch er Er versucht in einem Buch zu lesen hofft auf eine Initialzündung ein Stichwort das ihm hilft die Gedanken in seinem Kopf zu sortieren zu strukturieren zu kanalisieren in eine Richtung zu lenken so dass sie einen klaren Auftrag haben & auf ein konkretes Ziel hin denken können Aber das Lesen fremder Gedanken vergrößert lediglich die Anzahl der Gedanken die überzeugt sind unbedingt & augenblicklich zu Ende gedacht werden zu müssen Er versucht sich Bilder vorzustellen Situationen mit einer schönen Frau die ihm ganzheitlich zugeneigt ist & akut Sexualität mit ihm ausleben möchte Die Vorstellung versucht er mit einer stimmigen Geschichte zu begleiten Nichts Die Geschichte funktioniert nicht die Bilder zerbröseln vor dem inneren Auge wie Kuchen in den Händen eines Kleinkindes Er hofft verzweifelt & vergeblich darauf dass die Aufgaben die er beiseite gelegt hat die aber wie ein Befehl in seiner Seele herum marschieren von irgendjemandem für ihn gelöst werden Verdrängung funktioniert nur in soweit dass das Problem zwar ruhig gestellt ist aber eine chronische Unzufriedenheit daraus erwächst Er möchte einfach nur seine Ruhe haben & er möchte einfach nur gebraucht & geliebt werden & lieben Das ist so paradox wie die Hass-Liebe zu sich selbst Er entschließt sich es mit schlafen zu versuchen geht ins Bad & putzt sich die Zähne Sich die Zähne zu putzen ist so denkt er für einen passionierten Pessimisten eine optimistische Handlung Es gibt Hoffnung auf ein sinnerfülltes & menschenwürdiges Leben Wenn auch ohne logische Begründung Er schaut in den Spiegel & wünscht seinem Gegenüber einen erholsamen Schlaf
Mittwoch, 31.10.2012, ca. 20:18 Uhr - 5 Texte
An diesem wundersamen besonders warmen & sonnenreichen Oktobertag viel Zeit mit den Kindern im Wald verbracht Der Wald nahm das Sonnenlicht wie ein erregter Körper in sich auf Durch gelbe, rote, braune & grüne Blätter in allen Schattierungen floss das Licht & erleuchtete den Wald in eine orange-braune heimelige Stimmung & ließ durch diese Färbung die Vollkommenheit gedeihen Frieden & Harmonie in ihrer stimmigsten Erscheinung Die Kinder schlurften durch raschelndes Laub & erfreuten sich dieser selbst erzeugten Lieder Jeder Atemzug fühlte sich an wie der Beweis für die Unsterblichkeit der Seele Wäre ich nicht so gefangen im Festhalten an der Vergangenheit & im Festlegen der Zukunft ich hätte mich wie die Kinder außerhalb der Zeit befunden Eine Oase der Zufriedenheit in unzufriedenen Zeiten Wir begannen die Bäume zu schütteln & unzählig viele Blätter segelten sich um sich selbst & unsere Köpfe drehend zu Boden Immer wieder wiederholten wir dieses Windspiel Die Kinder riefen: "Es schneit, es schneit" Sie jauchzten & lachten versuchten eines der taumelnden Blätter zufangen drehten sich im Kreis fiehlen unbeschwert zu Boden & waren ganz & gar sie selbst & in ihrem Element & mit sich im Reinen Tränen der Freude & Rührung in meinen Augen Die Kinder waren glücklich & auch ich war nah dran an dem Gefühl dem ich mich so hartnäckig verweigere
Die Idee Menschen für ihre besonderen Leistungen auf bestimmten Gebieten auszuzeichen & ihnen Preise zu verleihen ist zuerst einmal nachvollziehbar & könnte eine humane Gesellschaft sogar festigen & gestalten Wenn es allerdings keine Kriterien & Regeln für die Auswahl der Preisträger gibt bzw. die Vorgaben derart schwammig sind dass die Gewinner per Losverfahren ermittelt zu werden scheinen dann darf man getrost davon ausgehen dass Friedensnobelpreise an Menschen oder Organisationen verliehen werden denen man auch das Gegenteil dessen vorwerfen kann wofür sie den Preis erhalten Der Preis wird zur Farce Innerhalb der EU herrscht schon seit langer Zeit so etwas wie Frieden rein körperlich jedenfalls & man ist ernsthaft bemüht die Menschenrechte umzusetzen gelegentlich sogar mit leitlichem Erfolg Gleichzeitig aber werden bestimmte Bevölkerungsgruppen systematisch diskriminiert Die als Sinthi & Roma bezeichneten Menschen z.B. haben keine europäische Lobby Außenpolitisch sind die Bemühungen um Menschenrechte & Frieden noch erheblich bescheidener Die Außengrenzen der EU wurden mit Mauern Stacheldraht & Wachtürmen verschönert um ein Eindringen der Armen & Verfolgten zu verhindern In Flüchtlingslagern werden das Asylrecht & die Menschenrechte mit Füßen getreten Seit Jahrzehnten exportieren die friedlichen EU Staaten Rüstungsgüter in alle Welt & machen Geschäfte mit Verbrechern Der Frieden innerhalb der EU wird erhalten durch die Kriege & den Hunger weltweit Gerne werden auch immer mal wieder Bomben auf Städte & Dörfer ab geworfen um dort den Frieden zu erzwingen Immer mit guter Begründung der Friedensschaffung & -sicherung versteht sich Vielleicht ist es manchmal wirklich unumgänglich einen Diktator millitärisch zu stürzen um eine Region zu befreien & Frieden zu ermöglichen Aber dafür den Friedensnobelpreis zu verleihen erscheint mir doch reichlich abstrus
Immer wenn gerade kein Nichtthema die Medien beherrscht & die Köpfe der Konsumenten überfüttert mit Belanglosigkeiten kommt irgendein Alltagsstatist daher & schwingt sich auf um irgendeinen sinnlosen Weldrekord zu brechen Als gäbe es nicht genug Wichtiges zu bedenken & zu verändern Weder diese Helden noch das begeisterte Publikum scheinen mit ihrem Leben etwas individuelles oder soziales anfangen zu können Es muss eine Großtat sein & sie muss lauthals bejubelt werden Die aktive Gestaltung des eigenen wird zur passiven Beobachtung des anderen Lebensausschnittes Es muss immer höher schneller & weiter sein Identifikation mit dem Übermenschlichen & Lebensgefahr ist ganz wichtig Der normale Suiziedgefährdete wird bestenfalls belächelt schlimmstenfalls in eine Klinik eingesperrt & mit Psychopharmaka vollgestopft Doch die größenwahnsinnigen Selbstdarsteller werden finanziell bestens ausgestattet bei ihren kostspieligen Aktionen Größenwahn ist ein Renditeversprechen Wahnsinnig viele Millionen Menschen vor Fernsehern & Computern werden Teil des Events & befördern durch Einschaltquoten & als Werbeadessaten die Wertsteigerung des Wertlosen zum unvermeidlichen & ultimativen Ereignis Natürlich Jeder Mensch soll mit seinem Leben machen können was er will & vielleicht bringt das Experiment sogar wissenschaftliche Erkenntnisse & die millionen Deppen vor den Geräten sind für eine Zeit von der Straße & können keinen richtigen Scheiß machen Alles gut & schön Aber müssen solche Spinnereien medial derart ausgeschlachtet werden? Medien haben einen Bildungsauftrag Jedoch keinen Auftrag Sensationsgeilheit zu befriedigen Da springt dieser Kasper mit einem speziellen Kasperanzug aus einer speziellen Kasperkapsel in 39 km Höhe & rast auf die Erde zu irgendwann öffnet er den Fallschirm & landet lebend auf der Erde dabei hat er mehrere Weltrekorde gebrochen Na toll - Herzlichen Glückwunsch Er hätte dabei sterben können Ja &? Alle drei Sekunden stirbt ein KInd an der Folgen von Unterernährung Die haben ihre Lage nicht freiwillig gewählt & würden gerne auf die Gefahr verzichten Viele Menschen scheinen sich danach zu sehnen besonders leistungsfähig zu sein & projezieren ihre Komplexe auf Supermänner Sie könnten auch anstreben besonders herzlich zu sein Aber das erfordert viel zu viel Aktivität & Selbstbewusstsein
Es wäre so schön gewesen Das potentielle Ende Aber der Bischhof hat sich eines besseren besonnen & sagt er sei falsch zitiert worden Schade Vielleicht lassen sich die Kirchenfürsten dennnoch zur Konsequenz inspirieren In Zeiten der kollektiven Islamverurteilung ist es mehr als zwingend immer wieder vor der Tür des hier herrschenden Monotheismus zu kehren & den Dreck zu analysieren Uruguay liegt nicht gerade dicht vor der deutschen Haustür ist aber nach der feindlichen Missionierung durch europäische Kreuzkämpfer Teil des weltweiten Katholizismus Was für südamerikanische Katholiken gilt sollte europäischen billig sein Oder gibt es doch Gleiche & Gleichere Das Parlament in Uruguay hat ein Gesetz verabschiedet welches die Abtreibung eines Fötus bis zur zwölften Schwangerschaftswoche erlaubt Der zuständige Bischhof gab dazu eine Stellungnahme ab die von einigen Medien so verstanden wurde dass alle Abgeordneten die der Abtreibung zugestimmt hatten exkommuniziert werden Bravo! Genau so wäre es richtig & konsequent Mit der gleichen unmissverständlichen Haltung sollten die Gesetze & Dogmen der Kirche auch in Europa verfolgt werden Alle Christen müssen sich mit einer schriftlichen Erklärung an ihren Bischhof wenden in der sie sich zur Abtreibungfrage eindeutig zu positionieren haben Jeder der sich nicht expliziet gegen die Abtreibung ausspricht oder sich nicht entscheidet wird automatisch exkommuniziert Auf diese Weise ließe sich die wachsende Bedeutungslosigkeit dieser reaktionären & dogmatischen Kirche extrem beschleunigen Genau so sollte bei allen wichtigen Themen verfahren werden Sind sie für oder gegen Verhütung? Was halten Sie von Teufelsaustreibung? Dürfen Frauen gleichberechtigt sein? Raus hier! Welch ein munterer Abgesang auf das christliche Abendland By the way Es gibt nur einen Menschen die das Kind in sich wachsen lassen & dann gebähren kann Dieser Mensch ist die Mutter des Kindes Niemand kann ihr die Verantwortung & die Entscheidung abnehmen Sie allein entscheidet sich für oder gegen eine Schwangerschaft Was gibt es da zu disskutieren?
Die Farbe blättert ab der Putz bröckelt Feuchtigkeit zieht in das Gemäuer & Efeu schiebt sich unaufhaltsam durch Ritzen & Fugen ins Innere des Gebäudes Der Schein kann nicht mehr aufrechterhalten werden Der geliebte Traum des grenzenlosen Wohlstands ist an die Grenze der Wirklichkeit gestoßen Die Parallelgesellschaft des gut-bürgerlichen gehobenen Mittelstandes verliert zunehmend die Schutzschicht Die Grenzen weichen auf & zwar die nach unten Das Ende der Dreiklassengesellschaft ist eingeläutet Einige Wenige werden den Sprung über die Grenze in die elitäre Klasse der Oberschicht schaffen Die meisten aber erwartet der Abstieg sie sickern in die Bereiche von denen sie sich ihr Leben lang mit allen Mitteln abgegrenzt & distanziert haben Solidarität gab es nur mit Gleichgestellten Die Armen waren immer zu weit weg Mitgefühl war eine Sache des eigenen Standes Nun aber werden die Karten neu gemischt werden Nur wenige kennen die Spielregeln Sie sind nicht darauf vorbereitet nicht mehr zu den Götterlieblingen zu gehören Das überhebliche Selbstverständnis mit dem das System an dem sie bald selbst scheitern werden tagtäglich reproduziert wird verhindert Mitgefühl & Einfühlungsvermögen ohne die eine Gesellschaft die sich auf die gleichwertig- & Gleichwürdigkeit aller Menschen gründet nicht existieren kann Wohlstand für Alle wäre sehr wohl möglich Allerdings nur wenn wir uns von Profit- & Konkurrenzdenken vom Zinssysten, von den Nationalstaaten & Rassenideologien, von den einzig wahren Personengöttern & von Geschlechterstereotypien konsequent trennen würden
Mittwoch, 26.09.2012, ca. 22:06 Uhr - Ein Text
Heute, an einem Dienstag Ende September im Jahr zweitausend&zwölf, kam der Tod wieder einmal zu mir her & brach mit mir das Brot
Er kam nicht um zu handeln nur zur seelischen Gewöhnung & um Geist & Herz zu wandeln für eine friedliche Versönung
Der Tod ist kein brutaler Henker kein gewissenloser Sensenmann eher ein friedlicher Verschenker dessen was er befreiend geben kann
Er stand da & sah mich an nicht lüstern, sondern derart liebevoll & traurig, wie man nur schauen kann bis mein Herz vor Sehnsucht überquoll
Nicht wegen mir war er gekommen sehr wohl aber für mich Um den Ängsten zu entkommen bereitet er mich vor auf sich
Langsam trat er auf mich zu & gab mir ab von seinem Brot In mir war eine schwerelose Ruh trotz der akuten Seelennot Zärtlich nahmen wir uns in die Arme Er musst Heute kein Erlöser sein Sondern Freund & Tröster, eine warme Liebe drang tief in mich & meine Lieben ein Wir trennten uns ganz still & leise & wissen um die ernsten Wiedersehen Der Endpunkt einer jeden Lebensreise ist nur in Dankbarkeit & Demut zu verstehen
Samstag 18.08.2012, ca. 22:41 Uhr - Diverse neue Texte
Drei Farben nötigen mich zum Widerspruch Ich widersage ihrer Dominanz & Gewalt Mit jedem Sieg steigt die Anzahl der Flaggen & wie immer zählen nur Siege Ein Industriezweig hat sich etabliert Zuständig für ungebremsten Nachschub an Flaggen, Fähnchen, Trikots & Überziehstoff für Autorückspiegel & -kopfstützen Die Phantasie kennt keine Grenzen Der Weg durch den Alltag wird zur Konfrontation mit Ehre & Nationalstolz Leute die immer wieder wiederkäuen dass man doch wohl noch stolz sein dürfe Deutscher zu sein ohne sich jemals Gedanken gemacht zu haben über die Bedeutung dieses Wortes Leute die kund tun dass sie Hitler nicht gut finden aber er habe ja Arbeitsplätze geschaffen & Autobahnen gebaut & so die Nationalsozialistischen Verbrechen verharmlosen Es findet keine Auseinandersetzung statt mit den Gewalttaten im Namen der deutschen Bevölkerung Aber uneingeschränkte Solidarität & Identifikation mit allem was vermeintlich deutsch ist wird als Standard vorausgesetzt Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft reisen in ein Land welches von Hitlerdeutschland militärisch besetzt & Ausgebeutet wurde & benehmen sich wie Kolonialherren Trikots mit der Rückennummer Achtundachtzig oder das Grüßen auf öffentlichen Plätzen mit dem Hitlergruß gehören zum Programm nicht weniger "Deutschlandfans" Diese Seite des Heimatstolzes & der Blutehre wird weiterhin & konsequent von den Medien verschwiegen & von den "guten Fans" ignoriert um nicht toleriert zu schreiben Abertausende von Deutschlandflaggen aber keine Antifaschistische Erklärung dazu Sie wollen nur feiern & Spaß haben Wie nahe sie dabei dem Nationalsozialistischem Gedankengut sind & wie sehr sie dieser Ideologie nutzen mit ihrer kritiklosen Begeisterung ist ihnen nicht bewusst & sie wollen auch gar nicht zu Bewusstsein kommen Es ist so schön & einfach sich mit treiben zu lassen
Roter Wein dringt durch den Mund in meinen Körper ein Ein Liter am Tag ist doch gesund
Des Weines Alkohol schleicht sich durch Schleimhäute in meine Blutbahn, mir zum Wohl & erzeugt symphonisches Geläute
In meinen seelischen Eingeweiden Endorphine feiern in mir ein Fest auf meinen saftigen Gedankenweiden geben sie sich den Rest
Ich trinke dieses Götterblut aus einem großen Wasserglas verflogen ist all meine Wut in mir regiert der Spaß
Jetzt rufe ich sogar Helau & schäme mich nicht mal Oh Götter, ich bin ziemlich blau errettet mich aus diesem Freudental
Mir ist schon ganz schlecht vom ganzen jubilieren Man wird dem Leben nicht gerecht versucht man es zu reduzieren
Auf den berauschten Frohsinn & oder die fröhliche Sucht Man glaubt, man wende sich dem Ziele hin jedoch es ist nur eine Flucht
Aber Flucht ist alle male besser als der Zwang siegen zu müssen Kämpft ihr ruhig bis aufs Messer Möge mich die Muse küssen
Beim Blättern in einem Buch über das zuletzt vergangene Jahrzehnt stellte ich fest dass Soldaten egal welchen Ranges aus vergangenen Zeiten entweder lächerlich wenn sie stolz & vermeintlich männlich für die Öffentlichkeit posieren oder bemitleidenswert wenn sie gezeichnet sind von Krieg & Entbehrung aussehen Vielleicht wäre es sinnvoll den Blick auf die Soldaten der Gegenwart mit dem potentiellen Blick aus der Zukunft zu schärfen um Soldaten als das sehen zu können was sie sind Marionetten an Ketten
Der rote Wein schmeckt ausgezeichnet obwohl er weder prämiert noch teuer ist Ein günstiger Wein trifft genau meinen Geschmack Sehr kräftig im Selben & quasi unaussprechlich trocken Nach dem Schlucken zieht es die Schleimhaut des Mundes schlehenhaft zusammen Jeder neue Schluck befeuchtet & erfrischt den Mundraum & das Spiel geht von vorne los sehr motivierend Die dreizehn Prozent Alkohol bewirken eine schwere Leichtigkeit oder ist es eine leichte Schwere? Egal Bäume die aussehen wie Schattenschnitte von Bäumen schwanken im Nachtwind Die Abenddämmerung ist fast der nächtlichen Dunkelheit gewichen Draußen begießt die Nachbarschaft die für das alljährliche Schützenfest aufgestellten Fahnenstangen auf das die Fahnen wachsen & im Winde wehen mögen Sie wurden gehisst & dazu improvisierten sie Marschmusik Keine all zu verkrampfte & dogmatische Veranstaltung Dennoch ich kann mich nicht begeistern für ihre Begeisterung Eigentlich wären schmale Gespräche angebracht & trügen zu meiner Integration bei Auch wenn ich mich immer wieder frage warum sich Menschen fast immer ausschließlich über Belanglosigkeiten unterhalten anstatt wichtige & substanzielle Themen zu bereden - Menschen hätten sich sehr viel zu geben tauschten sie sich intensiver miteinander aus - sehne ich mich danach dazu zu gehören Doch die Angst vor der Konfrontation mit überall lauernden rassistischen sexistischen, faschistischen & nationalistischen Gedanken die ich nicht unkommentiert lassen wollte was mir das Leben anschließend extrem erschweren würde lässt mich die Einsamkeit suchen Mittelpunkt oder Isolation welch feige & arrogante Haltung Die Kakerlake positioniert sich gegen den Gestank
Badman konnte oder wollte nicht helfen vielleicht hat er die Seite gewechselt & war gar als Drahtzieher im Hintergrund beteiligt Zwölf Menschen wurde das Leben bei einem Anschlag mit legal erworbenen Waffen gewaltsam entrissen Wieder einmal hat ein junger Mann aus der gut situierten Mittelschicht geplante Morde & Körperverletzungen begangen Es hat den Anschein als reichten wirtschaftlicher Wohlstand & materielle Sicherheit für ein zufriedenes & ausgeglichenes Leben nicht aus Vielleicht ist das gut bürgerliche Modell an den eigenen Idealen gescheitert Materielle Überversorgung & ein vermeintlich hoher Bildungsstandart schützen nicht vor Versagensängsten & Einsamkeit erst recht nicht wenn man mit dem pathologischen Gefühl aufwächst nur etwas wert & geliebt zu sein wenn man Leistung erbringt & Erwartungen erfüllt Jeder ist seines Glückes Schmied Wer will der kann Arbeite & bete Diese (Un)Sinnsprüche erweisen sich für viele Menschen als sinnlos & bedrohlich & dann gilt es für Manche der Welt zu beweisen zu welchen Taten man fähig ist Das ist keine Rechtfertigung aber eine Erklärung für solche Verbrechen Wie viele Menschen wurden schon getötet von jungen Männern aus gutem Hause? Wie viele Menschen wurden schon getötet von muslimischen Fundamentalisten? Der Islam steht unter Generalverdacht & wird einer Kollektivstrafe unterzogen Die gehobene Mittelschicht mit ihren Vorzeigefamilien ist & bleibt weiterhin der Inbegriff für eine demokratische freie & gerechte Gesellschaft Vielleicht wäre es zur Sicherung des inneren & äußeren Friedens angebracht die Ziele & Werte der Gesellschaft zu überdenken
Kaum ist die eine Sportgroßveranstaltung der medialen Hysterie erlegen & unter Schmerzen verstorben weil wieder einmal die Falschen gewonnen & die Richtigen nicht erfolgreich genug waren Kaum ist es möglich Nachrichten zu hören ohne von sportlichen Siegen oder Niederlagen geistig zugemüllt zu werden Schon steigt die nächste große sportliche Unvermeidbarkeit Die Welt kämpft um olympisches Gold Silber & Bronze sind auch schön der Rest ist Ausschuss Dabei sein ist alles Dreck Nach dem ersten Wettkampfwochenende befand sich ganz Mediendeutschland im psycho-sozialen Notstand Am Boden zerstört zeigten die auflage- & einschaltstärksten Druckerzeugnisse, Rundfunk- & Fernsehanstalten unverhohlen nicht nur Enttäuschung sondern blankes Entsetzen aufgrund der Nichtausbeute von Medaillen durch germanische Gladiatoren Wie kann es auch angehen dass das Land welches per Definition über Allem steht sich immer wieder unterordnen muss & nach drei Wettkampftagen noch immer kein Edelmetall gewonnen hat? Menschen aus über einhundert Nationen treiben Hochleistungssport & streben an die Besten zu sein In jeder Disziplin können aber immer nur drei Teilnehmer oder Gruppen Erfolgreich sein Warum sollten unbedingt die Deutschen dazu gehören? Ein Monopol auf Siege sollte es nicht geben Auch nicht in den Erwartungen Weder die Überlegenheit der deutschen Rasse noch deren Existenz sind nachweisbar Also bitte, bitte hört endlich auf mit diesem Heimatidealismus & lasst den Sport das sein was er ist - eine gezielte körperliche Betätigung Jede/r Athletinnen würde gerne gewinnen aber das geht eben nicht Als nach weiteren drei Tagen endlich einige Medaillen vom deutschen Team errungen wurden ging das mediale Getöse wieder los Gold, Gold, Gold! war der Aufmacher einer der wirtschaftlich ganz großen & geistig ganz kleinkarierten Blätter Die unreflektierte Identifikation mit einem militärisch erzeugten & bewachten Bereich eines Planeten & die Heroisierung von Taten oder Erzeugnissen von Menschen die zufällig in diesem Bereich geboren wurden macht mich immer wieder fassungslos
Am frühen Abend brennt der Julisonnenschein wie ein natürliches Event durch Fensterglas ins Haus hinein
& erhellt & wärmt das Zimmer Das ist ein feiner Zug der Sonne Dieser Sommerabendsonnenschimmer ist, Klischee hin oder her, wahrhaftig seine Wonne
Frische Luft bewegt sich in Form von Wind zu mir herein Diese Bewegung regt mich zum denken an & lässt mich sein
& zwar der Mensch, der ich bin als bedürfe es des Windes Kraft mir mich zu erlauben & den Sinn zu ziehen aus dem eignen Saft
Mehr oder weniger leichte oder schwere Wassertropfenfuhren bilden mehr oder weniger seichte oder tiefgründige Skulpturen
Jede Erkenntnis ist erlaubt ein jedes erkennt, was es erkennen will oder kann Die Phantasie wird kurzerhand entstaubt Das Leben fängt wieder zu atmen an
Jetzt schicken die Wolkengebilde sich selbst als kleine Tropfen zur Erde nieder - unendlich milde stimmt mich der Wassertropfen klopfen
Ein schicker Regenbogen prangt von Horizont zu Horizont am Firmament wo er als leuchtendes Fanal jedem durchs Auge ins Gehirn rein rangt Leider & das ist hochgradig fatal weiß man nicht was das Fanal benennt
Blätter, Äste & Zweige hampeln wie von der Leine gelassen im Wind ohne dabei das Beet zu zertrampeln weil Pflanzen halt friedfertig sind
Ein Krähenschwarm schwärmt vom Tages- hin zum Nachtplatz aus & während er so fliegt & lärmt bin ich in jedem Ton & Flügelschlag zu Haus
Higgs Tschuldigung Es ist Higgs voll – bracht Nach fünf Jahrzehnten intensiver Suche öffneten wir Heute fünf Flaschen Sekt um anzustoßen Higgs Auf das erfolgreiche Suchen & Finden im Namen der Higgs im Namen der – Sie wissen schon der genau Wissenschaft Higgs 50 Jahre sind vollbracht nein verbracht & zwar sinnvoll Wer will das bestreiten Higgs Wir haben nicht umsonst gearbeitet Viel Geld – nein viel Blut, Schweiß & Tränen sind geflossen & jetzt haben wir die Gläser voll gegossen Higgs Es hat sich gelohnt Heute kann ich Ihnen den Higgsland verkünden Die Theorie ist nicht mehr nur Theorie sondern & aber auch Praxis Es ist nun endlich bewiesen dass es so ist wie es sein sollte weil wir es bereits vorher immer schon profez, profezeih äh wussten Higgs Ich bin erfüllt von der Erfüllung des Wortes Die Materie kann, darf & muss nun weiter bestehen bleiben & kann, darf & muss nicht neu erfunden werden Mit Higgs Stolz blicken wir zurück & nach vorne Der letzte Baustein des Lebens ist existent wie Sie & Higgs ich Jetzt ist die Vergangenheit vergangen & die Zukunft wird erschossen Higgs nein kann erschlossen werden wie eine verschlossene Tür aufgeschlossen werden könnte & dahinter verbirgt sich vielleicht das Ziel Macht hoch die Tür die Tor macht weit – es kommt der Higgs der Herrlichkeit möchte ich nicht ohne Stolz & Pathologie – nein nicht ohne Stolz & Higgs & Pathos verkündigen Denn es ist uns ein Higgsteilchen geboren welches Alles erklärt & so weiter & sofort Sie wissen schon Der Glaube hat sich bewährt & stimmt mich heiter Ich bedanke mich für Ihre Higgs geschätzte Aufmerksamkeit
Donnerstag, 28.06.2012, ca. 16:15 - Mehrere neue Texte
Ich kann mich einfach nicht freuen höchstens mal so zum Schein Ich kann wunderbar bereuen aber freuen? Nein!
Oft sind Tage genussvoll & schön & die Götter belieben zu scherzen Mir aber, bereitet ein gedanklicher Fön sicherlich Kopf- oder Seelenschmerzen
Es ist nicht logisch zu erklären Mich hindert nicht mein Mitgefühl Denn selbst wenn alle Menschen glücklich wären bliebe ich traurig, distanziert & kühl
Auch die schlechte Qualität der meisten Witze kann ich verantwortlich nicht machen denn sind die Pointen ausnehmsweise einmal spitze kann ich trotzdem nicht darüber lachen
Sicherlich, ich wäre gerne öfter unbeschwert & die Freude ist bekanntlich schwebend leicht Doch Traurigkeit ist schließlich auch ein Wert der, vergleicht man es genau, der Freude gleicht
Freuen können, scheint mir nicht gegeben mit meinen diesbezüglichen Reccurcen ist es nicht weit her Ich muss halt weiter ohne Freude leben dafür genieße ich verqueres Denken sehr
An einem sehr frühen Morgen im Mai des Jahres zweitausend&zwölf erreicht mich frische & kalte Luft die durch das weit geöffnete Fenster wie ein berauschender Duft zu mir herein wabert Die Stellung der Erde zur Sonne lässt direktes Sonnenlicht einzig auf die Gipfel einzelner Bäume fallen Sie leuchten wie eine Verschwörungstheorie inmitten des weißen Morgenlichts Das Radio erzählte heute wie immer die neuesten verheerenden Geschichten entstanden aus menschlichem Zusammenleben welches gegründet ist auf einer dogmatischen Vorstellung von Freiheit Recht & Gerechtigkeit Wenn Alle im Recht sind & Freiheit & Gerechtigkeit anstreben ein großer Teil der Menschen aber leidet & nicht selten gewaltsam zu Grunde geht an den direkten & indirekten Folgen dieser Ideale Wenn also das Gegenteil von dem erreicht wird was angestrebt wurde müssen vielleicht die Ziele sicher aber die Methoden geändert werden Globale Gleichwertigkeit & Gleichberechtigung aller Menschen würden jeden einzelnen Menschen betreffen anstatt wie bisher bestimmte Gruppen von Menschen zu priviligieren Das Radio ist aus Der Morgen ist uneingeschränkt & unaufdringlich schön Es ist nicht nur möglich zwischen all den menschlichen Tragödien Schönheit zu entdecken & in sich wirken zu lassen sondern lebensnotwendig Genuss nicht als hedonistisches Konsumdiktat sondern als bewusst ausgewählte Wahrnehmung lässt die Hoffnung erstrahlen wie Baumgipfel an einem sehr frühen Morgen im Mai von der Sonne berührt
Kunst im Sinne sozio-kultureller Ausdrucksformen ist sehr häufig traurig & melancholisch weil Einsamkeit nicht teilbar sondern nur mitteilbar ist Die künstlerischen Formen der Mitteilung stellen ein Paradoxum dar sind sie doch nach Außen gerichtete Innenschau
Das Bild gefällt mir ich hinge es gehörte es mir in meinen heiligen Hallen auf Es hätte dann einen passenden Platz bei anderen aussagekräftigen Bildern Manche der bei mir hängenden Werke sind diletantisch andere grandios immer aber haben sie mir etwas zu sagen Die Bilder kommunizieren mit mir Das Bild stellte da keine Ausnahme dar Allein es wäre wohl das perfekteste Bild nicht zwangsläufig aber das Wertvollste denn der Wert eines Bildes hat mit dem Verkaufswert nichts zu tun Wichtig viel mehr sind Intensität & Wirksamkeit Was in mir (aus)gelöst wird wie ausgeprägt die Erruption mich erschüttert Welche Erinnerungen oder Visionen sich in mir bilden lässt sich nicht steuern Das Bild wurde bei einer Auktion versteigert zum Preis von einhundertzwanzigmillionen Dollar Ein Großteil der Menschen auf diesem Planeten leben in Armut Eine Finanz- & Wirtschaftskrise hat die Welt fest im Würgegriff & weitet Armut aus Doch der Kunstmarkt boomt Denn auch der Reichtum weitet sich aus Immer mehr Superreiche kaufen Kunstwerke von bekannten Künstlern zu perversen Preisen nicht weil sie sich für die Bilder interessieren sondern als Geldanlage weil deren Wert sich noch steigern wird neunzigmillionen € für ein Bild Das ist ein Verbrechen Man müsste Schreien wie der Mensch auf dem Bild Ein verzweifelt stummer Schrei wird korrumpiert & zum Symbol materialistischer Überlegenheit
Endlich gute Nachrichten aus dem kleinsten Staat der Welt Intriegen & Korruptuion als sinnstiftendes Prinziep Willkommen im Halleluja Die Nächstenliebe hört eben da auf wo die eigenen Machtinteressen beginnen selbst einem erz konservativen & reaktionären Stellvertreter Gottes auf Erden wird dezent aber unmissverständlich klar gemacht wo es lang geht Gott ist & bleibt ein Mittel zum Zweck zur Macht- & Reichtumserhaltung All die naiven & gutgläubigen Menschen in den Gemeinden stecken all ihre Liebe & Energie in dieses militante Männerbündnis & glauben Gott, der Welt & sich selbst etwas Gutes zu tun So viele Gläubige können doch nicht irren Oder doch? Die Masse war schon immer gefährdet sich instrumentalisieren zu lassen Sie wollen die Kirche von unten verändern & kratzen mit ihren Fingernägeln an meterdicken Betonwänden Der jahrhunderte alte Status quo bleibt unantastbares Tabu Gottes Wort ist Ewigkeit & nicht interpretierbar jedenfalls nicht für den gefälligst demütigen kleinen Mann Frauen haben sowieso zu dienen & nicht zu denken schon gar nicht selbständig Gesetze & Gebote sowie Strafen für Vergehen leiten sich direkt ab aus Gottes Wort & müssen sich nicht messen lassen an ethischen Standarts Autokratien lassen sich nicht verändern in dem man deren Vorgaben willig & selbstlos erfüllt & währenddessen von Freiheit träumt Tretet aus den Vereinen aus! Nur so lassen sich die verkrusteten Strukturen aufbrechen & kriminellen Machenschaften unterbinden Wenn sich die alten & etwas jüngeren Herren nur noch mit sich selbst beschäftigen können & ihnen die finanziellen Mittel entzogen werden erst dann können die Christen ihr Versprechen der Nächstenliebe glaubhaft vertreten
Kriegsmethaffern haben wieder Hochkonjunktur Leider führt deren inflationärer Einsatz speziell bei Sportgroßveranstaltungen nicht zur völligen Entwertung aller Kriege Dann hätten dieses sprachlichen Entgleisungen wenigstens eine humanitäre Wirkung So aber sind sie nur widerlich Alle zwei Jahre im Sommer werden des Deutschen liebste Kinder mit Flaggen bestückt Man ist für Deutschland Welch mutiges & ehrenhaftes Bekenntnis Von Stolz & Ehre gelangt man schnell zu Blut & Rasse Aber derartige Vergleiche verbittet sich der gemeine Fussballfan Was nicht sein darf kann auch nicht sein Die Fussballstadien sind voll mit Alt- & Neunazionalsozialisten aller Ausprägungen & die Seminazionalsozialisten die in ihren Kegel- Schützen- & Karnevalsvereinen der Mitte der Gesellschaft schlummern sind nicht nur halbgefährlich bilden sie doch die Masse die dann mitmarschieren wird sollten die Nationalisten wieder Macht erlangen Fussball ist eine hervorragende Plattform für diese Verbrecher & es wird viel zu wenig getan für einen weltoffenen & humanen Sport & gegen diese unmenschlichen Tendenzen Es geht nicht um Fussball Jedes andere Event wäre gegeignet Fussball hat sich als Massenveranstaltung zum Feiern, Saufen, Gröhlen & identifizieren als Volksfest durchgesetzt Es geht um das Gefühl dazu zu gehören Teil einer Idee zu sein Anerkennung & Wertsteigerung durch Mitgliedschaft im elitären Club Persönlichkeit & ethische Grundwerte spielen keine Rolle im Aufgebot Die Idee der nationalen Staaten hat sich als eine der verheerendsten tödlichsten & schmerzhaftesten Veriirungen der Menschheitsgeschichte erwiesen Bitte ein bisschen mehr Demut vor den Opfern nationalstaatlicher Verbrechen
Samstag 19.05.2012 - Die Seite ist heute 4 Jahre alt geworden
Unterwegs mit dem noch jungen Kind im Wald bin ich hin & her gerissen zwischen dem Erlebnis des Augenblicks geprägt durch die Wirkung des Waldes Der Erinnerungen an die eigene Kindheit in der ich unzählige Stunden im Wald verbrachte & der Faszination die das Kind & seine Begeisterungsfähigkeit in mir bewirkt Jede einzelne dieser Wahrnehmungen erzeugt schon eine unbändige Leichtigkeit in mir die mir im Alltag nur selten begegnet Alle drei Wahrnehmungen zusammen oder nebeneinander bringen mich dazu das Wort Glück wieder in meinen Wortschatz aufzunehmen & eindringen zu lassen in meine Seele Wir knieen auf dem Waldboden & schauen uns die Keimlinge von Bucheckern an Ich erkläre dem Kind dass daraus vielleicht einmal ein riesiger Baum entstehen wird Im letzten Herbst als Frucht vom Baum gefallen & im aktuellen Frühling gekeimt wächst ein neuer Baum heran Das Kind ist ganz & gar voll & ganz uneingeschränkt bei der Sache Beneidenswert & faszinierend Ich bedarf der Liebe dieses Kindes so sehr dass es weh tut Das Kind liebt einfach so wie es begeistert ist von Keimlingen Es ist ein kalter Tag im April & ich friere aber es ist so warm in mir wie es nur sein kann Der Walt ist meine Heimat mein Schutz mein Freund Das Kind ist uneingeschränkt bereit mich kennen zu lernen & ich bin demütig & unendlich dankbar dafür diese Situation erleben zu dürfen Ich atme ein & aus wie immer nur beseelter Ich weiß dass es Liebe gibt & Hoffnung
Ich würde gerne öfter lachen weil das ja Endorfine frei setzt oder so weiterhin will ich mehr Liebe machen was für Zeile zwei gilt, gilt hier dito Aber Lachen ist sehr schwierig denn die meisten Witze sind sehr traurig & meine Liebe? Ist mir viel zu gierig & in ihrer Penetranz recht schaurig
Ich wäre gerne öfter unbeschwert weil das eben nicht so schwer ist Ich hätte gerne meinen Lebenssinn vermehrt weil man sinnerfüllt, die Bedeutungslosigkeit vergisst
Doch das Leben ist voller gedanklicher Schwere als Reaktion auf eine brutale Welt Der Sinn des Lebens verkörpert eine Leere in die man täglich endlos fällt
Ich hätte auch gerne mehr Genuss denn Genuss verspricht Entspannung Ich wünschte Teil zu sein im großen Fluss denn das Befreite mich aus der Verbannung (Manchmal, des Reimes wegen ist der Verlust des Genitivs ein Segen)
Jedoch Genuss wird schnell zur Hedonie & die ist, sozial gtesehen, reichlich ignorant Mitmachen & Anpassen gingen noch nie zusammen mit Individualität & Verstand
Ich wäre gerne manchmal zweifelsfrei denn ohne Zweifel ist das Leben lebenswert dann wieder wär ich gern der neueste Schrei ge- & beliebt, angesagt & hoch verehrt
Aber ohne zu zweifeln wird Alles beliebig Des Lebens Wert heißt dann Gleichgültigkeit & von kalter Liebe wird man fiebrig Krank macht mich der Geist der Zeit
Fürwahr die Bestie kann Gold scheißen & sie scheißt es raus in rauen Mengen Tag für Tag Stunde für Stunde & jeder Mensch kann durch die oder mit der Bestie reich werden Aber nicht Alle gleichzeitig denn die Bestie benötigt um Gold scheißen zu können unmengen an Nahrung Stünden Alle um ihr Arschloch herum & warteten auf den goldenen Segen gäbe es nichts zu fressen für sie vielleicht drehte sie sich dann um um Alle zu fressen die es auf ihre Exkremente abgesehen hatten Also müssen viele dafür Sorge tragen dass die Bestie reichlich zu Fressen erhält Die Meisten würden selbst liebend gerne auf der Rückseite der Bestie auf deren gute Verdauung hoffen müssen aber Fressen für sie an schaffen um nicht selbst zum Fraß zu werden Die Flucht nach Hinten gelingt nur Wenigen Viele werden Opfer der eigenen Sehnsucht Einige Wenige aber befinden sich nicht selten von Geburt an direkt am Anus des Wesens & vermehren ihren Reichtum mit jedem Scheiß Mit dem Reichtum vermehrt sich ihre Macht durch die sie in der Lage sind die Bestie daran zu hindern sich umzudrehen & es den unzähligen Menschen am Kopfende unmöglich zu machen nach Hinten zu gelangen Stacheldraht & Almosen sind das bewährte Rezept für den Erhalt elitärer Verhältnisse Die Nutznießer der Bestie kaufen sich vom Gold ihrer Bestie Menschen ein die für sie die Drechsarbeit machen & mit allen Methoden & Mitteln dafür sorgen dass die Macht- & Reichtumsverhältnisse so bleiben wie sie waren & sind Die Bestie ist so lange berechenbar wie sie genügend zu Fressen bekommt Es braucht immer wieder sehr viele Opfer um den vermeintlichen Frieden aufrecht erhalten zu können Die am Enddarm der Bestie postierten Goldjunkies sind dermassen ausgelastet damit die Bestie durch Intriegen, Korruption & Verbrechen am kacken zu halten dass sie ein empathisches, friedliches & menschenfreundliches Leben nicht zu leben im Stande sind Reichtum ist nicht nur ein Verbrechen an anderen Menschen sondern auch am der eigenen Person Jetzt gilt es nur noch zu klären ab welchem Lebensstandart Reichtum beginnt
Sie haben es gemacht Diese Kindervermarkter & -ausbeuter Natürlich es war nicht zu befürchten sondern zu erwarten gewesen Potentieller Profit heiligt die Mittel Heute las ich es in einer Zeitung Ein wohlwollender Bericht mit dem Bild der TäterInnen Die Version für Erwachsene ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten Die quotengeilen Sender & selbstsüchtigen ModeratorInnen nutzen die sozial-emotionalen & oder wirtschaftlichen Notlagen vieler Menschen scham- & gewissenlos aus Aber erwachsene Teilnehmer entscheiden sich mehr oder weniger bewusst dafür sich vor einem konsumsüchtigen & sensationslüsternen Publikum lächerlich zu machen Die Kinder aber sind ihren verantwortungslosen Eltern & den Anfixmethoden der einschlägigen Fernsehanstalten hilflos ausgeliefert Wozu gibt es ein Jugendschutzgesetz wenn Kinder derart vorsätzlich missbraucht werden dürfen um die Gier Erwachsener nach pathetischen Gefühlen & niedlicher Perfektion zu befriedigen & die verstörten Kinder anschließend dem langsamen Zerfall preis geben werden ohne dass dieses Gesetz greift Man kann jedem Kind nur von ganzem Herzen wünschen keinen Erfolg zu haben denn dann besteht die Möglichkeit in ein lebenswertes Leben zurüch zu kehren Die erfolgreichen Kinder werden mit dem positiv Trauma leben müssen Nachdem die Medien mit Ihnen fertig sind werden sie langsam zu Grunde gehen Deutschland sucht den Superstar für Kinder ist eindeutig Kindeswohlgefährdung Warum werden die Verantwortlichen dieser Kinderseelenpornographie nicht vor Gericht gestellt? Die Reaktion auf eine Anzeige könnte ungefähr so klingen: "Lieber Herr, es ist nicht verboten Kindern den Weg für eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen" Wenn die Kinder verraten & verkauft werden ist eine Gesellschaft kurz vor dem Zusammenbruch
Montag 16.04.2012, ca 11:15 Uhr, Nach über sieben Monaten - 7 neue Texte
Deutschland ist kalt politisch & oder sozial-emotional ist diese Feststellung vielleicht ein potentielles Diskussionsthema Die Temperaturen betreffend ist diese Wahrnehmung allerdings nicht erwähnenswert zumal die Feststellung im Februar getroffen wurde Dennoch glaubt sich die geballte Kraft & Macht der hisigen Medien dazu berufen oder auch verpflichtet Sendezeit die eigentlich für sinnvolle & kritische Berichterstattung verwendet werden könnte mit dem ausgiebigen schwadronieren über Minusgrade zu vergeuden Kaum sinken die Wintertemperaturen unter die Null Grad Celsius Katastrofengrenze wird hierzulande der Notstand ausgerufen Spätestenz bei Minus Fünfzehn Grad Celsius werden Notstandsgesetze gefordert Wenn sich Menschen auf den Straßen begegnen & über das kalte Wetter reden weil sie sich nichts substanzielles zu sagen haben ist das eine Sache Jeder bekommt das Thema das er versteht & überschauen kann Das aber professionelle Medien die sich selbst als unabhängig, innovativ & kritisch wahrnehmen nicht in der Lage oder Willens sind das Tabu zu brechen & sich dem Thema zu verweigern lässt mich zweifeln am demokratischen Zustand der ganzen Gesellschaft & verzweifeln am Arbeitsethos der Medien Ein sehr bekannter & beliebter Jugendsender hat einen ganzen Vormittag damit verbracht über die Sibirische Kälte zu jammern Die Moderatorin kokettierte damit Hausschuhe mit ins Studio gebracht zu haben weil sie in Pumps ja kalte Füsse bekäme Sie bezeichnete sich als völlig unsexy Gekoppelt mit dem belanglosen Thema wird ganz nebenbei noch der übliche Sexismus gepflegt Eine Hörerin bedankte sich für die gute Idee mit den Hausschuhen Diesen geistig entmündigten Konsumterror Opfern muss man bis ins Detail das Leben vorschlagen Von allein kommen die nicht darauf angemessenes Schuhwerk zu tragen Eine reaktionäre & selektive Bildungspolitik gepaart mit dem hedonistischen Zeitgeist dem unausweichlichen Arbeits- & Leistungsfetisch & den sinnlosen Botschaften der sinnentleerten Massenmedien erzeugt unkritische Opportunisten Allein viele Menschen schaffen es diese Gehirnwäsche fast unbeschadet zu überstehen & sogar selbstbewusst & selbstbestimmend daraus hervorzugehen Das macht mir Hoffnung
Ich sehe was ich sehe Ich sehe was ich sehen will Ich sehe nur was ich verstehe Ich sehe nichts, denn es ist still
Ich denke was ich sehe Ich sehe was ich denke Ich denke während ich gehe & Schritte wie Gedanken lenke
Ich bedenke was ich fühle Ich fühle meine Gedanken Mein Denken erzeugt Gefühle die wie Gedanken schwanken
Ich fühle die Bilder die in mich dringen Ich sehe Schilder die mich zum Nachdenken zwingen
Ich höre die Fragen die meine Gefühle angehen oder nach meinen Gedanken fragen doch kann ich keine Antworten sehen
Ich lebe weil ich höre sehe, denke, fühle - kurz, ich bin Bei meinen Sinn - ich schwöre das ergibt jeweils Sinn
Ich nehme wahr, also bin ich Ich bin also nehme ich wahr Ich lebe & überlebe mich & werde der Unendlichkeit gewahr
Zweitausend&zwölf ist das Jahr in dem erneut die Welt unter geht Auch wenn das schon oft so war für Untergänge ist es nie zu spät
Irgendjemand weiß mit Sicherheit das Jahr, den Monat, den Tag & die Stunde & dieses Jahr ist es wieder so weit Weltuntergang: Die nächste Runde
Am ein&zwanzigsten Dezember bekommen wir den Untergang beschert Es ist noch nicht so lange her da hat Nostradamos das Ende erklärt
Diesesmal benutzt man die Maja & ihr abruptes Kalenderende Gerne auch bezeugen die Zeugen des Jehova der jüngste Tag kommt bald, durch Gottes Hände
Es ist immer wieder schön zu erleben wie Leute sich instrumentalisieren lassen um ihrem Leben einen Sinn zu geben ohne nachzudenken oder Daten zu erfassen
Wozu braucht man derartigen Scheiß Jedes wird dereinst das Todsein betreten Wenn ich vom morgigen Untergang weiß zu welchem Gott soll ich dann beten?
Umkehren? Aber wohin? Reue? Doch was alles bereuen? Ich bin & lebe wie & was ich bin & will mich am Leben erfreuen
Die Götter sehen ohnehin Alles & wissen selbstredend um den Betrug Ich bin, im Falle meines Falles für solche Untergänge viel zu klug
Allerdings glaube ich sehr wohl an den Untergang der menschlichen Welt Geist & Seele werden schleichend hohl & der Körper ertringt in Geld
Dieses Ende ist weder Zufall oder Schicksal noch vorbestimmte göttliche Jenseitsreise die uns erwartende Vernichtung & Qual ist das Ergebnis lebensfeindlicher Lebensweise
Wahrscheinlich schon weit mehr als die Hälfte des Lebens ge- oder auch verlebt sitze ich wieder einmal & immer wieder auf dem Sofa & bedenke das Leben & den darauf folgenden Tod Ich wiederhole mich & die Gedanken & nehme dabei immer wieder Erstaunliches wahr Wer die Widerholung individuell zelebriert wird immer wieder Neues & Neuartiges entdecken & Erkenntnisse erlangen Der Tod ist mir so nah wie er nichts mit mir zu tun hat Nicht nur Widerholungen auch Widersprüche sind existenzielle Bestandteile der Lebens wahrscheinlich auch des Todes Im Ofen schwofen Flammen einen Stehblues während draußen der Winter toternst macht Menschen erfrieren an der gleichen Kälte vor der ich mich zu schützen in der Lage bin durch materiellen Wohlstand Armseelige Menschheit die es im hoch entwickelten ein&zwanzigsten Jahrhundert nicht gewährleisten kann dass alle Menschen ungehindert Zugang haben zu Nahrung, Wasser, Kleidung Wohnung, Heizung & Kultur Die Ressourcen sind vorhanden Aber die Götter, Elitendenken Geld & Macht verhindern solidarisches Zusammenleben Um eine Ahnung von Ihrer eigenen Persönlichkeit zu bekommen müssen Menschen die sich selbst nicht spüren andere Menschen verachten & bekämpfen Andere Menschen abwerten um sich selbst vermeintlich aufzuwerten ist der Offenbarungseid moderner Gesellschften Die neuesten Lieder Leonard Cohen's erklingen aus den Lautsprechern & überwältigen mich immer wieder aufs Neue schöner lässt sich Melancholie nicht in Musik umsetzen Wahrscheinlich hat Leonard weit mehr als Neunzig Prozent seiner Lebenszeit hinter sich & er singt davon nach Hause zu gehen Ich bin schon zu Hause aber noch nicht in oder bei mir angekommen
Das geistig-emotionale Fallbeil der Aristokratie hat der metaphysischen Schwerkraft folgend der hörig bewundernden Masse den selbständigen Verstand abgeschlagen & somit der naiven opportunistischen Emotion den Weg bereitet zur freien Entfaltung rührseeliger Identifikation mit den & dem Unantastbaren Pathetische Szenarien Allerorts & Allenthalben denn Es ist uns ein Kind geboren Ein blaublütiges Geschenk der Götter nein, nein des Gottes natürlich denn es gibt nur einen einzig wahren weißen, männlichen, abendländischen Herrscher über die Welt in dessen Namen Verbrechen begangen wurden & werden für die Nicht- & Andersgläubige schnurstracks in die Hölle wandern Der europäische Adel ist da eindeutig positioniert & in seiner selbstverständlichen & selbstgerechten Herrlichkeit immer auf der richtigen weil mächtigen & reichen Seite Gott gibt es den Seinen von Geburt an Dieses Kind wird ein vor(her)bestimmtes Leben führen & es ist wirklich nicht darum zu beneiden als elitäres Statussymbol in einem dogmatischen Klima mit einengenden Konventionen & seelischer Verwahrlosung aufwachsen zu müssen Aber, das Leben dieses Kindes wird durch die völlig unauthentische & überzogene Anteilnahme einer anonymen Öffentlichkeit ehr noch unerträglicher als es sowieso schon ist & die Königshäuser fühlen sich bestätigt in iher glamorösen Selbstinzenierung Was soll diese Mediale Aufmerksamkeit? Alle paar Sekunden werden auf diesem Planeten Kinder geboren für die sich keiner dieser Adelsjunkies interssiert obwohl vielen dieser Kinder durch verantwortliche mediale Aufmerksamkeit wirklich geholfen werden könnte Es gibt eben Menschen erster zweiter & dritter Klasse dazu gibt es noch die Klassenlosen entrechtet & aller Menschenrechte beraubt deren Leben anscheinent keinen Wert hat Es gibt wissenschaftliche Studien die eindeutig belegen dass Gesellschaften in denen die Unterschiede zwischen armen & reichen Menschen am geringsten alle Menschen also ähnlich wohlhabend sind am zufriedensten & glücklichsten sind Auch die Reichen sind zufriedener mit ihrem Leben Wenn wir zufriedene Gesellschaften wollen müssen wir Armut & Reichtum abschaffen oder zumindest einander stark angleichen & ein erster Schritt wäre die Aufwertung der Adeligen zu einfachen Menschen & die Abschaffung der Königshäuser Auf die Einsicht der Gottgewollten brauchen wir nicht zu warten Lasst uns diese Untoten ignorieren
Auf einem bestimmten Weg unterwegs sein mit einem festgelegten Ziel ohne eine Motivation das Ziel zu erreichen geht es sich nahe am vermeintlichen Ideal welches besagt dass der Weg das Ziel sei Erstrebenswerter noch wäre es die Bewegung als Solches in einem akörperlichen Verständnis zum Sinn des Lebens zu erklären weil diese Vorstellung so wenig wie möglich Inhalt vorgibt & keine Menschen vom Sinn ausgeschlossen wären Während der Körper wie ferngesteuert läuft herrscht im Kopf eine fast greifbare Leere Gerade weil Leere als nicht greifbar gilt trifft der Vergleich ins schwarze Loch Das Denken findet statt in Andeutungen & Bruchstücken die kaum konkret werdent abstürzen in endlose Abgründe oder verschluckt werden von einem schwarzen Loch welches vermutlich im Innern jedes Lebens existiert & alle zusammenwirkend jenes überdimensionierte & überbewertete schwarze Loch aus Antimaterie bilden dass von Astronomen im Weltraum vermutet wird Das ist wie mit Gott Alles existiert in Allem In jedem kleinsten Teilchen eines Atoms ist das gesamte Universum enthalten & das Universum ist eine gigantische Party von Quarks oder wie diese Teilchen heißen Jeder Zustand ist grundsätzlich birgt alle Möglichkeiten Erst Dauer & Intensität lassen ihn zur entsetzlichen Qual oder zur entzückenden Extase werden Sich auf einem Weg bewegen ohne konkrete Wahrnehmung & Vorstellung von der nahen Zukunft kann sehr befreiend sein aber auch zur Hypothek werden wenn sich die Zeiten häufen & ausweiten in denen sich kaum etwas ereignet
Am Fenster stehen & durch das Glas starren auf ein Gebiet Halb Land- halb Ortschaft Bilder entstehen im Kopf & verdunsten augenblicklich zu Nebel Nichts ist von Bestand alles ist diffus & unklar Die Wirklichkeit ist unwirklich In den Häusern herrscht vermeintlich eine Form von Leben obwohl im Augenblick Alles leblos wirkt Jedes Bild ist eine eigene Welt nebelverhangen geschehen überwältigende & banale Dinge Für den Betrachter von Außen nicht wahrnehmbar Jede Welt implodiert beim oder sogar durch das Schließen der Augen Nach dem Öffnen der Augen springt der Blick aus der Dunkelheit heraus in einen Tropfen auf der Scheibe in dem sich die ganze Welt spiegelt Das Starren wird zur raumgreifenden Starre Innehalten in Jahrhunderten Sauerstoff einatmen produziert von im Sterben begriffenen Bäumen Sie weigern sich nicht für ihre Peiniger zu sorgen Beeindruckend dieser Großmut vielleich können sie nicht anders vielleich aber haben sie uns etwas mitzuteilen Die Gipfel hunderter Nadelbäume bilden meinen Horizont der aussieht wie ein gigantischer Drachenrücken Der Horizont ist immer eine private Wahrnehmung Den Nebel zu durchdringen & über den Horizont hinweg zu sehen ist Aufgabe des Menschen der sich Gedanken macht über Horizonte & imäginäre Nebel Wer Natur & Kultur versönen & seine Egozentrik überwinden will braucht keine Siege um sich am Leben zu spüren Auch in der Undeutlichkeit gibt es vieles zu deuten & in der Unkenntlichkeit vieles zu erkennen Es gilt nur lange & intensiev genug zu starren bis man zu einer Erkenntnis gelangt
Mittwoch 28.09.2011, ca. 21:35 Uhr - Der Pabst der Pabst der Pabst ist da
Wir sind zu Besuch Bei uns sind wir zu Besuch Das personifizierte Deutschland sucht sich selbst auf um die frohe Botschaft zu verkünden & um Menschen zu begegnen Im ausverkauften Oloympiastadion versammeln sich die Hooligans der Katholischen Kirche um mit dem gottgesandten Gottesdienst zu spielen Superstar rede wir jubeln Was scheren uns Inhalte wir sind spirituell Der Pabst ist da fiderallala Hätten dieser Guru & seine Sekte nicht so viel Macht & kriminelle Energie man könnte das ganze alberne Getue & heuchlerische Gelaber ruhigen Gewissens ignorieren So aber ist es für jeden Demokraten unerlässlich eindeutig Stellung zu beziehen gegen diese Moraldiktatur Ihre Heiligkeit wird im deutschen Bundestag brabbeln Für Ihre Heiligkeit wird ein monströses Medienspektakel abgefackelt Ihre Heiligkeit ist auf einer Promotionsreise für einen elitären Männerclub der mehr Menschenleben auf dem Gewissen hat als mancher Mafiaclan Die Trennung von Staat & Kirche ist nicht vollzogen & diese Trennung scheint weder im Interesse der Kirche noch im Intersse des Staates zu liegen Das verheerende Semimonopol der christlichen Kirchen auf soziale Einrichtungen ist nur ein kleines Beispiel für die Kolaboration beider Systeme Sie stützen sich gegenseitig um sich nicht verändern zu müssen Starre Systeme sind immer Verbrechen an der Menschlichkeit Das was immer war ist wahr Gerechtfertigt wird der ganze Zirkus mit den christlichen Werten die unsere Gesellschaft angeblich geprägt haben Hier wird die Geschichte wissentlich falsch dargestellt Erst durch die umfangreiche Entmachtung der Institution Kirche konnten die Grund-, Menschen- & Freiheitsrechte in der Gesellschaft wirksam werden Anstatt die Rechte des einzelnen Menschen zu stärken & die Gesellschaften in diesem Sinne zu gestalten widmen wir uns ausgiebig den Parolen eines reaktionären Dogmatikers der sich dem Größenwahn verfallen für den Stellvertreter Gottes auf Erden hält Es gibt Menschen die werden eingesperrt & mit Medikamenten vollgestopft weil sie nicht in der Lage oder Willens sind sich den gängigen Verhaltensnormen anzupassen Ein Anderer wird von zehntausenden fanatischen Fundamentalisten bejubelt weil er esotherischen Schnickschnack zelebriert & dabei wirres Zeug erzählt
Mittwoch 14.09.2011, ca 11:02 Uhr
In der nahen Nachbarschaft scheint es etwas zu feiern zu geben Stimmengewirr, Gelächter & die Rhytmik irgendeiner Musik schallen durch die Nacht Ich nehme es wahr & verspüre nicht das geringste Bedürfnis dieser Feierlichkeit beiwohnen zu wollen obwohl ich liebend gerne endlich mal wieder unter die Leute ginge um Teil einer abstrusen Zusammenkunft menschlicher Wesen zu sein Aber die meisten Zusammenkünft sind alles andere als abstrus & der Großteil der Menschen die mir begegnen sind mir zu anstrengend Sie sind so unerträglich normal Sexismus & Rassismus wo man nur hinhört & ansonsten nichts als Hedonismus Ich will mich nicht mit Menschen unterhalten & austauschen die sich die Parolen der Boulevardpresse zur vermeintlich eigenen Meinung gemacht haben Sie haben sicherlich Spass Ich aber suche Humor Besaufen kann ich mich auch allein da brauche ich keine gesellschaftliche Legetimation in der Form eines Festes oder einer Veranstaltung bei der Alle Alles toll finden & jeder kritische Gedanke als Sabotage am richtigen & wahren Leben verstanden wird Zweifler wurden schon immer zum gehen aufgefordert Dabei ist das Hinterfragen bestehender Strukturen & Machtverhältnisse Grundlage der Demokratie auf die sie Alle so stolz sind die sie aber noch immer nicht begriffen haben Die Mächtigen & Reichen sorgen mit ihrer Werbe, Desinformations-,Schlagzeilen- & Serieneinlullstrategie dafür dass alles bleibt wie es ist Die Revolution im Elfenbeinturm ist allerdings auch nicht weniger Systemstabilisierend & peinlich als all die genormten Lebensentwürfe der marschierenden Masse Hinter den Fassaden gäbe es sicherlich Phantastisches zu Entdecken Das Leben ist doch eine ausgesprochen zwiespältige Angelegenheit
Montag 29.08.2001, 10:07 Uhr
Um Zwei&zwanziguhrzwei heben sich noch wenige Flecken diffuser Helligkeit vom restlichen durch Dunkelheit geprägten Nachthimmel ab Die Nachrichten im Radio sind wie immer gnadenlos unvorstellbare Bedeutungslosigkeiten werden im Wechsel mit unvorstellbaren Katastrophen & Grausamkeiten zum Besten gegeben Beides macht mich krank Die Medizin gegen Ohnmachts- & Mitgefühle enthält gerne Zucker oder Alkohol am besten parallel Das Blut der Götter schmeckt trocken & der Laib Christi süß Es ist Alles eine Frage des Glaubens & Glaube beruht auf der gedanklichen Konstruktion von Wirklichkeit Es beginnt zu regnen an diesem späten Abend im August & ich gehe zum weit geöffneten Fenster Gigantische Mengen Wassertropfen fallen aus den Wolken sie erzeugen ein Rauschen & pladdern imensen Aussmaßes Ich bin berauscht vom Rauschen & von der Wirkung des Weins Drogen verherrlichendes Texte sind in diesen Gesundheit & Leistung verherrlichenden Zeiten nicht unbedingt dazu geeignet den Literatur Nobelpreis zu erkannt zu bekommen Das Regenwasser fließt wie ein reißender Gebirgsbach die Straße herunter & schreibt einen unsterblichen Roman über die Bewegung durch Zerfall als einzigen Lebenssinn Der Alltag ist voller Wiederholungen die mir Löcher in die Seele reißen Am offenen Fenster zu stehen & den Regen wahr zu nehmen wirkt wie ein Wunderheilmittel gegen allen Stumpfsinn Meistens weiß ich nicht wie es weiter gehen soll & das ist auch gut so denn Nichts ist festgelegt aber Alles ist offen wie ein Fenster bei Nacht Wer nicht gemacht ist für das Leben in der Gesellschaft in die er hinein geboren wurde muss sich Nischen suchen muss einen Weg nach Innen finden muss Visionen haben von einem wirksameren Leben für Alle um nicht zu Grunde zu gehen Das hier ist eine kleine Vision
Die meisten Massenveranstaltungen werden zu lebenssinnerweiternden Offenbarungen hochstillisiert Die aktiven wie passieven Teilnehmer dieser Essenzen menschlicher Dekadenz scheinen ihren Lebenssinn durch diese Events erheblich aufwerten zu können Sie machen was die Meisten machen & so viele Menschen können sich doch nicht täuschen Der kritische Blick in die Geschichte der Massenbewegungen scheint tabu Nicht Inhalte & Überzeugungen sind Grundlage ihrer Begeisterung für eine Sache sondern die Anzahl der möglichst betrunkenen Anwesenden Der Wert einer Veranstaltung steigt durch die massenhafte Teilnahme & die Teilnahme ist unabdingbar weil der Wert der Veranstaltung so hoch ist Herzlichen Glückwunsch sie sind der 999999. Für gewöhnlich reizen mich derartige Großveranstaltungen zu Hohn & Spott Nicht so bei dem kürzlich vergangenen gesellschftlichen & medialen Großereignis Vielleicht weil das ganze Tralala nicht ganz so aufgeblasen wird wie bei den männlichen Vertretern Vielleicht aber bin ich ein positiver Sexist Die armen Frauen mit ihren sportlichen Ambitionen müssen doch endlich war genommen werden Wären sie zum dritten Mal Weltmeisterinnen geworden hätte es eventuell wirkliche Auswirkungen gehabt auf den Sport im Allgemeinen Aber hat das ernsthaft jemand geglaubt? In einem Mannschaftssport mit ko-Spielen wird keine Mann- oder Frauschaft drei Mal in Folge WeltmeisterIn Egal die Heldinnen sind ausgeschieden im eigenen Land - gegen Japan Der deutsche Stolz wurde wieder einmal auf eine harte Probe gestellt Das fordert Vergeltung! Aber wie? Vielleicht sollten wir noch öfter & viel gezielter einige hundert Panzer an befreundete Autokraten & Militärdiktaturen verkaufen Auch indirekte Siege sind Siege Der weibliche Rausch ist vorbei die restlichen Spiele interessierten nicht heute herrscht wieder männlicher Alltag übrig bleibt der fale Beigeschmack dass Frauen einer bestimmten sexuellen Vorstellung entsprechen & ihre Körper verkaufen müssen um im Männersport Anerkennung zu bekommen Natürlich jeder Mensch darf mit sich & seinem Körper machen was sie & er will Aber es ist umfassend naiv zu glauben durch die Präsentation nackter Körper lässt sich Achtung & Respekt erzielen Einschaltquoten im TV ließen sich allerdings leicht in die Höhe treiben Spielten die Fussballerinnen in ähnlicher Bekleidung wie die Beachvolleyballerinnen dann würden die Zuschauerzahlen explodieren & nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolgt wäre gesichert Wer sich dem Kapitalismus verschreibt wird dem Feminismus schaden
Mittwoch der dritte August des Jahres Zweitausend&elf um zwei&zwanziguhrneun&fünfzig
Jede Sozialisation hat ihre eigenen Prägungen & bewirkt individuelle Neurosen Die Bierflaschenfarbe meiner Jugend ist braun & noch Heute sind mir braune Bierflaschen entschieden sympatischer als Grüne Obwohl das eindeutig beste Bier der Welt in einer grünen Flasche daher kommt hat die klassische Konditionierung in diesem Fall bei mir nicht gewirkt Die Farbe der Bierflasche ist falsch trotzdem setze ich die Flasche an den Mund & lasse das Gebräu in mich hinein fließen Es fühlt sich gut an Bier zu trinken & ein Gefühl melancholischer Leichtigkeit breitet sich raumfüllend in mir aus Gedanken schwanken & wehen kommen & gehen Die Freiheit der Gedanken ist das einzig unantastbare Menschenrecht Allen anderen wird alltäglich & skupellos Gewalt angetan aktiv wie passiv Die Welt ist eine große Folterkammer & ich gehöre zu den wenigen Glücklichen die sich mit menschenwürdigen Problemen rumschlagen dürfen Zwölfmillionen Menschen sind in Teilen Afrikas von Tod durch Verhungern bedroht & die Vorschriften & Praktiken von IWF Weltbank & international agierenden Großkonzernen gelten weiterhin als gut, gerecht & alternativlos Menschen verhungern & wir dekadenten Arschlöcher verbrennen Lebensmittel in unseren Automotoren & werfen bis zu Fünfzig Prozent der Lebensmittel die uns wie selbstverständlich zur Verfügung stehen aus Rentabilitätsgründen & weil sie unseren ästehischen Ansprüchen nicht genügen in den Müll Wir trinken auch Bier - Prost Vielleicht hilft doch nur noch beten Aber zu welchem Gott? Wenn man den falschen wählt endet man erst recht in der Hölle Die Götter sind da gnadenlos passend zu ihren menschlichen Hooligans Vielleicht sollten wir noch viel mehr Rüstungsgüter am besten Atombomben an Diktaturen verkaufen & auf den einen, letzten, großen Knall spekulieren Vielleicht aber sollten wir alle Bischhof werden um nicht als gescheiterte Existenz seelenlos vor uns hin vegetieren zu müssen Immerhin der Bischhof hat Menschen die sich haben scheiden lassen & Menschen mit homosexueller Veranlagung gleichberechtigt behandelt Das ist christliche Innovation & dieser Unsinn darf weiterhin in die Welt hinaus gebellt werden Vielleicht sollten wir uns Alle eine Zielgruppe aussuchen die wir aus echtem Herzen verachten & die wir pauschal schuldig sprechen & dann ein Buch darüber schreiben damit wir uns damit Alle gegenseitig tot schlagen können konsumierbar sind diese Ausscheidungen ja sowieso nicht Dann hätten wir das mit der Zukunftsangst auch gleich erledigt Im Namen des Guten darf doch munter getötet werden Wenn sich jeder Einzelne als gut & alle Anderen als schlecht definiert dann geht der Plan ganz sicher auf & Gott könnte sich endlich um seinen Größenwahn kümmern oder Krieg führen gegen die anderen Götter Endlich müsste er seinen Untertanen keine sinnlosen Befehle mehr erteilen Ich bin vier&vierzig Jahre alt elf Jahre älter als Jesus zum Zeitpunkt seines ersten Todes Angeblich hat er sich vor kurzen das Leben genommen genaueres ist mir leider nicht bekannt Jesus hat in deutlich weniger Zeit entschieden mehr erreicht als ich aber auch viel mehr Krieg & Tod & Elend in die Welt gebracht Vielleicht sollten wir Alle Krieg führen immer & überall anstatt uns ständig dem Frieden anzubiedern Alle wollen Frieden & was kommt dabei raus? Nur Probleme! Vielleicht sollten wir Alle zu Hedonisten werden Grenzenlose Genüsse für Alle! Nur wer sorgt dafür dass Alle genießen können? Vielleicht wird der Genuss aber auch zum Selbstläufer Durch chronischen Genuss zur Zufriedenheit von dort weiter zur Gleichberechtigung & zur Befreiung der Menschheit Rein mathematisch fällt der Tod eines einzelnen Menschen in Anbetracht des enormen Humankapitals kaum ins Gewicht Vielleicht sind zwölfmillionen Menschen die an den Folgen des Hungers sterben im Heer von achtmilliarden Menschen kein großer Verlust Dennoch ich lege Wert auf mein kleines Leben & ich vermute den meisten Menschen geht es ähnlich Mir wird es global betrachtet nicht all zu schwer gemacht mein Überleben zu sichern & ich bin dankbar & demütig Ich kann sogar Bier trinken bis der Grad der Bettschwere erreicht ist der mir ein unbeschwertes Einschlafen ermöglicht
Ewigkeiten rinnen durch mich hindurch & ich zerfalle während dessen. Was bleibt ist Staub aus dem vielleicht irgendwann wieder etwas entsteht. Die zehn Texte im Monat schaffe ich derzeit nicht, ganz zu schweigen vom Abtippen oder in die Internetseite einfügen, also habe ich beschlossen das Soll auf fünf Texte zu reduzieren, dafür aber öfter die Internetseite aufzufüllen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dienstag 26.07.2011 Das institutionalisierte gute Gewissen der Welt ist bis ins Fundament erschüttert Auf so viel strategische Hinterhältigkeit war man beim westlichen Verteidigungsbündnis nicht vorbereitet Die Soldaten & Söldner des Machthabers Gaddafi & seiner Regierung verkleiden sich als Zivilisten schießen von Moscheen auf die Flugzeuge der Nato & benutzen die Bevölkerung als lebendige Schutzschilde gegen die Angriffe aus der Luft Das war im Kriegsvertrag so nicht vereinbart Jahrzehntelang liefen die Geschäfte zwischen den westlichen Industriestaaten & dem Gaddafi-Regime reibungslos & die diplomatischen Beziehungen waren geprägt durch eine gegenseitige Akzeptanz Der Tyrann wurde als Staatsmann geachtet & der Unterdrückungs- & Ausbeutungsapparat beflissentlich ignoriert Plötzlich muss sich das demokratische Gewissen für oder gegen die Menschenrechte entscheiden respektive für oder gegen fossile Brennstoffe Man hat sich auf höchster Ebene entschieden & beschlossen die Menschenrechte durch ein Flugverbot über Lybien herbei zu diktieren & hat wenig später festgestellt dass ein Flugverbot nur dann Sinn macht wenn man den Gegner auch daran hindert die Flugverbotszone zu durchfliegen Freiwillig würde er sich nicht daran halten also begann man damit die Menschenrechte herbei zu bomben Eine Methode die mit Paradoxer Intervention sehr wohlwollend beschrieben ist Doch die Gaddafi treuen Truppen verweigern die Zusammenarbeit & machen, was in einem Krieg üblich ist Damit konnten die Menschenrechtsaktivisten der Nato nicht rechnen Wer so ungerne Krieg spielt kennt sich mit den Spielregeln nicht aus Anstatt sich ordentlich aufzustellen & mit eindeutig zu identifizierenden Flaggen zu wedeln um ordnungsgemäß bombardiert werden zu können tarnen sich diese Verbrecher & stellen den Westen vor millitärische Probleme Bomben abwerfen ist eine der leichtesten Übungen der Nato aber wieviele Zivilisten darf man töten ohne das die Stimmung kippt? Eine militärisch haushoch überlegene Macht sollte vom Kriegsgegner kein moralisch einwandfreies Handeln erwarten erst recht nicht wenn man als auch wirtschaftlich haushoch überlegene Macht Jahrzehntelang die Unterdrückung & Ausbeutung der Bevölkerung mit finanziert hat
Ein religiöser & somit radikaler Fundamentalist hat in Norwegen erst eine Bombe gezündet & dadurch mehrere Menschen getötet & viele Menschen schwer verletzt & anschließend in einem Jugendlager über siebzig Menschen erschossen Weil er glaubte ein eindeutiges kulturelles & religiöses Zeichen setzen zu müssen Gott liebt die Seinen alle Anderen gehören vernichtet so steht es unmissverständlich in den Götterbüchern also halten sich die Jünger an Gottes Gebote Seit zehn Jahren führen die westlichen Nationen Krieg gegen die islamistischen Fundamentalisten schränken Freiheits- & Persönlichkeitsrechte ein lockern den Datenschutz, installieren Videokamaras verstoßen systematisch gegen die allgemeine Erklärung der Menschenrechte & trotzden oder gerade deshalb? konnte ein solches Massaker geschehen Wer einen Feind lange & intensiev genug heraufbeschwört wird nicht nur einen Feind bekommen sondern auch Menschen infizieren die dann nach eigenen Regeln handeln Der junge Mann wollte die Gesellschaft doch nur vor der Ausbreitung des Marxsismus & des Islam schützen Grundsätzlich sind das doch ein opportunes Ziel Wie man zu der Überzeugung gelangen kann islamischer Fundamentalismus sei böser als christlicher & nationaler Fundamentalismus ist wohl der Zugehörigkeit zur entsprechenden Gruppe geschuldet Ich bin gut also sind auch die gut die so sind wie ich & die Anderen die anders sind sind böse Amen Wo sich religiöser Wahn &/oder Nationalismus paart steigt die Wahrscheinlichkeit gewalttätiger Gedanken & folglich auch gewalttätiger Handlungen rapide an Latenter Rassismus ist in vielen Ländern traditionell gesellschaftlicher Standard Inzwischen aber wird der Rassismus offen zur Schau gestellt & Wichtigtuer aller Ausprägungen heizen die Stimmung an mit ihren Parolen, Predigten & sprachlichen Entgleisungen Wenn wir die demokratischen Errungenschaften nicht verspielen wollen müssen wir jetzt Nationalismus, Patriotismus & religiösem Wahnsinn abschwören Die Hoffnung stirbt zuletzt Vielleicht dient dieses Verbrechen eines Bürgers aus der Mitte der Gesellschaft als Fanal & die Menschen besinnen sich endlich auf die Werte der Menschenrechte & zwar für alle Menschen nicht für eine selbsternannte arische oder wie auch immer geartete Elite Aber die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen in die andere Richtung Wenn ich die Hasspredigten der Patrioten & Gotteskrieger & den Beifall den sie für ihren gedanklichen Unrat bekommen höre dann weiß ich dass wir uns auf tödliche Zeiten zubewegen In Norwegen hat ein stolzer Wikinger den Anfang gemacht Die Nachfahren der Germanen können bekanntlich noch viel grausamer sein Aber die verbitten sich solche Vergleiche Man wird doch wohl noch stolz sein dürfen Deutscher zu sein
Montag 16.05.2011 - Der Monatsrhytmus schleicht sich ein - Der Text ist nicht mehr ganz aktuell, aber so lange es Königshäuser gibt, ist er auf der Höhe der Zeit.
Man rechnet mit zweimilliarden Menschen die den aristokratischen Komödiantenstadel live im Fernsehen miterleben werden Selbst wenn man davon aus geht dass das erwartete mediale Interesse der Hoffnung derer entspringt die an solch emotionsüberladenen & sinnentleerten Großveranstaltungen proportional zur Zuschauerzahl mitverdienen & die tatsächliche Zahl geringer sein wird so ist es doch beängstigend & erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit & Begeisterung das Loblied auf die selbsternannten Übermenschen gesungen wird Adel ist Adel & bleibt Adel von Geburt an, bis zum Tod Man ist mehr Wert aufgrund des vorgeblich blauen Blutes Die Hochzeit zweier junger Menschen lässt die Welt vor Ehrfurcht & Rührung erzittern Während überall auf dem Planeten Menschen verzweifelt um Menschenrechte Freiheit & Demokratie kämpfen &/oder um ihr Leben weil die Welt erschüttert wurde & wird von Erdbeben oder Bürgerkriegen wird in sogenannten freien & demokratischen Ländern die Freiheit & Demokratie ad absurdum geführt indem sie sich mächtige & kostspielige Königshäuser als Statussymbole halten & diese glamorösen Überbleibsel aus längst überwunden geglaubten autokratischen Zeiten durch Steuerverschwendung & systematische Idealisierung immer wieder reproduzieren Das dekadente Leben des Adels wird nicht nur millionenschwer subventioniert sondern auch mit einer subversieven Macht ausgestattet Als hätte es die Aufklärung nie gegeben Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte wird zur Farce in Anbetracht solch offensichtlicher Verbrechen die Würde des Menschen betreffend Die Boullevardmedien überschlagen sich vor Freude über das Ereigniss des Jahres & vor Vorfreude auf die Gewinne die sie erzielen werden mit unterwürfiger, opportunistischer & inhaltloser Berichterstattung Die Menschen werden es kritiklos konsumieren In ihrer naiven Dummheit lassen sie sich von dem perversen Glamour in eine Traumwelt drängen die ihnen ein Lebensziel suggeriert das sie daran hindert ihr eigenes Leben zu leben & sich einzusetzen für die Umsetzung einer basisdemokratischen Gesellschaft in der das Kastensysten abgeschafft ist & die Gleichwertig & -würdigkeit aller Menschen besteht
Sonntag 17.04.2011 - Nach einer langen Pause, wieder einmal Neues.
Jahrzehntelang entsprachen die deutschen Atomkraftwerke den Sicherheitsstandads die von Energiemonopolisten und deren politischen Vollstreckern erlassen wurden Jahrzehntelang galten Atomkraftgegner wahlweise als linke Spinner oder grüne Romantiker weil sie mit ihrer Paraneua den Fortschritt blockierten & den Standort Deutschland destabilisierten Das Restrisiko galt als so gering dass es von Spezialisten jederzeit kontrolliert werden konnte Die Argument der Atomkraftgegner wurden im besten Fall belächelt im extremsten Fall als Verschwörungstheorie bekämpft und kriminalisiert Spätestens Neunzehnhundertfünfundvierzig nach den Explosionen der Atombomben über Hiroschima und Nagasaki hätte allen halbwegs informierten und denkenden Menschen klar sein müssen welch unberechenbare und zerstörerische Energie frei wird beim Spalten von Atomen Auch die verheerende Wirkung freigesetzter Radioaktivität wurde von der Realität anschaulich dargestellt Hätte man ab neunzehnhundertfünfundvierzig die gleichen Ressourcen in die Forschung & den Ausbau Erneuerbarer Energien gesteckt wie es mit der Atomkraft geschehen ist & hätte man die Stromtransportwege schrittweise ausgebaut gäbe es die aktuellen Probleme mit den erneuerbaren Energien nicht Aber Atomkraft war opportun & für die Energieriesen sind sie nach wie vor Quellen der Profitfreuden zumal sie nicht für Folgeschäden & sichere Entsorgung der Abfälle aufkommen müssen In einer Gesellschaft die sich auf Aktien gründet sind die Aktienkurse der Maßstab der Vernunft Jahrzehntelang waren die deutschen Atomkraftwerke sicher Plötzlich nachdem ein Erdbeben in Japan dortige Atomkraftwerke beschädigt hat & der sogenannte Supergau droht müssen die Sicherheitsstandads der hisigen Atomkraftwerke überprüft werden Kann es sein dass das Restrisiko jahrzehntelang heruntergeredet wurde? In Japan ist eingetreten wovor die linken Spinner & grünen Romantiker immer gewarnt haben (Vom ungelösten Problem des Atommülls ganz zu schweigen) & plötzlich sind ihre Argumente keine naive Verklärung der Wirklichkeit mehr sondern Grundlage politischer Entscheidungen Ein Schelm wer denkt es ginge hier nur um bevorstehende Wahlen & Ablenkung Zugegeben ein großer Teil der Bevölkerung lässt sich seit Jahrzehnten (wenn nicht Jahrhunderten) für dumm verkaufen aber so langsam sickert in so manches bisher erkenntnisresistente Gehirn doch die Erkenntnis ein dass die Wirtschaftsdiktatur Stilblüten hervorbringt mit deren Duft die Menschen betäubt & gefügig gemacht werden.
Ein Kopfschmerz schmerzt in meinem Schädel, grundlos & ohne vorher anzufragen Ich kann Schmerzen nicht so gut ertragen Da scheitert nicht allen das Reimen
Auch alle anderern Möglichkeiten Gefühle & Gedankengänge treibt der Schmerz pulsierend in die Enge um seine Macht im Menschen auszubreiten
Es hämmert, sägt & bohrt als gelte es ein Werk zu produzieren dabei geht es lediglich ums Demontieren Schmerz lautet das erste & das letzte Wort
in dieser viel zu langen Kurzgeschichte & Schmerz füllt auch die Zwischenräume bedeutungslos sind Hoffnungen, Liebe & Träume als stünde man vorm jüngsten Gerichte
Gott, oder wer auch immer richtet & bestraft die Sünder Der Schmerz ist Prophet & Verkünder Alles wird immer noch schlimmer
Oh wie allumfassend dominant kann eine Wahrnehmung sein da stürzen sogar Heiligtümer ein & der Glaube zerfällt zu Sand
Nicht einmal die autonome sexuelle Gier kann sich gegen den Schmerz behaupten der wird jede Leidenschaft enthaupten sie stirbt wie ein tödlich verwundetes Tier
Freitag 11.03.2011 - Etwas spät aber zu Libyen passt der Text in abgewandelter Form auch. Politische Texte sind, auch wenn sie sich auf ein konkretes Ereignis beziehen, immer wieder aktuell.
Dreißig Jahre lang hat die westliche Wertegemeinschaft die Werte der Diktatur in Ägypten unterstützt & lohnende Geschäfte mit dem System gemacht Der Diktator wurde zum rechtschaffenen Staatsmann erklärt & entsprechend behandelt Allen Unterdrückungs- & Foltervorwürfen zum Trotz sang man das Loblied auf den verlässlichen Partner in der Arabischen Welt Die Missachtung der Menschenrechte durch wie auch immer geartete Regime ist für die Hüter des Guten in manchen Fällen Anlass einen Angriffskrieg zu führen & das entsprechende Land militärisch zu besetzen in anderen Fällen ehr ein Grund die Oel- & Rüstungsgeschäfte zu intensivieren Die Stabilität der Region will heißen die reibungslose Versorgung des Westens mit Erdoel ist das Ziel Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel Da unterscheiden sich Wirtschaftsdiktatuer nicht von anderen Unterdrückungssystemen Die Verlogenheit der westlichen Welt ist derart pervers dass ich mich schäme Teil einer dieser Gesellschaften zu sein Die unveräußerlichen Rechte der Menschen werden veräußert & je mehr geboten wird um so brutaler & widerlicher darf folgenlos mit Menschen umgegangen werden Nach dreißig Jahren Unterdrückung waren die Bedingungen & Umstände für die Bevölkerung so schlecht das nur wenige kleine Impulse reichten um die Menschen zu mobilisieren Sie gingen zu hunderttausenden auf die Straßen forderten den Rücktritt des Präsidenten & politische Reformen für Demokratie & Menschenrechte Die weatlichen Regirungen befanden sich in einem Dilemma unterstützten sie den Präsidenten & er wäre trotzdem gestürzt worden hätte das fatale Folgen für zukünftige Geschäfte gehabt Stellten sie sich aber offen hinter die Demonstranten & der Despot hätte die Proteste nieder geschlagen dann wäre die weitere Zusammenarbeit gestört mit einem Machtverlust als Folge Wochenlang stammelten verunsicherte Politiker davon dass Ägypten einen eigenen Weg aus der Krise finden müsse um keine konkreten Aussagen treffen zu müssen die man später vielleicht bereuen könnte Klare Stellungnahmen die die eigene Wirtschaft schwächen könnte werden systematisch vermieden Die Bevölkerung in Ägypten scheint gesiegt zu haben der Präsident ist zurück getreten & demokratische Reformen wurden angekündigt Jetet sülzen die westlichen Politiker von Freiheit & Demokratie für das Agyptische Volk Oh ihr Heuchler Werfen wir endlich die Händler aus den Tempeln der Aufklärung
Mittwoch 02.02.2011, ca 22:55 Uhr
Eine chinesisch stämmige Amerikanerin hat ein Buch geschrieben & erklärt darin das amerikanische Schulsystem für gescheitert & fordert asiatische Methoden der Erziehung um das Beste aus den Kindern heraus zupressen Die westliche Welt geht zu menschlich mit ihren Kindern um & daher verweichlichen sie geraten auf die schiefe Bahn oder scheitern im Leben Das Buch ist in den USA ein sogenannter "best seller" schwappt nun, wie alles aus Amerika Stammende ungefiltert nach Europa & stößt mit seinen Parolen auf weit geöffnete Ohren Das Feld des schwarz-weiß Denkens wurde von patriotischen Populisten bestens bestellt Das Buch wird auch hier zum "megaseller" werden weil es so schön einfach ist vorgefertigte Lösungen aufgetischt zu bekommen & zu verköstigen anstatt sich tiefgehend & intensiev mit einem Thema zu befassen Die Masse will keine Denkanstöße sondern Feindbilder die Schuld sind an möglichst allen Problemen Die sogenannte Kuschelpädagogik wird zerfleischt ohne zu erklären was damit gemeint ist Wenn es Probleme gibt greift man gerne auf die alten (Un)Werte Methoden & Reaktionsmuster zurück Wenn Operantes Konditionieren als Hauptmethode der Pädagogik seit Jahrzehnten nicht nachhaltig funktioniert dann hinterfragt man nicht die Methode des Belohnens & Bestrafens sondern fordert eine Verschärfung die Strafen Das Buch wird mehrfach im Radio besprochen Scheinbar ist es politisch nicht korrekt zu bestimmten Themen eindeutig Stellung zu beziehen & sie als indiskutabel zu betrachten Warum ignoriert man diesen millitaristischen Mist nicht? Sie reden von einer beklemmenden Phaszination die dieses Buch auslöst Die Autorin drillt ihre Kinder zu Höchstleistungen straft sie bei Versagen mit Methoden die dem Mittelalter entsprungen zu sein scheinen Sie will nicht nur, dass ihre Kinder in der Schule gut sind sondern dass sie die Klassenbesten werden & wenn die Kinder den für sie vorgesehenen Weg nicht willig & demütig entlang marschieren dann müssen sie schon mal draußen in der Kälte stehen dürfen nicht zur Toilette oder bekommen nichts zu Essen Disziplien, Gehorsam & willenlose Unterordnung als Garanten für ein erfolgreiches Leben Wenn sie wirklich Erfolg haben sollten werden die zerstörten Seelen, Gefühle & Gedanken mit Reichtum & Ikonenstatus entschädigt Welche Folgen diese Erziehungsfolter hat wenn der Erfolg ausbleibt & das Versagensgefühl regiert wird man dann sehen, wenn der nächste psychisch gebrochene Jugendliche ein Massaker in einer Schule anrichtet Als wären mit autoritärer Erziehung nicht schon genug Menschen zu Bestien manipuliert worden die mit wehenden Fahnen in den Krieg zogen gegen die Feindbilder die man in ihnen errichtet hat Wenn es darum geht, der Beste zu sein werden alle Anderen zu Feinden & wenn Alle die Besten sein wollen, gibt es nur noch Feinde Ist das wirklich so schwer zu begreifen? Eine Welt in der jeder Nachbar ein potentieller Feind ist den es zu bekämpfen gilt, um selbst Sieger sein zu können hat mit Lebensqualität nichts oder nur für die Sieger zu tun Des Lebens Sinn liegt scheibar im Gewinnen, doch wo es Gewinner gibt muss es zwangsläufig Verlierer geben Selbst wenn sich alle Eltern der Dressur der eigenen Kinder widmen ist es faktisch unmöglich, dass alle Kinder Klassenbeste sind Da sollen Kinder die Komplexe ihrer Eltern in Form von Gehorsam & Disziplien aufarbeiten Es heißt, die Autorin schriebe selbstkritisch & dadurch wäre das Buch durchaus lesenswert Es ist doch egal wie gekonnt dieser personifizierte Minderwertigkeitskomplex ihre Gewaltphantasien formuliert & wie selbstkritisch sie manche Episoden beschreibt die Hauptaussage ändert sich dadurch nicht Kinder müssen, um des Erfolges Willen, ihrer Kindheit beraubt werden dürfen nicht über ihr eigenes Leben entscheiden, müssen willig funktionieren & die Erwartungen & Anforderungen der Eltern selbstlos erfüllen um zu einem durch Reichtum & Erfolg geprägten Leben zu gelangen Mir kommt die Galle hoch Kaum das die Menschenrechte in einigen Gesellschaften einigermaßen selbstverständlich Gültigkeit haben werden sie für Kinder nicht nur in Frage gestellt sondern als schädliche Erfolgshemmnisse betrachtet Die Springerstiefel marschieren nach wie vor brutal & ohne Mitgefühl auf der Menschenwürde herum & jetzt folgen ihnen Armeen von Lackschuhen & Pumps die im Namen des besseren Wissens auf die Freiheitsrechte des Einzelnen eintreten & auf den von Faschisten bereiteten Wegen selbstherrlich & ignorant entlang stolzieren ihre Kinder gnadenlos vor sich her treibend auf dem Weg zum großen Sieg Armselige Geschöpfe, die uns wenn sie mehr Macht erlangen sollten sicher in die Katastrophe führen werden Wie überall regiert auch hier der Dualismus Es wird uns suggeriert, wir müssten uns entscheiden entweder dürfen die Kinder folgenlos alles machen was sie wollen oder sie müssen vollständig Fremdbestimmt werden Diesen unsäglichen Quatsch glauben Menschen die Angst aber kein Selbstvertrauen haben Diese Mischung, gepaart mit den Erfolgsanleitungen der diktatorischen Leistungsfetischisten ist tötlich für menschliches Zusammenleben Die Dummschwätzer haben sich verrannt in ein Idealbild in dem das Leben auf ein Minimum reduziert wurde Alle anderen Persönlichkeitsmerkmale dürfen nicht existieren Wenn ich erlebe wie ungezwungen meine Kinder ihr Selbstbewustsein entwickeln & wie glücklich sie ihre Persönlichkeit ausleben können dann spüre & weiß ich dass es einzig darauf ankommt ihnen einen liebevollen Halt zu geben alles Andere machen sie selbständig & aus eigenem Antrieb
Mittwoch, 12.01.2011, ca. 10:09 Uhr
Ein Zahnarzt entnahm heute einen kleinen aber ungemein nervigen Teil aus meinem Körper um mich von einem Schmerz zu befreien der mich zwei Tage lang periodisch aufgesucht hatte Tagsüber trieb er mich fast in den Wahnsinn & des Nachts störte er des öftern meinen mir heiligen Schlaf Der Zahnarzt zerschnitt die Nerven in der Wurzel einer meiner Zähne & zog ihn dann aus mir heraus Diverse Bakterien hatten in dieser Zahnwurzel alles mögliche angefressen & der Nerv sendete SOS ans Gehirn Die Signale wurden vom Gehirn in Schmerz umgewandelt der mich phasenweise handlungs- & gedankenunfähig machte Es gab Zeiten da musste solch ein Eingriff ohne Betäubung erfolgen unvorstellbar so viel Alkohol verträgt ein menschlicher Körper gar nicht & doch mussten Menschen diese Schmerzen erleiden Zwei Tage lang hatte ich Schmerzen die ich aushalten musste aber auch zuordnen konnte & von denen ich in einer halben Stunde befreit wurde Wie viele Menschen wurden in der Menschheitsgeschichte schon gefoltert? Sie wurden & werden weiterhin viel extremern Schmerzen über einen viel längeren Zeitraum ausgesetzt & sind dabei der Brutalität & Willkür eines oder mehrerer Menschen hilflos ausgeliefert ohne Aussicht auf ein Ende der Qual Wie seelisch tot muss ein Mensch sein um ein Schmerz empfindendes Lebewesen zu foltern? In den zwei Tagen immer wenn der Schmerz wieder aufbrannte war ich ein anderer Mensch nicht fähig logisch zu denken nicht in der Lage gefühlvoll mit meiner Umgebung umzugehen Es gilt als erwiesen dass ein großer Teil der Täter selbst Opfer waren & damit sind durch körperlichen, geistigen oder seelischen Schmerz gebrochen haben sie sich von sich selbst ihrem Mitgefühl & Ihrem Verständnis für Andere entfernt & handeln nicht als selbstbewusst Personen sondern als Stellvertreter einer höheren & gerechten Gewalt deren Anordnungen sie sich nicht widersetzen können oder wollen Der Kreislauf der Gewalt kann nur durch das Erlernen von Mitgefühl & durch Menschenrechte die uneingeschränkt für alle Menschen gelten unterbrochen werden
Montag, 13.12.2010, ca. 10:43 Uhr
Die Ergebnisse der neuesten PISA-Studie liegen vor & belegen dass der freie Fall Deutschlands in die intellektuelle Bedeutungslosigkeit gestoppt werden konnte In einigen Bereichen geht es sogar aufwärts In einigen Jahren wird das Land wieder vaterländische Dichter & Denken produzieren denn die Maßnahmen der Bildungspolitik scheinen Erfolg zu haben obwohl sich die Reformen auf gezielte Dressur der SchülerInnen beschränken Ein allgegenwärtiger Leistungsdruck Mehr Lernstoff in der gleichen Zeit Häufigere schriftliche Überprüfungen zwingen die SchülerInnen zum auswendig Lernen Durch diese ach so innovativen Strukturveränderungen wurde leicht verbesserte Ergebnisse erzielt Allerdings kann man davon ausgehen dass auch Schulen lernfähig sind & die SchülerInnen vorbereitet haben auf die potentiellen Überprüfungen Ein ganzheitliches Bildungsverständnis wird man durch diese Form des Wettbewerbs den SchülerInnen jedenfalls nicht vermitteln können Kurzschlussdenker die zu einem bestimmten Zeitpunkt ganz bestimmtes Wissen reproduzieren können Weil man aber so begeistert ist von den Erfolgen dieser Pseudobildungsreform wird jetzt von reaktionären Hegemonen noch mehr Leistungsdruck & Disziplin gefordert An einigen erfolgreichen asiatischen Staaten sollen wir uns ein Beispiel nehmen Die Kinder & Jugendlichen sollen sich Ein- & Unterordnen in & unter ein dogmatisches Denkmodell Zucht & Ordnung sind wieder opportun Mit diesen deutschen Tugenden waren wir doch schon oft erfolgreich Willkommen im Reich der Ducker & Treter Ehre allerdings nur wem Ehre gebührt Das deutsche Kastensystem funktioniert & ist unberührbar Das dreigliedrige Schulsystem reproduziert Gewinner & Verlierer wie es sich für eine Konkurrenzgesellschaft gehört Die Eliten verstehen ihre Privilegien als Grundrechte Mit eiserner Strenge sollen Kinder zu Leistungsträgern gedrillt werden Selbstständiges & kritisches Denken Zusammenhänge erkennen & erfassen Erkenntnisgewinne durch Selbsterfahrung Übertragen gelernter Inhalte auf neue Situationen sind Fähigkeiten die den reibungslosen Ablauf traditioneller Gehirnwäsche nicht nur stören sondern gefährden Es gibt so viele Beispiele für erfolgreiches Lernen Schulen in denen mit Kindern wertschätzend & anerkennend umgegangen wird wo Lernen ein aktiver, selbst bestimmter Prozess der Persönlichkeitsentwicklung ist & Fördern bedeutet optimale Bedingungen für jedes einzelne Kind zu schaffen All diese Konzepte die sich auf neueste pädagogische psychologische & soziologische Erkenntnisse stützen werden von den ewig Gestrigen aus Angst vor dem Verlust der eigenen Vormachtstellung strukturell & inhaltlich bekämpft Die Antwort auf das Versagen deutscher Bildungspolitik ist primitiv & phantasielos Zurück zu den alten Werten Die Forderung nach Erziehung zu Disziplin & Leistung ist mit den Grund-, Menschen- & Kinderrechten nicht zu vereinbaren aber was schert sich der Deutsche um solche Nebensächlichkeiten Bald schon werden die ersten Forderungen nach Wiedereinführung der Prügelstrafe laut werden
Es liegt Schnee draußen sind die Wiesen & Felder Dächer & Wälder mit einer weißen Schicht bedeckt Nicht meterhoch aber doch deutlich wahrnehmbar Sogar an den Straßenrändern sind einen Tag nach den Schneefällen noch Schneematschreste vorhanden Doch das ist vermutlich erst der Anfang Die Winter der letzten drei Jahre wurden immer kälter & der Schnee lag höher & länger Zwanzig Jahre lang galt der Schnee als vom Aussterben bedroht doch jetzt vermehrt er sich wieder & breitet sich rücksichtslos aus Der Schnee wird aus der roten Liste gestrichen & zum Abschuss frei gegeben Die Zivilisation ist überfordert mit Allem was sich nicht normieren lässt & versucht mit Sanktionen die Norm zu wahren Vergebens denn bald wird das ganze Jahr über Winter sein Die Lebensbedingungen in diesen Breitengraden verschlechtern sich kontinuierlich & konsequent Gleichzeitig verbessern sich die Lebensbedingungen in den bisherigen Trocken- & Hungerstaaten Die Vorzeichen kehren sich um & wir bekommen unsere Jahrhunderte alte Tradition der Arroganz, Unterdrückung & Ausbeutung als eisigen Wind um die Ohren geblasen Die Entwicklungsländer werden sich endlich befreit von der Diktatur der reichen Industriestaaten entwickeln Können & blühen Sie werden dem IWF & der Weltbank den Stinkefinger zeigen Die Menschen werden genug zu Essen haben An dreihundertfünf&sechzig Tagen wird die Sonne eine Temperatur von fünf&zwanzig Grad Celsius bewirken Die Energiefragen werden beantwortet sein Nachts regnet es regelmäßig so dass ganzjährig angebaut & geerntet werden kann Während wir uns in Decken hüllen müssen Da wir die Rohstoffe in den letzten einhundert Jahren weltmännisch verschwendet haben werden wir nicht mehr in der Lage sein die horrenden Preise zu zahlen Angewiesen auf Lebensmittelimporte aus Ländern die wir seit Generationen gedemütigt haben bleibt uns nichts als die Flucht vor der Kälte & dem Hunger Millionen werden auswandern wollen Vielleicht bekommen wir dann endlich eine Vorstellung davon was es heißt Hoffnung auf eine Lebenswerte Zukunft zu haben & mit Hass & Verachtung empfangen zu werden Es liegt Schnee der Winter geht seiner Bestimmung nach Heizpilze der Gipfel der Dekadenz werde aufgestellt damit die gut situierte Mittelschicht sich ohne frieren zu müssen in der Kälte besaufen kann Was kostet die Welt? Nach uns die Sintflut! Blinklichter in Fenstern & Lichterketten in Bäumen symbolisieren unsere potentielle Nächstenliebe Solange uns der Nächste nicht zu nah kommt gelten die christlichen Werte Die Außengrenzen Europas sind streng bewacht & mit Mauern & Stacheldraht gesichert damit die hungernden, verzweifelten Wirtschaftsflüchtlinge bleiben wo der Pfeffer wächst Auch Menschen die in Zukunft vor Kälte & chronischen Mangelernährung fliehen werden als Wirtschaftsflüchtlinge behandelt
Mittwoch, 08.12.2010,
Zu Hause an einem Ort der mir vor nicht all zu langer Zeit noch vollkommen unbekannt war doch jetzt meinen Hauptaufenthaltspunkt darstellt Ich sitze auf dem Sofa & starre ohne etwas Konkretes anzusehen aus dem Fenster & versuche im Meer der Zeit mehr zu sein als Teil des Meeres um nicht als beliebiger & bedeutungsloser Teil in der Zeitmasse unter zu gehen Eines besseren Verständnisses wegen wurde die Zeit aufgeteilt in exakt festgelegte Sequenzen Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre setzen sich zusammen aus Sekunden diese wiederum lassen sich in Zehntel- Hundertstel-, Tausendstel- usw. Sekunden zerstückeln Zeit ist nicht zu verstehen & ganz sicher nicht zu begreifen nur zu beschreiben Die Bedingungen um über die Zeit nachdenken zu können sind gut Draußen deutet der Winter an was ihm an Extremen möglich ist Kalt genug um zu erfrieren Doch Millionen Jahre altes Gas sorgt durch seine Verbrennungshitze dafür dass es mir warm ist elektrisches Licht erhellt den Raum & ermöglicht mir das Schreiben Eine diffuse Sehnsucht nach Befriedigung ist der einzige Hunger den ich spüre Müsste ich um mein Leben oder das meiner Kinder fürchten hätte ich keinerlei Interesse daran über die Zeit nachzudenken Voraussetzung für Bildung ist die Versorgung der Menschen mit Nahrung, Kleidung, Wohnung, Kultur Jeder Mensch lebt sein eigenes Leben & erlebt sich & die Umwelt auf eine einzigartige Weise Auch wenn schon viele Menschen in ihrem Konsumverhalten & ihren Lebensweisen gleichgeschaltet sind können wir nicht davon ausgehen dass unser eigenes Leben auf das Leben Anderer übertragbar ist Wir können aber davon ausgehen dass die Grundbedürfnisse bei allen Menschen sehr ähnlich sind Nicht die Art zu leben muss geregelt & normiert werden sondern es müssen Regelungen getroffen & Normen geschaffen werden die es jedem Menschen ermöglichen ein selbstbestimmtes Lerben führen zu können
Donnerstag, 25.11.2010, Die Texte müssten eigentlich intensiever überarbeitet werden, aber der Tag hat nur vier&zwanzig Stunden, so schiebe ich immer mal wieder Spontanität zwischen die festen Strukturen.
Alarmstufe rot Die Gefahr eines terroristischen Anschlags innerhalb Deutschlands, auf Deutschland ist laut Innenministerium stark gestiegen Es ist noch nicht sehr lange her genau genommen war es vor der letzten Bundestagswahl da gab es keinen Anlass zu besonderer Besorgnis die innere Sicherheit Deutschlands betreffend Doch jetzt gibt es konkrete Hinweise darauf dass der internationale Terrorismus Anschläge auf Deutschland vorbereitet & verüben wird wenn keine drastischen Gegenmaßnahmen durchgeführt werden Wenn die Hinweise konkret sind, warum bekämpft man sie dann nicht konkret? Sind die Hinweise aber, wie zu vermuten ist, unkonkret dann wird man Anschläge nicht durch erhöhte Polizeipräsenz an Bahnhöfen & Flughäfen verhindern Am Koblenzer Bahnhof stehen zwei bewaffnete Polizisten die Maschienenpistole im Anschlag, gegen einen potentiellen Anschlag Man sieht in ihren Gesichtern, dass es ihnen nicht eben leicht fällt zu entscheiden welche ankommende Person sie als gefährlich einstufen sollen Vielleicht haben sie Glück & der Attentäter ist ein bisschen Minderbemittelt & schreibt einen Warnung vor Bomben auf seinen Koffer oder er kommt vermummt auf die Beamten zu & verhält sich auffällig Wenn man ein so großes Gebiet terrorisieren will erst recht wenn ein so großes Netztwerk dahinter steckt dann lässt man sich weder von bewaffneten Beamten nocht von Vorratsdatenspeicherung davon abhalten Man wählt nicht die abgesicherten Stellen, sondern die Schwachstellen Es ist unmöglich alle Schwachstellen zu sichern In Nigeria wurde ein auffälliges Gepäckstück entdeckt welches mit einem Flugzeug nach Deutschland reisen sollte Wenn ich eine Bombe in einem Flugzeug mitschicken will dann wähle ich vermutlich ein auffälliges Gepäckstück damit die Sicherheitsexperten auch eine Chance haben Was wollen die uns verkaufen? Eine Lebensversicherung? Jetzt hat sich herausgestellt dass es sich um einen Testkoffer gehandelt hat Der war verdächtig weil es keinen Besitzer gab Aber wann fällt so was auf bei den Unmengen an Flugreisenden? Bis dahin ist die Bombe längst hochgeganen Die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung melden sich wieder zu Wort als könne man durch diese Überwachungsstaatmethode Anschläge verhindern Wer verblendet genug & gewillt ist im Namen eines Gottes oder einer Ideologie Terror zu verüben, der wird dies tun Eine latente Terrorgefahr ohne konkrete Bedrohung wird benötigt wenn die wirtschaftsnahen Parteien ( & das sind inzwischen fast Alle) das Gefühl vermitteln wollen, trotz einer gewissen Bedrohung alles im Griff zu haben Eine konkrete & akute Gefährdung der allgemeinen Sicherheit wie sie uns derzeitig suggeriert wird, brauchen die wirtschaftsnahen Parteien um von ihrer Bevölkerungsfeindlichen Politik abzulenken & die Bevölkerung bis zu den nächsten Wahlen durch Einschüchterung gepaart mit Sicherheitsversprechungen für ihre Sache zu manipulieren Kommen keine Anschläge, bestätigt das die Regierung in ihrem Handeln Werden aber vereinzelt Anschläge verübt, beweist das die große Gefahr für Deutschland & die getätigten Maßnahmen haben schlimmeres verhindert Immer wenn die Umfragewerte der wirtschaftsnahen Parteien sinken taucht irgendeine Bedrohung auf Vogel- & Schweinegrippe haben ihre Wirkung getan doch dieses Mal musste eine existenziellere Bedrohung her denn der Unmut der Bevölkerung über den Herbst der Entscheidungen wächst Der Terrorismus hat sich förmlich aufgedrängt Die Bevölkerung ist damit beschäftigt Angst zu haben & wenn ein Gesetz die Sicherheit erhöht, dann nimmt der deutsche Michel die Einschränkung der Freiheit gerne in Kauf Zweitausend&dreizehn werden sie wieder die Sicherheit wählen Durch alle Medien ist täglich zu vernehmen, dass Deutschland konkret bedroht ist dieses Lernprogramm wird so lange angewendet, bis sich die Angst vor dem Terrorismus auch im letzten Gehirn eingenistet hat & die Akzeptanz eines Überwachungsstaates wie ein trojanisches Pferd mit einschmuggelt.
Mittwoch, 10.11.2010, ca. 22:06 Uhr
Bei einem gut organisierten terroristischen Anschlag wurden im Jahr 2001 in den vereinigten Staaten Flugzeuge entführt & zum Absturz gebracht Zwei der Flugzeuge flogen in die Türme des World Trade Centers Als Folge des Aufpralls & des entstandenen Feuers stürzten die Türme in sich zusammen & begruben mehrere tausend Menschen unter sich Über die Hintergründe dieses Verbrechens gibt es geteilte Meinungen Einige behaupten es gäbe etliche eindeutige Anzeichen die eine Verwicklung der amerikanischen Regierung oder des Geheimdienstes in diese Angelegenheit vermuten lassen Die offizielle & unantastbare Darstellung der Wahrheit macht den internationalen Terrorismus unter Führung der Taliban für die Anschläge verantwortlich & hat somit der westlichen Welt den Krieg erklärt Wo kritische Gedanken prinzipiell als Verschwörungstheorien diffamiert werden sollte man nachdenklich werden Wie dem auch sei der elfte September ist ins kollektiver Gedächtnis der westlichen Welt eingebrannt Seit diesem Tag befinden wir uns in Kampf gegen den Terror Regelmäßig machen Politiker Vorschläge wie der Terrorismus durch die Einschränkung der individuellen Freiheitsrechte zu bekämpfen sei Im Namen der Freiheit die Freiheit beschneiden Neun Jahre nach dem Attentat auf die vermeintlich zivilisierte Welt stellen die Verantwortlichen & Sicherheitsexperten plötzlich fest dass es möglich ist Kofferbomben mit Zeit- oder Fernzündern zu versehen & in Flugzeugen mitzuschicken Neun Jahre lang wurde fieberhaft um nicht im Fieberwahn sagen zu müssen an der Sicherheit der heilen Welt geschraubt Plötzlich herrscht wieder erhöte Terrorgefahr Der internationale Terrorismus ist in den Besitz der modernsten & wirkungsvollsten Technik gelangt Mit Kofferbomben konnten selbst die erfahrendsten & abgebrühtesten Volksversicherungsvertreter nicht rechnen Jetzt wird wieder kräftig Angst geschürt Kollektive Angst der Bevölkerung ist die beste Voraussetzung um unbequeme & unsoziale Gesetze durchdrücken zu können ohne auf Wiederstand zu stoßen Die nächsten Maßnahmen den Sozialstaat in einen Kapitalstaat zu verwandeln stehen bevor & die eingeschüchterte Bevölkerung wird es regungslos hinnehmen wie sie alle Tiefschläge hingenommen hat & hinnimmt die ihr zum Schutz vor anderen Tiefschlägen zugefügt werden
Unterwegs auf den Straßen die mich nach Hause oder in die endlosen Weiten der Erfahrungen führen sollen Straßen Nicht die Route 66 aber die B 54 & B 55 durch Westerwald & Sauerland Eins so gut oder schlecht wie das Andere Worin besteht der gottverdammte Unterschied? Unterwegs in einem Auto kein amerikanischer Straßenkreuzer kein deutsches Luxusmodell sondern ein zehn Jahre alter Kleinwagen Eins so gut oder schlecht wie das Andere Worin besteht der gottverdammte Unterschied? Auf der Rückbank sitzen zwei Menschen Ein fünf Monate altes Bündel Leben & seine Mutter Beide lassen mir meine gottverdammte Ruhe Ich darf unbehelligt fahren & denken & ich bin ihnen dankbar dafür Das Radiogerät spielt eine Kassette von Townes van Zandt ab Perfekte Filmmusik für diese Reise durch die Wüsten deutscher Mittelgebirge Texas oder Sauerland Eins so gut oder schlecht wie das Andere Worin besteht der gottverdammte Unterschied? Ich bin unterwegs & die Landschaft perlt an mit vorbei wie Regentropfen am Seitenfenster Auf dem Beifahrersitz liegt eine Packung Salzstangen & eine Flasche Wasser Ich nehme mir eine aus der Packung stecke sie in den Mund lasse das Feuerzeug klicken gebe mir Feuer & inhaliere den Geschmack der weiten Welt bis das letzte Lungenbläschen erfüllt ist von Abenteuer & Freiheit dann blase ich den Rauch aus der blau-graue Dunst quillt aus mir heraus wie eine Offenbarung & verschleiert mir den Blick auf die Fahrbahn langsam öffnet sich der Vorhang & die endlose Straße Richtung Unendlichkeit eröffnet aufs Neue die Vision von Glück Ich zünde mir eine Zigarrette nach der anderen an Meine linke Hand liegt auf dem Lenkrad die Rechte auf dem Schaltknüppel Die Zigarrette hängt mir lässig im Mundwinkel Ich habe alles im Griff ohne etwas zu begreifen mich, die Straße, die Welt Es ist gut unterwegs zu sein Ab & zu greife ich zur Flasch setze sie an die Lippen & lasse die scharfe Brühe in mich einsickern Ahahah Was für eine Befreiung Was für ein Leben Ich werde nie wieder anhalten nie wieder etwas anderes machen als beim endlosen Fahren auf endlosen Straßen Richtung Unendlichkeit Zigarretten zu rauchen & Whiskey zu trinken Wasser oder Whiskey Salzstangen oder Zigarretten Eins so gut oder schlecht wie das Andere Worin besteht der gottverdammte Unterschied? Ich bin unterwegs das ist alles weiter nichts & mehr braucht es auch nicht Die Unendlichkeit kommt näher Ich muss mich der endlichen Welt & der Zwischenmenschlichkeit wieder stellen & das Ende der Fahrt in Erwägung ziehen Wir sind am Ziel mitten in der Einöde der texanischen Wüste oder eines deutschen Dorfes heißt es Position beziehen Wer bin ich ein hedonistischer Eigenbrödler auf der Suche nach Freiheit der das Unterwegssein zum Lebenssinn erkoren hat oder ein gut bürgerlicher Familienvater der die Sicherheit & das Ankommen zum Lebensinhalt gemacht hat? Eins so gut oder schlecht wie das Andere Worin besteht der gottverdammte Unterschied?
Mittwoch 27.10.2010, 22:22 Uhr
Der Friedensnobelpreis zweitausend&zehn wurde verliehen an einen in chinesicher Haft sitzenden chinesichen Schriftsteller Menschenrechtler & Dissidenten Unabhängig davon ob man das Nobelpreiskomitee nun schätzt oder nicht & ob es wünschenswert ist in einem Atemzug genennt zu werden mit einigen der bisherigen Preisträger ist die Wahl dieses politischen Häftlings ein gute Signal für die Menschenrechte & unterstützungswürdiger als die eines amtierenden Politikers Die politische Wirkung dieser Wahl ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen Die chinesiche Regierung ist erwartungsgemäß beleidigt & haut mit der verbalen Sandschippe um sich während der Westen zur Feier des Tages verbale Sandkuchen backt & weltweit verteilt Unabhängig von diesen Überlegungen stellt sich für mich die Frage wie die weltpolitische Reaktion wohl ausgefallen wäre hätte das Komitee statt einem chinesischen einem amerikanischen Häftling den Friedensnobelpreis verliehen Mumia Abu Jamal sitzt seit ca. 30 Jahren in amerikanischer Einzelhaft & wartet auf seine Hinrichtung Auch er ist Schriftsteller & Menschenrechtler & noch dazu unbequemer Journalist Ihm wird Mord an einem weißen Polizisten vorgeworfen der ihm nie bewiesen werden konnte Dennoch wurde er in einem zweifelhaften Prozess zum Tode verurteilt An ihm wurde ein Exempel statuiert Wer sich nicht dem weißen mainstream unterordnet & zu viel Aufmerksamkeit erregt wird aus dem politischenb Verkehr gezogen Weltweit gab & gibt es Proteste gegen seine Inhaftierung Menschenrechtsorganisationen fordern seine Freilassung Zwei Menschen sind in dem Staat in dem sie leben rechtskräftig verurteilt worden Es ist eben keine Frage objektiver & gesellschaftlicher Kriterien sondern subjektiver & institutioneller Machtinteressen wer zum Sünder & wer zum Heiligen ernannt wird
Freitag 24.09.2010, 16:49 Uhr
Egal wo ich hinkomme wessen Wohnung ich auch betrete überall herrscht Ordnung & Sauberkeit als sinnstiftendes Prinziep Die ganze Wohnung vermittelt die heimelige Atmosphäre eines Museums für Wohnkultur des ein&zwanzigsten Jahrhunderts Katalogidylle perfekt auf die Wirklichkeit kopiert Egal wo ich hinkomme handelt es sich wenn nicht um die selben so doch um die gleichen Wohnungen derer Einrichtungsgegenstände miteinander vertauscht werden könnten ohne dass es auffallen würde Denn eine fast mathematisch korekte Inszenierung von Klischees verliert beim Austausch eines oder mehrerer Gegenstände nichts von der seelenlosen Gesamtwirkung Die Pflanzen in diesen Wohnungen sehen aus als wüchsen & welkten sie nie Staub, trockene Blätter oder Kalkflecken sind Tabu Die wenigen Bücher in den genormten Regalen stehen perfekt & nach Größe sortiert Kein Buch steht weiter vorn oder hinten oder liegt gar quer auf den Andern Die Tonträger befinden sich in einem speziellen Regal aus passenden Holz Überhaupt passt Alles farblich & stilistisch zusammen Normierte Harmonie wird zur bornierten Hegenomie Die zwei bis drei Bilder an den Wänden sehen aus als seien sie willkürlich aus einem Stapel Bilder für modernes Wohnen herausgegriffen worden Hauptsache modern & ästhetisch Die Rahmen sind teurer als die Hochglanzdrucke & passen selbstredend auch ins Farbdogma Man hat es gern gemütlich Weder Tonträger noch Bücher oder Bilder lassen Leidenschaft erkennen Man hört "eigentlich Alles" & mit Vorliebe die Nummer eins Hits der letzten zehn bis dreißig Jahre Die Bücher sind allesamt Bestseller hauptsächlich Krimis oder Werke aus der unsäglichen & unerträglichen "positiv denken Reihe" Die Bilder sind Alle vor Allem schön & haben nichts zu sagen Gähn Ansonsten enthalten diese Wohnstätten Alles was der moderne Haushalt halt braucht Es gibt nichts was es nicht gibt & es wird zur Schau gestellt Praktizierte Dekadenz als Lohn für die perfekte Anpassungsleistung an die Leitkultur Es lebt sich scheinbar zweifelsfrei in den Tempeln des Konsums Ich traue mich kaum diese Orte des Glücks zu betreten aus Angst ich könnte die heiligen Hallen durch meinen Schmutz & meine kritischen Gedanken entweihen Nirgends liegt etwas herum Alles ist an seinem Platz als seien sie alle blind & auf diese Orientierung angewiesen Egal wo ich hinkomme die Herrscher über Ordnung & Sauberkeit sagen immer es sei nicht aufgeräumt & sie hätten es nicht mehr geschafft die Wohnung in Ordnung zu bringen Ich frage mich dann immer wie es wohl aussehen mag wenn es sauber & ordentlich ist & eine Vorstellung davon ist mir nicht möglich Eine Steigerung der Hygiene ist definitiev nicht möglich Nur aus einem Grund würde ich in diesen Wohnungen nicht vom Boden essen Aus Angst vor den Nebenwirkungen der Putzmittel Die Badezimmer sind geeignet um Operationen am offenen Herzen durchzuführen Kein Staub - nirgends Ich sehe mich verzweifelt um nach Spuren menschlichen Lebens vergebens Hier wird nicht gelebt hier wird Ordnung gehalten Mir scheint, dass diese Wesen ihr Leben um den Wohnungsputz herum gestelten Alles dreht sich um das sterile & strukturierte traute Heim Man muss halt Prioritäten setzen Ich bin ein Fremdkörper & nicht integrationswillig Zurück im meiner Höhle schreibe ich mit den Fingern in den Staub Leben ist die Kunst Erwartungen von Außen & Innen nicht zu erfüllen
Sonntag 05.09.2010, 23:24 Uhr
Dreitausenddreihundert&dreißig Gramm warmes Fleisch liegt auf meiner Brust & atmet ruhig ein & aus immer wieder Ich genieße diese lebendige Wärmflasche die meine Seele schützt vor der Kälte der Welt & meinem Leben einen weiteren Sinn stiftet Das Leben liegt in meinen Händen Es gibt keine schönere & intensivere Möglichkeit den Pulsschlag des Lebens zu spüren Ein unbeschwertes Schweben & doch die Bürde der Verantwortung wiegt tonnenschwer Selbst wenn ich der Aufgabe gewachsen bin kann die Zukunft friedliches Leben in Krieg & Tod verwandeln Noch stehen Dir alle Grundrechte uneingeschränkt zur Verfügung & Deine Bedürfnisse werden befriedigt Doch wer weiß wie schnell das Rad der Geschichte sich wenden wird vielleicht regiert hier bald schon die Hölle & ich vermag nicht mehr Dich zu versorgen & zu beschützen Vor einem Tag wurdest Du nach monatelangem Wachsen in warmer, schwereloser Geborgenheit in die ungedämpfte Schwerkraft & Kälte hinausgepresst hilflos & ohnmächtig den Umständen & Umstehenden willenlos ausgeliefert & doch gibst Du Dich vertrauensvoll in meine Obhut (was bleibt Dir auch anderes übrig?) Ich bin gewillt Dir alles an Schutz zu geben was in meiner Macht steht Mein tiefes durchdringendes Gefühl für Dich muss ich in Ermangelung eines angemessenen Wortes Liebe nennen Ich liebe Dich mein Kind & ich will Dir das Gefühl Dich zu lieben so häufig wie möglich vermitteln Möge sich Dein Leben auf Liebe gründen Dein Denken & Handeln von Liebe geleitet werden & Deine Gefühle in Liebe entstehen & gedeihen Ich höre Deinen Atem Die Symphonie der Hoffnung
Dienstag 10.08.2010, 13:59 Uhr
Die Stellvertreter & oder geistigen Abziehbilder Hitlers auf Erdenmeldensich immer häufiger zu Wort & schwadronieren sich in & verseuchen die europäischen Parlamentemit ihren widerlichen Hasstriaden Die jeweilige Nation ist ihre Mission Allesnicht nationale macht ihnen Angst & wird zum Feind erklärt Siemerken nicht wie sehr sie sich gegenseitig widersprechen gerade weil sie alle den selben unmenschlichen Dreck propagieren Diese pseudo elitäre Grundhaltung gegenüber menschlichem Zusammenleben kann nur zu Unterdrückung, Vernichtung, Krieg & Terror führen Wer keinen Frieden in & mit sich hat, muss wohl oder übel Krieg führen mit Vorliebe gegen Schwächere & Ohnmächtige Das sie allesamt emotional verkümmerte arme Würstchen sind wissen sie nicht & es kann ihnen auch egal sein denn sie werden ja gewählt! Von einer größer werdenden Gruppe von Menschen die das Vertrauen in & zu sich selbst verloren haben & vermeintlich starke Männer benötigen um ihre Minderwertigkeitskomplexe ertragen zu können Die Faschisten definieren die Schuldigen & der schnöde Mammon projeziert den Selbsthass auf diese Auserwählten Starke Männer & Frauen welche die Unwerte wieder auf-& hochleben lassen Wie viele Menschen sind im Namen von Vaterland, Ehre, Disziplien, Gehorsam, Tradition & Religion gestorben? Wieviele wurden wegen dieser Unterdrückungsmechanismen seelisch, geistig & körperlich gefoltert & ausgebeutet? Der niederländische Oberfaschist brabbelte kürzlich davon eine Kopftuchsteuer, oder wie er es nennen würde Kopflumpensteuer einführen zu wollen Natürlich wird er das nicht durchsetzen können hoffentlich aber seine ethische Haltung wird sich festsetzen in so manchem kleinkarierten Kopf Sie wollen & werden die Freiheitsrechte des einzelnen Menschen einschränken wenn wir sie nicht daran hindern! Die Massenmedien ünterstützen diese Verbrecher bei ihren Vorhaben denn sie zitieren & reproduzieren deren Gedankenmüll unkommentiert damit auch möglichst viele von der Pest angesteckt werden Solche verfassungsfeindlichen Äußerungen müssen seziert werden. Der Herr Oberfaschist hat etwas dummdreistes gesagt de rInhalt zeugt von einer sozial-emotionalen Entwicklungsstörung wir raten ihm dringend an, eine Psychotherapie zu machen um seine Minderwertigkeitskomplexe aufarbeiten & in menschliche Gedanken umwandeln zu können. Das wäre eine angemessene Reaktion aber die Massenmedien stehen ja selbst knöcheltief im brauen Sumpf.
Dienstag 27.07.2010, 22:25 Uhr, zwei neue Texte, der eine etwas veraltet aber dennoch aktuell, denn Ende ist immer auch Anfang.
Am Ende meiner Gedanken angekommen erschreckt über die Leere in meiner Vorratstasche entsetzt über die Aussicht auf eine gedankenlose Zukunft in der mein Geist dahin vegetiert suche ich zwanghaft nach letzten Resten nachvollziehbarer Gedanken die mein geistiges Überleben zu sichern vermögen Panisch kratze ich Gedankenfetzen zusammen um die Zeit zu überbrücken bis wieder Regen fällt auf das ausgedörrte Feld der Erkenntnis auf das wieder neues Leben entstehen & wachsen möge Keine Oase ist in Sicht die Wasserflasche leer & der Wörtersee ausgetrocknet & staubig wie ein soeben erloschenes Feuer Die einzige Erkenntnis die sich mir als konstituierender Teil der Erkenntnislosigkeit aufdrängt macht mir unmissverständlich klar dass mir selbst die Worte fehlen diesen unseeligen Zustand geistiger Verwesung adäquat zu beschreiben Keine Wolke bereichert den Himmel kein Windhauch bewirkt Hoffnung auf potentiellen Regen unbeweglich steht die Sonne im Zenit & brennt gnadenlos herab auf das verbrannte Feld meiner Visionen & Utopien Im Fieberwahn rasen Bilder längst gedachter Gedanken an meinem inneren Auge vorbei immer & immer wieder die selben Gedankenkonstruktionen Gebetsmühlenartig wiederholen sie mich wodurch ich mich im allerkleinsten Kreise drehe & keinen Ausweg finden kann aus den dogmatischen Wiederholungen die unge- & unerhört auf mich zurück geworfen werden Am Ende meiner Gedanken angekommen an mich selbst & meine Einfältigkeit gekettet in ein desillosioniertes & desillosionierendes paranoiedes Spiel verwickelt werde ich heimgesucht von Klischee & Vorurteil Um das Ende meiner Gedanken beenden zu können muss ich am Ende sein Jedes Ende ist immer auch Anfang ist immer auch Ende
Nationaler Notstand Deutschland läuft Gefahr zu verlieren Die Ehre, den Stolz, das Ansehen in der Welt einfach Alles denn Alles dreht sich nur noch um eine zur kollektiven Chefsache erklärte Nebensächlichkeit Es könnte sein dass die Männerfussballnationalmannschaft der BRD in der Vorrunde einer Fussballweltmeisterschaft ausscheidet Wie entsetzlich, wie demütigend eine Niederlage gegen Serbien ist schon Katastrophe genug aber gegen Ghana zu verlieren käme einer bedingungslosen Kapitulation gleich Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung der BRD sitzt oder steht vor unterschiedlich großen Bildschirmen & vervolgt die Angriffs- oder Abwehrschlachten des potentiellen neuen Weltmeisters Alle vier Jahre das selbe degenerierte Fachgesimpel Vor kurzem noch brabbelten die ein- & ausschlägigen Medien von zehn Gründen warum wir Weltmeister werden Jetzt schreiben sie von Schande wenn die Nationalmannschaft erstmalig in der Weltmeisterschaftsgeschichte in der Vorrunde ausschiede Als trainierten die Sportler aus anderen Ländern nicht auch als hätte Deutschland das Privileg zu siegen Die Arische Rasse will um jeden Preis weiterhin immer & in allen Belangen anderen Rassen überlegen sein Allen wissenschaftlichen & empirischen Forschungen zu Trotz Größenwahnsinnig waren sie ja schon des öfteren im Laufe der Geschichte Ein Volk mit Traditionen & Tugenden als Grundlage für große Siege Wie paralysiert hocken die Multiplikatoren der nationalen Sache vor den Fersehgeräten weigern sich standhaft zu denken wollen Siege sehen um feiern zu können Wenn die Millinäre vorzeitig ausscheiden sollten dann verfällt das Land in eine kollektive Depression Sich für & mit Anderen zu freuen kommt für gute Deutsche nämlich nicht in Frage Spott & Hohn für andere Verlierer & massive Schuldzuweisungen an alle Gegner bei der eigenen Niederlage Bleibt nur zu hoffen dass Ghana gewinnt dann werden die deutschen Flaggen & Symbole wieder eingerollt & verstaut Die Seuche ist dann zwar weiterhin aktiv aber wenigstens nicht unablässig sichtbar Ich kann die offensieve zur Schau Stellung nationaler Identität & nationalen Bewustseins nur schwer ertragen
Mittwoch 21.07.2010, 11:00 Uhr
Nacheinem langen Tag saß ererschöpft & müde in einemLinienbus &wurde durch diejungeNacht gefahren Er freutesich auf dasbevorstehendeWochenende &befand sich in einem ZustandgeistigerLeere als erplötzlich unsanft ausseinen unkonkretenTräumengerissen wurde Lautstarkverweigerte der Busfahre einempotentiellen FahrgastdenZutritt zum Bus Ohne denMann anzuhörenwollte erdie Polizei rufen sollteder Mann nicht sofort verschwinden Als derMann dem Befehl nicht folgte drohteder Busfahrer damit den Manneigenhändigaus demBus zu werfen Der sichim Dämmerzustand befindendeFahrgast hattespontan den Drangeingreifenzu wollen & dasGefühl eingreifen zu müssen Hier liefetwas gehörig falsch & derBusfahrer musste zur Redegestelltwerden In einemfreien, demokratischen Land darf einBusfahrer nicht willkürlich denZutritt zu einem öffentlichenBusverweigern Er hättediese Maßnahmesehr gutbegründen müssen Anstattaber aufzustehen &sich einzumischen & fürdie Grundrechte jedesMenschen einzutreten legtesich der FahrgastArgumentzurecht warum derBusfahrersohandeln musste Vielleichtwar der Mann schondesöfteren ohne Fahrscheinerwischtworden Vielleichthatte er den Bus beschmutzt &nicht wieder gereinigt denn derMann wirkte angetrunken&ungepflegt vielleichthatte er schon mehrmals andereFahrgäste angepöbelt vielleicht,vielleicht, vielleicht Währenddieser Überlegungenvergingdie Zeit &derBusfahrer hatte sich durchgesetzt mitseinem diktatorischen Gebaren Der Busfuhr weiter ohne den Mann zu befördern Zivielcourageist etwas anderesdachteder Fahrgast weiterhindachte er darüber nachob einFeigling solcher AusprägungTexteschreiben darf die sich fürMenschenrechte,Gleichberechtigung &Menschlichkeit stark machen Ja,dachte er er darfnicht nur sondern er muss denn werin der Tat versagt kann& muss in der TheoriedeutlichStellung beziehen DennMenschlichkeit bedarfneben menschlicher Taten auchmenschlicher Theorien & Überzeugungen auf derenGrundlage menschlicheGesellschaftenaufgebaut werden können
Freitag 16.07.2010 - 2:09 Uhr
Die Linie zehn
transportiert mich
von einem der höchsten Punkte
des Stadtgebietes
in Richtung Innenstadt
welche auf der anderen Seite
des Rheins liegt
& in unzähligen Lichtern
aus der Dunkelheit
heraus oder in sie
hinein leuchtet
Wie ein Friedhof
zu Allerseelen
Einhunderttausend
potentiell & oder
potentielle Tote
begraben unter
nächtlicher Dunkelheit
Hinter mir befinden sich Die Lehne des Sitzes
auf den ich mich platziert habe
& die Verpflichtung
der ich nachgegangen bin
in den letzten vier Stunden
Vor mir befinden sich Die Busfahrerin
& Möglichkeiten
denen ich nachgehen kann
Der Bus schaukelt
während er seiner Bestimmung folgt
an einen bestimmten Ort zu gelangen Jahrtausende alte Erinnerungen
vermischen sich mit Visionen
& verwässern die Wahrnehmungen
zu nebelartigen
zähen Substanzen
die Einzug halten
in mein Denken
Nichts das nicht nichtig wäre
& Alles ist von grundlegender Bedeutung
Mein Daumen drückt den
nächstliegenden roten Knopf
auf der Lichtanzeige erscheint
Wagen hält
& als er dies tut
steige ich aus
betrete festen Boden
gehe durch die Straßen der Stadt
& beschließe eine Kneipe aufzusuchen
Verrauchte Luft & laute Musik
besetzen mein Bewusstsein
Ich erwähle einen Hocker am Tresen
bestelle ein großes Bier
& trinke es leer
es wirkt wie ein Meer
in ständiger Bewegung
In mir
entfaltet sich eine Entspannung
von unterirdischer Leichtigkeit
als ich ansetze ein neues Bier zu bestellen
legt jemand eine Hand auf meine Schulter
Ich wende meinen Blick
in die entsprechende Richtung
& bin nicht überrascht
fühle mich eher ernst genommen
Der Tod lächelt mich an
& ich bestelle zwei Bier
die vor uns hingestellt werden
wir ergreifen unsere Gläser
stoßen an, trinken
sind Freunde seit Jahrtausenden
wir reden über mein & sein Leben
& über meinen & seinen Tod
er ist ein angenehmer Gesprächspartner
muss sich nicht unentwegt beweisen
wirkt extrem authentisch
irgendwann sagt er
er müsse jetzt gehen
habe noch einen Termin
Er klopft mir auf die Schulter
sagt Leb wohl
ich antworte
Waidmanns Heil
wir haben den gleichen Humor
Ich bestelle noch ein Bier
& trinke auf die Person
die es gleich hinter sich haben wird
& hoffe schwer
dass ich sie nicht kenne.
Bild: Uli
Hier, ich bringe, überreiche & widme Dir aus meiner Seele, nicht aus Gewächshäusern oder Dosen als lieb gemeinten, ungereimten Gruß von mir diesen frischen Strauß egozentrischer Neurosen
Schreiben kein göttlicher Auftrag keine Notwendigkeit kein elitärer Wahnsinn schreiben nichts als Zeitvertreib auf dem Weg zum Tod nichts als schlechte Antworten auf sinnlose Fragen nach einem Sinn für all das Atmen, scheißen weinen & hoffen schreiben der Versuch dem Wissen um die Bedeutungslosigkeit durch das Aneinanderreihen von Worten eine Bedeutung zu geben schreiben verschiebt die Angst nicht liebenswert zu sein zu der Gewissheit ein schlechter Schreiber zu sein das ist einfacher zu ertragen schreiben nur eine andere Form der Verdrängung manche suchen ihr Glück im Geld manche in der Macht & deren Auswirkungen andere im Alkohol einige im Schreiben & wenige in allem zusammen die Grundmotivation ist immer die gleiche mit unterschiedlichen Folgen für den Menschen es geht immer um Liebe schreiben das ist so menschlich wie atmen, scheißen, weinen & hoffen das will nur leben dürfen das sucht nicht nach Verehrung & Reichtum das sucht nach Respekt & Achtung weiter nichts es gibt keine Offenbarungen keine Visionen ohne Menschen die eine Offenbarung hören eine Vision entdecken wollen schreiben ist dran bleiben wegen der Unmöglichkeit Worte zu finden die ausdrücken was notwendig wäre wegen des Wissens um Arroganz Überheblichkeit & Männlichkeit & zwar der eigenen wegen der Widersprüchlichkeit manche Worte mit Geld aufzuwiegen & andere in die Kanalisation zu spülen dran bleiben wegen der Ohnmacht angesichts der allgegenwärtigen Macht dran bleiben wegen der schleichenden Gewöhnung an alles was uns immer weiter entfernt von der Liebe dran bleiben das Einzige was wir leisten können
Fast schon veraltete Worte auf Papier die ich einst gestaltete & deshalb jetzt & hier
ein ganz spontaner Worterguss ob dieser es wohl wieder rausreißt ? nicht jeder schnöde Wörterfluss ist ein Literarischer Genuss & manche >Schreibe<. die beweist
nichts als einen Minderwertigkeitskomplex um die Versagensgeister aus zu treiben & sicher ist, das unbeschwerter, zügelloser Sex besser ist als Bücher über selbigen zu schreiben
was will ich dir damit erzählen ? kannst du demnächst nicht schlafen, bist von Unruhe umhüllt beginn damit, die Buchstaben in diesem Buch zu zählen & schon hat diese Selbstdarstellung einen Sinn erfüllt
Was, seicht sagst du, seicht ? kann es sein das ich dich recht verstehe ? du meintest wirklich seicht ? es reicht ich gehe !
du sagst ich soll nicht albern sein ? du kannst das nicht verstehen ? wer seicht sagt ist ein Schwein ! ich muss jetzt dringend gehen !
du hast das gar nicht so gemeint ? ich soll das völlig anders sehen ? du sagtest seicht wie es mir scheint & deshalb werd ich gehen
nicht seicht ? du sagtest nur vielleicht ist was ich schreibe gar riesengroße Schreibe die zu allergrößtem Weltruhm reicht ? ! na gut ich bleibe !
Alle Bilder & Fotos auf dieser Internetseite stammen von Ulrike Preckel
Die moderne zivilisierte Gesellschaft
Wir sitzen auf dem selbst erdachten Thron & richten: selbstgerecht & unablässig willkürlich & mit Spott & Hohn & ausgeprägt gehässig
über Alle die sich eine Blöße geben die Schwächen zeigen, Fehler machen die in ihrem Leben Widersprüche leben & an den falschen Stellen weinen oder lachen
wir sprechen Alle schuldig das Urteil lautet: Ignoranz wir sind in der Beziehung sehr geduldig & sonnen uns im eignen Heldenglanz
An uns soll sich die Menschheit messen unser Produkt ist deren täglich Brot unser Thron heißt Klo, das hab ich noch vergessenen & den Maßstab bildet unser Kot